Benutzer:Schokilein/Artikelentwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rippenweier
Stadt Weinheim
Wappen von Rippenweier
Koordinaten: 49° 30′ N, 8° 43′ OKoordinaten: 49° 30′ 20″ N, 8° 42′ 32″ O
Höhe: 199–451 m ü. NN
Einwohner: 562 (31. Dez. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1972
Postleitzahl: 69469
Vorwahl: 06201
Streuobstwiesen und Landschaftsbild rund um Rippenweier
Streuobstwiesen und Landschaftsbild rund um Rippenweier

Rippenweier ist ein Stadtteil von Weinheim an der Bergstraße im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis. Der Ort war bis 1972 selbstständig und wurde dann nach Weinheim eingegliedert.

Der Gemarkung Rippenweier liegt am äußerst westlichen Rande des Odenwaldes in 199 bis 451 m. ü. NN. Durch den Ort fließt der Apfelbach, der bis in die Rheinebene bei Lorsch in die Weschnitz mündet. Die Ortschaft Rippenweier liegt auf der höchsten Stelle der Gemarkung beiderseits der flachen Hänge im oberen Talabschnitt des Apfelbachs. Die erst in der Nachkriegszeit stark gewachsene Siedlung hat in ihrem älteren Teil die Grundrissform eines nach Nordosten talabwärts offenen "U". Zwischen den Wohngebieten entlang der Täler befinden sich Wiesen, die vom Bach durchzogen werden. Durch den Ort führt die Landesstraße 596. Der Ort grenzt im Osten an Oberflockenbach, im Süden an Ursenbach und im Westen an Rittenweier, mit dem der Ort im Laufe der Jahre zusammengewachsen ist.

Bis ins 14. Jahrhundert

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte von Rippenweier reicht weit zurück. Archäologische Funde, wie ein Steinbeil aus dem Jahr 5000 v. Chr., belegen die Anwesenheit von Menschen während der Jungsteinzeit. Besondere Hinweise auf frühe menschliche Nutzung sind am Steinberg zu finden, wo die Existenz einer keltischen Wallanlage vermutet wird, die zwischen etwa 200 und 100 v. Chr. errichtet wurde.

Im Jahr 877 n. Chr. enthält der Lorscher Codex Aufzeichnungen darüber, dass dem Kloster drei Knechtshöfe, die als "ad vilare" bezeichnet werden, geschenkt wurden. Es wird angenommen, dass diese Höfe die Weiler Rippenweier, Rittenweier und Heiligkreuz repräsentieren könnten. Dies deutet darauf hin, dass bereits zu dieser Zeit eine etablierte Besiedlung in der Region bestand. Wahrscheinlich wurde die Region zuvor von Adligen der Bergstraße, insbesondere aus Leutershausen, im Auftrag der Kirche besiedelt.

Ab dem 14. Jahrhundert

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Rippenweier wurde erstmals 1408 als Rippenwilre urkundlich erwähnt. Jeder der drei Teilorte (Rippenweier, Rittenweier und Heiligkreuz) hat ursprünglich aus 7,5 Huben bestanden. Jeder Ort hatte seine eigene Gemarkung, diese wurde im Jahr 1855 mit der Einführung eines einheitlichen Steuerkatasters zu einer gemeinsamen Gemarkung vereint.

Im Hochmittelalter gehörte Rippenweier mit seinen Nachbarorten zum Besitz der Herren von Hirschberg-Strahlenberg. 1452 gehörten die Weiler Hans von Erligheim, der sie als pfälzisches Lehen besaß. Die Erligheimer besaßen ähnliche Herrschaftsrechte und Ländereien, zum Beispiel in Lützelsachsen, Ilvesheim, Leutershausen und Schriesheim selbst, die einst Strahlenberg unterstanden.

Im Jahr 1452 verpfändete Hans von Erligheim die drei Weiler mit Zustimmung des Lehnsherrn an Konrad von Lomersheim für 8000 Gulden. Bereits 1454 übertrug Pfalzgraf Friedrich der Siegreiche die Orte erneut an einen anderen Besitzer. Da die Erligheimer die Auslösung des Pfands nicht schafften, wurden die Weiler unmittelbar pfälzisch. Diese Zugehörigkeit dauerte bis zur Übertragung an Baden in den Jahren 1802/03.

Bis 1829 waren die Weiler dem Amt Heidelberg unterstellt, danach wurde Weinheim zuständig. Während der Zeit unter pfälzischer Herrschaft wurden die Weiler wahrscheinlich nach 1454 der Äpfelbacher- und später der Schriesheimer Zent zugeteilt. In dieser Zeit hatten die Bewohner Kriegs- und Fronpflichten, vor allem im Zusammenhang mit den kurfürstlichen Jagden. Die Abgaben betrugen 29 Hirsche (einschließlich Hilsenhain). Aufgrund ihrer Bindung zur Kellerei Weinheim waren die Einwohner verpflichtet, Brennholz auf die Burg Windeck zu bringen.

Das Gericht von Ritschweier, erstmals in der Neuzeit dokumentiert, hatte nicht nur Zuständigkeit für die drei Weiler auf dem heutigen Gebiet, sondern auch für Hilsenhain, das durch die dazwischen liegende Gemarkung Oberflockenbach abgetrennt war (heute Gemeinde Heiligkreuzsteinach). Diese Zuständigkeit dauerte bis 1828 an, als Hilsenhain zur Obergemeinde umgegliedert wurde. Ritschweier selbst war von 1812 bis 1837 Teil der Gemeinde.

Zunächst nutzte die Verwaltung nur ein Ratszimmer im Haus des jeweiligen Schultheißen. 1889 wurde ein eigenes Ratszimmer in der Gemeindeschule eingerichtet und 1903 ein Bauernhaus in Rippenweier als Rathaus erworben. 1960 erwarb die Gemeinde ein moderneres Gebäude im oberen Ortsteil, das 1962 bezogen wurde.

Nach der Gebiets- und Kreisreform in Baden-Württemberg 1972 wurde die Gemeinde Rippenweier aufgelöst und zur Stadt Weinheim zugeteilt. Seit dem gehört sie zum Rhein-Neckar-Kreis mit Verwaltungssitz in Heidelberg.

Das Gemeindesiegel von 1616 zeigt ein Kleeblattkreuz, das aus einem Dreiberg wächst und von zwei Wappenschilden flankiert wird. Die Zeichnung der Schilde ist nicht mehr eindeutig erkennbar, doch einer war wahrscheinlich mit einem Hermelinmuster verziert. Das spätere Gemeindewappen zeigte auf einem goldenen Dreiberg in Blau ein silbernes Kleeblattkreuz.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wachstum im 19. Jahrhundert konzentrierte sich vor allem auf Rippenweier, wo sich die meisten Tagelöhner- und Handwerkerhäuser befanden. Rittenweier und Heiligkreuz behielten lange Zeit ihren großbäuerlichen Charakter. Erst seit den 60er Jahren wurden auch diese beiden Nebenorte stärker besiedelt.

  1. Rippenweier – Einwohnerzahl. In: weinheim.de. Abgerufen am 21. August 2023.