Blasbach

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Blasbach
Stadt Wetzlar
Koordinaten: 50° 37′ N, 8° 31′ OKoordinaten: 50° 36′ 36″ N, 8° 31′ 9″ O
Höhe: 225 m
Fläche: 5,19 km²
Einwohner: 960 (31. Dez. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 185 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Hermannstein
Postleitzahl: 35585
Vorwahl: 06446
Karte
Lage von Blasbach in Wetzlar

Blasbach ist der kleinste Stadtteil der Kreisstadt Wetzlar im Lahn-Dill-Kreis, Hessen.

Blasbach liegt im Norden der Stadt und hatte am 30. Juni 2012 965 Einwohner. Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässer ab, das in die Dill mündet.

Geschichte

Blasbach wurde erstmals im Lorscher Codex erwähnt: Wahrscheinlich 787 schenkt ein Eberhard oder Ebur in Blasbach die Kirche mit einem Mansus, eine Hube, vier Hörige sowie einen weiteren Mansus dem Kloster Lorsch.[2] 1150 schenken Adalbert und seine Söhne Friedrich und Konrad genannte Leibeigene aus Blasbach an das Kloster Schiffenberg.[2] 1246 tritt ein Siegfried von Blasbach als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Schiffenberg auf.[3] Im Zuge des solmsischen Teilungsvertrages des Jahres 1432 kommt Blasbach an Graf Johann von Solms.[2] Bis ins 19. Jahrhundert war der Abbau und die Verhüttung von Eisenerz ein wichtiger Wirtschaftszweig im Ort. Bis heute ist Blasbach ein vorwiegend ländlich geprägter Stadtteil geblieben.

Eingemeindungen

Am 31. Dezember 1971 wurde Blasbach auf freiwilliger Basis zum Ortsteil von Hermannstein.[4]

Am 1. Januar 1977 entstand im Zuge der hessischen Gebietsreform aus den beiden Städten Gießen und Wetzlar und 21 Umlandgemeinden die Stadt Lahn. Bei deren Auflösung am 31. Juli 1979 wurden Hermannstein und Blasbach Stadtteile von Wetzlar.[2]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner [2]
1834 331 evangelische Einwohner, 3 Katholiken
1840 360
1846 379
1852 392
1858 381
1864 377
1871 391
1875 350
1885 394
1895 408
1905 497
1910 523
1925 526
1939 564
1946 782
1950 746
1956 702
1961 720
1967 783
1970 827
1. Januar 2004 1009
20. April 2010 929
30. Juni 2012 965

Politik

Ortsbeirat

Bei der Wahl zum Ortsbeirat am 27. März 2011 ergab sich folgende Sitzverteilung: [5]

Gemeindewahl in
Blasbach 2011
 %
50
40
30
20
10
0
43,5 %
29,1 %
27,4 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+5,8 %p
+3,2 %p
−9,0 %p
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 43,5 3 37,7 3
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 29,1 2 25,9 2
FW Freie Wähler 27,4 2 36,4 2
Gesamt 100,0 7 100,0 7
Wahlbeteiligung in % 53,0

Ortsvorsteher

Ortsvorsteher ist Hans-Werner Schatz (CDU). Sein Stellvertreter ist Manfred Brandtner (FW).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Verkehr und Infrastruktur

Blasbach wird durch die Buslinie 415 des Verkehrsverbund Lahn Dill im 30, 60 bzw. 120-Minutentakt angefahren und hat einen Anschluss an die A 480 und die A 45 über das Wetzlarer Kreuz. Wenn man den Ort in Richtung Norden verlässt gelangt man nach Hohenahr.

Der Ort verfügt über eine evangelische Kirche. An Bildungseinrichtungen ist ein Kindergarten vorhanden; die nächstgelegene Schule ist die Grundschule Hermannstein. Außerdem verfügt Blasbach über eine Freiwillige Feuerwehr und mit der Heimatstube Blasbach über ein eigenes Heimatmuseum, sowie diverse Vereine.

Besonderheiten

  • Südlich des Ortes, nahe dem Wetzlarer Kreuz, befindet sich eine Teststrecke für die Lkw-Maut in Deutschland. Die als Teststrecke genutzte mehrspurige Straße war eigentlich die Weiterführung der Autobahn 480 in Richtung Gießen.
  • Der Kriminalromanautor Wolfgang Borchers lässt seinen ersten Roman in Blasbach spielen (Wolfgang Borchers: Mord in Blasbach. Kriminalhauptkommissar Leo Trinkaus erster Fall. 2. Auflage 2003).

Persönlichkeiten

  • Fabian Hambüchen (* 25. Oktober 1987 in Bergisch Gladbach), deutscher Kunstturner und Olympiasieger, aufgewachsen in Blasbach
  • Wilhelm Molly (1838–1919), Geheimer Sanitätsrat und Förderer der Esperantosprache

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen im Internetauftritt der Stadt Wetzlar, abgerufen im August 2015
  2. a b c d e „Blasbach, Lahn-Dill-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. Juli 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Urkunde vom 21. Juli 1246: "Sifridus dictus de Blasbach, milites" Publiziert in: A. Wyß, Hessisches Urkundenbuch, erste Abtheilung. Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei Hessen. Dritter Band 1360-1399 (Leipzig 1899), S. 329 f., Nr.1352.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380.
  5. Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011, Blasbach, Stadt Wetzlar. Abgerufen am 3. Mai 2011.
  6.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!