Altencelle

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Altencelle
Stadt Celle
Koordinaten: 52° 36′ N, 10° 7′ OKoordinaten: 52° 36′ 17″ N, 10° 6′ 57″ O
Höhe: 39 m ü. NN
Fläche: 24,28 km²
Einwohner: 4740 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 195 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 29227
Vorwahl: 05141
Luftbild von Altencelle während des Hochwassers in Celle im Februar 2008

Altencelle ist ein Ortsteil der Stadt Celle in Niedersachsen, der südöstlich des Stadtzentrums westlich der Aller und östlich der Fuhse liegt. Der Ort ist auf B 214 und Kreisstraße 74 mit der Kernstadt verbunden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Föscherberg im Ortsteil Burg befinden sich Hügelgräber aus der Bronzezeit (ca. 2.000 bis 750 v. Chr.), die auf eine menschliche Besiedlung hinweisen.[2]

Infotafel am östlichen Ortsausgang von Altencelle zur Siedlung „Kellu“

Die heutige Ortsbezeichnung Altencelle besagt, dass hier vormals die ursprüngliche Stadt Celle (Stadtrecht seit 1249), das „alte Celle“, bestanden hat. Der Ort wird erstmals 993 als „Kellu“ (Siedlung am Fluss) urkundlich erwähnt. Sie lag an der Brunonenburg, die vor 1290 abbrannte. Herzog Otto der Strenge gab Altencelle 1292 auf und gründete das „neue“ Celle etwa 3 km nordwestlich bei einem befestigten Turm, der später zum Schloss Celle ausgebaut wurde.

Bis 1856 wurden Hinrichtungen auf dem Galgenberg im Altenceller Feld vorgenommen. Stadtchronist Clemens Cassel (1850–1925) stellt in einer seiner frühen Arbeiten fest: „In unmittelbarer Nähe des Gottesackers zu St. Georg [Blumlage] lag der 1652 abgetragene ‚Gerichtsberg‘, auf dem die ‚armen Sünder durchs Schwert gerichtet wurden‘. Dann wurde das Hochgericht gegenüber der Landstraße in das Altenceller Feld verlegt. Auch dieser Hügel (‚Galgenberg‘) ist nachgehends abgetragen.“[3]

Am 1. Januar 1973 wurde Altencelle in die Kreisstadt Celle eingegliedert.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat Altencelle setzt sich aus neun Mitglieder zusammen.

Seit der letzten Kommunalwahl vom 12. September 2021 verteilen diese sich wie folgt:[5]

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 52,8 %
 %
40
30
20
10
0
38,6 %
29,1 %
10,1 %
7,2 %
7,1 %
5,5 %
2,4 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
f Die UNABHÄNGIGEN
g Zukunft Celle
Ortsrat 2021
     
Insgesamt 9 Sitze

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Kommunalwahl im Jahr 2021 ist Dirk Heindorff Ortsbürgermeister. Seine Vorgänger waren von 1991 bis 2011 Otto Stumpf (CDU), von 2011 bis 2021 Hans-Werner Schmidtmann.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gertrudenkirche
Aller bei Altencelle
  • Die Gertrudenkirche hat ihre Ursprünge in der Zeit um 1000 und gehört zu den ältesten Kirchengebäuden der Region Celle. Der heutige Bau entstammt hauptsächlich dem 14. Jahrhundert.[7]
  • Der Ringwall von Burg beim Ortsteil Burg ist eines der bedeutendsten frühmittelalterlichen Kulturdenkmäler im Celler Land. Die Wallburg im Niederungsgebiet nahe der Fuhse diente vermutlich der Bevölkerung als Fliehburg.
  • Der in der Vorgeschichte und im Mittelalter genutzte Ringwall Nienburg liegt südöstlich des Ortes in der Allerniederung.
  • Nördlich des Ortes an der Straße nach Lachtehausen befand sich der Finkenherd Altencelle im gleichnamigen Waldgebiet

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gertrudenkirche ist die Kirche der Kirchengemeinde Altencelle. Diese ist Teil des evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Celle.

Die römisch-katholischen Christen sind Teil des Bistums Hildesheim.

Wissenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Drilling Simulator Celle – Deutsches Forschungszentrum für Hochleistungsbohrtechnik und Automatisierung der Technischen Universität Clausthal hat seinen Sitz in Altencelle.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wichtigste Sportverein des Ortes ist der SV Altencelle mit 13 Abteilungen.[8] Die Volleyball-Herren-Mannschaft spielte von 1996 bis 1999 in der Zweiten Bundesliga Nord.[9]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gottfried Kittel: Bauernbuch der Kirchengemeinde Altencelle, 1934
  • Ralf Busch: Die Burg in Altencelle: ihre Ausgrabung und das historische Umfeld. Schriftenreihe des Stadtarchivs Celle und des Bomann-Museums 19, Celle 1990, ISBN 3-925902-10-4.
  • Volker Moeller: Altencelle. Celle 1992.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Altencelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Celle: Statistik. (PDF; 398 KB) 31. Dezember 2021, S. 10, abgerufen am 16. Januar 2024.
  2. Ayla Pries: Am Föscherberg – Kultstätte in der Bronzezeit. Archiviert vom Original; abgerufen am 22. Juni 2018.
  3. Clemens Cassel: Die Stadt Celle historisch-topographisch. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Hannover 1908, S. 160.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 221.
  5. Ergebnis Ortsratswahl 2021
  6. CZ Ortsbürgermeisterwahl Altencelle
  7. Vgl. Gottfried Kittel: Die Gertrudenkirche in Altencelle. Sachsenspiegel 9/1939, Cellesche Zeitung, 26. August 1939.
  8. SV Altencelle. Abgerufen am 22. Juni 2018.
  9. Die Chronik der Volleyballabteilung. Abgerufen am 22. Juni 2018.