Agurain
Gemeinde Salvatierra | ||
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Agurain/Salvatierra – Rathaus (ayuntamiento) | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Baskenland | |
Provinz: | Álava | |
Comarca: | Cuadrilla de Salvatierra | |
Gerichtsbezirk: | Vitoria-Gasteiz | |
Koordinaten: | 42° 51′ N, 2° 23′ W | |
Fläche: | 37,77 km² | |
Einwohner: | 5.069 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 134 Einw./km² | |
Gründung: | 1256 | |
Postleitzahl(en): | 01200 + 01207 | |
Gemeindenummer (INE): | 01051 | |
Verwaltung | ||
Website: | Agurain/Salvatierra | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Agurain (spanisch: Salvatierra, offiziell Salvatierra/Agurain) ist eine nordspanische Gemeinde in der Provinz Álava im Baskenland. Der alte Ortskern wurde im Jahr 1975 als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.
Lage
Agurain liegt am Jakobsweg (Camino de Santiago) in einer Höhe von 605 Metern ü. d. M. Nächstgrößere Stadt ist das etwa 33 Kilometer westlich gelegene Vitoria-Gasteiz; die Stadt Pamplona befindet sich etwa 71 Kilometer östlich. Zur Gemeinde gehören auch die Dörfer und Weiler Alangua, Arrizala, Egileor, Iturrieta und Opakua.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1960 | 1970 | 1981 | 1991 | 2001 | 2010 |
Einwohner | 2.411 | 2.736 | 3.566 | 3.677 | 4.006 | 4.937 |
Im 19. Jahrhundert hatte die Gemeinde meist um die 1.400 Einwohner. Infolge der durch die Mechanisierung der Landwirtschaft ausgelösten Landflucht stieg die Bevölkerung danach kontinuierlich immer weiter an.
Wirtschaft
Die Bewohner des Ortes lebten jahrhundertelang als Selbstversorger von der Landwirtschaft, bei der die Viehzucht eine wesentliche Rolle spielte. Wegen der zentralen Lage von Agurain/Salvatierra bildeten sich allmählich auch Handwerk, Handel und kleinere Dienstleistungsbetriebe heraus. Heute gibt es ein Gewerbegebiet (polígono industrial) vor den Toren der Kleinstadt.
Geschichte
Bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. entstand der megalithische Dolmen de Sorginetxe auf dem Gebiet des Dorfes Arrizala. Später zogen Jäger und Hirten (Transhumanten) durch das Gebiet. Eine dauerhafte Ansiedlung wird jedoch erst für die Zeit vor der Ankunft der Römer angenommen, die im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. die Iberische Halbinsel eroberten; die Verbindungsstraße zwischen Asturica Augusta (heute Astorga) und Burdigala (heute Bordeaux) führte durch den Ort. Westgoten und Mauren hinterließen keine archäologisch verwertbaren Spuren, doch gehörte die Region seit dem Jahr 756 zum Emirat von Córdoba. Nach der Rückeroberung (reconquista) im Jahr 824 gehörte das Gebiet zum Königreich Pamplona, aus welchem später das Königreich Navarra hervorging. Alfons VIII. von Kastilien eroberte um das Jahr 1200 den Westen Navarras. Agurain selbst wurde im Jahr 1256 durch König Alfons X. von Kastilien mit Privilegien (fueros) ausgestattet; nebenbei erhielt es den spanischen Namen Salvatierra. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam es nochmals für vier Jahre unter navarresische Kontrolle. Im Jahre 1463 war die Gemeinde neben Vitoria, Miranda de Ebro, Pancorbo und Sajazarra eine von fünf Gründungsstädten der Bruderschaft von Álava.
Sehenswürdigkeiten
- Der Dolmen de Sorginetxe besteht aus mehreren etwa vier Meter hohen Orthostaten und einer Deckplatte. Es ist anzunehmen, dass er ehemals von einem Tumulus aus kleineren Steinen bedeckt war.
- Im alten Ortskern finden sich mehrere ehemalige Adelspaläste mit steinernen Wappenschilden.
- Die Kirche Santa María entstand um 1500 im Stil der Spätgotik. Zwischen den Strebepfeilern finden sich mehrere Laufgänge, die den Bau als Wehrkirche charakterisieren; hinzu kommen die hochaufragenden ungegliederten Mauern und die hochgelegenen Fenster. Das einschiffige Innere birgt einen Altarretabel aus dem Jahr 1530.
- Die Kirche San Juan Bautista wurde etwa 100 Jahre später erbaut und zeigt deutliche Stileinflüsse der Renaissance. Beachtenswert ist der polygonal gebrochene Portalvorbau mit einem antikisierenden Fries unterhalb der Dachtraufe und Vasenaufsätzen in den Ecken. Das Innere birgt ebenfalls einen sehenswerten Schnitzaltar mit Tafelbildern aus dem späten 16. Jahrhundert.
- Das Pilgerhospital San Lázaro y Santa María Magdalena wird bereits in einem Dokument des Jahres 1487 erwähnt. Später umgebaut wurde es nach der Verstaatlichung des Kirchenbesitzes (desamortisación) im Jahr 1839 an einen Privatmann verkauft.
- Das heutige Rathaus befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Ermita de San Martín, von der einige Bauteile inkorporiert wurden.
- Der ehemalige Konvent der Klarissen mit der Kirche San Pedro entstand im Jahr 1611.
Weblinks
- Agurain, Rathaus und Ermita San Martín – Zeichnungen und Infos (spanisch)
- Agurain, Kirche Santa María – Foto + Infos (spanisch)
Einzelnachweise
- ↑ Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
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