August Daniel von Binzer

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August von Binzer

August Freiherr von Binzer (* 30. Mai 1793 in Kiel; † 20. März 1868 in Neisse, Schlesien) war ein deutscher Dichter, Journalist und Urburschenschafter.

Herkunft

Seine Eltern waren Johann Ludwig Jacob von Binzer (* 14. Februar 1746 in Langenselbold, Hessen; † 11. November 1811 in Kiel) und Margarethe Louise Ericius (* 7. Februar 1760 in Schleswig; † 21. September 1839 in Kiel).

Leben

Binzer studierte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Jena. 1817 war er Gründungsvater der burschenschaftlichen Bewegung in Kiel, wo er Mitglied der Burschenschaft Teutonia zu Kiel wurde.[1] In Jena schloss er sich der Urburschenschaft an.[2] Er nahm am Wartburgfest von 1817 teil.

Bekannt wurde er durch zwei seiner Lieder, Stoßt an! (1817) und Wir hatten gebauet ein stattliches Haus (1819). Das zweite Lied entstand zur Auflösung der Jenaer Burschenschaft und enthält die Zeile „Das Band ist zerschnitten/ War Roth Schwarz und Gold“, in der erstmals die drei Farben der Burschenschaft schriftlich festgehalten wurden. Letzteres Lied wurde viel später (1881) von Johannes Brahms als Trompeten-Thema in seiner Akademischen Festouvertüre verewigt.

Als Journalist und Schriftsteller lebte und arbeitete v. Binzer in vielen deutschen Städten, unter anderem in Altenburg, Glücksburg (Ostsee), Flensburg, Leipzig, Köln und Augsburg. Er schrieb für Zeitungen, redigierte Enzyklopädien und veröffentlichte Erzählungen und Novellen.

Verheiratet war v. Binzer seit 1822 mit der Schriftstellerin Emilie Henriette Adelheid von Gerschau, die ihn um 21 Jahre überlebte. Nach ihr ist eine Straße in Linz benannt.[3] Seine letzten Jahre verbrachte er in Linz und in der Steiermark.

Werke

Binzer im Stammbuch der Urburschenschaft
Gedenktafel in Linz

Erzählungen und Novellen

  • Die Brüder.
  • Leonore. Die Auswanderer.
  • Schicksale der Fürstin Petrowna. Joanna.

Herausgeber

  • Benjamin Franklin: Leben und Schriften.
  • Peter von Gerschau: Aus dem Leben des Freiherrn Heinrich Ludwig von Nicolay, weiland kaiserlich russischen Geheimraths.
  • Conrad Friedrich von Schmidt-Phiseldek: Über die neuerlichen Aufregungen in den Herzogthümern Schleswig und Holstein.

Literatur

Venedig im Jahre 1844
  • Constantin von Wurzbach: Binzer, August von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 22. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 484 (Digitalisat).
  • Rochus von LiliencronBinzer, August Daniel Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 653.
  • Siegfried Krebs: August Daniel von Binzer oder das Ende der Romantik. Ein Roman. Fischer, Berlin 1912.
  • Kurt Stephenson: Charakterköpfe der Studentenmusik. August Daniel von Binzer – Justus Wilhelm Lyra. In: Paul Wentzcke (Hg.): Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im 19. und 20. Jahrhundert. Winter, Heidelberg 1965, Bd. 6, S. 11–64.
  • Kurt Stephenson: August Daniel von Binzer. Das Demagogenschicksal eines Unpolitischen. In: Paul Wentzcke (Hrsg.): Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im 19. und 20. Jahrhundert. Winter, Heidelberg 1965, Bd. 5, S. 128–182.
  • Günter Steiger: „War Roth Schwarz und Gold ...“. Ein Essay zur Geschichte der Jenaer Burschenschaft von 1815 bis 1819. Jena 1986.
  • Peter Kaupp: Der Sänger der Urburschenschaft. August Daniel von Binzer (1793–1868). SK Studenten Kurier 1/2014 (Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte), S. 6–7.

Einzelnachweise

  1. http://www.teuten.de/geschichte/bekannte-teuten/#Binzer
  2. Peter Kaupp (Bearb.): Stamm-Buch der Jenaischen Burschenschaft. Die Mitglieder der Urburschenschaft 1815–1819 (= Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen. Bd. 14). SH-Verlag, Köln 2005, ISBN 3-89498-156-3, S. 124.
  3. "Acta Studentica", 43/182, S. 12

Weblinks

Commons: August Daniel von Binzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: August Daniel von Binzer – Quellen und Volltexte