Borisav Jović

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2015 um 22:09 Uhr durch Pelz (Diskussion | Beiträge) (PD-fix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Borisav Jović (2009)

Borisav Jović (* 19. Oktober 1928 in Nikšić, zu Batočina, Königreich Jugoslawien, heute Serbien) ist ein ehemaliger serbischer Politiker, der Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre in Jugoslawien zu den führenden Personen des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens gehörte. Ab März 1989 war er der Vertreter Serbiens im jugoslawischen Bundespräsidium. Am 15. Mai 1990 übernahm er turnusgemäß den Vorsitz des Präsidiums. Er stand Slobodan Milošević nahe und half ihm zu Beginn der 1990er-Jahre seine Macht auszubauen. Bekannt wurde er durch die Ablehnung der Brioni-Abkommen, welche Slowenien nach dem 10-Tage-Krieg die Unabhängigkeit zusicherten.

Am Ende seines Präsidentschaftsmandates im Mai 1991 verzögerte er zunächst die turnusgemäße Übernahme der Präsidentschaft durch den Kroaten Stjepan Mesić, wie es in der Verfassung vorgesehen gewesen wäre. Nach dem Ausbruch des Kroatienkrieges setzte er sich dafür ein, dass die Jugoslawische Volksarmee Kroatien unter ihre Kontrolle bringe und eine Unabhängigkeit somit verhindere. Der Plan ging jedoch nicht auf, weil nur die Teilrepubliken bzw. Provinzen Serbien, Montenegro, Vojvodina und Kosovo dem Plan zustimmten. Der Vertreter von Bosnien und Herzegowina (ein Serbe) zeigte sich neutral. Eine Mehrheit von 5 von 8 Stimmen wäre im kollektiven jugoslawischen Staatspräsidium jedoch nötig gewesen.

Während des Zerfalls des jugoslawischen Staates war Jović von Mai 1991 bis Oktober 1992 Vorsitzender der in Serbien regierenden Sozialistischen Partei von Milošević.

Weblinks