Carlyle Group
The Carlyle Group, L.P.
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Rechtsform | Limited Partnership |
ISIN | US14309L1026 |
Gründung | 1987 |
Sitz | Washington, D.C. |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | über 1300 (2012) |
Branche | Private Equity |
Website | www.carlyle.com |
The Carlyle Group ist eine der größten US-amerikanischen Private-Equity-Gesellschaften, eine so genannte Schattenbank[1]; sie hat ihren Sitz in Washington, D.C.
Hintergrund
Nach eigenen Angaben ist Carlyle eine der größten privaten Beteiligungsgesellschaften weltweit. Das Unternehmen verfügt per Juni 2013 über ein verwaltetes Vermögen von 193 Milliarden US-Dollar und beschäftigt weltweit über 1700 Angestellte in 35 Büros auf sechs Kontinenten. Carlyle investiert mit 128 Fonds und 159 Dachfonds in vier Anlage-Klassen - Private Equity, Real Assets, Global Market Strategies und Investment Solutions - in Afrika, Asien, Australien, Europa, Nord- und Südamerika. Carlyle verfügt über eine breite Investorenbasis, bestehend aus privaten und öffentlichen institutionellen Investoren sowie vermögenden Privatpersonen. Insgesamt haben mehr als 1.700 Investoren aus 78 Ländern bei Carlyle Kapital investiert.[2]
Carlyle wurde 1987 von William E. Conway Jr., Daniel A. D’Aniello, David M. Rubenstein und Stephen L. Norris gegründet. Sie benannten es nach dem New Yorker Hotel „The Carlyle“. Geführt wird das Unternehmen bis heute von drei Gründern: William E. Conway Jr., Daniel A. D'Aniello und David M. Rubenstein. Im Juli 2007 brachte Carlyle einen seiner Credit Alternative Fonds, die Carlyle Capital Corporation (CCC) in Amsterdam an die Börse. Im März 2008 brachen die Aktienkurse von Carlyle Capital Corp um mehr als 60 Prozent ein, nachdem einige Zinszahlungen aufgeschoben wurden. Carlyle Capital Corp ist aufgrund des hohen Fremdfinanzierungsanteils (Leverage von 28 geliehenen US-Dollars für jeden investierten US-Dollar) sehr stark von Kreditlinien und dem entsprechenden Rating abhängig.[3] Am 17. März 2008 wurde die Liquidation des Investmentfonds Carlyle Capital Corp. bekanntgegeben, da die Forderungen der Kreditgeber durch das verbleibende Fondsvermögen nicht mehr bedient werden konnten.
2011 erwarb die Carlyle Group die Private Equity Managementfirma AlpInvest (über ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem deren Manager beteiligt sind).
Anfang Mai 2012 erfolgte an der NASDAQ der Börsengang von Carlyle als Publicly Traded Partnership.[4]
Beteiligungen
Branchenschwerpunkte der Beteiligungen liegen in den Bereichen Automobil & Transport, Energie & Versorger, Finanzdienstleister, Industrie, Infrastruktur, Konsum & Einzelhandel, Luftfahrt & Verteidigung, Pharma, Technologie & Dienstleistungen sowie Telekommunikation & Medien.[5]
1997 erwarb Carlyle für 850 Mio. US$ den Rüstungskonzern United Defense Industries, brachte das Unternehmen 2001 an die New Yorker Börse und trennte sich bis 2004 von seinen verbliebenen Anteilen.[6] Seitdem macht der Rüstungssektor weniger als 1 % der Beteiligungen von Carlyle aus.[7]
Im August 2012 übernahm Carlyle für 3,3 Milliarden US-Dollar die Mehrheitsbeteiligung an der US-amerikanischen Bildagentur Getty Images.[8] In Europa ist Carlyle u. a. an der französischen Hotelkette B&B Hotels,[9] dem italienischen Sportmode-Hersteller Moncler[10] und dem französischen Kabelanbieter Numericable[11] beteiligt.
Der Kauf von DuPont Performance Coatings (Standox, Spies Hecker, DuPont Refinish) für 4,9 Milliarden US-Dollar wurde im Februar 2013 abgeschlossen.[12] Im Dezember 2015 gab Carlyle die Übernahme der niederländischen Unterwäsche-Marke Hunkemöller bekannt.[13]
Die Carlyle Group ist Mehrheitseigner an Booz Allen Hamilton, welche z. B. Dienstleistungen für das US-Verteidigungsministerium und die NSA erbringt.
Beteiligungen im deutschsprachigen Raum
Aktuelle Investments von Carlyle im deutschsprachigen Raum sind[14]:
- Buyout
- H.C. Starck, ein führender Hersteller von Spezialmetallpulvern
- Alloheim, ein Pflegeheimbetreiber
- Wachstumskapital
- vwd, ein Wirtschaftsinformationsdienst
- Strategic Partners
Zu den bereits beendeten Engagements im deutschsprachigen Raum zählen Andritz AG,[16] Beru AG,[17] Edscha[18], KCS.net[19], Puccini[20] UC4[21], Personal & Informatik[22] und HT Troplast.
Angestellte und Berater
- George H. W. Bush, früherer U.S. Präsident, Unternehmensberater für Carlyle Asia von April 1998 bis Oktober 2003.[23]
- Frank Carlucci, früherer U.S. Verteidigungsminister von 1987 bis 1989; Vorsitzender der Carlyle Group und Ehrenvorsitzender von 1989 bis 2005.
- Sir John Major, früherer britischer Premierminister, Vorsitzender der Carlyle Europa von 2001 bis 2004.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schattenbanken-das-billionen-dollar-problem-1.2004254-2
- ↑ http://www.carlyle.com/about-carlyle
- ↑ http://www.ft.com/cms/s/0/7934321c-eb7b-11dc-9493-0000779fd2ac.html
- ↑ Enttäuschendes Debüt für Carlyle. manager magazin, 3. Mai 2012, abgerufen am 1. September 2012.
- ↑ Firm Profile ( vom 18. Mai 2008 im Internet Archive)
- ↑ http://www.globalsecurity.org/military/industry/udi.htm
- ↑ Nils Pratley: Fahrenheit 9/11 had no effect, says Carlyle chief - Guardian, 15. February 2005
- ↑ Carlyle kauft Bildagentur Getty für 3,3 Milliarden US-Dollar. manager magazin, 15. August 2012, abgerufen am 1. September 2012.
- ↑ The Carlyle Group Closes Acquisition Of B&B Hotels For €480 Million
- ↑ The Carlyle Group To Acquire A 48% Stake In Moncler Group
- ↑ carlyle.com ( vom 1. Mai 2011 im Internet Archive)
- ↑ fahrzeug-und-karosserie.de ( vom 13. August 2013 im Internet Archive)
- ↑ https://www.carlyle.com/news-room/news-release-archive/pai-partners-agrees-sell-hunkem%C3%B6ller-carlyle-group
- ↑ The Carlyle Group ( vom 3. November 2011 im Internet Archive)
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ [4]
- ↑ http://www.carlyle.com/our-business/corporate-private-equity/europe-technology
- ↑ http://www.carlyle.com/our-business/corporate-private-equity/europe-buyout
- ↑ http://www.carlyle.com/our-business/corporate-private-equity/europe-technology
- ↑ http://www.carlyle.com/our-business/corporate-private-equity/europe-technology
- ↑ Spiegel Online vom 16. Januar 2002: Kriegsgewinner: Die Milliardengeschäfte des Ministerkonzerns