„Pause der globalen Erwärmung“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
== Literatur ==
* IPPC 2013 - Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (Deutsch) [http://www.de-ipcc.de/_media/IPCC_AR5_WG1_SPM_deutsch_WEB.pdf]
* IPPC 2013 - Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (Deutsch) [http://www.de-ipcc.de/_media/IPCC_AR5_WG1_SPM_deutsch_WEB.pdf]
* The global warming hiatus—a natural product of interactions of a secular warming trend and a multi-decadal oscillation [http://link.springer.com/article/10.1007/s00704-014-1358-x# Online]
* Shuai-Lei Yao, Gang Huang, Ren-Guang Wu, Xia Qu: ''The global warming hiatus—a natural product of interactions of a secular warming trend and a multi-decadal oscillation.'' In: ''Theoretical and Applied Climatology.'' , {{DOI|10.1007/s00704-014-1358-x}}
* J. Marotzke, P. M. Forster: ''Forcing, feedback and internal variability in global temperature trends.'' In: ''Nature.'' Band 517, Nummer 7536, Januar 2015, {{ISSN|1476-4687}}, S. 565–570, {{DOI|10.1038/nature14117}}, PMID 25631444.
* J. Marotzke, P. M. Forster: ''Forcing, feedback and internal variability in global temperature trends.'' In: ''Nature.'' Band 517, Nummer 7536, Januar 2015, {{ISSN|1476-4687}}, S. 565–570, {{DOI|10.1038/nature14117}}, PMID 25631444.



Version vom 1. Februar 2015, 17:42 Uhr

Die gemessene globale Erwärmung ist eine Überlagerung von Rauschen, natürlicher Oszillationen des Klimasystems und dem darunter liegenden Erwärmungstrend; bei selektiver Betrachtung kurzer Zeiträume ergibt dies den Eindruck einer Stagnation oder sogar einer Abkühlung (die dargestellten Daten sind Daten eines Klimamodells)

Bei der Diskussion um Ausmaß und Verlauf der globalen Erwärmung wird in der öffentlichen Diskussion immer wieder von einer Erwärmungspause gesprochen, während der die global an der Erdoberfläche ermittelten Durchschnittstemperaturen stagnieren oder gar sinken. Doch auch bei Annahme einer Erwärmung um 4 K bis zum Ende des 21. Jahrhunderts wird es im Verlauf immer wieder Phasen der Stagnation oder sogar der Abkühlung geben. Diese Phasen können bis zu ca. 15 Jahre andauern.[1]

Der Weltklimarat (IPCC) kommt in seinem fünften Sachstandsbericht von 2013 zu dem Urteil, dass man „aus diesem Befund nicht auf eine generelle Abschwächung des globalen Klimawandels schließen kann, da solch kurzfristige Veränderungen vor allem auf natürliche und interne Schwankungen im Klimasystem zurückgehen.“[2] Die globalen durchschnittlichen Oberflächentemperaturen würden eine „ausgeprägte dekadische und jährliche Variabilität“ zeigen. Aufgrund natürlicher Schwankungen wären Analysen, die sich auf kurze Datenreihen stützen, „in hohem Maße vom gewählten Anfangs- und Enddatum abhängig“ und würden aus diesem Grunde den langfristigen Trend nicht widerspiegeln.[3]

Befund

Anomalie der globalen Durchschnittstemperaturen seit 1880

Obwohl die Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ansteigt, bleibt die dadurch verursachte Erderwärmung immer wieder scheinbar stehen, so dass über mehrere Jahre hinweg keine Erwärmung an der Erdoberfläche messbar ist. Am ausgeprägtesten und längsten waren die Pausen in den Jahren von 1880 - 1910, von 1940 - 1974 und die ab dem Jahr 1998 beobachtete Erwärmungspause.

Ursachen

Die Untersuchungen der Ursachen eines verlangsamten Temperaturanstiegs sind noch nicht abgeschlossen. Im fünften Sachstandsbericht des IPCC werden folgende Hauptfaktoren für einen verlangsamten Temperaturanstieg angegeben:[2][4]

  1. Interne Variabilität des Klimasystems (z. B. Umverteilung von Energie in die Ozeane)
  2. Äußere Antriebe, die die Strahlungsbilanz der Erde beeinflussen (vgl. Strahlungsantrieb):
  3. Datenlücken und andere Probleme bei der Klimamodellierung

Interne Variabilität

Die natürliche Eigenschaft des Weltklimas, einen schwingenden Temperaturverlauf zu zeigen, wird u.a. durch die (AMO, PDO und ENSO) hervorgerufen. So kann beispielsweise das Auftreten von El-Niño- bzw. La-Niña-Ereignissen die globale Durchschnittstemperatur von einem Jahr auf das andere um 0,2 K erhöhen bzw. absenken und für wenige Jahre den jährlichen Erwärmungstrend von ca. 0,02 K überdecken aber auch verstärken.[5][6] Bei La-Niña-Ereignissen wird Wärme in tiefere Ozeanschichten (>300 m) befördert, wie man anhand von Messungen bestätigen[7] und mit Hilfe von Klimasimulationen nachvollziehen konnte.[8]

Eine Erwärmungspause wurde lediglich bei den Luft- und ggf. Oberflächentemperaturen festgestellt. Satellitenmessungen zeigten auch für die Zeit der Erwärmungspause Anfang des 21. Jahrhunderts, dass die Erde weniger Energie abgibt - überwiegend als Wärmestrahlung - als von der Sonne eingestrahlt wird. Demnach gibt es einen Energieüberschuss. Eine mögliche Erklärung wäre insbesondere eine Erwärmung der Ozeane, die somit die Atmosphäre abkühlen, was eingeschränkt auch durch einen Anstieg des Meeresspiegels bestätigt wird.[9]

Äußere Antriebe

Zu den äußeren Antrieben ist eine Veränderung der Sonnenaktivität zu zählen. Im Rahmen des elfjährigen Sonnenfleckenzyklus nimmt die Sonnenaktivität in regelmäßigen Zeiträumen zu und ab.

Deutlicher ausgeprägt ist der Einfluss von Aerosolen auf die Strahlungsbilanz der Erde. So werden die Phasen globaler Abkühlung zwischen ca. 1940 und ca. 1975, sowie zwischen 1998 und 2008[10] hauptsächlich mit einer erhöhten Konzentration von Sulfat-Aerosolen in der Atmosphäre erklärt. Wallace Broecker erkannte schon in den 1970er Jahren den kühlenden Effekt der menschengemachten Luftverschmutzung und spekulierte vor dem Hintergrund einer 35 Jahre dauernden Periode globaler Abkühlung in seiner oft zitierten Publikation vom 8. August 1975, dass für den Fall, dass der kühlende Effekt der Aerosole schwächer als der wärmende Effekt der Treibhausgase sei, eine signifikante globale Erwärmung zu erwarten sei. Als Titel seiner Publikation wählte er:[11] Are we on the brink of a pronounced global warming? (Deutsch: Sind wir an der Schwelle einer ausgeprägten globalen Erwärmung)? Er sollte Recht behalten und der von ihm erstmals verwendete Begriff eines "Global Warming" wurde fortan zum Synonym des menschengemachten Klimawandels.

Aufgrund dieses kühlenden Effekts warnen Forscher davor, dass ein signifikanter Teil des wärmenden Effekts der bereits in der Atmosphäre befindlichen Treibhausgase quasi "versteckt" wird, aber bei erfolgreicher Luftreinhaltung innerhalb weniger Jahre zum Vorschein kommen würde.[12]

Einfluss der Messtechnik

Ein weiterer, das Messergebnis bestimmender Faktor rührt daher, dass die Erde nicht lückenlos mit Messstationen bedeckt ist und sich daher Wärme- oder Kälteinseln in Regionen befinden können, deren Daten nicht messtechnisch erfasst werden. So resultiert ein messtechnisches Artefakt aus der Tatsache, dass es in der Arktis kaum Temperatur-Messstationen gibt, weshalb eine Erwärmung, die sich in erster Linie dort zeigt, nicht in den globalen Messdaten widerspiegeln kann.[13]

Die Temperaturabnahme von etwa 0,3 K um 1945, die in den Daten des britischen Hadley Centre vorkommt, ist wahrscheinlich auf eine nicht korrigierte Abweichung bei der Messung der Meerestemperaturen zurückzuführen.[14]

Stagnation der Temperaturen im Zeitraum 1998–2014

Entwicklung des Gesamtwärmebudgets der Erde. Die Darstellung zeigt, dass es auch in der Zeit von ca. 2000 bis 2014 eine Erwärmung gab, die aber fast ausschließlich in den Meeren stattfand
  • Erwärmung der Wassersäule 0–700 m
  • Erwärmung der Wassersäule 700–2000 m
  • Erwärmung der Eis- und Landflächen sowie der Atmosphäre
  • Statistische Analysen des globalen Temperaturverlaufs durch das Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) ergaben, dass ein Betrachtungszeitraum von mindestens 17 Jahren nötig ist, um den Einfluss natürlicher Schwankungen vom „Signal“ anthropogener Erwärmungseinflüsse trennen zu können.[15]

    Der Mittelwert der linearen Trends der globalen Mitteltemperatur seit Beginn des 21. Jahrhunderts bis Mitte 2014 kann mit Stand 9. August 2014 mit verschiedenen Datensätzen errechnet werden (NASA-GISS, NOAA, Met Office, RSS und UAH). Der Mittelwert der linearen Trends: = (GISTEMP + NOAA + HADCRUT4 + RSS + UAH) :5 = (0,014 +0,006 -0,003 -0,055 + 0,049): 5 beträgt 0,0022° C/Dekade. Der Mittelwert der linearen Trends der fünf Institute, abgerundet auf zwei Stellen hinter Komma, in dem Zeitabschnitt von Januar 2001 bis Juni 2014 beträgt 0,00° C / Dekade oder 0,02° C / Jahrhundert. Der lineare „Null“ Trend der globalen Mitteltemperatur in dem Zeitabschnitt von Jan 2001 bis Juni 2014 nähert sich an die 15 Jahre Grenze.[16]

    Die Trends der mittleren globalen Erdoberflächentemperatur für die 15-Jahres-Perioden betragen:[17]

    • 1995 -2009: Trend = 0,13 [0,02 bis 0,24]° C pro Jahrzehnt,
    • 1996 -2010: Trend = 0,14 [0,03 bis 0,24]° C pro Jahrzehnt,
    • 1997 -2011: Trend = 0,07 [-0,02 bis 0,18]° C pro Jahrzehnt,
    • 1998 -2012: Trend = 0,05 [-0,05 bis 0,15]° C pro Jahrzehnt.

    Als im Jahr 2014 über die vergangenen 18 Jahre nahezu keine Erwärmung in den Messdaten erkennbar war, begann eine rege Diskussion über zugrundeliegende, bislang nicht beobachtete oder nicht aufgetretene Effekte, die vom Blog Watts Up With That ausging.[18] Benjamin D. Santer, der Hauptautor der oben genannten Studie des LLNL, entgegnete darauf in einem Gastkommentar, dass die statistische Analyse nur für eine klimatische Entwicklung galt, bei der externe Antriebe unverändert bleiben, worauf in der Publikation auch ausdrücklich hingewiesen wird. Im Zeitraum zwischen 1998 und 2014 blieben die externen Antriebe jedoch nicht unverändert, was in diversen, unabhängigen Studien nachlesbar sei.[19]

    So sind die im Jahrzehnt zwischen 1998 und 2008 global weitgehend stagnierenden Temperaturen wahrscheinlich auf eine Kombination von nur wenig wärmenden anthropogenen und natürlichen Klimafaktoren zurückzuführen. In dieser Zeit war die Sonnenaktivität gering und es bestanden meist La-Niña-Bedingungen im Pazifik; wie auch in den 1960er Jahren dämpften stark gestiegene Schwefeldioxidemissionen zusätzlich den wärmenden Einfluss stetig steigender Treibhausgaskonzentrationen.[10][20][21][22] Diese waren in erster Linie auf Kohleverbrennung in China zurückzuführen, dessen Schwefeldioxidemissionen allein zwischen den Jahren 2000 und 2006 um 53 % angestiegen war.[21]

    Untersuchungen zeigten außerdem, dass sich die pazifischen Passatwinde seit den 1990er Jahren signifikant verstärkt hatten. Diese Entwicklung, die damit einherging, dass warmes Wasser in die Tiefe gedrückt und kaltes Wasser an die Oberfläche befördert wurde, war in 48 Projektionen von Klimamodellen nicht abgebildet worden.[23] [24]

    Klimasimulationen deuten darauf hin, dass mehr als die Hälfte der zur Erwärmungspause führenden Einflüsse durch die natürliche Variabilität des Klimasystems verursacht wurde, konkret mit der negativen Phase der Pazifischen Dekaden-Oszillation. Über eine Fernwirkung quasistationärer Rossby-Wellen führte dies darüber hinaus zu einer negativen Phase der Nordatlantischen Oszillation, was wiederum zu erhöhten Wahrscheinlichkeiten für winterliche Kälteeinbrüche in Europa führte, ein Effekt, der während der Winter 2009-2010, 2010-2011 und 2012-2013 auch beobachtet werden konnte.[25]

    In einem Beitrag auf dem Wissenschaftsblog Realclimate vom Dezember 2014 wies der Klimatologe Stefan Rahmstorf darauf hin, dass es keine Erwärmungspause seit 1998 gegeben hat. Eine mathematische Analyse des Trends seit 1998 ergab, dass die Erwärmung zwar statistisch nicht signifikant geringer ausfiel, aber dennoch stattfand. Es stellt sich lediglich ein Trend dar, der von natürlichen kurzfristigen Fluktuationen überlagert wird.[26]

    Im Januar 2015 erschien auf dem Blog Wattsupwiththat ein Gastkommentar von Christopher Monckton, in dem dieser betont, dass es seit Oktober 1996 keine erkennbare Erwärmung gegeben hat.[27] Er verweist hierbei auf den RSS-Datensatz, bei dem seit Ende der 1970er Jahre mit Hilfe von Satellitenmessungen die globalen Temperaturen bestimmt werden. Während bei den von der NASA und NOAA verwendeten Daten das Jahr 2014 das wärmste Jahr seit Beginn regelmäßiger Temperaturaufzeichnungen war, waren es in der UAH- und RSS-Datenreihe nur das drittwärmste.[28]

    Vergleich der globalen Temperaturen 2014 mit denen von 2010 und 1998 (Stand:26.01.2015)

    Institut 2014 2010 1998 Differenz zw. 2014 u. 2010 Differenz zw. 2014 u. 1998 Bemerkung
    GISTEMP, NASA -GISS 0,68° C 0,66°C 0,61° C +0,02° C +0,07° steigend
    NOAA 0,69° C 0,65° C 0,63° C +0,04° C +0,06 C steigend
    HATCRUT4, Met Office 0,56° C 0,56° C 0,54° C +0,00° C +0,02° C steigend
    RSS 0,26° C 0,47° C 0,55° C -0,21° C -0,29° C fallend
    UAH 0,28° C 0,40° C 0,42° C -0,12° C -0,14° C fallend
    Summe als Vergleich: 2,46° C 2,73° C 2,75° C -0,27° C -0,29° C fallend

    GISTEMP- Datensatz: [29] NOAA- Datensatz: [30] Met Office: HADCRUT4- Datensatz [31] RSS- Datensatz: [32] UAH- Datensatz: [33]

    Weitere Entwicklung

    Die Wahrscheinlichkeit, dass die bis zum Frühjahr 2014 beobachtete Stagnation der globalen Temperaturen 20 Jahre andauert, wurde in einer Publikation vom März 2014 für verschwindend gering betrachtet.[34]

    Das britische Met Office geht in einer dekadischen Klimavorhersage vom Januar 2014 davon aus, dass die globalen Durchschnittstemperaturen im Zeitraum 2014-2018 um 0,26° über dem Durchschnitt der Jahre 1981-2010 liegen werden. Zum Vergleich: Das Jahr 2010, welches als das bislang wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn gilt, war um 0,26° wärmer als der Durchschnitt 1981-2010.[35] Eine Verlängerung der Stagnation oder nur leichte Erwärmung wird bis 2018 von Met Office somit nicht ausgeschlossen.

    In einer weiteren Analyse wurde ein Klimamodell betrachtet, das so ausgelegt wurde, dass es eine globale Erwärmung von 0,2K pro Dekade zeigte; es ist dies die Erwärmungsrate des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Die Daten des Klimamodells zeigten, dass eine 10-Jahres-Periode ungeeignet ist, einen Erwärmungs- oder Abkühlungstrend zuverlässig zu diagnostizieren, da dieser Zeitraum signifikant von natürlichen Fluktuationen beeinflusst wird. So zeigt das verwendete Klimamodell zwei Perioden zehnjähriger Erwärmungspausen alle einhundert Jahre, die gänzlich durch natürliche Fluktuationen des Klimas verursacht werden. Um den Einfluss des menschengemachten Klimawandels sicher zu erkennen, sind nach Aussage des Met Office 30-jährige Untersuchungszeiträume nötig. Eine globale Erwärmungspause über die Schwelle von 20 Jahren hinaus wird - bei Abwesenheit anderer kühlender Faktoren - als unwahrscheinlich angesehen.[36]

    Von einer Gruppe um den Klimatologen Mojib Latif wurde in einer im Jahr 2007 eingereichten Publikation erwartet, dass bei Extrapolation der beschriebenen natürlichen Schwankungen des Klimasystems zu erwarten sei, dass die globale Durchschnittstemperatur bis etwa zum Jahr 2017 keinen oder nur einen sehr geringen Anstieg zeigen würde.[37] In einer anderen Publikation erwarten die Autoren gar, dass für insgesamt 25 bis 30 Jahre mit einer verlangsamten Erwärmung an der Erdoberfläche zu rechnen sei. Sie führen diesen Effekt auf eine in der subpolaren Region des Nordatlantik zu beobachtende Salinitätsanomalie zurück, die in der Vergangenheit eine Dauer von 25 bis 30 Jahren aufwiesen und während dieser Zeit zu einer Subduktion warmen Wassers in tiefere Ozeanregionen führe, wie sie aus Messdaten des Argo-Programms ableiteten.[38]

    2014 war nach globalen Messungen das wärmste Jahr der gemessenen Klimageschichte,[39] [40]und in Deutschland das mit Abstand wärmste Jahr bisher.[41] Der Zeitraum 2010-2014 war mit geringem Vorsprung der bisher wärmste 5-Jahres-Zeitraum weltweit. Der Begriff Ermärmungspause bedeutet aber nicht, dass die Temperaturen wieder auf einen früheren Wert zurückgehen, sondern lediglich, dass die Temperaturen auf hohem Wert stagnieren und zeitweilig nicht weiter ansteigen. Insofern kann nach Kenntnisstand Jan. 2015 noch kein Ende der globalen Erwärmungspause der Lufttemperaturen festgestellt werden.

    Bedeutung

    Das Met Office stellt dar, dass die jüngste Pause im gemessenen Anstieg der globalen Oberflächentemperaturen die Schätzungen der Klimasensitivitäten TCS und ECS nicht signifikant verändert hat. Der Wert der wahrscheinlichsten Erwärmung wurde um lediglich 10% verringert, so dass der für das Jahr 2050 zu erwartende Klimawandel nur wenige Jahre verzögert wird.[42]

    Literatur

    • IPPC 2013 - Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (Deutsch) [11]
    • Shuai-Lei Yao, Gang Huang, Ren-Guang Wu, Xia Qu: The global warming hiatus—a natural product of interactions of a secular warming trend and a multi-decadal oscillation. In: Theoretical and Applied Climatology. , doi:10.1007/s00704-014-1358-x
    • J. Marotzke, P. M. Forster: Forcing, feedback and internal variability in global temperature trends. In: Nature. Band 517, Nummer 7536, Januar 2015, ISSN 1476-4687, S. 565–570, doi:10.1038/nature14117, PMID 25631444.

    Weblinks

    Einzelnachweise

    1. "Despite the robust multi-decadal warming, there exists substantial interannual to decadal variability in the rate of warming, with several periods exhibiting weaker trends (including the warming hiatus since 1998) ... Fifteen-year-long hiatus periods are common in both the observed and CMIP5 historical GMST time series", "Box TS.3: Climate Models and the Hiatus in Global Mean Surface Warming of the Past 15 Years", IPCC, Climate Change 2013: Technical Summary, p. 37 and pp. 61–63.
    2. a b IPCC: Fünfter Sachstandsbericht des IPCC Teilbericht 1 (Wissenschaftliche Grundlagen) (deutsche Zusammenfassung des BMU, BMBF, IPCC und UBA). Oktober 2013.
    3. IPCC, 2013: Summary for Policymakers. In: Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change (Stocker, T.F., D. Qin, G.-K. Plattner, M. Tignor, S.K. Allen, J. Boschung, A. Nauels, Y. Xia, V. Bex and P.M. Midgley (eds.)). Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA., Seite 5 Online, PDF
    4. Chapter 9: Evaluation of Climate Models. (PDF) In: Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, S. 769-772. IPCC, 2013, abgerufen am 31. August 2014 (englisch).
    5. The Copenhagen Diagnosis (2009): Updating the World on the Latest Climate Science. I. Allison, N.L. Bindoff, R.A. Bindschadler, P.M. Cox, N. de Noblet, M.H. England, J.E. Francis, N. Gruber, A.M. Haywood, D.J. Karoly, G. Kaser, C. Le Quéré, T.M. Lenton, M.E. Mann, B.I. McNeil, A.J. Pitman, S. Rahmstorf, E. Rignot, H.J. Schellnhuber, S.H. Schneider, S.C. Sherwood, R.C.J. Somerville, K. Steffen, E.J. Steig, M. Visbeck, A.J. Weaver. The University of New South Wales Climate Change Research Centre (CCRC), Sydney, Australia, 60pp, online (PDF; 3,5 MB)
    6. Kevin E. Trenberth, John T. Fasullo: An apparent hiatus in global warming? In: Earth's Future. 1. Jahrgang, Nr. 1, Dezember 2013, ISSN 2328-4277, S. 19–32, doi:10.1002/2013EF000165.
    7. Magdalena A. Balmaseda, Trenberth, Kevin E., Källén, Erland: Distinctive climate signals in reanalysis of global ocean heat content. In: Geophysical Research Letters. 40. Jahrgang, Nr. 9, 2013, S. 1754–1759, doi:10.1002/grl.50382 (englisch).
    8. Model-based evidence of deep-ocean heat uptake during surface-temperature hiatus periods Gerald A. Meehl, Julie M. Arblaster, John T. Fasullo, Aixue Hu & Kevin E. Trenberth; Nature Climate Change 1,360–364(2011), doi:10.1038/nclimate1229 Online
    9. Bojanowski, Spiegel Online: Klimawandel: Forscher rätseln über Stillstand bei Erderwärmung[1]
    10. a b Proceedings of the national academy of sciences Reconciling anthropogenic climate change with observed temperature 1998–2008
    11. W. S. Broecker: Climatic Change: Are We on the Brink of a Pronounced Global Warming? In: Science. 189. Jahrgang, Nr. 4201, 8. August 1975, ISSN 0036-8075, S. 460–463, doi:10.1126/science.189.4201.460.
    12. Hans Joachim Schellnhuber: Global warming: Stop worrying, start panicking? In: PNAS. 105. Jahrgang, Nr. 38, 2008, S. 14239–14240, doi:10.1073/pnas.0807331105.
    13. Kevin Cowtan, Robert G. Way: Coverage bias in the HadCRUT4 temperature series and its impact on recent temperature trends. In: Quarterly Journal of the Royal Meteorological Society. November 2013, ISSN 0035-9009, S. n/a–n/a, doi:10.1002/qj.2297.
    14. Thompson D.W.J., J.J. Kennedy, J.M. Wallace and P.D. Jones: A large discontinuity in the mid-twentieth century in observed global-mean surface temperature. In: Nature. 453. Jahrgang, 2008, S. 646–649, doi:10.1038/nature06982.
    15. Benjamin D. Santer , C. Mears, C. Doutriaux, P. Caldwell, P. J. Gleckler, T. M. L. Wigley, Susan Solomon, N. P. Gillett, D. Ivanova, T. R. Karl, J. R. Lanzante, G. A. Meehl, P. A. Stott, K. E. Taylor, P. W. Thorne, M. F. Wehner, F. J. Wentz: Separating signal and noise in atmospheric temperature changes: The importance of timescale. In: Journal of Geophysical Research: Atmospheres. 116. Jahrgang, D22, 27. November 2011, ISSN 0148-0227, S. n/a–n/a, doi:10.1029/2011JD016263.
    16. University of York Department of Chemistry
    17. Summary for Policymakers. In: Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. (PDF) IPCC, 2013, abgerufen am 31. August 2014 (englisch). Seite 5
    18. Watts Up With That: Online
    19. Benjamin D. Santers Kommentar auf der Website von Watts Up With That
    20. Damian Carrington: Sulphur from Chinese power stations 'masking' climate change In: The Guardian, 4. Juli 2011 
    21. a b Z. Lu, D. G. Streets, Q. Zhang, S. Wang,3, G. R. Carmichael, Y. F. Cheng, C. Wei, M. Chin, T. Diehl, and Q. Tan5: Sulfur dioxide emissions in China and sulfur trends in East Asia since 2000. In: Atmos. Chem Phys. 10. Jahrgang, Juli 2010, S. 6311–6331, doi:10.5194/acp-10-6311-2010 (englisch, atmos-chem-phys.net [PDF; abgerufen am 9. August 2013]).
    22. John A. Church, Neil J. White, Leonard F. Konikow, Catia M. Domingues, J. Graham Cogley, Eric Rignot, Jonathan M. Gregory, Michiel R. van den Broeke, Andrew J. Monaghan, Isabella Velicogna: Revisiting the Earth’s sea-level and energy budgets from 1961 to 2008. In: Geophysical Research Letters. 38. Jahrgang, Nr. 18, September 2011, S. 1944–2007, doi:10.1029/2011GL048794 (englisch).
    23. Matthew H. England, Shayne McGregor, Paul Spence, Gerald A. Meehl, Axel Timmermann, Wenju Cai, Alex Sen Gupta, Michael J. McPhaden, Ariaan Purich, Agus Santoso: Recent intensification of wind-driven circulation in the Pacific and the ongoing warming hiatus. In: Nature Climate Change. 9. Februar 2014, ISSN 1758-678X, doi:10.1038/nclimate2106.
    24. Shayne McGregor, Axel Timmermann, Malte F. Stuecker, Matthew H. England, Mark Merrifield, Fei-Fei Jin, Yoshimitsu Chikamoto: Recent Walker circulation strengthening and Pacific cooling amplified by Atlantic warming. In: Nature Climate Change. 3. August 2014, ISSN 1758-678X, doi:10.1038/nclimate2330.
    25. Kevin E. Trenberth, John T. Fasullo, Grant Branstator, Adam S. Phillips: Seasonal aspects of the recent pause in surface warming. In: Nature Climate Change. 17. August 2014, ISSN 1758-678X, doi:10.1038/nclimate2341 (ucar.edu [PDF]).
    26. Realclimate: Recent global warming trends: significant or paused or what? online
    27. Wattsupwiththat vom 3.1.2015: The great Pause lengthens again
    28. Global Temperature Report: December 2014[2]
    29. GISTEMP-Datensatz:[3]
    30. NOAA-Datensatz: [4]
    31. HADCRUT4-Datensatz: [5]
    32. RSS-Datensatz: [6]
    33. UAH-Datensatz[7]
    34. William Collins: American Physical Society Climate Change Statement Review Workshop. American Physical Society, S. 92, abgerufen am 3. März 2014.
    35. UK Metoffice Decadal forecast, issued: January 2014 online
    36. The recent pause in global warming: What are the potential causes? - Metoffice, July 2013 Online, PDF
    37. Noel S. Keenlyside et al.: Advancing decadal-scale climate prediction in the North Atlantic sector. In: Nature. Band 453, 2008, S. 84–88, doi:10.1038/nature06921 (PDF).
    38. X. Chen, K.-K. Tung: Varying planetary heat sink led to global-warming slowdown and acceleration. In: Science. 345. Jahrgang, Nr. 6199, 21. August 2014, ISSN 0036-8075, S. 897–903, doi:10.1126/science.1254937.
    39. Global Temperature Report: December 2014 [8]
    40. Spiegel Online: Nasa-Daten: 2014 war das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen[9]
    41. Die bislang 10 wärmsten Jahre in Deutschland[10]
    42. The recent pause in global warming: What are the implications for projections of future warming? Met Office, July 2013 Online, PDF