„Ohm & Häner“ – Versionsunterschied

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'''OHM & HÄNER METALLWERK GmbH & Co. KG''' ist eine 1961 von Paul Ohm und Alois Häner gegründete [[Gießen (Verfahren)|Gießerei]] für [[Nichteisenmetall]]e mit Sitz in [[Olpe]] - [[Dahl (Olpe)|Dahl/Friedrichsthal]] in [[Nordrhein-Westfalen]]. Das inhabergeführte mittelständische Unternehmen produziert in zwei Werken Werkstücke aus Kupfer- und [[Aluminiumgusslegierung|Aluminium-Gusslegierungen.]] für den Maschinen- und Gerätebau sowie für die Automobilindustrie. Einzelne Anlagen wurden u.A. vom Umweltbundesamt gefördert und waren bei Inbetriebnahme weltweit einzigartige Pilotprojekte.
'''OHM & HÄNER METALLWERK GmbH & Co. KG''' ist eine 1961 von Paul Ohm und Alois Häner gegründete [[Gießen (Verfahren)|Gießerei]] für [[Nichteisenmetall]]e mit Sitz in [[Olpe]] [[Dahl (Olpe)|Dahl/Friedrichsthal]] in [[Nordrhein-Westfalen]]. Das inhabergeführte mittelständische Unternehmen produziert in zwei Werken Werkstücke aus Kupfer- und [[Aluminiumgusslegierung|Aluminium-Gusslegierungen.]] für den Maschinen- und Gerätebau sowie für die Automobilindustrie. Einzelne Anlagen wurden u.A. vom Umweltbundesamt gefördert und waren bei Inbetriebnahme weltweit einzigartige Pilotprojekte.


{{Infobox Unternehmen
{{Infobox Unternehmen
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| Auflösungsgrund =
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| Sitz = [[Olpe]], {{DEU}}
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| Leitung = Ludger Ohm<br/>Bernd Häner
| Leitung = Ludger Ohm<br />Bernd Häner
| Mitarbeiterzahl = 550
| Mitarbeiterzahl = 550
| Umsatz = 60 Mio. [[Euro]]
| Umsatz = 60 Mio. [[Euro]]
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
1961 gegründeten der Formermeister Paul Ohm und der Dreher Alois Häner im Olper Stadtteil Friedrichsthal ''Ohm & Häner'' als Unternehmen zur Herstellung von einbaufertigen Gussteilen. Anfangs eine Art ''[[Garagenfirma]]'' mit 10 Mitarbeitern waren es Ende der 1970er Jahren 39. Die größte Entwicklung gab es dann ab 1980 mit 345 % Umsatzsteigerung in 10 Jahren. In dieser Zeit wurde das Werk mehrfach ausgebaut und erweitert.<ref>{{Internetquelle |url=http://waz.m.derwesten.de/dw/staedte/olpe/Erfolgsgeschichte-la-Sauerland-id5041976.html?service=mobile|autor=Josef Schmidt|titel=OHM & HÄNER Erfolgsgeschichte à la Sauerland|hrsg=WAZ|datum=2011-09-08|zugriff=2016-05-01}}</ref>
1961 gegründeten der Formermeister Paul Ohm und der Dreher Alois Häner im Olper Stadtteil Friedrichsthal ''Ohm & Häner'' als Unternehmen zur Herstellung von einbaufertigen Gussteilen. Anfangs eine Art ''[[Garagenfirma]]'' mit 10 Mitarbeitern waren es Ende der 1970er Jahren 39. Die größte Entwicklung gab es dann ab 1980 mit 345 % Umsatzsteigerung in 10 Jahren. In dieser Zeit wurde das Werk mehrfach ausgebaut und erweitert.<ref>{{Internetquelle |url=http://waz.m.derwesten.de/dw/staedte/olpe/Erfolgsgeschichte-la-Sauerland-id5041976.html?service=mobile|autor=Josef Schmidt|titel=OHM & HÄNER Erfolgsgeschichte à la Sauerland|hrsg=WAZ|datum=2011-09-08|zugriff=2016-05-01}}</ref>


Zur Herstellung von Fertigteilen zum sofortigen Einbau verfügte Ohm & Häner von Begin an über einen an die Gießerei angeschlossenen mechanischen Fertigungsbereich. Anfangs noch mit einfachen, später mit programmgesteuerten Dreh- und Fräsmaschinen. 1985 kamen größere CNC-gesteuerte Fahrständermaschinen hinzu.
Zur Herstellung von Fertigteilen zum sofortigen Einbau verfügte Ohm & Häner von Begin an über einen an die Gießerei angeschlossenen mechanischen Fertigungsbereich. Anfangs noch mit einfachen, später mit programmgesteuerten Dreh- und Fräsmaschinen. 1985 kamen größere CNC-gesteuerte Fahrständermaschinen hinzu.


2005 wurde die spanende Endbearbeitung durch eine zusätzliche Halle mit neutraler Energiebilanz erweitert. Geheizt wurde mit Abwärme aus der Gießerei und bei Bedarf aus 18 jeweils 100 m tiefen Erdsondenbohrungen mittels Kühlaggregaten abgekühlt. Hier kamen dann die modernsten Fräs-Drehzentren wie z.b das DMC 125 FD in Duoblock- Bauweise zum Einsatz. <ref>{{Internetquelle |url=http://www.mav-online.de/fertigung/-/article/46701/11828051/Erfolgsrezept:+Geschlossene+Wertsch%C3%B6pfungskette/art_co_INSTANCE_0000/|titel=Erfolgsrezept: Geschlossene Wertschöpfungskette|autor=Hans-Peter Schossig|hrsg=MAV-Innovation in der spanenden Fertigung|datum=|zugriff=2016-05-06}}</ref>
2005 wurde die spanende Endbearbeitung durch eine zusätzliche Halle mit neutraler Energiebilanz erweitert. Geheizt wurde mit Abwärme aus der Gießerei und bei Bedarf aus 18 jeweils 100&nbsp;m tiefen Erdsondenbohrungen mittels Kühlaggregaten abgekühlt. Hier kamen dann die modernsten Fräs-Drehzentren wie z.b das DMC 125 FD in Duoblock- Bauweise zum Einsatz.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mav-online.de/fertigung/-/article/46701/11828051/Erfolgsrezept:+Geschlossene+Wertsch%C3%B6pfungskette/art_co_INSTANCE_0000/|titel=Erfolgsrezept: Geschlossene Wertschöpfungskette|autor=Hans-Peter Schossig|hrsg=MAV-Innovation in der spanenden Fertigung|datum=|zugriff=2016-05-06}}</ref>


Ab 2007 entwickelte Ohm & Hähner im Rahmen der weiteren Expansion Pläne für eine zusätzliche Sandgießerei. Ein neuer Standort in [[Drolshagen]] war notwendig geworden, weil der für eine Erweiterung des Stammwerkes erforderliche [[Bebauungsplan (Deutschland)|Bebauungsplan]] ''Friedrichsthal Siege-Weiste'' wegen immissionstechnischer Probleme und einer [[Normenkontrollklage]] vor dem [[Oberverwaltungsgericht]] von der Stadt Olpe verworfen wurde.<ref name="waz">{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-olpe-wenden-und-drolshagen/anlieger-sind-skeptisch-id6107032.html|titel=Anlieger sind skeptisch|hrsg=WAZ|datum=2011-11-26|zugriff=2016-05-01}}</ref> Das mit einer Gussglasfassade versehe Werksgebäude wurde von ''Ehrengruber Architekten'' aus Olpe geplant und in nur 40 Wochen auf einem 70.000 m² großem Grundstück im Gewerbegebiet Buchholz errichtet.<ref>[http://www.ehrengruber-architekten.de/projects/gewerbe/570927912336424f058b4600 Neubau einer Sandgießerei für die Firma Ohm und Häner] Ehrengruber Architekten, abgerufen am 1. Mai 2016.</ref> Das Werk war bei Produktionsbeginn am 10. September 2008 eine der modernsten [[Aluminiumgießerei]]en in [[Europa]].<ref name="uni">{{Internetquelle |url=https://www.uni-siegen.de/start/news/wirtschaft/325657.html|titel=Komplexe Prozesse in Echtzeit steuern|hrsg=Universität Siegen|datum=|zugriff=2016-05-01}}</ref>
Ab 2007 entwickelte Ohm & Hähner im Rahmen der weiteren Expansion Pläne für eine zusätzliche Sandgießerei. Ein neuer Standort in [[Drolshagen]] war notwendig geworden, weil der für eine Erweiterung des Stammwerkes erforderliche [[Bebauungsplan (Deutschland)|Bebauungsplan]] ''Friedrichsthal Siege-Weiste'' wegen immissionstechnischer Probleme und einer [[Normenkontrollklage]] vor dem [[Oberverwaltungsgericht]] von der Stadt Olpe verworfen wurde.<ref name="waz">{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-olpe-wenden-und-drolshagen/anlieger-sind-skeptisch-id6107032.html|titel=Anlieger sind skeptisch|hrsg=WAZ|datum=2011-11-26|zugriff=2016-05-01}}</ref> Das mit einer Gussglasfassade versehe Werksgebäude wurde von ''Ehrengruber Architekten'' aus Olpe geplant und in nur 40 Wochen auf einem 70.000 m² großem Grundstück im Gewerbegebiet Buchholz errichtet.<ref>[http://www.ehrengruber-architekten.de/projects/gewerbe/570927912336424f058b4600 Neubau einer Sandgießerei für die Firma Ohm und Häner] Ehrengruber Architekten, abgerufen am 1. Mai 2016.</ref> Das Werk war bei Produktionsbeginn am 10. September 2008 eine der modernsten [[Aluminiumgießerei]]en in [[Europa]].<ref name="uni">{{Internetquelle |url=https://www.uni-siegen.de/start/news/wirtschaft/325657.html|titel=Komplexe Prozesse in Echtzeit steuern|hrsg=Universität Siegen|datum=|zugriff=2016-05-01}}</ref>


2010 bewilligte die [[Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“|AiF Projekt GmbH]] in [[Berlin]] im Rahmen des [[Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand|Zentralen Innovationsprogrammes Mittelstand]] (ZIM) die Förderung eines bilateralen Forschungsprojektes mit der [[Bergakademie Freiberg]], der [[Universität Siegen]] sowie der ''Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH''<ref name="uni"/> mit einem Projektvolumen von einer Millionen Euro. Ziel des Projektes ''Optimierung gießereitechnischer Fertigungsprozesse durch Anwendung wissensbasierter Regelkreise auf Basis von Echtzeit-Prozessdaten'' war es, durch die Einbindung neuester Sensor- und Kameratechnik in die HWS-[[Formanlage]] im Werk Drolshagen die Qualität von Grünsandformen unmittelbar während des Formprozesses kontinuierlich auszuwerten. Auf dieser Basis wurde ein innovatives [[Regelungstechnik|Regelungssystem]] aufgebaut, das zur Optimierung der Produktion von Gussteilen führte. Erste Ergebnisse wurden im Rahmen der Gießereifachmesse ''[[GIFA]]'' im Juni 2011 in [[Düsseldorf]] vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.foundry-planet.com/de/news/firmen-news/firmen-news/forschungsprojekt-mold-control-wurde-gestartet/?cHash=f94570104c4f01db0beb51ece94dda52|titel=Forschungsprojekt Mold Control-wurde-gestartet |hrsg=Foundry Planet|datum=2010-10-25|zugriff=2016-05-01}}</ref>
2010 bewilligte die [[Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“|AiF Projekt GmbH]] in [[Berlin]] im Rahmen des [[Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand|Zentralen Innovationsprogrammes Mittelstand]] (ZIM) die Förderung eines bilateralen Forschungsprojektes mit der [[Bergakademie Freiberg]], der [[Universität Siegen]] sowie der ''Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH''<ref name="uni" /> mit einem Projektvolumen von einer Millionen Euro. Ziel des Projektes ''Optimierung gießereitechnischer Fertigungsprozesse durch Anwendung wissensbasierter Regelkreise auf Basis von Echtzeit-Prozessdaten'' war es, durch die Einbindung neuester Sensor- und Kameratechnik in die HWS-[[Formanlage]] im Werk Drolshagen die Qualität von Grünsandformen unmittelbar während des Formprozesses kontinuierlich auszuwerten. Auf dieser Basis wurde ein innovatives [[Regelungstechnik|Regelungssystem]] aufgebaut, das zur Optimierung der Produktion von Gussteilen führte. Erste Ergebnisse wurden im Rahmen der Gießereifachmesse ''[[GIFA]]'' im Juni 2011 in [[Düsseldorf]] vorgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.foundry-planet.com/de/news/firmen-news/firmen-news/forschungsprojekt-mold-control-wurde-gestartet/?cHash=f94570104c4f01db0beb51ece94dda52|titel=Forschungsprojekt Mold Control-wurde-gestartet |hrsg=Foundry Planet|datum=2010-10-25|zugriff=2016-05-01}}</ref>


Auch auf Basis dieser Forschungsergebnisse entwickelte Ohm & Häner ab 2012 mit Förderung durch das [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]] eine neuartige Sandaufbereitung die eine vollständige Trennung von Formstoff und Fremdstoffen in der Aluminium-Sandgießerei ermöglichte und dadurch den Einsatz von Neusand und Bentonit sowie das Abfallaufkommen in Form von Gießerei-Altsand reduzierte. Wesentlicher Bestandteil der Anlage ist ein optischen Scanners wie er ursprünglich für Recycling-Aufgaben entwickelt wurde. Er erkennt die im Formstoff verbliebenen Verunreinigungen und sortiert sie nahezu rückstandsfrei aus. <ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltinnovationsprogramm.de/erfolgsgeschichten#project_07_main|titel=Innovative Sandaufbereitung in der Aluminiumgießerei|hrsg=Umweltbundesamt|werk=Umweltinnovationsprogramm.de|datum=|zugriff=2016-05-01}}</ref> Die von der Firma Eirich in Hardheim gebaute Pilotanlage war zum Zeitpunkt der Projektumsetzung weltweit einzigartig.<ref name="uba">UBA-FB AP 20126 Abschlussbericht S.42</ref>
Auch auf Basis dieser Forschungsergebnisse entwickelte Ohm & Häner ab 2012 mit Förderung durch das [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]] eine neuartige Sandaufbereitung die eine vollständige Trennung von Formstoff und Fremdstoffen in der Aluminium-Sandgießerei ermöglichte und dadurch den Einsatz von Neusand und Bentonit sowie das Abfallaufkommen in Form von Gießerei-Altsand reduzierte. Wesentlicher Bestandteil der Anlage ist ein optischen Scanners wie er ursprünglich für Recycling-Aufgaben entwickelt wurde. Er erkennt die im Formstoff verbliebenen Verunreinigungen und sortiert sie nahezu rückstandsfrei aus.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.umweltinnovationsprogramm.de/erfolgsgeschichten#project_07_main|titel=Innovative Sandaufbereitung in der Aluminiumgießerei|hrsg=Umweltbundesamt|werk=Umweltinnovationsprogramm.de|datum=|zugriff=2016-05-01}}</ref> Die von der Firma Eirich in Hardheim gebaute Pilotanlage war zum Zeitpunkt der Projektumsetzung weltweit einzigartig.<ref name="uba">UBA-FB AP 20126 Abschlussbericht S.42</ref>


Am 29. September 2011 erfolgte der Aufstellungsbeschluss gem. § 2 [[Baunutzungsverordnung|BauGB]] zum Bebauungsplan Nr. 110 ''Sondergebiet Metallwerk Friedrichsthal-Im Grüntal'' durch die Stadt Olpe. Vorrangiges städtebauliches Ziel war es dabei laut Beschluss:{{Zitat| den Standort des Metallwerkes Ohm & Häner planerisch abzusichern und eine mit dem immissionsschutzrechtlichen Schutzanspruch der umgebenden Wohnbebauung zu vereinbarende Erweiterung zu ermöglichen.}} Zur Umsetzung wurde mit Ohm & Häner ein städtebaulicher Vertrag geschlossen, in dem sich das Unternehmen zu verschiedenen Maßnahmen wie beispielsweise die Errichtung eines Lärmschutzwalls und verbindliche Ruhzeiten verpflichtete.<ref>Städtebaulicher Vertrag zum Bebauungsplan Nr. 110</ref> Nach frühzeitiger Beteiligung der Öffentlichkeit in einer Bürgerversammlung am 24.November 2011 erfolgte vom 30. November 2015 bis zum 08. Januar 2016 die öffentliche Auslegung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.o-sp.de/olpe/plan/uebersicht.php?pid=17806|titel=Aktueller Bebauungsplan Sondergebiet Metallwerk Friedrichsthal-Im Grüntal|hrsg=Kreisstadt Olpe |datum=|zugriff=2016-05-01}}</ref> In regionalen Medien wurde verschiedentlich darüber brichtet.<ref name="waz"/><ref>{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-olpe-wenden-und-drolshagen/ohm-und-haener-will-expandieren-aimp-id10806739.html|titel=Ohm und Häner will expandieren|hrsg=WAZ|datum=2015-06-22|zugriff=2016-05-01}}</ref> Das Plangebiet umfasst 10,7 Hektar und soll nach Plänen von Ohm & Häner für den Bau einer neuen Gießerei mit Nebenanlagen sowie eines weiteren 9000 m² großen Betriebsgebäudes genutzt werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-olpe-wenden-und-drolshagen/erweiterung-des-metallwerks-ohm-haener-moeglich-id5125308.html|titel=Erweiterung des Metallwerks "Ohm & Häner" möglich| hrsg=WAZ|datum=2011-03-10|zugriff=2016-05-01}}</ref>
Am 29. September 2011 erfolgte der Aufstellungsbeschluss gem. §&nbsp;2 [[Baunutzungsverordnung|BauGB]] zum Bebauungsplan Nr. 110 ''Sondergebiet Metallwerk Friedrichsthal-Im Grüntal'' durch die Stadt Olpe. Vorrangiges städtebauliches Ziel war es dabei laut Beschluss:{{Zitat| den Standort des Metallwerkes Ohm & Häner planerisch abzusichern und eine mit dem immissionsschutzrechtlichen Schutzanspruch der umgebenden Wohnbebauung zu vereinbarende Erweiterung zu ermöglichen.}} Zur Umsetzung wurde mit Ohm & Häner ein städtebaulicher Vertrag geschlossen, in dem sich das Unternehmen zu verschiedenen Maßnahmen wie beispielsweise die Errichtung eines Lärmschutzwalls und verbindliche Ruhzeiten verpflichtete.<ref>Städtebaulicher Vertrag zum Bebauungsplan Nr. 110</ref> Nach frühzeitiger Beteiligung der Öffentlichkeit in einer Bürgerversammlung am 24. November 2011 erfolgte vom 30. November 2015 bis zum 08. Januar 2016 die öffentliche Auslegung.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.o-sp.de/olpe/plan/uebersicht.php?pid=17806|titel=Aktueller Bebauungsplan Sondergebiet Metallwerk Friedrichsthal-Im Grüntal|hrsg=Kreisstadt Olpe |datum=|zugriff=2016-05-01}}</ref> In regionalen Medien wurde verschiedentlich darüber brichtet.<ref name="waz" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-olpe-wenden-und-drolshagen/ohm-und-haener-will-expandieren-aimp-id10806739.html|titel=Ohm und Häner will expandieren|hrsg=WAZ|datum=2015-06-22|zugriff=2016-05-01}}</ref> Das Plangebiet umfasst 10,7 Hektar und soll nach Plänen von Ohm & Häner für den Bau einer neuen Gießerei mit Nebenanlagen sowie eines weiteren 9000&nbsp;m² großen Betriebsgebäudes genutzt werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-olpe-wenden-und-drolshagen/erweiterung-des-metallwerks-ohm-haener-moeglich-id5125308.html|titel=Erweiterung des Metallwerks „Ohm & Häner“ möglich| hrsg=WAZ|datum=2011-03-10|zugriff=2016-05-01}}</ref>


== Bedeutung für die Branche ==
== Bedeutung für die Branche ==
Ohm & Häner betrieb ab 2008 die modernste Sandgießerei in Europa. Die Ergebnisse des bilateralen Forschungsprojektes zu [[Complex Event Processing]] (CEP) Systemen, die auch in praxisorientierte Studien- und Diplomarbeiten Eingang gefunden haben, wurden von der Universität Siegen regelmäßig auch im internationalem Rahmen veröffentlicht. 2010 erhielt man hierzu auf der eKNOW (Second International Conference on Information, Process and Knowledge Management St. Maarten, Niederl. Antillen) den Best Paper Award sowie 2014 den Preis der IHK-Siegen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ihk-siegen.de/servicemarken/presse/Pressemeldungen/_2014/1_Quartal/Nr_013_IHK_Preis_zum_29_Mal_vergeben/2400398|titel=IHK-Preis zum 29. Mal vergeben|hrsg=IHK-Siegen|datum=|zugriff=2016-05-03}}</ref> Zu dieser Zeit gab es weltweit nur 12 Lehrstühle, die sich mit diesem Thema beschäftigten und das Unternehmen war weltweit eines der ersten und die einzige Gießerei, die solche Systeme in ihrer Produktion nutzten. <ref name="uni"/> Im 2014 erschienenen Buch ''The Concept of a Real-Time Enterprise in Manufacturing'' werden die bei Ohm & Häner entwickelten und eingesetzten [[CEP]] und Auto-EDA ([[Event Driven Architecture]]) Systeme beschrieben. Dazu gibt es ein Vorwort des Unternehmens.<ref>{{Literatur |Autor=Daniel Metz |Titel=The Concept of a Real-Time Enterprise in Manufacturing: Design and Implementation of a Framework Based on EDA and CEP|Jahr= 2014|Verlag=SpringerGabler |Ort=|ISBN= 978-3658037499}} [https://books.google.de/books?id=zv3FBAAAQBAJ&pg=PR10&lpg=PR10&dq=Ludger+Ohm&source=bl&ots=izv1ZpWeGK&sig=PYAypF1lHwVTvKIAVZi-b7l56qQ&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi2g5zQ3LrMAhXEVxQKHfTeDXE4ChDoAQgmMAI#v=onepage&q=Ludger%20Ohm&f=false bei Google Books]</ref>
Ohm & Häner betrieb ab 2008 die modernste Sandgießerei in Europa. Die Ergebnisse des bilateralen Forschungsprojektes zu [[Complex Event Processing]] (CEP) Systemen, die auch in praxisorientierte Studien- und Diplomarbeiten Eingang gefunden haben, wurden von der Universität Siegen regelmäßig auch im internationalem Rahmen veröffentlicht. 2010 erhielt man hierzu auf der eKNOW (Second International Conference on Information, Process and Knowledge Management St. Maarten, Niederl. Antillen) den Best Paper Award sowie 2014 den Preis der IHK-Siegen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ihk-siegen.de/servicemarken/presse/Pressemeldungen/_2014/1_Quartal/Nr_013_IHK_Preis_zum_29_Mal_vergeben/2400398|titel=IHK-Preis zum 29. Mal vergeben|hrsg=IHK-Siegen|datum=|zugriff=2016-05-03}}</ref> Zu dieser Zeit gab es weltweit nur 12 Lehrstühle, die sich mit diesem Thema beschäftigten und das Unternehmen war weltweit eines der ersten und die einzige Gießerei, die solche Systeme in ihrer Produktion nutzten.<ref name="uni" /> Im 2014 erschienenen Buch ''The Concept of a Real-Time Enterprise in Manufacturing'' werden die bei Ohm & Häner entwickelten und eingesetzten [[CEP]] und Auto-EDA ([[Event Driven Architecture]]) Systeme beschrieben. Dazu gibt es ein Vorwort des Unternehmens.<ref>{{Literatur |Autor=Daniel Metz |Titel=The Concept of a Real-Time Enterprise in Manufacturing: Design and Implementation of a Framework Based on EDA and CEP|Jahr= 2014|Verlag=SpringerGabler |Ort=|ISBN= 978-3-658-03749-9}} [https://books.google.de/books?id=zv3FBAAAQBAJ&pg=PR10&lpg=PR10&dq=Ludger+Ohm&source=bl&ots=izv1ZpWeGK&sig=PYAypF1lHwVTvKIAVZi-b7l56qQ&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi2g5zQ3LrMAhXEVxQKHfTeDXE4ChDoAQgmMAI#v=onepage&q=Ludger%20Ohm&f=false bei Google Books]</ref>


Die 2012 von Ohm & Häner entwickelte MikroSort Sandaufbereitung gilt als Erfolgsgeschichte im Umweltinnovationsprogramm und war weltweit einzigartig. Aufgrund dieser Innovationen gilt Ohm & Häner als ''Vorzeigebetrieb''. Die Produktionsanlagen wurden von Vertretern der Branche mehrfach besichtigt.<ref name="uba"/> Auch werden Produkte und Anlagen in Fachreferaten beispielsweise beim BDG (Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie) Umwelttag<ref name="bdg">{{Internetquelle |url=http://www.bdguss.de/fileadmin/content_bdguss/BDG-Service/Infothek/Sonderpublikationen/BDG-Umwelttage/1._Umwelttag/Schmieg_BDG_Entsorgung_von_Altsanden_und_Schlacken.pdf|titel=Entsorgung von Altsanden
Die 2012 von Ohm & Häner entwickelte MikroSort Sandaufbereitung gilt als Erfolgsgeschichte im Umweltinnovationsprogramm und war weltweit einzigartig. Aufgrund dieser Innovationen gilt Ohm & Häner als ''Vorzeigebetrieb''. Die Produktionsanlagen wurden von Vertretern der Branche mehrfach besichtigt.<ref name="uba" /> Auch werden Produkte und Anlagen in Fachreferaten beispielsweise beim BDG (Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie) Umwelttag<ref name="bdg">{{Internetquelle |url=http://www.bdguss.de/fileadmin/content_bdguss/BDG-Service/Infothek/Sonderpublikationen/BDG-Umwelttage/1._Umwelttag/Schmieg_BDG_Entsorgung_von_Altsanden_und_Schlacken.pdf|titel=Entsorgung von Altsanden
und Schlacken|autor=Kristina Schmieg|hrsg=BDG Referat Umwelt- und Energiepolitik|datum=|zugriff=2016-05-06}}</ref> oder in Fachbüchern<ref>{{Literatur |Autor=Matthias Kramer|Titel=Integratives Umweltmanagement: Systemorientierte Zusammenhänge zwischen Politik, Recht, Management und Technik|Jahr= 2010|Verlag=Gabler |Ort=|ISBN=978-3834919472}} [https://books.google.de/books?id=WFFwBYMzPpIC&pg=PA427&dq=Ohm+%26+H%C3%A4ner&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj1gtXX4rrMAhVIthoKHQVzA6cQ6AEILjAB#v=onepage&q=Ohm%20%26%20H%C3%A4ner&f=false bei Google Books]</ref> auch international beschrieben.<ref>{{Literatur |Autor=Sachin Karadgi|Titel=A Reference Architecture for Real-Time Performance Measurement: An Approach to Monitor and Control Manufacturing Processes|Jahr= 2014|Verlag=Gabler |Ort=|ISBN=978-3319070063}} [https://books.google.de/books?id=XJPIAwAAQBAJ&pg=PR11&lpg=PR11&dq=Ludger+Ohm&source=bl&ots=ND4aS4XJaj&sig=y0lhguSYAFt9iRXnTfbfloRH6kU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjg2fuksb3MAhUpJMAKHTVPB7c4ChDoAQgvMAM#v=onepage&q=Ludger%20Ohm&f=false bei Google Books]</ref>
und Schlacken|autor=Kristina Schmieg|hrsg=BDG Referat Umwelt- und Energiepolitik|datum=|zugriff=2016-05-06|format=PDF}}</ref> oder in Fachbüchern<ref>{{Literatur |Autor=Matthias Kramer|Titel=Integratives Umweltmanagement: Systemorientierte Zusammenhänge zwischen Politik, Recht, Management und Technik|Jahr= 2010|Verlag=Gabler |Ort=|ISBN=978-3-8349-1947-2}} [https://books.google.de/books?id=WFFwBYMzPpIC&pg=PA427&dq=Ohm+%26+H%C3%A4ner&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj1gtXX4rrMAhVIthoKHQVzA6cQ6AEILjAB#v=onepage&q=Ohm%20%26%20H%C3%A4ner&f=false bei Google Books]</ref> auch international beschrieben.<ref>{{Literatur |Autor=Sachin Karadgi|Titel=A Reference Architecture for Real-Time Performance Measurement: An Approach to Monitor and Control Manufacturing Processes|Jahr= 2014|Verlag=Gabler |Ort=|ISBN=978-3-319-07006-3}} [https://books.google.de/books?id=XJPIAwAAQBAJ&pg=PR11&lpg=PR11&dq=Ludger+Ohm&source=bl&ots=ND4aS4XJaj&sig=y0lhguSYAFt9iRXnTfbfloRH6kU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjg2fuksb3MAhUpJMAKHTVPB7c4ChDoAQgvMAM#v=onepage&q=Ludger%20Ohm&f=false bei Google Books]</ref>


Zum 1.8.2011 wurde das transnationale CORNETProjekt NEMO ''(New Method of Enhanced Quality Assessment by Computed Tomography for Casting Parts)'' gestartet. In dem hierfür eingerichteten projektbegleitenden Fachausschuss war auch Ohm & Häner vertreten. <ref>{{Internetquelle |url=http://www.fvguss.de/fileadmin/content_fvguss/Dokumente/55_EN.pdf|titel=CORNET-Projekt 55 EN “NEMO” |hrsg=FVG Forschungsvereinigung Gießereitechnik e.V.|datum=|zugriff=2016-05-01}}</ref>
Zum 1.8.2011 wurde das transnationale CORNETProjekt NEMO ''(New Method of Enhanced Quality Assessment by Computed Tomography for Casting Parts)'' gestartet. In dem hierfür eingerichteten projektbegleitenden Fachausschuss war auch Ohm & Häner vertreten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fvguss.de/fileadmin/content_fvguss/Dokumente/55_EN.pdf|titel=CORNET-Projekt 55 EN “NEMO” |hrsg=FVG Forschungsvereinigung Gießereitechnik e.&nbsp;V.|datum=|zugriff=2016-05-01|format=PDF}}</ref>


Ludger Ohm ist seit 2012 Vizepräsident des Branchenverbandes ''Verein Deutscher Giessereifachleute e. V'' (VDG).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.vdg.de/fileadmin/content/03_documents/vdg_aktuell_2_2012.pdf|titel=VDG-Mitgliederversammlung wählt neues Führungsduo|werk=VDG Aktuell|hrsg=VDG|datum=2/2012|zugriff=2016-05-01-03}}</ref>
Ludger Ohm ist seit 2012 Vizepräsident des Branchenverbandes ''Verein Deutscher Giessereifachleute e. V'' (VDG).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.vdg.de/fileadmin/content/03_documents/vdg_aktuell_2_2012.pdf|titel=VDG-Mitgliederversammlung wählt neues Führungsduo|werk=VDG Aktuell|hrsg=VDG|datum=2/2012|zugriff=2016-05-01-03|format=PDF}}</ref>


== Anlagen ==
== Anlagen ==
* HWS-Formanlage Werk I: Automatische Formanlage mit Kastengröße 805 x 725 x 300 mm, Gussteilgewichte von 0,8 bis 100 kg / Stück. Anlagenleistung bis 80 Formen pro Stunde.
* HWS-Formanlage Werk I: Automatische Formanlage mit Kastengröße 805 × 725 × 300&nbsp;mm, Gussteilgewichte von 0,8 bis 100&nbsp;kg / Stück. Anlagenleistung bis 80 Formen pro Stunde.
* HWS-Formanlage Werk II: Vollautomatische Formanlage mit Kastengröße 700 x 630 mm, Gussteilgewichte von 0,5 bis 60 kg / Stück. Anlagenleistung bis 250 Formen pro Stunde.
* HWS-Formanlage Werk II: Vollautomatische Formanlage mit Kastengröße 700 × 630&nbsp;mm, Gussteilgewichte von 0,5 bis 60&nbsp;kg / Stück. Anlagenleistung bis 250 Formen pro Stunde.
* Maschinenformguß mit 6 Rüttel-Press Formmaschinen bis 1.500 x 800 mm bzw. quadratischer Querschnitt 950 mm Kastengröße.
* Maschinenformguß mit 6 Rüttel-Press Formmaschinen bis 1.500 × 800&nbsp;mm bzw. quadratischer Querschnitt 950&nbsp;mm Kastengröße.
* Kaltharzhandformerei: Einzelstückfertigung mit Kastengröße 400 x 400 mm bis 1.500 x 4.000 mm für Aluminiumgussteile bis 2 to Stückgewicht.
* Kaltharzhandformerei: Einzelstückfertigung mit Kastengröße 400 × 400&nbsp;mm bis 1.500 × 4.000 mm für Aluminiumgussteile bis 2 to Stückgewicht.
* Kokillengießerei: 20 Vertikal-, Horizontal- und Kippgießmaschinen. Werkzeugaufspannfläche 500 x 300 mm bis 1.200 x 1.200 mm. Stückgewichte von 0,01 bis zu 60 kg.
* Kokillengießerei: 20 Vertikal-, Horizontal- und Kippgießmaschinen. Werkzeugaufspannfläche 500 × 300&nbsp;mm bis 1.200 × 1.200 mm. Stückgewichte von 0,01 bis zu 60&nbsp;kg.
* MikroSort-Sandaufbereitungsanlage
* MikroSort-Sandaufbereitungsanlage
* Endbearbeitung
* Endbearbeitung


== Struktur ==
== Struktur ==
* Ohm und Häner Beteiligungs- und Verwaltungs-Gesellschaft mbH, Olpe
* Ohm und Häner Beteiligungs- und Verwaltungs-Gesellschaft mbH, Olpe
** Ohm & Häner Metallwerk GmbH & Co. KG, Olpe
** Ohm & Häner Metallwerk GmbH & Co. KG, Olpe
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== Weblinks ==
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* {{Internetquelle |url=http://www.o-sp.de/download/olpe/114588|titel=Städtebaulicher Vertrag zum Bebauungsplan Nr. 110 |autor=Kreisstadt Olpe |hrsg=(Download)|zugriff=2016-05-01}}
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== Einzelnachweise ==
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Version vom 10. Mai 2016, 04:15 Uhr

OHM & HÄNER METALLWERK GmbH & Co. KG ist eine 1961 von Paul Ohm und Alois Häner gegründete Gießerei für Nichteisenmetalle mit Sitz in OlpeDahl/Friedrichsthal in Nordrhein-Westfalen. Das inhabergeführte mittelständische Unternehmen produziert in zwei Werken Werkstücke aus Kupfer- und Aluminium-Gusslegierungen. für den Maschinen- und Gerätebau sowie für die Automobilindustrie. Einzelne Anlagen wurden u.A. vom Umweltbundesamt gefördert und waren bei Inbetriebnahme weltweit einzigartige Pilotprojekte.

OHM & HÄNER METALLWERK

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1961
Sitz Olpe, Deutschland Deutschland
Leitung Ludger Ohm
Bernd Häner
Mitarbeiterzahl 550
Umsatz 60 Mio. Euro
Branche Gießerei
Website www.ohmundhaener.de
Stand: 2015

Geschichte

1961 gegründeten der Formermeister Paul Ohm und der Dreher Alois Häner im Olper Stadtteil Friedrichsthal Ohm & Häner als Unternehmen zur Herstellung von einbaufertigen Gussteilen. Anfangs eine Art Garagenfirma mit 10 Mitarbeitern waren es Ende der 1970er Jahren 39. Die größte Entwicklung gab es dann ab 1980 mit 345 % Umsatzsteigerung in 10 Jahren. In dieser Zeit wurde das Werk mehrfach ausgebaut und erweitert.[1]

Zur Herstellung von Fertigteilen zum sofortigen Einbau verfügte Ohm & Häner von Begin an über einen an die Gießerei angeschlossenen mechanischen Fertigungsbereich. Anfangs noch mit einfachen, später mit programmgesteuerten Dreh- und Fräsmaschinen. 1985 kamen größere CNC-gesteuerte Fahrständermaschinen hinzu.

2005 wurde die spanende Endbearbeitung durch eine zusätzliche Halle mit neutraler Energiebilanz erweitert. Geheizt wurde mit Abwärme aus der Gießerei und bei Bedarf aus 18 jeweils 100 m tiefen Erdsondenbohrungen mittels Kühlaggregaten abgekühlt. Hier kamen dann die modernsten Fräs-Drehzentren wie z.b das DMC 125 FD in Duoblock- Bauweise zum Einsatz.[2]

Ab 2007 entwickelte Ohm & Hähner im Rahmen der weiteren Expansion Pläne für eine zusätzliche Sandgießerei. Ein neuer Standort in Drolshagen war notwendig geworden, weil der für eine Erweiterung des Stammwerkes erforderliche Bebauungsplan Friedrichsthal Siege-Weiste wegen immissionstechnischer Probleme und einer Normenkontrollklage vor dem Oberverwaltungsgericht von der Stadt Olpe verworfen wurde.[3] Das mit einer Gussglasfassade versehe Werksgebäude wurde von Ehrengruber Architekten aus Olpe geplant und in nur 40 Wochen auf einem 70.000 m² großem Grundstück im Gewerbegebiet Buchholz errichtet.[4] Das Werk war bei Produktionsbeginn am 10. September 2008 eine der modernsten Aluminiumgießereien in Europa.[5]

2010 bewilligte die AiF Projekt GmbH in Berlin im Rahmen des Zentralen Innovationsprogrammes Mittelstand (ZIM) die Förderung eines bilateralen Forschungsprojektes mit der Bergakademie Freiberg, der Universität Siegen sowie der Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH[5] mit einem Projektvolumen von einer Millionen Euro. Ziel des Projektes Optimierung gießereitechnischer Fertigungsprozesse durch Anwendung wissensbasierter Regelkreise auf Basis von Echtzeit-Prozessdaten war es, durch die Einbindung neuester Sensor- und Kameratechnik in die HWS-Formanlage im Werk Drolshagen die Qualität von Grünsandformen unmittelbar während des Formprozesses kontinuierlich auszuwerten. Auf dieser Basis wurde ein innovatives Regelungssystem aufgebaut, das zur Optimierung der Produktion von Gussteilen führte. Erste Ergebnisse wurden im Rahmen der Gießereifachmesse GIFA im Juni 2011 in Düsseldorf vorgestellt.[6]

Auch auf Basis dieser Forschungsergebnisse entwickelte Ohm & Häner ab 2012 mit Förderung durch das Umweltbundesamt eine neuartige Sandaufbereitung die eine vollständige Trennung von Formstoff und Fremdstoffen in der Aluminium-Sandgießerei ermöglichte und dadurch den Einsatz von Neusand und Bentonit sowie das Abfallaufkommen in Form von Gießerei-Altsand reduzierte. Wesentlicher Bestandteil der Anlage ist ein optischen Scanners wie er ursprünglich für Recycling-Aufgaben entwickelt wurde. Er erkennt die im Formstoff verbliebenen Verunreinigungen und sortiert sie nahezu rückstandsfrei aus.[7] Die von der Firma Eirich in Hardheim gebaute Pilotanlage war zum Zeitpunkt der Projektumsetzung weltweit einzigartig.[8]

Am 29. September 2011 erfolgte der Aufstellungsbeschluss gem. § 2 BauGB zum Bebauungsplan Nr. 110 Sondergebiet Metallwerk Friedrichsthal-Im Grüntal durch die Stadt Olpe. Vorrangiges städtebauliches Ziel war es dabei laut Beschluss:

„den Standort des Metallwerkes Ohm & Häner planerisch abzusichern und eine mit dem immissionsschutzrechtlichen Schutzanspruch der umgebenden Wohnbebauung zu vereinbarende Erweiterung zu ermöglichen.“

Zur Umsetzung wurde mit Ohm & Häner ein städtebaulicher Vertrag geschlossen, in dem sich das Unternehmen zu verschiedenen Maßnahmen wie beispielsweise die Errichtung eines Lärmschutzwalls und verbindliche Ruhzeiten verpflichtete.[9] Nach frühzeitiger Beteiligung der Öffentlichkeit in einer Bürgerversammlung am 24. November 2011 erfolgte vom 30. November 2015 bis zum 08. Januar 2016 die öffentliche Auslegung.[10] In regionalen Medien wurde verschiedentlich darüber brichtet.[3][11] Das Plangebiet umfasst 10,7 Hektar und soll nach Plänen von Ohm & Häner für den Bau einer neuen Gießerei mit Nebenanlagen sowie eines weiteren 9000 m² großen Betriebsgebäudes genutzt werden.[12]

Bedeutung für die Branche

Ohm & Häner betrieb ab 2008 die modernste Sandgießerei in Europa. Die Ergebnisse des bilateralen Forschungsprojektes zu Complex Event Processing (CEP) Systemen, die auch in praxisorientierte Studien- und Diplomarbeiten Eingang gefunden haben, wurden von der Universität Siegen regelmäßig auch im internationalem Rahmen veröffentlicht. 2010 erhielt man hierzu auf der eKNOW (Second International Conference on Information, Process and Knowledge Management St. Maarten, Niederl. Antillen) den Best Paper Award sowie 2014 den Preis der IHK-Siegen.[13] Zu dieser Zeit gab es weltweit nur 12 Lehrstühle, die sich mit diesem Thema beschäftigten und das Unternehmen war weltweit eines der ersten und die einzige Gießerei, die solche Systeme in ihrer Produktion nutzten.[5] Im 2014 erschienenen Buch The Concept of a Real-Time Enterprise in Manufacturing werden die bei Ohm & Häner entwickelten und eingesetzten CEP und Auto-EDA (Event Driven Architecture) Systeme beschrieben. Dazu gibt es ein Vorwort des Unternehmens.[14]

Die 2012 von Ohm & Häner entwickelte MikroSort Sandaufbereitung gilt als Erfolgsgeschichte im Umweltinnovationsprogramm und war weltweit einzigartig. Aufgrund dieser Innovationen gilt Ohm & Häner als Vorzeigebetrieb. Die Produktionsanlagen wurden von Vertretern der Branche mehrfach besichtigt.[8] Auch werden Produkte und Anlagen in Fachreferaten beispielsweise beim BDG (Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie) Umwelttag[15] oder in Fachbüchern[16] auch international beschrieben.[17]

Zum 1.8.2011 wurde das transnationale CORNETProjekt NEMO (New Method of Enhanced Quality Assessment by Computed Tomography for Casting Parts) gestartet. In dem hierfür eingerichteten projektbegleitenden Fachausschuss war auch Ohm & Häner vertreten.[18]

Ludger Ohm ist seit 2012 Vizepräsident des Branchenverbandes Verein Deutscher Giessereifachleute e. V (VDG).[19]

Anlagen

  • HWS-Formanlage Werk I: Automatische Formanlage mit Kastengröße 805 × 725 × 300 mm, Gussteilgewichte von 0,8 bis 100 kg / Stück. Anlagenleistung bis 80 Formen pro Stunde.
  • HWS-Formanlage Werk II: Vollautomatische Formanlage mit Kastengröße 700 × 630 mm, Gussteilgewichte von 0,5 bis 60 kg / Stück. Anlagenleistung bis 250 Formen pro Stunde.
  • Maschinenformguß mit 6 Rüttel-Press Formmaschinen bis 1.500 × 800 mm bzw. quadratischer Querschnitt 950 mm Kastengröße.
  • Kaltharzhandformerei: Einzelstückfertigung mit Kastengröße 400 × 400 mm bis 1.500 × 4.000 mm für Aluminiumgussteile bis 2 to Stückgewicht.
  • Kokillengießerei: 20 Vertikal-, Horizontal- und Kippgießmaschinen. Werkzeugaufspannfläche 500 × 300 mm bis 1.200 × 1.200 mm. Stückgewichte von 0,01 bis zu 60 kg.
  • MikroSort-Sandaufbereitungsanlage
  • Endbearbeitung

Struktur

  • Ohm und Häner Beteiligungs- und Verwaltungs-Gesellschaft mbH, Olpe
    • Ohm & Häner Metallwerk GmbH & Co. KG, Olpe
      • OHM & HÄNER METALLWERK I, Olpe Welt-Icon
      • OHM & HÄNER METALLWERK II, Drolshagen Welt-Icon

Literatur

  • Friedhelm Kraus, Edgar R, Schoppal (Fotografien): Aus einem Guss 50 Jahre Ohm & Häner Metallwerk. Olpe Friedrichsthal 2011, S. 175.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Josef Schmidt: OHM & HÄNER Erfolgsgeschichte à la Sauerland. WAZ, 8. September 2011, abgerufen am 1. Mai 2016.
  2. Hans-Peter Schossig: Erfolgsrezept: Geschlossene Wertschöpfungskette. MAV-Innovation in der spanenden Fertigung, abgerufen am 6. Mai 2016.
  3. a b Anlieger sind skeptisch. WAZ, 26. November 2011, abgerufen am 1. Mai 2016.
  4. Neubau einer Sandgießerei für die Firma Ohm und Häner Ehrengruber Architekten, abgerufen am 1. Mai 2016.
  5. a b c Komplexe Prozesse in Echtzeit steuern. Universität Siegen, abgerufen am 1. Mai 2016.
  6. Forschungsprojekt Mold Control-wurde-gestartet. Foundry Planet, 25. Oktober 2010, abgerufen am 1. Mai 2016.
  7. Innovative Sandaufbereitung in der Aluminiumgießerei. In: Umweltinnovationsprogramm.de. Umweltbundesamt, abgerufen am 1. Mai 2016.
  8. a b UBA-FB AP 20126 Abschlussbericht S.42
  9. Städtebaulicher Vertrag zum Bebauungsplan Nr. 110
  10. Aktueller Bebauungsplan Sondergebiet Metallwerk Friedrichsthal-Im Grüntal. Kreisstadt Olpe, abgerufen am 1. Mai 2016.
  11. Ohm und Häner will expandieren. WAZ, 22. Juni 2015, abgerufen am 1. Mai 2016.
  12. Erweiterung des Metallwerks „Ohm & Häner“ möglich. WAZ, 10. März 2011, abgerufen am 1. Mai 2016.
  13. IHK-Preis zum 29. Mal vergeben. IHK-Siegen, abgerufen am 3. Mai 2016.
  14. Daniel Metz: The Concept of a Real-Time Enterprise in Manufacturing: Design and Implementation of a Framework Based on EDA and CEP. SpringerGabler, 2014, ISBN 978-3-658-03749-9. bei Google Books
  15. Kristina Schmieg: Entsorgung von Altsanden und Schlacken. (PDF) BDG Referat Umwelt- und Energiepolitik, abgerufen am 6. Mai 2016.
  16. Matthias Kramer: Integratives Umweltmanagement: Systemorientierte Zusammenhänge zwischen Politik, Recht, Management und Technik. Gabler, 2010, ISBN 978-3-8349-1947-2. bei Google Books
  17. Sachin Karadgi: A Reference Architecture for Real-Time Performance Measurement: An Approach to Monitor and Control Manufacturing Processes. Gabler, 2014, ISBN 978-3-319-07006-3. bei Google Books
  18. CORNET-Projekt 55 EN “NEMO”. (PDF) FVG Forschungsvereinigung Gießereitechnik e. V., abgerufen am 1. Mai 2016.
  19. VDG-Mitgliederversammlung wählt neues Führungsduo. (PDF) In: VDG Aktuell. VDG, , abgerufen Format invalid.

Koordinaten: 51° 0′ 22,1″ N, 7° 50′ 39,2″ O