2e régiment d’infanterie

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Régiment de Picardie
2e régiment d’infanterie


Verbandsabzeichen des 2e régiment d’infanterie
Aktiv 1780 bis 1962
Staat Frankreich
Streitkräfte französische Armee
Teilstreitkraft Infanterie
Typ Regiment
Standort letzte Garnison: Aumale (Algerien)
Schutzpatron Saint-Maurice d’Agaune
Motto Au plus près

Das Régiment de Picardie (zuletzt als 2e régiment d’infanterie) war ein Infanterieregiment, aufgestellt im Königreich Frankreich und im Dienst während des Ancien Régime (danach mit einigen Unterbrechungen) bis zur Auflösung 1962.

Aufstellung und signifikante Änderungen

  • 1780 : Das Régiment de Provence [1] wurde in Régiment de Picardie umbenannt.
  • 1791 : Umbenennung in: 2e régiment d’infanterie

  • 1793 : Erste Heeresreform Das Regiment wurde als 1er bataillon „ex Picardie“ in zur 3e demi-brigade de bataille und als 2e bataillon „ex Picardie“ zur 4e demi-brigade de bataille abgestellt. Damit endet der zunächst der Regimentsverband und auch die Traditionslinie
  • 1803 : Umbenennung der „2e demi-brigade d’infanterie de ligne“[2] in 2e régiment d'infanterie de ligne (de facto Weiterführung der Regimentstradition)

  • 1814 : während der Restauration umbenannt in Régiment de la Reine
  • 1815 : während der Herrschaft der Hundert Tage wieder umbenannt in 2e régiment d’infanterie de ligne
  • 16. Juli 1815 : Ebenso wie die versammelte Napoleonische Armee wurde das Regiment in Bléré (Indre-et-Loire) aufgelöst.
  • 11. August 1815 : Aufstellung der 2e légion de l'Aisne[3]
  • 23. Oktober 1820 : die 2e légion de l'Aisnewurde in Calais 2e régiment d’infanterie de ligne umbenannt.
  • 1882 : Umbenennung in 2e régiment d’infanterie.
  • 1914 : Bei der Mobilisierung stellte das Regiment sein Reserveregiment, das 202erégiment d'infanterie auf.
  • 1920 : Aufgelöst.
  • 1939 : Wiederaufstellung als 2e régiment d’infanterie.
  • 1940 : Aufgelöst.
  • 1944 : Wiederaufstellung als 2e régiment d’infanterie.
  • 1945 : Aufgelöst.
  • 1956 : Wiederaufstellung als 2e régiment d’infanterie.
  • 1962 : Aufgelöst.

Mestres de camp/Colonels/Chefs de brigade

Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder den tatsächlichen Kommandeur eines Infanterieregiments. Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin) so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem Colonel-lieutenant oder Colonel en second überlassen. Die Bezeichnung Colonel wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt, von 1793 bis 1803 verwendete man die Bezeichnung Chef de brigade. Ab 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.

  • 1780 : Mestre de camp Marc-Antoine, Comte de Lévis-Lugny.
  • 1791 : Colonel Charles Léon du Cavigny
  • 1791 : Colonel François-Richer Drouet
  • 1792 : Colonel Henri Nadot-Fontenay
  • 1793 : Colonel Étienne Jacques-Joseph-Alexandre Macdonald
  • 13. April 1793 : Colonel Antoine François Barthélemi de Bournet [4][5]
  • 1795 : Chef de brigade De Marpaude
  • 1796 : Chef de brigade Joseph Perrin
  • 8. Februar 1801 : Chef de brigade (ab 1. Januar 1803 Colonel) Pierre-Guillaume Pouchin de la Roche
  • 1805 : Colonel Jacques Delga
  • 1809 : Colonel Félix Victor Charles Emmanuel de Wimpffen
  • 1813 : Colonel Jean Veran André
  • 1813 : Colonel Charles Louis Sébastien Staglieno
  • 1814 : Colonel Jean Corvinus
  • 1814 : Colonel Jean Tripe
  • 1830 : Colonel Augustin Pierre de Martimprey
  • 1847 : Colonel François Certain de Canrobert
  • 1870 : Colonel Amédée Henri Charles de Saint-Hillier
  • 1879–1882 : Colonel Théophile Gasser
  • 1909 : Colonel François Collas
  • 1939 : Colonel De Chaine de Bourmont
  • 1944–1945 : ?
  • 1956–1962 : ?

Ausstattung

Fahnen

Das Regiment führte pro Bataillon eine Fahne, bis zur Revolution zusätzlich eine sogenannte Leibfahne des Regimentsinhabers (Drapeau colonelle) die sich immer bei der 1. Kompanie – der Leibkompanie befand. Sie bestand aus einem weißen Fahnenblatt mit einem (in den Konturen dunkler abgestickten) weißen Kreuz.

Uniformierung

Geschichte

Das Regiment war in den folgenden Kriegen eingesetzt:

Ancien Régime

Schlacht bei Parma, Schlacht bei Guastalla
Gefecht bei Korbach

Revolutionsarmee

Koalitionskriege
Schlacht bei Stockach
Zweite Schlacht um Zürich

Kaiserliche Armee

Schlacht bei Aspern,
Schlacht bei Wagram
Erste Schlacht bei Polozk
Schlacht an der Beresina
  • 1813 : Feldzug in Deutschland
Schlacht bei Dresden
Völkerschlacht bei Leipzig (siehe auch→ Französische Schlachtordnung bei Leipzig)
  • 1814 : Feldzug in Frankreich
Schlacht bei La Rothière
  • 1815 : Feldzug in Belgien
Schlacht bei Ligny
Schlacht bei Waterloo

In der Napoleonischen Armee sind folgende Regimentskommandeure gefallen oder verwundet worden:

  • Chef de brigade Perrin : verwundet am 12. Mai 1800
  • Colonel Delga : an seinen Verwundungen verstorben am 6. Juli 1809
  • Colonel Emmanuel Félix de Wimpffen : Verwundet am 18. August 1812 bei Polotzk
  • Colonel Staglieno : Verwundet am 18. Oktober 1813

Verwundete und gefallene Offiziere:

  • gefallen : 40
  • an ihren Verwundungen verstorben : 19
  • verwundet : 149[6]

Königliche Armee 1815–1848

Gefechte bei Bar-T'outa am 15. und am 18. April 1843

Zweites Kaiserreich

1870 war das Regiment in Tours stationiert.

Schlacht bei Spichern

Der Regimentskommandeur, der Colonel Amédée Henri Charles de Saint-Hillier wurde in dieser Schlacht an der Spitze seines Regiments so schwer verwundet, dass er noch am gleichen Tag an diesen Verletzungen verstorben ist.

Am 16. August 1870 wurde aus nachkommenden Einberufenen ein viertes Bataillon gebildet. Nach dem Verlassen des Rekrutendepots wurde es in das „5e régiment de marche“ (5. Marschregiment) eingestellt. Dieses gehörte zur 1. Brigade der 1. Division im 13. Armeecorps.[7]

Erster Weltkrieg

Bei Kriegsbeginn lag das, aus drei Bataillonen bestehende Regiment in Granville (Manche) und Querqueville in Garnison. Es gehörte zur 40. Brigade in der 20. Infanteriedivision des 10. Armeekorps.

1914

1915

1916

1917

1918

Zweiter Weltkrieg

am 9. September 1939 wurde das Regiment unter dem Kommando von Colonel De Chaine de Bourmont neu aufgestellt und gehörte zur 20. Infanteriedivision. Die Aufstellung erfolgte durch das „Centre mobilisateur d'infanterie 44“ in Rennes. Das Regiment war als „Réserve A RI type NE“ klassifiziert. Es kämpfte bis zum Waffenstillstand im Rahmen seiner Möglichkeiten und ging nach der französischen Kapitulation unter. Weitere Informationen liegen nicht vor.

Im Zuge des Vormarsches der alliierten Truppen in Frankreich 1944 wurde es kurzzeitig wieder reaktiviert, aber gleich nach Kriegsende wieder entlassen.

Algerienkrieg

Nach einigen Umbenennungen, Zusammenlegungen und Auflösungen wurde das Regiment eine letztes Mal 1956 aktiviert, um im Algerienkrieg eingesetzt zu werden. Stationiert war es in Aumale (heute Sour El Ghozlane)[8]. Das 2°RI stellte hier vor seinem Abzug 1962 zwei Einheiten aus lokalen Kräften auf, (Unités de la Force locale de l'ordre Algérienne) das 466°UFL-UFO und das 467°UFL-UFO. Diese Einheiten bestanden zu 10 % aus der Stadtbevölkerung und zu 90 % aus der Landbevölkerung (franz.: Militaires Musulmans) und dienten in der Übergangszeit bis zur Unabhängigkeit der provisorischen, algerischen Regierung.

Kaserne des Regiments in Granville

Letzte Kaserne des Regiments auf französischem Boden war die „Caserne de Roc“ in Granville

Auszeichnungen

Mit Befehl 153 F vom 11. September 1918, haben die Angehörigen des Regiments das Recht erhalten, die Fourragère in den Farben des Croix de guerre 1914–1918 zu tragen.

Das Fahnenband ist mit dem Croix de guerre 1914–1918 ausgezeichnet. Verliehen anlässlich zweier lobender Erwähnungen im Armeebefehl – für das 1. und 2. Bataillon am 17. Dezember 1914 und für das 3. Bataillon am 15. Juni 1915.

Regimentsfahne

Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[9][10]:

In seiner Geschichte führte das Regiment nacheinander gut ein Dutzend verschieden Fahnen

Commons: Fahnen des 2° régiment d'infanterie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Devise

Au plus près
So nahe [am Feind] wie möglich

Bekannte Angehörige des Regiments

Literatur

  • Cinquième abrégé de la carte du militaire de France, sur terre et sur mer – Depuis novembre 1737, jusqu’en décembre 1738, Lemau de la Jaisse, Paris 1739
  • État militaire de France pour l’année 1760, par les sieurs de Montandre-Longchamps, troisième édition, chez Guyllin, Paris 1760
  • Chronique historique-militaire, Pinard, tomes 4, 5 et 7, Paris 1761, 1762 et 1764
  • À partir du Recueil d’historiques de l’infanterie française (Général Andolenko – Eurimprim 1969)

Weblinks

Fußnoten

  1. Über dieses Régiment de Provence gibt es keine Informationen. Es bestand nur von 1776 bis 1780
  2. die mit dem vormaligen 2e regiment d'infanterie nichts mehr zu tun hatte
  3. um sich von dem napoleonischen Geist abzusondern, wurden die Regimenter jetzt als „Legion de…“ bezeichnet.
  4. Mortimer Ternaux Histoire de la terreur 1792–1794 d'après des documents authentiques et inédits, Kapitel 5
  5. consulté le 17 juin 2013 éditeur Michel Lévy, frères 1866 S.574
  6. http://napoleon-et-la-grande-armee.com/2e%20regiment%20d'infanterie%20de%20ligne Napoleon-et-la-grande-armee.com
  7. Opération du 13e corps d'armée (France) durant le „Siège de Paris (1870)“ par le Général Vinoy, S. 7 & 15
  8. nicht zu verwechseln mit Aumale (Seine-Maritime)
  9. Décision n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT du 14 septembre 2007 relative aux inscriptions de noms de batailles sur les drapeaux et étendards des corps de troupe de l'armée de terre, du service de santé des armées et du service des essences des armées, Bulletin officiel des armées, n°27, 9 novembre 2007
  10. Arrêté relatif à l'attribution de l'inscription AFN 1952–1962 sur les drapeaux et étendards des formations des armées et services, du 19 novembre 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie