Benutzer:Alabasterstein/Schreibtisch3

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Parkschwimmbad



File:2012-NL-prov-relief-3000.jpg

Oosterscheldekering

Ort Zwischen den Inseln Schouwen-Duiveland und Noord-Beveland
Baujahr 1960–1986
Koordinaten 51° 38′ 1″ N, 3° 42′ 16″ OKoordinaten: 51° 38′ 1″ N, 3° 42′ 16″ O
Besonderheiten
Sturmflutwehr und Teil des Rijksweg 57
Karte der Oosterscheldekering und Neeltje Jans

Karte der Oosterscheldekering und Neeltje Jans

Die Oosterscheldekering ist eine neun Kilometer lange Flutwehranlage zwischen den niederländischen Inseln Schouwen-Duiveland und Noord-Beveland in der südlichen Provinz Zeeland. Die Oosterschelde-Sperranlage schützt den gleichnamigen Meeresarm Oosterschelde vor Sturmflut aus der Nordsee und ist das größte Bauwerk der Deltawerke und gleichzeitig weltweit das größte dieser Art. Dies Wehranlage wurde als Reaktion auf die Flutkatastrophe von 1953 von 1960 bis 1986 errichtet. Die neun Kilometer lange Anlage wird auch als Verkehrsverbindung, als Teil des Rijksweg 57, zwischen Schouwen-Duiveland und Noord-Beveland verwendet und führt über die zwei künstlich geschaffenen Inseln Roggenplaat und Neeltje Jans. Letzte teilt die Sturmflutwehrbauwerke in zwei etwa gleich lange Hälften auf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte und Planung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über mehrere Jahrhunderte lässt sich in den Niederlanden, dessen Landesfläche teilweise knapp über teilweise knapp unter dem Meeresspiegel liegt, der Kampf gegen die Hochwasser und Sturmfluten von der Nordsee nachvollziehen. In den 1920 Jahren begann in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Bau verschiedener Bauwerke und Maßnahmen in den sogenannten Zuiderzeewerken, die vor allem den nördlichen Teil des Landes schützen. Neben dem Küstenschutz wurden durch das Zuiderzee-Projekt auch etwa 1600 Quadaratkilometer Neuland gewonnen,[1] was über 60 % des Staatsgebietes von Luxemburg entspricht.

Luftaufnahme vom 5. Februar 1953 von Schouwen-Duiveland, Zeeland

Die Flutkatastrophe von 1953, die auch in Großbritannien und Belgien kathastrophale Auswirkungen hatte, verwüstete in den Niederlanden insbesondere das Rhein-Maas-Deltagebiet in der Provinz Zeeland. Neben 1835 menschlichen Todesopfern und über 1000 zerstörten Häusern ertranken auch über 200.000 Rinder, Schafe und Schweine in den Fluten. Als Folge davon wurde das umfangreichste Schutzprogramm des Landes am 8. Mai 1958 durch das niederländische Parlament verabschiedet. Die sogenannten Delta-Gesetze sah eine Abriegelung der Meeresarme vor. Ausgenommen von der Abriegelung waren lediglich der Nieuwe Waterweg und die Westerschelde, welche als Schiffahrtswege nach Rotterdam und Antwerpen genutzt werden.[2]

Das riesige Projekt wurde untergliedert in mehrere Teilprojekte, deren Reihenfolge sich nach dem Schwierigkeitsgrad richtete.[2] Damit wurden im Zeitraum von 1956 bis 1972 alle kleineren und weniger aufwendigen Teilprojekte des Delta-Plans umgesetzt. Als erstes Projekt des Delta-Plans wurde 1958 das Sperrwerk Holländische IJssel bei Rotterdam umgesetzt. Das ursprüngliche Vorhaben für die Oosterscheldekering sah noch einen geschlossenes Dammsystem vor. Dagegen bildete sich in den 1970er Jahren allerdings vor allem aus Umweltschutzgründen Widerstand.[3] Die Oosterschelde mit ihrem vergleichsweise großen Tidenhub ist gerade deswegen für eine Vielzahl an Flora und Fauna zu einem Habitat geworden. Mit einem verschlossenen Meeresarm würde auch diese Vielfalt aussterben. So wurde der Entwurf derart angepasst, dass die Barrieren nur während der Fluten geschlossen sein würde. Aufgrund einer Machbarkeitsstudie entschied die Regierung im Juni 1976 die Oosterscheldekering durchlässig zu gestalten.[4]

Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Eröffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. Juli verlief die 1. Etappe der Tour de France 2010 mit Start in Rotterdam und Ziel in Brüssel durch die Provinz Zeeland und führte auch über das Oosterschelde-Sturmflutwehr. Am 5. Juni 2015 endete die 2. Etappe der Tour de France nach 166 Kilometer von Utrecht über Rotterdam auf der Insel Neeltje Jans am Oosterschelde-Sturmflutwehr.[5] Etappensieger wurde der deutsche Sprinter André Greipel vor Peter Sagan und Fabian Cancellara.[6]

Seit 2003[7] findet jährlich der Kustmarathon („Küstenmarathon“) statt, der von Schouwen-Duiveland über die Oosterscheldekering nach Noord-Beveland führt.[8]

Seit 2013: Dutch Headwind Cycling Championships

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundsätzlicher Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Oosterscheldekering erstreckt sich über neun Kilometer in Nord-Süd-Richtung und verbindet in seiner zweiten Funktion als Verkehrsweg die beiden Inseln Schouwen-Duiveland und Noord-Beveland miteinander. Die teilweise durchlässige und steuerbaren Flutwehranlage verfügt über drei Durchlassöffnungen. Von Norden nach Süden sind das: Hammen, Schaar van Roggenplaat und Rooomport. Zwischen den Durchlassöffnungen wird die Oosterscheldekering von zwei künstlich aufgeschütteten Inseln (Roggenplaat und Neeltje Jans) unterbrochen. An den Durchlassöffnungen können insgesamt 62 Stahl-Tore die Oosterschelde von der Nordsee abschotten. Die Tore sind jeweils 42 Meter breit.[9] Die Durchlassöffnungen folgen den natürlichen Gezeitenkanälen, die von der Nordsee in die Oosterschelde münden.[10]

Stauwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fundament[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfeiler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Bau beteiligte Spezialschiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roomportschleuse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im südlichen Abschnitt des Damms befindet sich im Deichstück Noordland die Roomportschleuse (Lage). Die Schleussenkammer misst 100 × 16,5 Meter, die Sohle liegt 6,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Sie dient kleinen Handelsschiffen, Fischerei- und Wassersportfahrzeugen als Durchlass zwischen der Nordsee und der Oosterschelde. Die Schleuse verfügt an der Seite zur Oosterschelde einen Binnenhafen und einen Außenhafen auf der Meeresseite mit allen erforderlichen Leitwerken.[11]

Windkraftanlagen Oosterscheldekering[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Insel Roggenplaat und Neeltje Jans, rund um die Roomportschleuse sowie an weiteren exponierten Stellen entlang der unterschiedlichen Häfen der Anlage befinden sich insgesamt 32 Windkraftanlagen (→ Liste von Windkraftanlagen in den Niederlanden). Das weitläufige Gebiet wurde in den Jahren 2006, 2012 und 2021 sukzessive mit Anlagen von Vestas und Enercon ausgerüstet. Mittlerweile wurden ältere Anlagen durch neuere und größere ersetzt. Weitere Umbaumaßnahmen sind bis 2027 vorgesehen. Die Nabenhöhe der größten Anlagen soll dann bis zu 140 Meter betragen. Mit den Rotor sind die Spitzenhöhe bis zu 215 Meter.[12] Die 32 Anlagen weisen eine Leistung von 120 MW auf und haben eine Jahresstromproduktion von rund 440 Millionen kWh, die damit rund 147.000 Haushalte mit Strom versorgen.[13] Gemarkungstechnisch befinden sich die Windparks auf dem Gemeindegebiet der zeeländischen Gemeinde Veere.

Der Windpark teilt sich in folgende Bereiche auf:

Name Windpark Anzahl
Windturbinen
Leistung (MW)
je Anlage
Versorgte
Haushalte
Typ (WKA) Höhe Nabe/Gesamt (m)
Binnenhaven 4 4,3 23'100 Vestas 103, 204
Bouwdokken 9 4,2 48'200 Enercon E126 EP4 99, 162,5
Jacobahaven 3 3,0 8'500 Vestas V90 80, 125
Noordland Buitenhaven 4 2×3,0 und 2×4,3 18'400 Vestas V90, V136 80, 125 bzw. 136, 204
Poolvoet 2 4,0 8'400 Enercon E126 EP4 96, 159,6
Roggenplaat (Oost, West) 6 4×2,3 und 2×4,3 19'400 Enercon E-82, V117 78, 119 bzw. 91,5, 150
Vluchthaven 4 1×3,0 und 3×4,3 20'600 V90, V136 80, 125 bzw. 136, 204

Verkehrswege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

N 57 Abschnitt seit dem 5. November 1987 [1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau (Hrsg.): Oosterschelde-Sperrwerk. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2003.
  • Peter Schmidt (Hrsg.): Oosterschelde-Projekt. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 978-3-8167-1980-9.
  • De Oosterschelde Stormvloedkering Bouwcombinatie, Ministerie van Verkeer en Waterstaat (Hrsg.): Das Strurmflutwehr in der Oosterschelde. Erhaltung der Natur und Küstenschutz. Lakenman & Ochtmann, 1987.
  • Storm Surge Barrier Eastern Scheldt. Evaluation of water movement studies for design and contruction of the barrier. Delft Hydraulics 1989. (Digitalisat)
  • Eastern Scheldt Storm Surge Barrier. Proceedings of the Delta Barrier Symposium Rotterdam, 13–15 October 1982. Magazine Cement, ’s-Hertogenbosch 1982. (Digitalisat)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alabasterstein/Schreibtisch3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Strurmflutwehr in der Oosterschelde. Erhaltung der Natur und Küstenschutz. S. 2.
  2. a b Das Strurmflutwehr in der Oosterschelde. Erhaltung der Natur und Küstenschutz. S. 3.
  3. Storm Surge Barrier Eastern Scheldt. 2.2 (PDF-Seite 15)
  4. Eastern Scheldt Storm Surge Barrier. S. 4.
  5. nos.nl: Tour-etappe via Rotterdam naar Neeltje Jans, Artikel vom 5. Juli 2015, abgerufen am 12. Januar 2024.
  6. nos.nl: Zege voor Greipel op Neeltje Jans, Artikel vom 5. Juli 2015, abgerufen am 12. Januar 2024.
  7. omroepzeeland.n: Uit het sportarchief: de allereerste editie van de Kustmarathon in 2003, Artikel vom 10. Mai 2020, aufgerufen am 13. Januar 2024.
  8. Kustmarathon, aufgerufen am 13. Januar 2024.
  9. Helping to keep the Eastern Scheldt Storm Surge Barrier in top condition, aufgerufen am 4. Oktober 2023.
  10. Storm Surge Barrier Eastern Scheldt. 2.3 (PDF-Seite 20)
  11. Das Strurmflutwehr in der Oosterschelde. Erhaltung der Natur und Küstenschutz. S. 26.
  12. Windpark Neeltje Jans, Zeeland, die Niederlande, aufgerufen am 12. Januar 2024.
  13. Windparken Oosterscheldekering (niederländisch), aufgerufen am 12. Januar 2024.


Materialsammlung: