Bremer Bahnhofsplatz

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Bahnhofsplatz
Platz in Bremen
Bahnhofsplatz
Bahnhofsplatz mit Bahnhof, Straßenbahn, Überseemuseum und Columbushotel
Basisdaten
Ort Bremen
Ortsteil Bremen-Mitte
Angelegt 1847
Neugestaltet um 2000
Einmündende Straßen Beim Handelsmuseum, Gustav-Deetjen-Tunnel, An der Weide, Breitenweg, Bahnhofsstraße, Platz der Deutschen Einheit
Bauwerke Hauptbahnhof Bremen, Überseemuseum Bremen, Postamt Bremen 5
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Individualverkehr, ÖPNV
Hauptbahnhof Bremen
Straßenbahn-Umsteigebahnhof

Der Bahnhofsplatz in Bremen befindet sich vor dem Hauptbahnhof Bremen in der Bahnhofsvorstadt im Stadtteil Mitte. Der Bahnhofsplatz wird begrenzt im Norden durch den Hauptbahnhof von 1889, im Westen durch das Überseemuseum Bremen von 1896, nach Süden von Hotels und Geschäftshäuser sowie einer größeren Baulücke und nach Osten vom ehemaligen Postamt 5.

Der Platz gliedert sich in die drei Bereiche: Westlich ein begrünter Vorplatz vor dem Überseemuseum, mittig der Hauptvorplatz und östlich der zentrale Umsteigebahnhof der Straßenbahn. Der Vorplatz vor dem Überseemuseum erhielt im Oktober 2010 den Namen Platz der Deutschen Einheit. Ein Stück der Berliner Mauer wurde deshalb hier als Mahnmal aufgestellt.

Es führt vom Bahnhofsplatz nach Westen die Straße Beim Handelmuseum, südlich befindet sich der Breitenweg mit seiner Hochstraße, nach Süden führt die Bahnhofstraße in die Altstadt, südöstlich tangiert der Herdentorsteinweg mit Musikclubs und Diskotheken, und nach Osten verläuft die Straße An der Weide. Das Tivoli-Hochhaus und das Siemens-Hochhaus (Bremen), die beide Anfang der 1960er Jahre entstanden, sind süd-/östlich sichtbar.

Geschichte

Hannoverscher Bahnhof von 1847
Hauptbahnhof um 1900

1847 entstand nach Plänen von Baurat Mohr und Alexander Schröder der Hannoversche Bahnhof im Sil des Klassizismus. Davor befand sich ein weit ausgedehnter Platz mit Platzflächen, Wegen, Bäumen, Blumenrabatten und Büschen. 1885 wurde dieser Bahnhof abgerissen, und etwas östlich davon wurde bis 1889 der Centralbahnhof gebaut, auch Staatsbahnhof genannt, der heutige Hauptbahnhof. Die Gestaltung des Platzes änderte sich nicht wesentlich.

Im Westen entstand kurze Zeit danach bis 1896 das Städtische Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde, das heutige Überseemuseum.

Schon 1877 wurde am Breitenweg das häufig genutzte Breitenwegbad von einem Verein mit einer Herrenschwimmhalle, Wannen-, Dusch- und Medizinalbädern eröffnet. 1889 kam ein zweites Schwimmbecken hinzu. Diese 1944 schwer beschädigte Badeanstalt wurde ab 1945 nur noch provisorisch betrieben, nach der Eröffnung des Zentralbades am Richtweg im Jahre 1952 geschlossen und Ende der 1950er Jahre abgerissen.

Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden am Platz nach und nach mehrere Hotels und Geschäftshäuser, die alle im Krieg zerstört wurden.

1913 wurde nördlich der Bahngleise der Lloyd-Bahnhof als besonderes Empfangsgebäude für den Auswandererverkehr nach Bremerhaven gebaut. Vom Lloyd-Bahnhof führte der Lloydtunnel zu den Bahnsteigen. Später diente er bis um 2000 als Fußgängertunnel vom Bahnhofsplatz zur Bürgerweide. Zwischen dem Südausgang dieses Tunnels und dem Gustav-Deetjen-Tunnel befand sich seit Beginn des 20.Jh. das "Bad am Bahnhof". Dessen Grundstück - und möglicherweise auch Teile der Bausubstanz - wird etwa seit 2000 vom InterCityHotel genutzt.

Von 1923 bis 1926 entstand das Postamt 5 im Osten. Im Zweiten Weltkrieg wurde ein unterirdischer Luftschutzbunker gebaut. Nach den Kriegszerstörungen und den Abriss der Ruinen vergrößerten sich die Freiflächen.

Zwischen dem Straßenbahnumsteigebahnhof und dem Breitenweg befindet sich seit dem Abriss des Breitenwegbades eine größere Baulücke. Seit den 1990/2000er Jahren wurden Pläne zur Bebauung dieser Lücke erwogen und das Grundstück im Frühjahr 2012 an einen Investor verkauft. Der aus einem Architektenwettbewerb siegreich hervorgegangene Entwurf von Max Dudler sieht zwei Geschäfts- und Ladenhäuser vor; die Realisierung dieses Gebäudekomplexes wurde 2014 begonnen.

Anfang der 2000er Jahre entstand der neugestaltete zentrale Straßenbahn- und Busbahnhof und zwei Taxistände. Eine erweiterte Fahrradstation steht nun am westlichen Bahnhofsgebäude (siehe Bremer Radwege). Zu besonderen Anlässen wie Bremer Freimarkt oder großen Sportereignissen stehen Buden, Zelte oder Bühnen auf den Vorplätzen.

2015 wurde mit dem Bau der siebengeschossigen Geschäftshäuser City Gates nach Plänen von Max Dudler an der Süd-Westseite begonnen.[1]

Gebäude

Überseemuseum
Ehem.Postamt 5 aus südwestlicher Richtung (2012)

Unter Denkmalschutz

Weitere Gebäude

  • Hotel Columbus, Gaststätte und Laden, Bahnhofsplatz 5–7, 1952 erbaut nach Plänen von Heribert Nadolle und Ernst Zinsser; heute Star Inn Hotel Bremen Columbus.
  • Hotel Hanseat und Geschäftshaus mit Laden; Bahnhofsplatz 8
  • Geschäftshaus der WWK Versicherungsgruppe, Bahnhofsplatz 9–10
  • Hotel zur Post (Best Western), Bahnhofsplatz 11
  • Casino und DB-Service; im ehemaligen Post-und Betriebsamt, Bahnhofsplatz 14
  • InterCityHotel, Bahnhofsplatz 17–18
  • Zwei siebenstöckige Geschäfts-Neubauten mit Gasse zwischen den Gebäuden ab 2014 nach Plänen von Max Dudler, Schweiz.[2]

Denkmale

Mahnmal
  • Mahnmal gegen Krieg und Gewalt, Fragment der Berliner Mauer, gestaltet von Ben Wagin, aufgestellt am 28. September 2010 zur Einweihung des Bremer Platz der Deutschen Einheit.
  • Eine Variante des Affentores von Jörg Immendorff in Bronze, war hier von 2007 bis März 2012 als Leihgabe aufgestellt.
  • Gedenktafel von 1991 am Bahnhof wegen der Deportation der Juden nach Minsk im Jahr 1941.

Verkehrsanbindung

Vom Bahnhofsplatz fahren im öffentlichen Nahverkehr von vier Bahn- bzw. Bussteigen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Radio Bremen vom 26. August 2015: Offizieller Baustart auf dem Bremer Bahnhofsplatz
  2. Jörn Seidel: Baubeginn am Hauptbahnhof. In: Weser-Kurier vom 1. Oktober 2014.

Koordinaten: 53° 4′ 56,7″ N, 8° 48′ 45,5″ O