Alfred von Planta

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Alfred von Planta

Alfred von Planta (* 1. April 1857 auf Schloss Reichenau, Reichenau, Gemeinde Tamins; † 2. März 1922 in Davos) war ein Schweizer Jurist, Diplomat, Industrieller und Politiker.

Biografie

Alfred von Planta wurde als Sohn des Agrikulturchemikers und Bienenkundlers Adolf von Planta aus dem Bündner Adelsgeschlecht der Planta und der Ursina Maria von Muralt geboren. Nach dem Ablegen der Maturitätsprüfung an der Bündner Kantonsschule in Chur studierte er an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Lausanne, Heidelberg, Leipzig und Zürich Rechtswissenschaften. In Zürich schloss er sich dem Corps Helvetia Zürich an.[1] 1883 schloss er das Studium mit einer Promotion zum Dr. iur. ab.

Nach dem Studium war er zunächst von 1884 bis 1885 Legationssekretär in Wien, bevor er sich 1885 in Reichenau als Anwalt niederliess. Zwischen 1885 und 1895 war er Kreisrichter und von 1886 bis 1896 Bezirksrichter.

Politisches Wirken

Von 1889 bis 1903 gehörte er für den Kreis Trin dem Grossen Rat des Kantons Graubünden an, von 1893 bis 1897 als dessen Präsident.

Nach den Parlamentswahlen 1896 gehörte er bis 1914 dem Nationalrat an, zeitweise auch als Fraktionspräsident. 1914 war er Präsident des Nationalrates. Nach seiner parlamentarischen Tätigkeit trat von Planta in den diplomatischen Dienst. Von 1915 bis 1918 war er Gesandter in Rom und von 1919 bis 1922 in Berlin.

Von Planta gehörte als überzeugter Föderalist zu den führenden Bündner Föderaldemokraten. 1903 trat er zur überkonfessionellen Konservativ-demokratischen Partei über. Er setzte sich massgeblich für den Ausbau der Rhätischen Bahn sowie einer privatwirtschaftlich organisierten Bündner Wasserkraftindustrie ein. 1913 plädierte er gegen die Annahme des Gotthardvertrags.

Wirken in der Bündner Wirtschaft

Von Planta gehörte zu den Gründern der Rhätischen Werke in Thusis. Posthum wurde ihm eine Mitschuld am Misserfolg der Bündner Kraftwerke 1923 zugeschrieben. Zwischen 1905 und 1915 war er Präsident der Kraftwerke Brusio. Die drei Kraftwerksgesellschaften fusionierten im Jahre 2000 zur Rätia Energie AG.

Von 1889 bis 1901 gehörte er dem Verwaltungsrat der Vereinigten Schweizerbahnen an. Von 1897 bis 1915 war er Mitglied des Verwaltungsrates der Rhätischen Bahn, ab 1905 dessen Präsident. Darüber hinaus hatte er zahlreiche Mandate im Bankenwesen, in der Versicherungswirtschaft und im Tourismusgewerbe inne.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 144, 2.
VorgängerAmtNachfolger
Giovanni Battista II PiodaSchweizer Gesandter in Rom
1914–1918
Georges Wagnière
Philippe MercierSchweizer Gesandter in Berlin
1919–1922
Gaston Carlin