Benutzer:Schwarze Feder/Bertelsmann-Kooperation
Wikipedia ist seit Januar 2008 mit einem Live-Feed und der Logo-Nutzung Bestandteil des Portals Spiegel Wissen, einem Gemeinsamen Unternehmen von SPIEGELnet und der 100%igen Bertelsmann-Tochter Wissen Media Group.
Der Vorsitzende des Vereins Wikimedia Deutschland e.V., der im deutschsprachigen Raum in Absprache mit der Wikimedia Foundation für die Nutzungsrechte des Wikipedia-Logos verantwortlich ist, teilte im März 2008 mit, ab April als bezahlter Redakteur für diese Wissensplattform zu arbeiten.
Am 21. April wurde zudem die Kooperation mit dem Lexikon Verlag der Wissen Media Group bekannt gegeben, die in der Herausgabe eines lexikalischen Einbänders mit 50.000 Einleitungen aus Wikipedia-Artikeln besteht. Diese wurden nach der Popularität anhand der Internetaufrufe herausgefiltert und werden von der Lexikon-Abteilung des Bertelsmann Konzern insbesondere bei politischen Inhalten redigiert. Konzeptionell ist die Enzyklopädie ein Jahrbuch, welches jährlich erscheinen soll.
Zustandekommen der Kooperation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Verein gibt hierzu folgende Auskunft:
Hallo allerseits,
in der um die Verwendung des Wikipedia-Logos und den von der Wikimedia Foundation für Spiegel Wissen bereitgestellten "Livefeed" sind in der Diskussion der letzten Tage einige Unklarheiten aufgetaucht, über die wir gerne weiter aufklären möchten:
- Kommerzielle Nutzung der Wikipedia-Inhalte
- Ist es eigentlich erlaubt, dass Wikipedia-Inhalte kommerziell genutzt werden?
- Ja. Mittels der Lizenz, unter der alle Autoren in der Wikipedia ihre Beiträge einstellen, räumen sie Dritten das Recht der kommerziellen Weiternutzung ihrer Arbeit unter Wahrung der Lizenzbedingungen ein. Die freie Nutzbarkeit der erstellten Inhalte ist einer der Grundpfeiler der Wikipedia, auch die kommerzielle Nutzung ist durch die GNU-Lizenz für Freie Dokumentation (GFDL) ausdrücklich erlaubt.
- Der Siegeszug der Bewegung für Freie Software, aus der die Lizenz stammt, wäre ohne diese Nutzungsmöglichkeiten nicht vorstellbar gewesen. Auch Wikipedia hat von der Verbreitung, Weiterentwicklung und Anreicherung ihrer freier Inhalte durch Unternehmen schon vielfach profitiert, etwa durch mobile Zugriffsmöglichkeiten, finanzielle Unterstützung oder die Spende von 10.000 hochauflösenden Bildern klassischer Kunstwerke durch den Hersteller der Wikipedia-DVDs, Directmedia.
- Was kann ich tun, wenn ich die kommerzielle Nutzung meiner Beiträge in Wikipedia oder durch bestimmte Unternehmen/Organisationen/Personen unterbinden möchte?
- Die GFDL verbietet solche Einschränkungen der Weiternutzung. Die Mitarbeit bei Wikipedia setzt das Einverständnis der mit der GFDL verbundenen Weiternutzungsrechte durch Dritte voraus.
- Was ist überhaupt so schlimm an nicht-kommerziellen Klauseln?
- Erik Möller, ehemaliges Mitglied im Board der Wikimedia Foundation, hat vor einigen Jahren einen längeren Aufsatz darüber geschrieben, wo die Probleme bei sogenannten nc-Klauseln liegen http://freedomdefined.org/Licenses/NC/De. Eine zentrale Aussage liegt in dem Problem der Abgrenzung. Viele nichtkommerzielle Nutzungsarten wären nur schwer möglich, wenn jede auch nur ansatzweise kommerzielle Nutzung untersagt wäre, Beispiele dazu gibt es durch Wikipedia genug.
- Logonutzung
- Wer entscheidet über die Nutzung des Wikipedia-Logos?
- Die Rechte zur Nutzung des Wikipedia-Logos liegen bei der Wikimedia Foundation. Für Deutschland hat die Wikimedia Foundation dem Verein Wikimedia Deutschland die Möglichkeit zur Weiterlizensierung eingeräumt.
- Gab es bereits andere Fälle der Logonutzung durch Dritte?
- Ja, neben Spiegel Wissen haben auch einige andere Unternehmen eine Lizenz zur Nutzung des Logos, so der Verlag Directmedia für seine Wikipedia-DVD oder T-Online für seinen Wikipedia-Mirror. Mit einigen anderen Unternehmen laufen derzeit Gespräche. Wir werden gemeinsam mit der Wikimedia Foundation prüfen, ob wir künftig eine öffentliche Übersicht über solche Lizenzverträge bereitstellen können. Darüberhinaus gibt es zahllose Fälle der einmaligen Logonutzung, bei denen von den Nutzern keine Gebühren verlangt wurden, etwa Abi-Shirts oder die unter Wikipedia:Banner und Logos beschriebenen Dinge.
- Warum und unter welchen Bedingungen wird das Logo überhaupt lizenziert?
- Zum Wesen freier Inhalte gehört, dass die Inhalte von Jedermann weiterverbreitet werden dürfen. Wikimedia möchte dies unterstützen und berät und unterstützt Unternehmen seit jeher dabei, dies zu tun. Gelegentlich möchten diese Unternehmen explizit darauf hinweisen, dass es sich um Wikipedia-Inhalte handelt (auch um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, sich mit fremden Federn zu schmücken). Diesen Unternehmen wird dann ggf. angeboten, Marke und Logo der Wikipedia zu nutzen. Ob und wie hoch die jeweilige Lizenzzahlung ausfällt, hängt stark vom Einzelfall ab. Finanzielle Aspekte stehen nicht im Mittelpunkt. Das Logo wird nur dann lizenziert, wenn das damit im Zusammenhang stehende Angebot der Förderung Freien Wissens dient.
- Was passiert mit Einnahmen durch die Lizenzierung des Wikipedia-Logos?
- Die an die Wikimedia Foundation oder Wikimedia Deutschland fließenden Lizenzeinnahmen kommen direkt der Förderung freien Wissens zugute. Sie werden vor allem dazu verwendet, neue Serverkapazitäten für die weiterhin steigenden Zugriffszahlen auf die Wikipedia bereitzustellen. Im Gegensatz zu Spendeneinnahmen kann man mit solchen Lizenzeinnahmen gut in die Zukunft planen. Auch wenn die Einnahmen aus solchen Verträgen nur einen Bruchteil der Einnahmen ausmachen, so stellen sie eine wichtige Grundsicherung dar.
- Welche Anforderungen müssen Unternehmen erfüllen, damit sie für eine Weiterlizenzierung der Wikipedia-Marke durch Wikimedia Deutschland in Frage kommen?
- Wikimedia legt Wert auf seine Unabhängigkeit und Neutralität. Wir denken, dass wir dies durch eine größtmögliche Offenheit gegenüber möglichen Partnern erreichen – ganz so wie dies auch in der Wikipedia praktiziert wird. Insofern ist eine Partnerschaft kein politisches Statement für das jeweilige Unternehmen. Exklusivverträge gibt es ohnehin nicht. Natürlich wird dennoch jeder Einzelfall sorgfältig geprüft, insbesondere hinsichtlich der Verlässlichkeit der Partner.
- Dumps und Livefeeds
- Wie funktioniert die Einbindung der Wikipedia-Inhalte auf fremden Websites technisch?
- Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen kann sich jeder unter http://downloads.wikimedia.org die Inhalte der deutschsprachigen Wikipedia in Form eines sogenannten "Dumps" herunterladen. Dies ist eine zu einem bestimmten Zeitpunkt gezogene Kopie der Wikipedia-Inhalte, die von jedem (auch zu kommerziellen Zwecken, s.o.) kostenfrei genutzt werden kann. Die zweite Möglichkeit der Nachnutzung ist diejenige über einen "Livefeed"(http://meta.wikimedia.org/wiki/Wikimedia_update_feed_service). In diesem Fall werden die aktuellen Inhalte von der Wikimedia Foundation an einen Dritten übertragen und von ihm in dessen Internetangebot integriert. Für die Bereitstellung dieser Schnittstelle wird von der Wikimedia Foundation üblicherweise ein Nutzungsentgelt erhoben.
- Wer entscheidet darüber, wer Zugriff auf einen Livefeed erhält?
- Die Entscheidung über die Einrichtung eines Livefeeds liegt bei der Wikimedia Foundation als dem technischen Dienstleister. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, alle Inhalte lizenzkonform ohne eine Rücksprache mit der Foundation in Form eines Dumps zu nutzen. Auf eine solche Nutzung hat weder die Wikimedia Foundation noch Wikimedia Deutschland Einfluss; sie steht jedem kostenfrei zur Verfügung.
- Ist es überhaupt sinnvoll, Livefeeds anzubieten?
- Ja. Bei der Nutzung von Livefeeds kommt – im Gegensatz zur Nutzung eines Dumps – eine der Stärken der Wikipedia zur Geltung: die Aktualität. Darüberhinaus kommen die aus dem Abonnement generierten Einnahmen dem Weiterbetrieb der Wikipedia zugute.
- Butter bei die Hamburger Fische
- Wie ist das Projekt zu Stande gekommen?
- Bereits im November 2006 kamen Vertreter des Spiegel auf Wikimedia Deutschland zu und erkundigten sich, ob die Einbindung von Wikipedia-Inhalten in ein Wissensportal grundsätzlich möglich sei. Wir haben das mit den freien Lizenzen erklärt und demzufolge bejaht. Im Juli 2007 wurde es dann etwas konkreter und es gab ein erstes Treffen in Frankfurt, bei dem wir uns die Ideen des Spiegel anhörten und das Konzept freier Inhalte sowie damit mögliche Nutzungen vorstellten. Im August reisten Frank und Arne dann nach Hamburg, um über eine konkrete Zusammenarbeit zu sprechen. Dabei waren dann auch Vertreter von Wissen Media anwesend. Anfang Dezember fand dann eine Präsentation einer weitgehend vollständigen Version in Frankfurt statt, bei der das Projekt auch Sue Gardner, der Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation, vorgestellt wurde. Einige Tage später gab der Spiegel eine Pressemitteilung zu dem Projekt heraus, die auch auf wikide-l (http://lists.wikimedia.org/pipermail/wikide-l/2007-December/020131.html) weitergeleitet wurde.
- Was bringt es, wenn etwa Spiegel Wissen Wikipedia-Artikel in sein Angebot integriert?
- Das in der Wikipedia gesammelte freie Wissen wird durch die Integration in das Wissensportal des Spiegel weiteren Nutzerkreisen zugänglich gemacht. Von dem Schritt des Spiegel, alle Ausgaben seit seiner Gründung 1947 kostenfrei ins Netz zu stellen, profitiert auch die Wikipedia, da hierdurch eine wichtige Quelle der deutschen Nachkriegsgeschichte kostenfrei zugänglich gemacht wird. Auch dass die Bertelsmann-Tochter Wissen Media Group sich als Partner von Spiegel Wissen dem Konzept freien Wissens nach und nach öffnet und beide Unternehmen hier keinerlei Berührungsängste zeigen, ist ein beachtlicher Schritt und ein positives Signal für die Zukunft.
Den auf dieser Seite – wie auch auf anderen Kanälen – von einigen Teilnehmern angeschlagen Diskussionsstil halten wir für unangemessen. Wir entschuldigen uns ausdrücklich dafür, dass auch durch Wortbeiträge von Vertretern des Vereins Irritationen ausgelöst wurden.
Gleichzeitig laden wir alle diejenigen, die sich für die Arbeit von Wikimedia Deutschland interessieren und die weitere Fragen zu der Angelegenheit Spiegel Wissen oder anderen Kooperationen haben, zu einem Informationstag in unsere Frankfurter Geschäftsstelle ein. Wir werden uns dort im persönlichen Gespräch euren Fragen stellen – für alle, die nicht dabei sein können, dokumentieren wir dieses Treffen und stellen weitere Infos ins Netz. Interessenten schicken bitte eine kurze Mail unter dem Betreff "Infotag" an die Adresse info@wikimedia.de.
Der Verein Wikimedia Deutschland hat ein hohes Interesse an einer transparenten und regelmäßigen Information über seine Aktivitäten. Zu den jährlichen Tätigkeitsberichten sind seit letztem Jahr ein Newsletter und ein eigenes Vereinsblog (http://blog.wikimedia.de) hinzugekommen. Wir werden diesen Weg auch in Zukunft weiter fortsetzen.
--Frank Schulenburg 18:44, 27. Feb. 2008 (CET), Zweiter Vorsitzender Wikimedia Deutschland
Die Entwicklung von "Wissen.de", "Spiegel-Online" und "Wikipedia.org
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es ist sehr schön zu sehen, dass die erste Kontaktaufnahme von Spiegel mit dem Wikimedia Verein zusammenfällt mit dem Sinken von "Spiegel Online" (und "Wissen.de") in der internationalen Platzierung, während Wikipedia.org weiter stieg. Hier findet sich die Entwicklung der internationalen Platzierung von "Wissen.de", "Spiegel Online" und "Wikipedia.org". Dabei ist zu beachten, dass nicht das deutschsprachige, sondern Wikipedia.org aufgelistet ist. Hier findet sich auch Reach und der tägliche Zugriff. Für die Richtigkeit der Zahlen kann ich mich nicht verbürgen. Aber es sieht so aus als wollten Bertelsmann/Spiegel von der guten Platzierung Wikipedias einseitig profitieren. Ebenso wie die Konzerne jetzt die kollaborative Software des sogenannten Web 2.0 als Enterprise 2.0 implementieren, ohne hierfür etwas zurückzugeben (im Gegenteil: Bertelsmann schleuste tausendfach Spyware in private Computer), werden sie versuchen das Freie Wissen auszubeuten oder um es in der schönen neuen Sprache der Ökonomie auszudrücken: Informationen zu vermarkten. -- schwarze feder talk discr 14:45, 3. Mär. 2008 (CET)
- Inzwischen verlinkt www.wissen.de auf die "Partnerseite" "Spiegel Wissen". Kommentar: "Fazit: Mit SPIEGEL Wissen hat ein neuer Big Player bei Suchmaschinen und Nachschlagewerken den Ring betreten. Da muss sich nicht nur jeder Platzhirsch warm anziehen, sondern auch potenzielle weitere Bewerber um einen Platz an der Sonne. Wenn sie sich jetzt noch trauen sollten ... Hier geht's direkt zu SPIEGEL Wissen, der Partnerseite von wissen.de"[1] -- schwarze feder talk discr 07:09, 12. Jun. 2008 (CEST)
Kritik an der Kooperation mit Bertelsmann
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ich finde es schwierig, dass hier ständig vom Spiegel die Rede ist. Es geht hier nicht um einen Vertrag zwischen Spiegel und Wikipedia, sondern um einen Vertrag mit dem GU, dem Joint Venture von Spiegelnet und der Wissen Media Group von Bertelsmann. Und diese Wissen Media Group macht mir Bauchschmerzen. Hier findet sich eine Selbst-Beschreibung der Bertelsmann-Gruppe Wissen Media Group:
- Kernkomeptenz der Gruppe ist der Aufbau und das technische Management von Wissensinhalten, die Entwicklung von Medienprodukten und die Platzierung von starken Medienmarken on- und offline.
Ein Bestandteil dieser Gruppe ist das Internet-Portal www.wissen.de - wie die Kernkompetenzen der Wissen Media Group hier zusammenarbeiten, lässt sich sehr schön an diesem Werbevortrag ablesen: Ein Erfolgsrezept – dynamisch von Inhalt zu erfolgreicher Informationsvermarktung. Bitte schaut euch das an.
Es wird beschrieben, wie die Informationsvermarktung funktioniert, und wie wichtig für diese Vermarktung ein gut besuchtes Internetportal ist. Bislang scheint im Gegensatz zur Seite "wissen.de" auf der Seite "Spiegel-Wissen" die Werbung konventionell eingebunden zu sein. Aber was sollte die Bertelsmann-Tochter daran hindern, die Informationen auf dieser Seite genauso modern und zielgesteuert zu vermarkten wie die Informationen auf ihrer eigenen Seite.
Ich spekuliere jetzt. Angenommen dieses neue Wissensportal hat in dieser Sparte im deutschsprachigen Raum in Zukunft die meisten Zugriffe und wäre somit die Nr. 1 der potentiell besten Informationsvermarktung. Warum sollte diese Vermarktung althergebracht funktionieren? Warum sollten nicht die Kategorien von Wikipedia in der gleichen Weise verlinkt werden mit Werbeaufrufen wie die "Fachbereiche" im "Wissens"portal wissen.de. Und jetzt noch eine bösartige Überlegung weiter: warum sollte die Wissen Media Group kein Interesse daran haben, die Kategorien in Wikipedia so zu gestalten, dass sie kompatibel zu den Interessen der Kunden sind? Es geht um verdammt viel Geld. Ich persönlich traue einem Konzern wie Bertelsmann ("Du bist Deutschland") alles zu. Vielleicht bin ich hier auf der völlig falschen Fährte. Dennoch würde ich gerne Abstand haben, möglichst großen Abstand von Konzernen, für die Wissen nichts als Ware ist.
- Darum zum einen meine Frage, ob es möglich ist, dass durch einen dynamischen Algorithmus die Werbekontexte mit Kategorien in Wikipedia zusammengebracht werden können?
- Und viel wichtiger, haben wir überhaupt die Möglichkeit wieder aus dem gemeinsamen Informationsvermarktungsportal auszusteigen?
-- schwarze feder talk discr 21:22, 1. Mär. 2008 (CET)
- Ad 1: Werbemaßnahmen lassen sich sicher an die Artikelkategorien und andere Informationen (z. B. bestimmte Schlagworte im Aritkel) anpassen, wie es z.B. bei Google AdWords oder vielen anderen Online-Werbeformen geschieht. D. h. es stellt technisch kein Problem dar, eine Anzeige für Viagra zielgerichtet beim Artikel Erektile Dysfunktion oder bei mehreren Artikeln der Kategorie:Sexuelle Dysfunktion zu schalten. Das funktioniert auch von der anderen Seite her, indem Artikel mit zusätzlichen Kategorien zur besseren Zuordnung von Werbung versehen werden. (Ergänzung: In der von dir genannten Präsentation werden sogar die Datenstrukturen gezeigt, mit denen Werbung den wissen.de-Artikel zugeordnet werden. Diese lassen sich mit einem gewissen Aufwand mit den Wikipedia-Kategorien verknüpfen.)
- Ad 2: Zum Ausstieg aus der Kooperation kann ich nichts sagen, aber die GNU-Lizenz für freie Dokumentation erlaubt eben eine kommerzielle Verwertung der Inhalte, auch dann, wenn diese als "bösartig" gesehen wird, und das hat mit der Kooperation prinzipiell nichts zu tun. Das könnte auch so weit gehen, dass die Artikelinhalte zu Werbeartikeln hin verändert werden; also beim Beispiel Erektile Dysfunktion ein Medikament besser dargestellt und mit einem Link zum Onlineshop versehen wird. Ich nehme einmal im guten Glauben an, dass für eine solche Inhalteverwertung das Wikipedia-Logo vom Verein nicht mehr zur Verfügung gestellt werden würde; lizenzkonform wäre die Verwertung trotzdem. --Eintragung ins Nichts 11:42, 2. Mär. 2008 (CET)
- Hier habe ich die Vermarktungsstrategie gefunden: [2]. Wenn ein Suchbegriff eingegeben wird, wird auch der Server vom Vermarktungsunternehmen Quality-Channel durchlaufen, was man ja direkt mitverfolgen kann. "Der Launch wird durch eine Print, Online und Kinowerbekampagne begleitet". Hat schon jemand die Kinowerbung gesehen oder läuft die erst an? In dem Werbepapier ist nicht von Wikimedia die Rede, sondern angepasst an die Wissen Media Group von "WIKI Media" und "Wissen Media", die beide ihre Lexikon/Enzyklopädie-Artikel einbringen. Spiegel Wissen will in diesem Jahr monatlich auf 20 Millionen PIs kommen und in fünf bis sechs Jahren auf 150 Millionen PIs. Die Werbung läuft, wenn ich es richtig verstanden haben, entweder über eine Wallpaper (bzw. wahlweise Skyscraper und Super Banner) oder über eine Promotionsfläche. Vielleicht kann sich das noch mal jemand anschauen. Jedenfalls gibt es sogenannte "Belegungseinheiten", also Kategorien, die mit Werbung verlinkt werden. Wahlweise kann die Verlinkung auch auf tiefere Einheiten als den aufgelisteten geschehen. -- schwarze feder talk discr 18:10, 4. Mär. 2008 (CET)
Brockhaus oder Bertelsmann?
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offenbar hatte Spiegel zunächst vor Brockhaus statt Bertelsmann mit ins Boot zu holen:
- Darauf auf dem Podium angesprochen, habe "Spiegel"-Verlagsleiter Fried von Bismarck nach Auskunft etlicher Zuhörer gesagt: "Wir hätten das bereits vor einem Jahr gerne mit Brockhaus gemacht, doch die wollten nicht, weil sie damals noch dachten, sie könnten ihr Geld weiterhin mit gedruckten Büchern verdienen. Wir bedauern sehr, dass es mit Brockhaus nicht geklappt hat." Aber Bertelsmann sei ja auch nicht schlecht, so von Bismarck.(Offene Worte: "Focus" attackiert Google News / Bauer kämpft um "Intouch"-Domain [3] 22.02.08)
Wikimedia Deutschland Vorsitzender wird SPIEGELWissen-Redakteur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab April 2008 wird Kurt Janson, seit 2004 1. Vorsitzender vom Verein Wikimedia Deutschland Redakteur bei SPIEGELWissen [4]. -- schwarze feder talk discr 14:14, 22. Mär. 2008 (CET)
Wem gehört SPIEGELWissen?
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gruner + Jahr gehört zu 74,9 Prozent der Bertelsmann AG und zu 25,1 Prozent der Hamburger Verlegerfamilie Jahr [5]. Aufsichtsratsvorsitzender ist Hartmut Ostrowski, gleichzeitig Vorsitzender des Vorstands der Bertelsmann AG, Hamburg. G+J gehört zu 25,25% die SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Hamburg, zu 24,90% die manager magazin Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg, zu 50% die Financial Times Deutschland GmbH & Co. KG, Hamburg [6].
Die manager magazin Verlagsgesellschaft gehört wie gesagt zu 24,9% G+J, und zu 75,1% dem SPIEGEL-Verlag.[7]
SPIEGELNet GMBH gehört zu 93% dem SPIEGEL-Verlag und zu 7% der manager magazin Verlagsgesellschaft. [8] [9]
SPIEGEL Wissen GmbH & Co KG ist ein Gemeinsames Unternehmen, ein Joint Venture, der SPIEGELnet GMBH (51%) und der Wissen Media Group 49%). Die operative Leitung liegt bei der SPIEGELnet GMBH. Geschäftsführer der SPIEGEL Wissen sind Dr. Hauke Janssen, Leiter Dokumentation im SPIEGEL-Verlag, und Christoph Hünermann, Geschäftsführer der Wissen Media Group [10]. Die Wissen Media Group ist 100%ige Tochter der Direct Group von Bertelsmann [11]. -- schwarze feder talk discr 00:49, 23. Mär. 2008 (CET)
- Ein guter ansatz. Aber wem ghören die restlichen 74,5% der SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, Hamburg? Die bestimmen ja, wenn ich das richtig verstehe, letztlich zu 51% die SPIEGEL Wissen GmbH & Co KG. Fragt -- Krakatau 23:50, 22. Mär. 2008 (CET)
- Die gehören zu 24% der Erbengemeinschaft Augstein und zu 50,5% der Kommanditgesellschaft der Spiegel-Redakteure, die nach 3 Jahren Anteile erwerben. Ich kenne mich nicht wirklich gut aus. Aber ich glaube nicht, dass man den Einfluss nur über die jeweiligen Mehrheiten betrachten kann. Würde man so denken, könnte man sagen, okay, SPIEGEL Wissen gehört den SPIEGEL Redakteuren. Bertelsmann wird nicht umsonst überall seine Anteile haben und ich denke, dass sich der Einfluss auf den verschiedenen Ebenen so addiert, dass SPIEGEL Wissen auf die Interessen von Bertelsmann Rücksicht nehmen muss. Doch wie gesagt, ich bin keine Wirtschaftsfachmann. -- schwarze feder talk discr 00:09, 23. Mär. 2008 (CET) P.S. Du hast Recht, für die Frage, wem SPIEGEL Wissen gehört, sollte auf jedenfall noch ins Bild aufgenommen werden, wem der SPIEGEL Verlag gehört. Dies ist schon wichtig. Habs ausgebessert. -- schwarze feder talk discr 00:27, 23. Mär. 2008 (CET)
- Zu den Geschäftsanteilen: Jahr besitzt an Spiegel Wissen 3,5 %, die Augstein Erbengemeinschaft ca 12%, die Kommanditgesellschaft der Spiegel Mitarbeiter ca 25% und die Bertelsmann AG ca 60%. -- schwarze feder talk discr 19:00, 24. Mär. 2008 (CET)
- *ebenfalls dazwischenquetsch* Dann verstehe ich aber die graphische darstellung noch weniger. Die 60% von Bertelsmann werden darüber nicht deutlich. Irritierte grüße -- Krakatau 16:30, 25. Mär. 2008 (CET)
- Wenn du die Anteile von Bertelsmann addierst kommst du auf die 60%. Bertelsmann AG bestitzt an Gruner+Jahr 75%, diese besitzen 25% am Spiegel-Verlag, dieser wiederum besitzt zu 93% SpiegelNet und damit zu 51% SPIEGELWissen. Das sind also 0,75*0,25*0,93*0,51=0,088, also 9% Anteile. Dann kommen noch Anteile über Manager Magazin hinzu. Wenn du das zu den 49% addierst, die die Wissen Media Group an Spiegel Wissen hat, dann kommst du auf die 60%. -- schwarze feder talk discr 11:50, 31. Mär. 2008 (CEST)
- *ebenfalls dazwischenquetsch* Dann verstehe ich aber die graphische darstellung noch weniger. Die 60% von Bertelsmann werden darüber nicht deutlich. Irritierte grüße -- Krakatau 16:30, 25. Mär. 2008 (CET)
- Zu den Geschäftsanteilen: Jahr besitzt an Spiegel Wissen 3,5 %, die Augstein Erbengemeinschaft ca 12%, die Kommanditgesellschaft der Spiegel Mitarbeiter ca 25% und die Bertelsmann AG ca 60%. -- schwarze feder talk discr 19:00, 24. Mär. 2008 (CET)
- Danke für deine antwort und deine mühe. Bei einem verhältnis 51% / 49% sind interessen offensichtlich und rücksichten durchaus anzunehmen. So weit ich sehe, versucht diese konstruktion aber schon den SPIEGEL-Verlag, bzw. die mitarbeiter (kommanditgesellschaft) ein stück weit zu schützen. Wie gut das hält, wird die zukunft zeigen, und wenn es nicht hält ist auch schon absehbar, wer da interessiert ist. Den tatsächlichen einfluß von Bertelsmann kann man aber wohl nur in den verträgen ablesen. Wir also nicht. Wenn da von einer win-win-situation ausgegangen wird, muß die konstruktion nicht heißen, daß Bertelsmann wild entschlossen ist, sich den Spiegel unter den nagel zu reißen. Das wäre ja möglicherweise der endgültige tod des blattes. So ähnlich denke ich mir auch die aktuelle entwicklung bei WP. Wenn überhaupt, sind da vermutlich sehr langfristige konzepte im spiel. In der automobilbranche werden ja auch bestimmte marken bewußt "am leben gelassen". Interessant wäre, ob und wo Bertelsmann mit schwesterprojekten der deutschen WP anfängt zu kooperieren, und wer mit Encarta und anderen noch halbwegs lebenden lexika was vorhat, wie also der kuchen aufgeteilt ist. Die deutsche WP ist ja, vom sprachlichen her gesehen, wesentlich uninteressanter als die englische, spanische oder portugiesische WP. Grüße -- Krakatau 01:50, 23. Mär. 2008 (CET)
- Die gehören zu 24% der Erbengemeinschaft Augstein und zu 50,5% der Kommanditgesellschaft der Spiegel-Redakteure, die nach 3 Jahren Anteile erwerben. Ich kenne mich nicht wirklich gut aus. Aber ich glaube nicht, dass man den Einfluss nur über die jeweiligen Mehrheiten betrachten kann. Würde man so denken, könnte man sagen, okay, SPIEGEL Wissen gehört den SPIEGEL Redakteuren. Bertelsmann wird nicht umsonst überall seine Anteile haben und ich denke, dass sich der Einfluss auf den verschiedenen Ebenen so addiert, dass SPIEGEL Wissen auf die Interessen von Bertelsmann Rücksicht nehmen muss. Doch wie gesagt, ich bin keine Wirtschaftsfachmann. -- schwarze feder talk discr 00:09, 23. Mär. 2008 (CET) P.S. Du hast Recht, für die Frage, wem SPIEGEL Wissen gehört, sollte auf jedenfall noch ins Bild aufgenommen werden, wem der SPIEGEL Verlag gehört. Dies ist schon wichtig. Habs ausgebessert. -- schwarze feder talk discr 00:27, 23. Mär. 2008 (CET)
Wikipedia Einbänder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der deutsche Verein Wikimedia wird zusammen mit der Bertelsmanntochter Wissen Media Group ein tausendseitiges Lexikon herausbringen, in denen die 50.000 wichtigsten Wikipedia-Artikel mit ihrer Einleitung enthalten sein werden. Weitere Informationen -- schwarze feder talk discr 07:01, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Hi, kleine Korrektur: Wikimedia Deutschland ist nicht Mitherausgeber. :) -- Mathias Schindler 08:14, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Du sagst, dass du diese Kooperation auch kritisch siehst. Aber setzen wir mal experimentell voraus, dass es Wikipedia gedruckt geben soll. Damit das halbwegs machbar ist, beschränkt man sich auf die Einleitungen. Dann stellt sich die Frage, wer das produzieren soll, also welcher Verlag sich redaktionell und finanziell dahinter stellt, um so etwas zu veröffentlichen? Du sagst, Bertelsmann soll es nicht sein. Wer wäre für dich eine gute Alternative? Es ist ja nicht so, dass Wikimedia mit Bertelsmann verheiratet wäre, von dort kam nur dieses Angebot. Es ist völlig legitim und sinnvoll, dass man nicht mit einem Kooperationspartner "ins Bett steigt" und alle anderen ignoriert. Wer ist also für dich eine guter Verlag als Alternative für so ein Projekt? sebmol ? ! 09:28, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Es ist völlig legal und wahrscheinlich profitieren die artikel davon:
Wikipedia profitiert hier in mehrfacher Hinsicht: 1. Die Lexikonredaktion des Verlags wird ihre Arbeit in die Wikipedia zurückfliessen lassen, beispielsweise die Arbeit an den jeweiligen Einleitungsabsätzen. 2. Wir erreichen mehr Leser und möglicherweise auch neue Autoren. 3. Für jedes verkaufte Exemplar fließt ein Euro an Wikimedia. Quelle
- Für mich wäre eine forderung, um mehr transparenz zu gewähren, dass die "Lexikonredaktion des Verlags" hier nicht unter anonymen ips oder usernamen editieren, sondern auf ihrer userseite auf ihre funktion (geldgeber) hinweisen. Beispiel Benutzer: INSM. Es gibt hier schon genügend lobbygruppen, die hier (geheim) editieren. Gruß--ot 10:31, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Wie ein transparentes Vorgehen aussehen kann, zeigt das NaWaRo-Projekt in hervorragender Weise. -- Mathias Schindler 11:18, 22. Apr. 2008 (CEST)
- So finde ich es eindeutig und empfehlenswert. Man erkennt den hintergund sofort. --ot 11:22, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Wobei es für mich ein Unterschied ist, ob in einem eingegrenzten Fachbreich Experten mitarbeiten, oder ob der größte Bildungskonzern in Europa die wichtigsten 50.000 Einleitungen redigiert. Zitat Arne Klempert:
- Wir finden es toll, dass das Bertelsmann Lexikon-Institut von dem Angebot an die Allgemeinheit Gebrauch macht, die Inhalte der Wikipedia zu verbreiten. Ganz besonders freut uns dabei dass die Inhalte auch überarbeitet werden sollen, also am Ende verbesserte Wikipedia – Artikel zur Verfügung stehen, die dann auch wieder die Online-Enzyklopädie bereichern können.
- Ich bin mir nicht sicher, wie frei die Konzernmitarbeiter sind. -- schwarze feder talk discr 19:00, 22. Apr. 2008 (CEST)
- So finde ich es eindeutig und empfehlenswert. Man erkennt den hintergund sofort. --ot 11:22, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Wie ein transparentes Vorgehen aussehen kann, zeigt das NaWaRo-Projekt in hervorragender Weise. -- Mathias Schindler 11:18, 22. Apr. 2008 (CEST)
Pressemitteilung der Wissen Media Group -- schwarze feder talk discr 18:44, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Ich bin für Realpolitik. D.h., du kannst es nicht verhindern, aber du kannst transparenz/Öffentlichkeit verlangen.--ot 19:11, 22. Apr. 2008 (CEST)(Ps.:die stiftung hat mir ne ziemlich teure ausbildung bezahlt - ohne gegenleistung, was aber nix heißen muss, da ich wohl zu weit weg vom kerngeschäft war)
- In dem Zitat sprach ich absichtlich von "bereichern können" und nicht von "bereichern werden". Soweit ich weiß, ist nicht geplant, die Einleitungen direkt in der Wikipedia zu ändern. Es wird aber - als Teil der sich aus der GFDL ergebenen Pflichten - eine transparente Kopie der überarbeiteten Einleitungen geben müssen. Aus dieser Datei *kann* sich die Community dann bedienen, *wenn* sie die überarbeiteten Einleitungen für besser hält als die in der Wikipedia befindlichen. -- akl 19:34, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Ja, das ist schon klar. Aber es könnte ein Selbstläufer werden, statt aufwendig zu recherchieren, übernimmt man aus Bequemlichkeit die Bertelsmann-Version. -- schwarze feder talk discr 20:49, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Wollen wir nicht erstmal abwarten, wie viele Einleitungen überhaupt geändert werden, in welchen Themenbereichen dies geschieht und wie diese Änderungen konkret aussehen, bevor wir Mutmaßungen darüber anstellen, wie die Community damit eventuell umgehen wird? Ich kann Deine Sorge zum jetzigen Zeitpunkt zumindest nicht wirklich nachvollziehen. -- akl 23:24, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Ja, das ist schon klar. Aber es könnte ein Selbstläufer werden, statt aufwendig zu recherchieren, übernimmt man aus Bequemlichkeit die Bertelsmann-Version. -- schwarze feder talk discr 20:49, 22. Apr. 2008 (CEST)
- Das wird sicher lustig. Wenn ich an die kämpfe um verfassungsschutz und um den extremismusbegriff im ersten einleitungssatz denke... Vielleicht kauft sich Bertelsmann ja herrn Backes als experten. Dann wird es noch lustiger. Aber, wer weiß schon um die langzeitstrategien der medienkonzerne. Wer auf den trittbrett mitfährt, kann ja auch später noch einsteigen. Vorläufig gewöhnt man sich wohl aneinander. Du siehst schon: ich bin hier abgrundtief mißtrauisch. Die gegenwerte, die auf dem spiel stehen, sind einfach zu wertvoll. Und die philosophie einer "enzyklopädie von unten" (oder habe ich das mißverstanden?), die IMHO gerade angeknabbert wird und - langfristig gesehen - das eigentlich wertvolle kapital der WP ist, paßt wohl nicht mehr in diese zeit, oder? Ich habe schon jetzt, nachdem das so langsam die runde macht, bei möglicherweise potentiell begeisterungsfähigen zukünftigen autoren, die ich eigentlich *sehr* gerne hier einbinden würde oder zumindest anfüttern, als reaktion ein breites grinsen, wenn dann die sprache auf Bertelsmann kommt. Den seelchen, die hier nur zu gerne den artikel ihrer lieblingsband aktualisieren oder mit begeisterung die unterschiede zwischen den kampfpanzern Medium Mark B und Medium Mark C diskutieren, wird Bertelsmann wohl wurscht sein. Hauptsache, die objekte der begisterung haben einen artikel. Also nichts gegen bands und panzer... Aber fachautoren (aus dem bereich der geistes- und sozialwissenschaften), lieber Arne, und die brauchen wir hier auch, sind zumindest nach meinen erfahrungen der letzten wochen eher abgeschreckt oder sagen: "das war zu erwarten". Ich schreibe das, damit du ein feedback von der basis hast. Du wirst sicher viele und sicher unterschiedliche feedbacks bekommen. Nimm meins einfach so mit, es ist bloß eins. Im übrigen bin ich *sehr* gespannt, wann diese diskussion Wikipedia Diskussion:Geprüfte Versionen plötzlich Bertelsmann "entdeckt" oder umgekehrt. Aber vieleicht ist das noch zu früh, das geht ja nicht alles auf einmal. Denkt sich so, zutiefst skeptisch, die -- Krakatau 05:15, 23. Apr. 2008 (CEST)
- Naja, wenn wir nichts tun und warten, bis plötzlich auf einem Bertelsmann-Server 50.000 Stichwort abrufbar sind, dann wird eine große unkoordiniert Übernahme der Inhalte starten. Davon halte ich wenig, weil viel unnötige, weil doppelte Arbeit entsteht, und weil eine Filterung fehlt, die verhindert, dass Bertelsmann-POV hier unbemerkt Fuß fasst. --Eintragung ins Nichts 11:50, 24. Apr. 2008 (CEST)
- Eine berechtigte forderung von uns wäre wohl, wenn ein "rückfluß" intendiert ist, daß die änderungen des konzerns (wie bei uns in der versionsgeschichte) eindeutig ablesbar wären, entsprechende quellen angegeben sind und (wie bei uns auf der diskussionsseite) die begründung der änderungen nachzuvollziehen ist. Denkt sich schelmisch -- Krakatau 14:19, 24. Apr. 2008 (CEST)
Bertelsmanns Bearbeitungen finden vor allem im politischen Bereich statt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zitat von Beate Varnhorn, Verlagsleiterin des Bertelsmann Lexikon Instituts:
- jetzt.de:Wie versuchen Sie, Fehler zu umgehen bzw. nicht abzudrucken?
- Beate Varnhorn:Wir redigieren behutsam, verbessern und überprüfen und wir achten ganz besonders auf sensible Stichworte und Einträge, von denen man weiß, dass die Wikipedia hier Schwachstellen hat. Das sind vor allem Einträge mit politischem Hintergrund. Falsche Angaben finden sich v.a. dort, wo externe User ein ideologisches Interesse haben.[12]
No comment -- schwarze feder talk discr 01:30, 24. Apr. 2008 (CEST)
- Ich bin schon gespannt auf die angekündigte "transparente Liste" mit den Bertelsmann-Versionen. Da wird man wohl schnell erkennen, in welche Richtung die Änderungen gehen. --Eintragung ins Nichts 02:42, 24. Apr. 2008 (CEST)
- (nach BK) Ich sagte doch, es wird lustig. Wenn das auf dem kenntnisreichen niveau von "Spiegel Wissen Lexikon" geschieht haben wir als rückfluß solchen, von keinem ideologisches Interesse geleiteten blödsinn wie in deren Meinhof-artikel: [...] nahm sie an der gewaltsamen Befreiung des Anarchisten A. Baader teil [...] [13]. Der trost ist dann, daß - für alle nachlesbar - die falschen angaben sich tatsächlich dort befanden, wo externe User ein ideologisches Interesse haben. Allerdings liest sich Arnes statement: Wir finden es toll, dass das Bertelsmann Lexikon-Institut von dem Angebot an die Allgemeinheit Gebrauch macht, die Inhalte der Wikipedia zu verbreiten. Ganz besonders freut uns dabei dass die Inhalte auch überarbeitet werden sollen, also am Ende verbesserte Wikipedia – Artikel zur Verfügung stehen, die dann auch wieder die Online-Enzyklopädie bereichern können. für mich dann so: der konzern verkauft - unseren ruf beschädigend - etwas, wo Wikipedia drauf steht, aber nicht drin ist. (Wir redigieren behutsam, verbessern und überprüfen und wir achten ganz besonders auf sensible Stichworte und Einträge, [...] vor allem Einträge mit politischem Hintergrund.) Und damit das nicht allzusehr auffällt schreibt der konzern in zukunft an Wikipedia mit (Ganz besonders freut uns dabei dass die Inhalte auch überarbeitet werden sollen [...] die dann auch wieder die Online-Enzyklopädie bereichern können.) Wir dürfen dann die korrekturen des konzerns einarbeiten und uns darum streiten (zum beispiel, ob wir herrn Baader vielleicht doch in die kategorie Anarchismus verlinken :-))), statt unsere eigenen resourcen zu verbessern und zu stärken. Weil ja der vergleich des einbänders mit der online-fassung von uns recht einfach ist, werden wir und der konzern uns nach der buchmesse wohl auf viele große kübel spott gefaßt machen dürfen. Wahrscheinlich könnte es zum sport werden, die "behutsamen verbesserungen" des konzerns genüßlich zu zerpflücken und das "ideologische Interesse externer User" bloßzustellen. Das wird sicher lustig. Und wenn die 50.000 meistgesuchten begriffe tatsächlich auf 1.000 seiten untergebracht werden, also im schnitt 50 einträge pro seite, wird meines erachtens nicht wissen sondern halbwissen verbreitet. Warum machen wir das nicht auch? Wir würden uns so viele diskssionen und streit sparen und hätten im nu unser englisches schwesterprojekt überflügelt, was die anzahl der artikel angeht - denkt sich schelmisch die -- Krakatau 03:01, 24. Apr. 2008 (CEST) Nachsatz: Von "Robinson Crusoe" gibt es sogenannte "jugendbuchfassungen", die den armen herrn Defoe malträtieren und deklassieren und mit dem roman nur noch den groben erzählfaden gemein haben. Die sprache ist weg, die in dem roman transportierte gesellschaftkritik ist weg, das werk wurde eigentlich verharmlosend ausgeschlachtet. Und wer nicht als erwachsener sich mal den eigentlichen, unzensierten text besorgt, rennt den rest seines lebens mit dem bild eines werkes der weltliteratur herum, das behutsam redigiert, verbessert und überprüft und ganz besonders auf sensible aspekte mit politischem hintergrund achtend auf das verfälscht wurde, was den unmündigen "zumutbar" erschien. Ich habe noch so eine ausgabe. Daneben halte ich mal den platz für den einbänder frei.
Umfrage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ich habe hier eine Umfrage gestartet zur Zusammenarbeit mit Bertelsmann. -- schwarze feder talk discr 04:13, 27. Apr. 2008 (CEST)
- Das Ziel der Umfrage war es, Argumente pro und gegen die Kooperation zu sammeln. Es ging nicht um eine Abstimmung, sondern mit der Umfrage sollte die Community die Möglichkeit haben, sich zu äußern. Dennoch wurde versucht, ungefähr die Pro und Contra Meinungen zu zählen. Hierbei ergab sich folgendes Bild:
Endstand vom 30. Juni 2008 24:00 Uhr
Eher für die Zusammenarbeit | 34 Benutzer |
Ambivalent/Neutral | 19 Benutzer |
Eher gegen die Zusammenarbeit | 78 Benutzer |
Da es sich nicht um eine Abstimmung handelte, lag der Sinn dieser Umfrage darin, dass erschlossen wird, wie in der Community über dieses Problem gedacht wird. Der Vereinvorstand äßerte sich in der Person von Sebmol folgendermaßen zu der Umfrage:
- Mir persönlich haben die Kommentare in dieser Umfrage gezeigt, dass wir in Zukunft bei Kooperationen mit Drittorganisationen bedeutend vorsichtiger vorgehen müssen. Ich gehe davon aus, dass wir für das nächste Jahr transparenter und unter größerer Einbeziehung der Benutzer hier arbeiten werden. Das wurde zwar schon ein paar mal versprochen, aber ich habe gute Gründe davon auszugehen, dass wir das diesmal auch schaffen. (sebmol 10:29, 28. Mai 2008 (CEST))
-- schwarze feder talk discr 12:44, 3. Jul. 2008 (CEST)
- Hoffen wir, dass Sebmols Einschätzung zutrifft. Leicht wird es nicht, den Spagat zwischen Transparenz gegenüber der Community und den Geheimhaltungsinteressen des Vereins und potentieller Partner vor Vertragabschluss zu schaffen. --Eintragung ins Nichts 15:47, 3. Jul. 2008 (CEST)
Bertelsmann-Mitarbeiter ändern Einträge bei Wikipedia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]"... Ähnlich lautet auch die interne Regel beim Medienkonzern Bertelsmann. Die beiden Mitarbeiter der Unternehmenskommunikation, die sporadisch bei Wikipedia vorbeisurften, änderten nichts an den Wertungen und beteiligten sich auch nicht aktiv an der Weiterentwicklung der Einträge, sagt ein Sprecher. Nur ungenaue Daten würden korrigiert. Diese Grundsätze hinderten engagierte Mitarbeiter 2005 und 2006 jedoch nicht daran, Kritisches über den Bertelsmann-Eigentümer Reinhard Mohn zu löschen oder umzudeuten. Aus dem Mohn zugeschriebenen Satz »Die Hauptversammlung bin ich!« machten Nutzer mit Bertelsmann-Log-in: »Die Familie Mohn kümmert sich bis heute um die Erhaltung der Unternehmenskultur.« Auch den Hinweis »Der Verlag hatte bis 1944 in großem Umfang am NS-Regime partizipiert und war keineswegs ein Hort des Widerstandes« empfand man in Gütersloh wohl als zu kritisch – er wurde kurz nach der Mittagspause um 14.30 Uhr gestrichen. Da diese Änderungen schon zwei, drei Jahre zurücklägen, könne man sie nicht mehr nachvollziehen, sagt der Bertelsmann-Sprecher. Außerdem stehe das Unternehmen auch zu den dunklen Kapiteln der Firmengeschichte, es gebe ja schließlich seit sieben Jahren eine unabhängige Historikerkommission, die die Verstrickungen von Bertelsmann in den Nationalsozialismus untersuche..." Christian Fuchs: Bitte "Dr. Zetsche"! Wie Firmenmitarbeiter Einträge bei Wikipedia ändern, DIE ZEIT, 08.05.2008 Nr. 20 -- schwarze feder talk discr 14:19, 24. Jun. 2008 (CEST)
Bertelsmann lädt ein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wikipedia Diskussion:Einbänder/Güterslohfahrt Mal sehen, wie es wird. -- schwarze feder talk discr 16:05, 3. Jul. 2008 (CEST)
Bertelsmann übernimmt den Brockhaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]WELT-Online: Kampf um Informationen. Brockhaus knickt vor Wikipedia und Google ein Bin gespannt, was Bertelsmanns Tochter Arvatos Tochter Wissenmedia damit anfangen möchte. Es soll nicht in Wissen.de eingespeist werden. Vielleicht ins gemeinsam mit dem Spiegel-Verlag produzierte spiegelwissen.de?
- Plänen, die Brockhaus-Inhalte künftig nur noch im Internet zu vermarkten, erteilte aber auch der Geschäftsführer der wissenmedia GmbH, Christoph Hünermann, eine Absage. „Sowohl gedruckte Lexika als auch Online-Enzyklopädien haben ihren festen Platz in der Zukunft“, sagte er. Brockhaus-Nachschlagewerke und auch ein „Großwerk“ werde es weiter im Handel geben, außerdem sollten sie international angeboten werden. „Die Marke Brockhaus hat Strahlkraft über die Grenzen hinaus.“
- Mit den Brockhaus-Inhalten sollen Produkte für unterschiedliche Kundengruppen entstehen. „In dem Bereich Wissen-Nachschlagen-Lernen tut sich eine ganze Menge“, erklärte Hünermann. Ein Brockhaus-Lexikon im Internet sei aber nicht geplant, denn wissenmedia habe mit wissen.de bereits ein erfolgreiches Angebot.
- Noch nicht entschieden sei, ob es eine 22. Auflage der Enzyklopädie geben werde.
Klingt nach Zerfledderung der Inhalte. Die Einspeisung in SpiegelWissen würde eine enorme Aufwertung des Internetprojekts mit sich bringen und eine Verschiebung der Anteile an dem Joint-Venture-Projekt (an dem Bertelsmann eh schon die Mehrheit hält). -- Schwarze Feder talk discr 23:30, 17. Dez. 2008 (CET) P.S. ... oder auch nicht: Spiegel Wissen Joint-Venture ist vom Spiegel gekündigt worden. -- Schwarze Feder talk discr 07:35, 19. Jan. 2009 (CET)
Spiegel Geschäftsführer Ove Saffe kündigt Spiegel Wissen Joint Venture
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]"Das Internet-Joint Venture "Spiegel Wissen" mit Bertelsmann kündigt Saffe auf; er will das Archiv künftig unter dem Dach von Spiegel Online alleine weiterführen. Bertelsmann bleibe mit seinem Lexikon aber Content-Partner."[14]