Amt Oder-Welse

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Wappen Deutschlandkarte
Amt Oder-Welse
Deutschlandkarte, Position des Amtes Oder-Welse hervorgehoben
Basisdaten (Stand 2022)
Koordinaten: 53° 4′ N, 14° 5′ OKoordinaten: 53° 4′ N, 14° 5′ O
Bestandszeitraum: 1992–2022
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Fläche: 121,49 km2
Einwohner: 4524 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: UM, ANG, PZ, SDT, TP
Amtsschlüssel: 12 0 73 5310
Amtsgliederung: 4 Gemeinden
Adresse der
Amtsverwaltung:
Gutshof 1
16278 Pinnow
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen
Lage des Amtes Oder-Welse im Landkreis Uckermark

Das Amt Oder-Welse war ein 1992 gebildetes Amt im Landkreis Uckermark des Landes Brandenburg, in dem sich zuletzt vier Gemeinden zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zusammengeschlossen hatten. Der Amtssitz befand sich in der Gemeinde Pinnow.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtsverwaltung Pinnow Gutshof

Das Amt lag im Südosten des Landkreises Uckermark. Das Amtsgebiet erstreckte sich vom Welsebruch im Norden zum Grundmoränenbereich mit zahlreichen Seen. Östlich des Amtes lag die Stadt Schwedt/Oder, südwestlich die Stadt Angermünde.

Gemeinden und Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt wurde am 1. August 1992 mit 19 Gemeinden gegründet:

Seither gab es zahlreiche Fusionen und Eingemeindungen. Die Gemeinden Kummerow (1. Januar 1998), Criewen und Zützen (1. August 2001) und Stendell (31. Dezember 2002) wurden nach Schwedt/Oder eingemeindet. Die Gemeinden Briest, Jamikow und Passow schlossen sich am 31. Dezember 1998 zur Gemeinde Welsebruch zusammen. Am 26. Oktober 2003 wurde Schönow in Welsebruch eingegliedert. Welsebruch wurde am 1. Oktober 2004 in Passow umbenannt. Zichow schloss sich am 31. Dezember 2001 mit den ehemaligen Gemeinden Fredersdorf und Golm zusammen und wechselte gleichzeitig in das Amt Gramzow; die Gemeinden Schönermark, Grünow und Landin bildeten am 31. Dezember 2001 zusammen die Gemeinde Mark Landin, und schließlich kamen zum gleichen Zeitpunkt Felchow und Flemsdorf zur Gemeinde Schöneberg. Schöneberg wurde am 1. Januar 2021 nach Schwedt/Oder eingemeindet und schied damit aus dem Amt Oder-Welse aus.[1]

Amtsauflösung

Gesetz über die Auflösung des Amtes Oder-Welse und der Mitverwaltung durch Schwedt/Oder

Nach jahrelangem Streit zwischen dem Amt und den Gemeinden beschloss der Landtag Brandenburg am 23. März 2022 mit einem eigenen Gesetz die Auflösung des Amtes Oder-Welse zum 19. April 2022.[2] Die Gemeinden Berkholz-Meyenburg, Mark Landin und Passow wurden in die Stadt Schwedt/Oder eingemeindet und bilden dort die Ortsteile Berkholz-Meyenburg, Briest, Grünow, Jamikow, Landin, Passow, Schönermark und Schönow. Die Gemeinde Pinnow bleibt zunächst selbstständig, wird aber von Schwedt/Oder mitverwaltet, bis in einem Bürgerentscheid in Pinnow über die Zukunft der Gemeinde entschieden wird.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1992 6 479
1993 6 541
1994 6 733
1995 6 957
1996 7 194
1997 7 533
1998 7 641
1999 7 944
Jahr Einwohner
2000 8 098
2001 6 495
2002 6 090
2003 6 032
2004 5 996
2005 5 969
2006 5 888
2007 5 832
2008 5 772
2009 5 728
Jahr Einwohner
2010 5 791
2011 5 624
2012 5 608
2013 5 565
2014 5 502
2015 5 448
2016 5 431
2017 5 404
2018 5 330
2019 5 365
Jahr Einwohner
2020 5 308
2021 4 524

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[3][4][5]: Stand 31. Dezember, ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtsdirektor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1992–2020: Detlef Krause
  • 2021–2022: Joanna Medynska

Krause wurde am 17. März 2016 durch den Amtsausschuss für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.[6] Er wurde am 15. Dezember 2020 vom Amtsausschuss abgewählt,[7] der im Januar 2021 Joanna Medynska als Stellvertreterin des Amtsdirektors benannte.[8]

Für die Zeit vom 3. Januar 2022 bis zur Auflösung des Amtes wurde der Rechtsanwalt Dominik Lück von der Landrätin mit der Ausübung des Amtes beauftragt.[9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde am 7. Mai 2012 durch das Brandenburgische Innenministerium genehmigt.

Blasonierung: „In Rot zwischen zwei schräglinken, silbern-bordierten blauen Wellenbalken ein gestürzter, schräglinker silberner Wels, begleitet ober- und unterhalb der Teilung von einer und in der Mitte von drei goldenen Teichrosen.“[10][11]

Der Amtsausschuss entschied sich am 15. Dezember 2011 für diesen Wappenentwurf des Heraldikers Frank Diemar und beschloss die Annahme des Wappens einstimmig.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flagge war dreistreifig im Verhältnis 1:4:1 und in den Farben Rot-Weiß-Rot (Rot-Silber-Rot) mit dem Amtswappen im Mittelstreifen.[11]

Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dienstsiegel zeigte das Amtswappen und trug folgende Umschriften: Im äußeren oberen Halbkreis „Amt Oder-Welse“, im äußeren unteren Halbkreis „Landkreis Uckermark“ und im inneren unteren Halbkreis „Der Amtsdirektor“.[11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das ehemalige Amtsgebiet führen die Bundesstraßen B 2 und B 166 sowie die Bahnstrecken Berlin–Szczecin (mit den Bahnhöfen Passow (Uckermark) und Schönow) und Angermünde–Schwedt mit dem Bahnhof Pinnow (Uckermark).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schwedt hat drei neue Ortsteile. In: Märkische Oderzeitung. 1. Januar 2021, abgerufen am 1. Januar 2021.
  2. Gesetz über die Gebietsänderung der amtsangehörigen Gemeinden des Amtes Oder-Welse, Berkholz-Meyenburg, Mark Landin, Passow und Pinnow (Uckermark). Vom 24. März 2022. Abgerufen am 19. April 2022.
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Uckermark. S. 12–13
  4. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7 - nicht mehr vorhanden
  5. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  6. Amtsdirektor einstimmig wiedergewählt. Website des Amtes Oder-Welse
  7. Amtsdirektor in Oder-Welse abgewählt. In: Nordkurier, 16. Dezember 2020
  8. Frauenpower – Personalien in der Verwaltung des Amtes Oder-Welse geklärt. In: Märkische Oderzeitung. 8. Januar 2021, abgerufen am 28. März 2022.
  9. Anwalt wird neuer Amtsdirektor auf Zeit für Oder-Welse in Pinnow. In: Märkische Oderzeitung. 6. Januar 2022, abgerufen am 28. März 2022.
  10. Wappen des Amtes Oder-Welse auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg
  11. a b c § 2 der Hauptsatzung des Amtes Oder-Welse vom 19. Juni 2012 (Memento vom 11. November 2013 im Internet Archive) (PDF; 33 kB)