Alice von Großbritannien und Irland

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Alice von Großbritannien und Irland (etwa 1875)

Prinzessin Alice Maud Mary von Großbritannien und Irland (* 25. April 1843 in London; † 14. Dezember 1878 in Darmstadt) war ein Mitglied der britischen Königsfamilie und durch Heirat Großherzogin von Hessen und bei Rhein.

Herkunft

Alice war die zweite Tochter der britischen Königin Victoria (1819–1901) und ihres Ehemanns, des Prinzgemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819–1861), zweiter Sohn des regierenden Herzogs Ernst I. und der Prinzessin Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg. Ihr Großvater mütterlicherseits war Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn, der vierte Sohn des britischen Königs Georg III.. Alice erhielt ihren Namen zu Ehren von Queen Victorias erstem Premierminister William Lamb, 2. Viscount Melbourne, der einmal zu Victoria gesagt hatte, dass dies sein Lieblingsname für ein Mädchen sei.

Heirat und Nachkommen

Alice mit ihrem Ehemann und ihren Kindern, 1876

Prinzessin Alice heiratete 1862 in Osborne House auf der Isle of Wight den späteren Großherzog Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein (1837–1892), den ältesten Sohn des Prinzen Karl Wilhelm Ludwig von Hessen und der Prinzessin Elisabeth von Preußen. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor:

∞ 1884 Prinz Ludwig Alexander von Battenberg
∞ 1884 Großfürst Sergei Alexandrowitsch Romanow
∞ 1888 Prinz Heinrich von Preußen
∞ 1894–1901 Prinzessin Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha
∞ 1905 Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich
∞ 1894 Zar Nikolaus II.

Großherzogin und früher Tod

Ab 1863 engagierte sich Alice für die öffentliche Gesundheitspflege und insbesondere um die Verbesserung der hygienischen Bedingungen für Wöchnerinnen. In Darmstadt gründete sie 1867 gemeinsam mit Luise Büchner den nach ihr benannten Kranken- und Armenpflegeverein (Alice-Frauenverein). Großherzogin Alice und Luise Büchner entwickelten den Beruf der Krankenpflegerin ohne konfessionelle Bindung, und es entstand der Alice-Verein für Krankenpflege, aus dem die freie Alice-Schwesternschaft hervorging. Unter tatkräftiger Mitwirkung der Prinzessin entstand nach ersten Bewährungsproben in den Lazaretten der Kriege von 1866 und 1870/71 das Alice-Hospital Darmstadt. 1872 fand auf Alices Einladung in Darmstadt die erste „Generalversammlung deutscher Frauen- und Erwerbsvereine“ statt, bei dem es unter anderem um Frauenerwerbsarbeit bei der Post, der Eisenbahn und dem Telegraphendienst ging.

1873 starb Alices jüngster Sohn nach einem Sturz aus einem Fenster an inneren Blutungen (Hämophilie). Im selben Jahr übersetzte sie die Abhandlung On the Homes of the London Poor von Octavia Hill ins Deutsche.

Nachdem der gebürtige Darmstädter Maler Paul Weber aus den USA nach Deutschland als Hofmaler angeworben wurde, nahm Alice bei ihm Malunterricht. Ihren Plan, eine Künstlerkolonie zu errichten, konnte sie nicht mehr selbst in die Tat umsetzen. Dies vollführte ihr Sohn Großherzog Ernst Ludwig mit der Mathildenhöhe.

Im November 1878 erkrankten die Kinder, mit Ausnahme von Ella, an der Infektionskrankheit Diphtherie. Alice pflegte aufopferungsvoll die leidenden Kinder, steckte sich dabei selbst mit der Krankheit an und starb knapp einen Monat nach ihrer jüngsten Tochter Marie am 14. Dezember 1878, dem Todestag ihres Vaters Prinzgemahl Albert, in Darmstadt. Sie wurde im Mausoleum der großherzoglichen Familie auf der Rosenhöhe in Darmstadt beigesetzt.

Wappen von Prinzessin Alice

Titel

  • 1843–1862 Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland, Prinzessin von Sachsen-Coburg und Gotha, Herzogin von Sachsen
  • 1862–1877 Erbgroßherzogin Alice von Hessen und bei Rhein
  • 1877–1878 Großherzogin Alice von Hessen und bei Rhein

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Alice of the United Kingdom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolgerin
Mathilde Karoline von BayernGroßherzogin von Hessen-Darmstadt
1877–1878
Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha bzw. Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich