Benutzer:Auge=mit/Ferrari Dino 296 S

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Kampfpilot mit Helm
Deutsche Fliegerhaube (Flieger­helm) / Anfang WWI. Hutgröße 57. Aus Leder, Wollfilz, Baumwolle/Leinen und Metall (1910er Jahre)


Der Pilotenhelm (engl. Flight helmet) ist eine spezielle Kopfbedeckung, die von (meist) militärischen Flugzeugbesatzungen getragen wird. Neben seiner reinen Schutzfunktion trägt er verschiedene zusätzliche Elemente, die dem Besatzungsmitglied, je nach Aufgabengebiet (z. B. Pilot, Waffensystemoffizier oder Bordschütze) bei der Erfüllung des Auftrags unterstützen.



Er hat einerseits eine Schutzfunktion und ist andererseits Träger einer Vielzahl von Teilen, die für das Bedienungspersonal zur Ausführung seines Auftrags notwendig sind.



Der Pilotenhelm (engl. Flight helmet) ist eine spezielle Kopfbedeckung die von (meist militärischen) Flugzeugbesatzungen getragen wird. Er hat einerseits eine Schutzfunktion, und ist andererseits Träger einer Vielzahl von Komponenten, die für das Bedienungspersonal zur Ausführung ihres Auftrags notwendig sind.

Geschichtlicher Hintergrund und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Aufkommen der Luftfahrt wurde relativ schnell deutlich, dass ein gewisser Schutz für die Flieger, in erster Linie vor Witterungseinflüssen notwendig war. Um die, damals weitgehend ungeschützt „im Freien“ sitzenden Piloten wenigstens einigermaßen vor Wind, Regen, niedrigen Temperaturen und zum Beispiel Öl (von den Motoren) zu schützen, wurden anfangs die im Motorsport verwendeten Lederhelme und Fahrerbrillen als Schutz übernommen.[1]

Erster Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ersten Weltkrieg führte der rasch ansteigende Einsatz von Flugzeugen und die damit verbundene Entwicklung von Luftkampfstrategien zu der Notwendigkeit beim Tragen dieser Fliegerhauben auch den Einsatz von Kopfhörern und Mikrofonen zu ermöglichen. Um die Kommunikation sowohl der Mannschaft untereinander (wie z.B. im Gotha G.V), als auch mit der Bodenleitstelle zu ermöglichen, wurden zuerst sogenannte „Flugzeugtelefone“ entwickelt.[2] Weiterentwicklung und praktische Erprobung zeigten, dass ein, an einen Flughelm angebrachtes, freihändig zu bedienendes Kehlkopfmikrofon, in Flugzeugen mit offenem Cockpit viel benutzerfreundlicher ist, und übermäßige Windgeräusche und Vibrationen besser absorbiert.[3]

In den 1930er wurden die bis dahin verwendeten Lederhauben zum „B-Type-Helm“ weiterentwickelt.[4] Dieser Helm ermöglichte die Integration von Funkkopfhörern (in speziell eingenähten „Muscheln“), Mikrofonen (mit Druckknöpfen) und von Laschen fixierten Schutzbrillen, um die Augen des Piloten vor Witterungseinflüssen und Sonnenblendung zu schützen.[1][5]

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die technische Weiterentwicklung der Flugzeuge und die damit verbundenen immer größeren Flughöhen machten mit dem beginnenden Zweiten Weltkrieg den Gebrauch von Sauerstoffmasken notwendig, da die zu dünne Luft eine zusätzliche Versorgung der Piloten und Besatzungen mit Sauerstoff erforderte.

Die Fortschritte beim Bau von Strahltriebwerken und ihr beginnender Serien-Einsatz (wie zum Beispiel bei der Messerschmitt Me 262) erhöhten die Fluggeschwindigkeiten enorm. Dadurch erhöhte sich die Verletzungsgefahr bei einem ungeplanten Ausstieg aus dem Flugzeug drastisch, und führte im Folgenden zur Entwicklung des Schleudersitz.

Weitere Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedingt durch die letztgenannten Aspekte, wurde in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Beginn des Koreakrieg die textile oder aus Leder gefertigte Version der Fliegerhaube sukzessive durch eine harte (wirkliche) Helm-Schale ersetzt.[6] Außerdem wurden die Schutzbrillen durch ein integriertes Visier ersetzt, das zum Schutz vor Blendung getönt war. Dieses Visier wurde später (etwa ab dem Vietnamkrieg) zum Schutz vor Zerkratzung in einem Fach versenkbar angelegt. Damit war die Entwicklung für die grundsätzliche Bauform des Pilotenhelm abgeschlossen.


  • Bild 1: Testvorführung zur Demonstration der Stabilität eines Flughelms (Eng­land 1912)[7]
  • Bild 2: Britische Fliegerhaube mit weit in den Halsbereich heruntergezogenem Windschutz (1918)
  • Bild 3: Ein B-Type-Helm mit Kopfhörern, Sauerstoffmaske und Kehlkopfmikrofon (1944)
  • Bild 4: Der MiG-15-Pilot No Kum-sok (1953): Die Piloten im kommunistischen Machtbereich trugen damals weder Hartschalen-Helme, noch Anti-g-Anzüge
  • Bild 5: Früher Pilotenhelm mit Hartschale, Sonnenschutz-Visier, und Sauermaske (1957)
  • Bild 6: Spätere Version (ca. 1969) mit versenkbarem Visier. In der Mitte die Justierschraube

Sonderformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Nachteinsätze, die ohne Radarunterstützung geflogen werden, meist mit Hubschraubern gegen Bodenziele, gibt es Pilotenhelme mit speziellen Nachtsichtgeräten.

Bei langen Flügen in sehr großer Höhe, wie zum Beispiel im Höhenaufklärer Lockheed SR-71, oder der U2 tragen die Piloten einen Druckanzug. Dieses geschlossene System erfordert, dass Helm und Anzug eine Einheit bilden. Dafür werden beide Komponenten am Kragen gasdicht gekoppelt. Optisch gleichen diese Helme eher Austronautenhelmen.

Die neueste Generation von Pilotenhelmen ermöglicht den Einsatz von Joint Helmet Mounted Cueing Systemen (JHMCS), die die Blickrichtung des Piloten mit den Radar- und Waffensystemen des Flugzeugs verbindet. Die Kosten für ein solches Helmsystem, wie es zum Beispiel auf der Lockheed Martin F-35 Piloten zum Einsatz kommt belaufen sich (Stand: 2019) auf 737.800 US-Dollar.[8]


  • Bild 1: Hubschrauberpilot mit Nachtsichtgerät
  • Bild 2: Seltene, zivile Nutzung: von NASA-Piloten benutzter Helm beim fliegen mit der Northrop T-38
  • Bild 3: Sowjetischer GSch-6LP-Druckhelm für Flüge in großer Höhe.[10] Die Besonderheit ist das geschlossene Visier (das eine kontinuierliche Sau­erstoffversorgung von Aussen erfordert) und der Kopplungsring am unteren Rand
  • Bild 4: U2-Pilot im Druckanzug. Am Hals ist deutlich der Kopplungsring für den Helm zu sehen
  • Bild 5: Prototyp eines Helms, der speziell für den Notausstieg bei extrem hohen Geschwindig­keiten gedacht war. Er wurde abgelehnt, da er unbequem, und im Alarmfall nicht schnell genug anzulegen war (1958/60)
  • Bild 6: Joint Helmet Mounted Cueing System.jpg|Ein Pilot der US Navy mit einem JHMCS-Helm
  • Bild 7: Helm eines F-35-Piloten


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pilot helmets – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dr. Graham Rood: A BRIEF HISTORY OF FLYING CLOTHING Abgerufen am 04.10.2023
  2. The National Archives: The National Archives - Fighting talk: First World War telecommunications - The National Archives. Abgerufen am 4. Oktober 2023 (britisches Englisch).
  3. In World War I, British Biplanes Had Wireless Phones in the Cockpit - IEEE Spectrum. Abgerufen am 4. Oktober 2023 (englisch).
  4. Flying Helmet, B Type: Royal Air Force. Abgerufen am 4. Oktober 2023 (englisch).
  5. The History Of Flight Helmets. 23. Februar 2015, abgerufen am 4. Oktober 2023.
  6. US Military Aviation - Flight Helmets. Abgerufen am 4. Oktober 2023.
  7. a b Solveig Grothe: Augenblick mal: Mit dem Kopf durch die Wand. In: Der Spiegel. 26. März 2016, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 4. Oktober 2023]).
  8. F-35-Kampfjet: Helm für Piloten kostet so viel wie 30 VW Golf - WELT. 26. September 2019, abgerufen am 4. Oktober 2023.
  9. https://nat.museum-digital.de/object/24736?navlang=de
  10. https://nat.museum-digital.de/object/24736?navlang=de