Baleshare

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Baleshare
Die Westküste von Baleshare bei einsetzender Flut; im Hintergrund North Uist.
Die Westküste von Baleshare bei einsetzender Flut; im Hintergrund North Uist.
Gewässer Atlantischer Ozean / North Ford / Beul an Toim
Inselgruppe Äußere Hebriden
Geographische Lage 57° 32′ 0″ N, 7° 22′ 0″ WKoordinaten: 57° 32′ 0″ N, 7° 22′ 0″ W
Lage von Baleshare
Länge 4,4 km
Breite 3,3 km
Fläche 9,1 km²
Höchste Erhebung 15 m
Einwohner 58 (2011)
6,4 Einw./km²
Hauptort Samala

Baleshare (schottisch-gälisch: Baile Sear) ist eine schottische Gezeiteninsel. Sie liegt nur wenige hundert Meter westlich von North Uist und nördlich von Benbecula und gehört zur Inselgruppe Äußere Hebriden,[1] beziehungsweise administrativ zur gleichnamigen Council Area. Historisch gehörte Baleshare zur Grafschaft Inverness-shire.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 4,4 km, die Breite höchstens 3,3 km, wobei sie eine Gesamtfläche von 9,1 km2 aufweist.[3] Der höchste Punkt der flachen Insel erhebt sich 15 m über den Meeresspiegel.[4] Baleshare markiert den westlichen Endpunkt des North Ford,[5] der entlang der Ostküste fließt. Im Süden grenzt der Beul an Toim Baleshare vom benachbarten Benbecula ab.[6] An die Westküste brandet der Atlantische Ozean. Bei Ebbe fällt der North Ford zwischen Baleshare und North Uist trocken und kann zu Fuß überquert werden.[1] Hingegen führt der Beul an Toim im Süden auch bei Ebbe Wasser.[6] Ein Gebiet im Norden der Insel wird Illeray genannt. Einst handelte es sich dabei um eine eigene Insel dieses Namens, die jedoch im 19. Jahrhundert mit Baleshare zusammenwuchs.[7] Obwohl Francis H. Groome Illeray in den 1880er Jahren noch als getrennte Inseln beschreibt, sind in der Volkszählung von 1861 beide Inseln zusammengefasst, wobei sie im Rahmen der Zählungen von 1851 und 1841 getrennt behandelt wurden.[8]

Cairn auf Baleshare

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Küstenerosion wurden die Reste eines Wheelhouses freigelegt. Untersuchungen am Ort förderten zwar menschliche Überreste zu Tage, die eisenzeitliche Anlage selbst wurde jedoch zunächst nicht untersucht. Erst im Rahmen eines Programms zur Dokumentation erodierender archäologischer Stätten in den 1980er Jahren wurde sie eingehender erforscht. Ein in einem nahegelegenen Durchgang aufgefundenes Topffragment weist bemerkenswerte Ähnlichkeiten zu jenem auf, der 1956 am Wheelhouse von Bruthach a Tuath auf der Insel Benbecula entdeckt wurde. Radiokarbondaten legen die Errichtung der Stätte im 3. Jahrhundert v. Chr. nahe.[9]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem dünnbesiedelten Baleshare leben 58 Personen (Stand 2011).[10] Diese verteilen sich im Wesentlichen auf zwei Siedlungen, Samala an der Ostküste und Teanamachar an der Westküste. Wie auf den meisten schottischen Inseln ist die Bevölkerungszahl in neuerer Zeit deutlich gesunken. So lebten 1861 noch 199 Personen in 35 Häusern auf Baleshare und Illeray (1851: 204).[8] Dem 1962 errichteten Baleshare Causeway wird eine bedeutende Rolle für den moderaten Bevölkerungsrückgang auf der kleinen Insel zugeschrieben. Bei diesem handelt es sich um einen 350 m langen Damm nach North Uist, der den einzigen befestigten Verkehrsweg von der Insel darstellt. Er verlässt die Insel bei Samala.[11][12][13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Baleshare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eintrag im Gazetteer for Scotland
  2. Balleshare. In: Francis H. Groome: Ordnance Gazetteer of Scotland: A Survey of Scottish Topography, Statistical, Biographical and Historical. Band 1: (A – Coru). Thomas C. Jack, Grange Publishing Works, Edinburgh u. a. 1882, S. 114.
  3. Hamish Haswell-Smith: The Scottish islands. A comprehensive guide to every Scottish Island. Fully revised 2nd edition. Cannongate, Edinburgh u. a. 2004, ISBN 1-84195-454-3.
  4. Karte der Ordnance Survey
  5. Eintrag im Gazetteer for Scotland
  6. a b Eintrag im Gazetteer for Scotland
  7. Eintrag im Gazetteer for Scotland
  8. a b Scotland Census Office: Census of Scotland–1861. Population Tables and Report. Number of the Inhabitants, Families, Children at School, Houses, and Rooms with Windows, in the Civil Counties and Parishes, Registration Counties and Districts, Burghs, Towns, Villages, and Islands of Scotland: Also a Classification of Families according to their Sizes, the Number of Persons they Contain, and their relative House Accommodation. Murray and Gibb for Her Majesty’s Stationery Office, Edinburgh 1862, S. 6. S. 19.
  9. Eintrag zu Ceardach Ruadh in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
  10. Zensusdaten 2011
  11. Eintrag im Gazetteer for Scotland
  12. Eintrag auf cne-siar.gov.uk (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
  13. Robert Emmott, Tim Pickering and Mike Sullivan: The Outer Hebrides. Sea Kayak Journeys to the Isles & St Kilda. Pesda, Caernarfon 2010, ISBN 978-1-906095-09-3, S. 142.