Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Périgueux

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Limoges-Bénédictins–Périgueux
Bahnhof Aiguille bei Limoges vor 1914.
Bahnhof Aiguille bei Limoges vor 1914.
Strecke der Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Périgueux
Streckenverlauf
Streckennummer (SNCF):611 000
Kursbuchstrecke (SNCF):46–47
Streckenlänge:96,6 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10[1] 
Zweigleisigkeit:ursprünglich ja,[2] heute nur
zwischen Limoges und Nexon (BK 421,2)
Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon
von Les Aubrais-Orléans
Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Angoulême von Angoulême
Bahnstrecke Limoges–Peyrat-le-Château v. Limoges-Montjovis
401,2 Limoges-Bénédictins 251 m
401,7 Tunnel de Limoges (1.024 m) u. Limoges–Peyrat-le-Ch.
402,7 Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon
nach Montauban-Ville-Bourbon (Abzw. Uzerche; Streckenbeginn)
N 520 u. Bahnstrecke Limoges–Saint-Mathieu-et-Rochechouart
nach Limoges-Montjovis
N 21 und Bahnstrecke Limoges–Saint-Mathieu-et-Rochechouart
405,5 Vienne (Viaduc d’Isle; 93 m)
409,2 Briance (120 m)
409,4 L’Aiguille 233 m
411,7 Beynac 257 m
421,2 Nexon 329 m
421,4 Bahnstrecke Nexon–Brive-la-Gaillarde nach Brive-la-Gaillarde
429,4 Lafarge 405 m
435,6 Scheitelpunkt 425 m
438,4 Bahnstrecke Saillat-sur-Vienne–Bussière-Galant v. Saillat-Ch.
438,6 Bussière-Galant 419 m
439,1 Bahnstrecke Bussière-Galant–Saint-Yrieix nach St-Yriex-la-P.
N21
440,8 Département Haute-Vienne / Dordogne
(Bahnverwaltung Limoges / Bordeaux)
448,6 La Coquille 337 m
453,1 Mavaleix 300 m
460,5 Tunnel de Douyeras (326 m)
Bahnstrecke Quéroy-Pranzac–Thiviers von Le Quéroy-Pranzac
Bahnstrecke Saint-Yrieix-La-Perche–Thiviers (Meterspur)
463,4 Thiviers 253 m
463,9 Tunnel de Thiviers (401 m)
464,6 Bahnstrecke Thiviers–Saint-Aulaire nach Saint-Aulaire
468,8 Les Grandes-Bruges 203 m
473,2 Négrondes 174 m
477,1 Beauronne
479,4 Ligueux 142 m
484,4 Agonac 123 m
491,2 Château-l’Évêque 103 m
~491,3 Bahnstrecke Perigueux–Saint-Pardoux-la-Rivière
und D 939 (ehem. N 139)
493,0 Beauronne (4 ×)
D 939 und Bahnstrecke Perigueux–Saint-Pardoux-la-Rivière
494,6 Chancelade 94 m
495,3 D 939 und Bahnstrecke Perigueux–Saint-Pardoux-la-Rivière
499,2
74,6
Bahnstrecke Coutras–Tulle von/nach Coutras
Abzw. Coutras (Streckenende)
75,4 Périgueux 87 m
Bahnstrecke Périgueux–Saint-Yrieix-la-Perche
            
Isle
Bahnstrecke Perigueux–Saint-Pardoux-la-Rivière (Meterspur)
Bahnstrecke Coutras–Tulle nach Tulle

Beginn der Kilometrierung: Bahnhof Paris-Austerlitz via Vierzon

Die Bahnstrecke Limoges-Bénédictins–Périgueux ist eine überwiegend eingleisige, nicht-elektrifizierte Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie verbindet in Nordost-Südwest-Richtung den Eisenbahnknoten Limoges mit Périgueux, das an der Bahnstrecke Coutras–Tulle einen wichtigen Unterwegshalt darstellt. Die Topografie des Limousins und des Perigords ist nur wenig profiliert, sodass die Strecke relativ gerade verläuft und nur wenige Ingenieurbauwerke beim Bau erforderlich waren.

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Bahnhof von Limoges südlich verlassend läuft die Strecke direkt in den 1024 m langen Tunnel de Limoges, der noch zur Bahnstrecke Les Aubrais-Orléans–Montauban-Ville-Bourbon gehört. Während sich die Strecke nach Montauban nach Ende des Tunnels nach links wendet, die Vienne überquert und ihr Tal verlässt, wird die Strecke nach Périgueux zusammen mit der N 21, die bis in die 1940er Jahre auch die Verkehrstrasse der meterspurigen Bahnstrecke Limoges–Saint-Mathieu-et-Rochechouart war, eng entlang der Vienne geführt. Erst nach Aiguille verlässt auch sie das Viennetal.

Die nächsten 25 km sind von moderaten, maximal 10 ‰ starken Steigungen geprägt und ab da fällt das Profil in gleichem Maß bis zu seinem Endpunkt in Périgueux wieder ab. Wenig später wird die Grenze zwischen den Départements Haute-Vienne und Dordogne überquert. In Nexon trennt sich die Bahnstrecke Nexon–Brive-la-Gaillarde nach Brive-la-Gaillarde ab, die in den 1960er Jahren nur noch bis Lubersac, heute nur bis Saint-Yrieix-la-Perche bedient wird. In Bussière-Galant gab es Anfang des 20. Jahrhunderts auf Meterspur-Gleisen Anschluss an die Bahnstrecke Saillat-sur-Vienne–Bussière-Galant nach Saillat-sur-Vienne und die Bahnstrecke Bussière-Galant–Saint-Yrieix.

Bahnhof Nexon, November 2013
Zum Halte herabgestufter Bahnhof Lafarge, Sommer 2016
Stationsbeschriftung in Bussière-Galant

Auch Thiviers war ein Kreuzungsbahnhof mit den beiden Strecken Quéroy-Pranzac–Thiviers und Bahnstrecke Thiviers–Saint-Aulaire sowie der Meterspurstrecke Saint-Yrieix-La-Perche–Thiviers. Alle Anschlussstrecken sind stillgelegt und entwidmet. Auf ihren letzten Kilometern begleiten die Strecken den gesamten Lauf der Beauronne. Ab Château-l’Évêque kam bis in die 1940er Jahre von rechts die Bahnstrecke Perigueux–Saint-Pardoux-la-Rivière in das hier enger werdende Tal hinzu, die sie bis zu ihrem Endbahnhof in Périgueux begleitete. Mehrfache Streckenverschlingungen kennzeichnen die Trasse, die auch durch urbane, zuletzt vor allem industrielle Bebauung beengt wird. Knapp einen Kilometer vor seinem Endbahnhof wird ihr Streckenende erreicht, wo sie auf die von rechts kommende Bahnstrecke Coutras–Tulle stößt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Strecke gehört zu dem Gesamtstreckenverlauf bis Agen, der ab Périgueux als Bahnstrecke Niversac–Agen auf über 140 km fortgesetzt wird. Hinzu kommen noch die 11 km auf der Bahnstrecke Coutras–Tulle, sodass die Entfernung 249 Bahnkilometer beträgt.

Eine Konzessionärsgesellschaft verschiedener Einzelpersonen erhielt dafür am 23. April 1853 die notwendige Konzession.[3] Daraus formierte sich einen Monat später die Compagnie du chemin de fer Grand-Central de France, deren Gründung am 30. Juli desselben Jahres behördlich bestätigt wurde.[4] Diese Gesellschaft war damit für den Bau und Betrieb dieser und anderer Bahnstrecken befugt. Anfang Februar und am 6. April 1855 erhielt sie die endgültige Bewilligung dafür. Finanzielle Schwierigkeiten führten zum Konkurs und Liquidation des Unternehmens. Die Rechte gingen 1857 an die Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (P.O.) über.[5]

In der Zwischenzeit hatten die Bauarbeiten der einspurigen Strecke begonnen, die von der P.O. bis zum 26. August 1861 zum Abschluss gebracht werden konnten, als das Verkehrsbauwerk seinen Betrieb eröffnete. 1863 kam das zweite Gleis hinzu, das 1961 und 1962 etappenweise wieder abgebaut wurde. Lediglich zwischen dem Abzweig Uzerche und Nexon blieb das zweite Gleis erhalten. Neun Bahnhöfe wurden zeitgleich mit der Strecke eröffnet. Die Stationen in Mavaleix, Gemeinde Chalais (Dordogne), und Chancelade sowie der Halt in Ligueux kamen später hinzu.[2]

Mit der Verstaatlichung der Eisenbahnen in Frankreich kam die Strecke 1938 zur SNCF, wurde 1997 zur Réseau ferré de France (RFF) und schließlich 2015 zur SNCF Réseau ausgegliedert.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SNCF. Région du sud-ouest. Carnet de profils et schémas (PDF; 12 MB). Blatt 46 und 47, 1958.
  2. a b c Ligne Limoges-Bénédictins – Périgueux auf WikiSara, Infrastructure ferroviaire française, Nouvelle-Aquitaine, Dordogne (24), Haute-Vienne (87)
  3. Décret impérial portant concession des chemins de fer de Clermont-Ferrand à Lempdes, de Montauban à la rivière Lot et de Coutras à Périgueux. Bulletin des lois de la République française, Paris 1853, XI, Band 1, Nr. 45, S. 690–713.
  4. Convention relative à la concession de lignes de chemin de fer à la Compagnie du chemin de fer Grand-Central de France. Bulletin des lois de la République française, Paris 1855, XI, Band 5, Nr. 292, S. 830–838.
  5. Jean-Baptiste Duvergier: Collection complète des lois, décrets, ordonnances, règlements, et avis du Conseil d’État, Jahrgang 1857, S. 209.