Bundesverband deutscher Banken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2016 um 23:37 Uhr durch Mattes (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Organisation (Deutscher Finanzmarkt)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bundesverband deutscher Banken
Logo
Rechtsform Eingetragener Verein
Gründung 1951 in Berlin
Sitz Berlin
Präsident Hans-Walter Peters
Vorstand Markus Beumer
Roland Boekhout
John Cryan
Michael Kemmer
Thomas A. Lange
Herrmann J. Merkens
Emmerich Müller
Hans-Walter Peters
Lutz Raettig
Andreas Schmitz
Theodor Weimer[1]
Geschäftsführer Michael Kemmer
Christian Ossig
Andreas Krautscheid
Markus Becker-Melching
Iris Bethge
Joachim Dahm
Thorsten Höche
Dirk Jäger
Herbert Jütten
Ibrahim Karasu[2]
Website www.bankenverband.de

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) ist die Interessenvertretung der privaten Banken in der Bundesrepublik Deutschland. Er hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereins.

Strukturen und Aufgaben

Der Verband wurde 1951 in Köln gegründet. Er versteht sich als Nachfolger des 1901 gegründeten Centralverbandes des deutschen Bank- und Bankiergewerbes. Dieser war 1934 in die Wirtschaftsgruppe Privates Bankgewerbe als Teil der nationalsozialistischen Reichsgruppe Banken umgeformt worden.[3] 1999 wurde der Sitz nach Berlin verlegt. Daneben unterhält der BdB ein Büro in Brüssel und ist Mitglied der European Banking Federation. Die Tochtergesellschaft Bank-Verlag GmbH[4] hat ihren Sitz weiterhin in Köln.

Der Verband vertritt ca. 210 private Kreditinstitute. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Information seiner Mitgliedsbanken und -verbände, Lobbyarbeit in der Politik, die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, beispielsweise in der Deutschen Kreditwirtschaft, und die Teilnahme an der öffentlichen Meinungsbildung. Daneben vertritt der BdB Forderungen zum Bürokratieabbau, zur Reduzierung der Staatsverschuldung und zur europäischen Integration.

Der Verband ist Träger des Einlagensicherungsfonds für Konten bei den Mitgliedsbanken und hat für die ihm angeschlossenen Banken ein Verfahren zur Schlichtung von Kundenbeschwerden mit einem neutralen Ombudsmann[5] und unter Einbeziehung von Verbraucherverbänden geschaffen, dessen Ergebnis für die Mitgliedsbanken bis zu einem Streitwert von 5.000 Euro bindend ist.[6] Seit 1. Januar 2015 beträgt dieser Wert 10.000 Euro.[7]

Regionale Verbände

Mitglieder sind sowohl die Mitgliedsbanken als auch dessen Mitgliedsverbände. Bei den elf Mitgliedsverbänden handelt es sich um rechtlich eigenständige Landesverbände. Die privaten Banken sind in allen Landesverbänden Mitglied, auf deren Gebiet sie Zweigstellen unterhalten.[8]

Mitgliedschaften

Der Verband ist unter anderem Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung.[9]

Vorstandschaft und Präsidium

Hans-Walter Peters ist derzeitiger Präsident des BdB

Der Verband wird von einem auf drei Jahre gewählten Vorstand geleitet. Die Vorstandssitze werden unter den Banken nach Kategorien aufgeteilt. Die Großbanken stellen je ein Mitglied, die Privatbankiers zwei, die Regionalbanken vier, die Auslandsbanken ein Vorstandsmitglied.[10] Darüber hinaus ist der Hauptgeschäftsführer des BdB kraft Amtes Vorstandsmitglied. Aus diesem Vorstand werden ein Präsident und zwei Stellvertreter gewählt. Es wird versucht, das Präsidentenamt zwischen den Großbanken und den Privat- bzw. Regionalbanken alternieren zu lassen.[11]

Die Präsidenten in chronologischer Reihenfolge:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bundesverband deutscher Banken: Vorstand Abgerufen am 30. November 2015.
  2. Bundesverband deutscher Banken: Geschäftsführung Abgerufen am 9. Mai 2016.
  3. Harold James: Verbandspolitik im Nationalsozialismus. Von der Interessenvertretung zur Wirtschaftsgruppe. München/Zürich: Piper 2001.
  4. Homepage des Bank-Verlags
  5. Webseite der Beschwerdestelle, abgerufen am 9. Mai 2016.
  6. Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 2. November 2009, Seite 22: "Lieber schlichten als putzen - Die pensionierte Richterin Gerda Müller ist die erste Ombudsfrau des Bankenverbands".
  7. Bundesverband deutscher Banken: Bindender Streitwert wird auf 10.000 Euro erhöht
  8. Satzung des Bankenverbandes: § 5a, 2., abgerufen am 30. November 2015.
  9. Mitgliedseite im EBD: Mitgliedseite im EBD, abgerufen am 30. November 2015
  10. Bundesverband deutscher Banken: Vorstand Abgerufen am 30. November 2015.
  11. FAZ.net 16. September 2015: Berenberg-Chef wird Banken-Präsident