Breunsdorf

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Breunsdorf war ein Straßendorf etwa 30 Kilometer südlich von Leipzig im ehemaligen Landkreis Leipziger Land. Es wurde 1994 durch den Tagebau Vereinigtes Schleenhain devastiert und seine Flur im gleichen Jahr nach Neukieritzsch (heute im Landkreis Leipzig) eingemeindet.

Geografische Lage

Breunsdorf lag in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Neukieritzsch im Norden, Lobstädt im Osten und dem ebenfalls devastierten Ort Heuersdorf im Südwesten. Östlich der devastierten Ortslage verläuft am Rand des Tagebaus die Bahnstrecke Leipzig–Hof.

Geschichte

Breunsdorf wurde 1226 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Borna.[1] Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Borna und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna.[2] 1952 kam Breunsdorf zum Kreis Borna im Bezirk Leipzig.

Zwischen 1987 und 1994/95 wurde der Ort devastiert, um das Braunkohle-Abbaufeld Schleenhain zu erweitern.[3] In diesem Zusammenhang erfolgte 1994 die Eingemeindung nach Neukieritzsch. Beim Abbruch des Ortes ergrub das sächsische Landesamt für Archäologie, Dresden mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft die gesamte Fläche des Dorfes. Für die 450 ausgesiedelten Bewohner entstanden im Zedtlitzer Ortsteil Plateka (heute zu Borna gehörig) neue Wohnungen in den Siedlungen "Breunsdorfer Weg" und "An der alten Schäferei".[4]

Zu den erhaltenen Sachzeugen des Ortes gehört die Breunsdorfer Windmühle. Sie entstand 1862 als Bockwindmühle und war bis 1942 in Betrieb. Im Januar 1986 stürzte das Bauwerk um und wurde daraufhin demontiert. Seit 1995 befindet sie sich als Mühlendenkmal im Frohburger Ortsteil Schönau.[5]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 62 f.
  2. Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900
  3. Beschreibung des Tagebaus Schleenhain in einem Dokument der LMBV
  4. Breunsdorf in der Geschichte von Borna
  5. Webseite der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde, abgerufen am 8. Juni 2015

Koordinaten: 51° 7′ 48″ N, 12° 24′ 23,6″ O