Diskussion:Bauhaus

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Anmerkung zu Gropius und „seiner“ Idee des Bauhauses[Quelltext bearbeiten]

Die Vertreter der sog. modernen Architektur, insbesondere des Bauhauses haben in den 20-er Jahren wie auch später als sog. Zeitzeugen in propagandischer Absicht den Eindruck eines radikalen wie nahezu voraussetzungslosen Neuanfangs in der Architektur zu erwecken versucht. Ganze Generationen von Journalisten und Architekturhistorikern haben dieses Bild unbefragt wiederholt, und so hat sich schließlich ein Geschichtsbild vom einem Bauhaus etablieren können, das in der Kombination von handwerklich-technischer Ausbildung mit einer künstlerisch-zeichnerischen Ausbildung die besondere pädagogische Innovation des Bauhauses zu sehen glaubt. Dem entsprechen jedoch keinesfalls die Tatsachen: Die Reformierung des Kunstgewerbes blickt auf eine tief in das 19. Jahrhundert zurückreichende Geschichte unterschiedlicher Reformansätze zurück. Dabei wird der »Gedanke der Lehrwerkstätten« in Deutschland in einer amtlichen Denkschrift von 1891 erstmalig genannt und wird bereits 1904 in einem von Hermann Muthesius vorbereiteten Erlass des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe zur Umsetzung empfohlen, dem 1905 auch das österreichische Kultusministerium folgte.

(Eine Darstellung von Muthesius’ ministerieller Tätigkeit mit einem ausführlichen Zitat aus dem entsprechenden Erlass findet sich bei: Kühne, Alfred: »Wegweiser und Förderer im Berufs- und Fachschulwesen. 3. Hermann Muthesius, der Reformator des kunstgewerblichen Unterrichts«. In: Zeitschrift für Berufs- und Fachschulwesen, XLIII (1928), S. 15-19. ) Wirklich neu war beim Ausbildungsprogramm des Bauhauses zunächst vor allem das expressionistische Pathos mit dem dieses Programm vorgetragen und umgesetzt wurde, insbeondere die dabei formulierte Idee von dem schließlich alles bekrönenden gemeinsam zu errichtenden Bau als großes und letztes „Ziel“ der Ausbildung.

Als rückschrittlich und geradezu realitätsfern kann man dagegen das anfängliche ‚Bekenntnis’ oder die Rückwendung zum Handwerk im Bereich des Kunstgewerbes sehen. Denn der Werkbund, dem ja auch Walter Gropius vor dem Krieg angehört hatte, formulierte bereits 1907 das Programm des ‚Industrial Designs’ auf der Grundlage der Einsicht, dass in einer modernen Industriegesellschaft für die große Mehrzahl der Menschen allein die Industrieproduktion Grundlage ihrer Versorgung mit Gebrauchsgütern sein kann.

Fedor Roth, 25.10.2004 --62.246.130.248 10:55, 25. Okt. 2004

Steht das inzwischen korrekt im Artikel? Ist hier noch was offen? Gruß! GS63 (Diskussion) 00:35, 22. Dez. 2019 (CET)Beantworten
Ich schließe mich Fedor Roth an, diese Aspekte fehlten und fehlen bis heute im Artikel und ja, es ist noch einiges offen. Die Bauhaus-Erzählung, wie sie hier im Artikel kolportiert wird, ist überholt. --Fuchs B (Diskussion) 15:55, 4. Jun. 2023 (CEST)Beantworten

Anmerkung zur Frage nach der Berechtigung des Begriffs Bauhausstil[Quelltext bearbeiten]

Das Bauhaus hat es ganz bewusst vermieden, die eigenen Formerfindungen im Rahmen eines sog. neuen Stils, gar als Bauhausstil zu präsentieren. Dies beruht auf einem propagandistisch-pädagogischen Kalkül: Mit einem Stilettikett hätte man sich in den Augen des großen Publikums eingereiht in all die vorausgegangenen Stile, also in die Abfolge der Neostile des Historismus, wie etwa Neugotik, Neorenaissance... bis hin zum sog. Jugendstil. Doch mit jedem dieser Stile, das war den Bauhausvertretern sehr bewusst, war in Deutschland keine neue Epoche angebrochen, sondern allenfalls eine vorübergehende Modewelle von 10-15 Jahren Dauer entstanden, um dann wieder einer anderen Modewelle Platz zu machen. Bereits die Kritiker des sog. ‚Jugendstils’ haben dieses Stiletikett als Schimpfwort zu prägen versucht, um sich in der eigenen Modernität, oder der der sog. „Neuen Bewegung“ von den bloßen sog. „Stilmätzchen“ der anderen, auch der Kunstgewerbeindustrie, abzuheben, und um im Unterschied dazu die eigene formale Innovation als ein epochales und ideengeschichtlich tiefgreifendes Ereignis auszurufen. Man kann vereinfachend sagen, dass der Stilbegriff einem gewissen Tabu unterlag, wollte man den eigenen Anspruch auf Schaffung des neuen und modernen (Epochen-)Stils nicht von vornherein unterminieren. In diesem Sinne fragt der spätere Mitbegründer des Werkbundes, Hermann Muthesius, bereits 1900 in seiner Schinkelfestrede:

„Warum alle diese Versuche [den neuen Stil zu bilden] misslingen? Weil sie ein Wesentliches durch ein Unwesentliches bilden wollen, weil sie auf äußere Merkmale statt auf innere Werte ausgehen, weil sie überhaupt noch von Stil reden. Angesichts aller Versuche, den neuen Stil zu bilden, dürfte vielleicht der Rat am Platze erscheinen, zunächst einmal das Wort Stil grundsätzlich von der Tagesordnung zu verbannen. Die Forderung eines neuen Stils scheint kaum vernünftiger als etwa die, statt des klassischen Stils den gotischen anzunehmen. Denn es handelt sich bei dem Neuen, das die Zeit gebiert und gebären muss, nicht um das Formale, sondern um den Inhalt. Den neuen Inhalt, wo immer er auch auftritt, suche die moderne Kunst nach Kräften, nach bestem Wissen und Gewissen und ohne Voreingenommenheit künstlerisch zu bewältigen, und wir haben den modernen Stil. Wir haben ihn um so eher, je weniger wir von Formen und von Stil reden.“

Aus diesen Worten ist leicht abzulesen, dass sich die Ablehnung des Stiletiketts aus einem besonderen Geltungsanspruch des Eigenen oder des künftig Neuen begründet wird. Dies setzt sich als taktische Haltung aller Vertreter eines ‚neuen’ oder ‚modernen’ Stils in den 20er Jahren fort, eben auch, als das Bauhaus seine spezifische Formenwelt auf den Markt brachte. Es wäre daher nicht falsch, in diesem Zusammenhang auch von einem ungeheuren Machtanspruch zu sprechen, da dem eigenen Geltungsanspruch eine Abwehr gegen jede Art der Relativierung (als bloßer Stil neben anderen Stilen - etwa neben den in den 20er Jahren wieder aufkommenden Neoklassizismus) zugrunde liegt, darin auch eine zutiefst antipluralistische Haltung sichtbar wird.

Selbstverständlich kann man heute von einem Bauhausstil sprechen. Das Ausland hat das Bauhaus schon immer als eine Art Stil betrachtet. Man kann dies in einem nüchternen deskriptiven Sinne tun, indem man die Formenwelt des Bauhauses von der etwa des sog. Jugendstils unterscheidet. Man sollte das allerdings auch in dem Bewusstsein tun, auf diese Weise das Bauhaus in einem distanziert-kritischen Sinne zu betrachten, da ein solches Etikett nicht im Sinne der ‚Erfinder’ dieses Stils war. Doch gilt das zum Teil bereits für den sog. ‚Jugendstil’ (van de Velde hätte sich dagegen verwahrt als Jugendstil bezeichnet zu werden) und wir sprechen dennoch von Jugendstil heute in einem relativ wertfreien Sinn. Allerdings sollte man sich auch bewusst sein, dass jede Stilbezeichnung eine Abstraktion von einer in sich in gewissem Umfang schon vielfältigen Formenwelt ist und in Anbetracht der notwendiger Weise unscharfen Ränder auch stets die Frage aufwirft, was innerhalb dieses Begriffs gefasst werden soll, was dagegen außerhalb gesehen werden soll. Natürlich sollte man auch berücksichtigen, welche anderen heute gebräuchlichen Begriffe sich bereits etabliert haben und fragen, wie weit es sinnvoll sein könnte, hierzu weitere Begriffe einführen zu wollen.

Näheres zum Stilproblem, siehe mein Buch: Roth, Fedor: Hermann Muthesius und die Idee der harmonischen Kultur. Kultur als Einheit des künstlerischen Stils in allen Lebensäußerungen eines Volkes, Berlin: Gebr. Mann, 2001. ISBN 3-7861-2330-6 S.19 ff.

Fedor Roth --62.246.131.179 13:47, 25. Okt. 2004

Steht das inzwischen korrekt im Artikel? Ist hier noch was offen? Gruß! GS63 (Diskussion) 00:36, 22. Dez. 2019 (CET)Beantworten

Nachwirkungen[Quelltext bearbeiten]

der Spruch über dem Tor vom KZ Buchenwald wird im Bild gezeigt. Im Text ist aber vom Konzentrationslager Ausschwitz die Rede. Ausschwitz hatte ein ganz anderes Tor, mit einem anderen Spruch. Was ist korrekt?

Vordenker[Quelltext bearbeiten]

International wird das Fröbel’sche Spielgabensystem auch als Inspirationsquelle der modernen (abstrakten) Kunst und Architektur – insbesondere der Bauhausbewegung – diskutiert. Belege dafür sind u. a. die Tonbandprotokolle von Frank Lloyd Wright, Publikationen wie z. B. Der Kindergarten der Abstraktion von Brigitte Werneburg,[1] bzw. Norman Brostermans Buch Inventing Kindergarten, aber auch die Tatsache, dass der Gründer der Bauhaus-Bewegung, Walter Gropius, 1924 für Bad Liebenstein ein Friedrich-Fröbel-Haus entworfen hatte.2A02:2455:460:2400:F12F:AC31:3E00:713C 09:09, 8. Dez. 2019 (CET)Beantworten

  1. Brigitte Werneburg: Der Kindergarten der Abstraktion.

Und auch die Montessori Methode. Die ersten Schritte zur Umwandlung von Materie sollen über Intuition, Phantasie und Kreativität stattfinden. Dies orientierte sich an dem Bildungskonzept von Maria Montessori. Siehe [1] und [2]

Weitere Weblinks[Quelltext bearbeiten]

, vorne sind schon so viele:

Grüße, schönen Feiertag (mindestens bei uns @BW ;-): Hungchaka (Diskussion) 12:52, 6. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Kritik?[Quelltext bearbeiten]

Positive und auch negative Kritik zu dem Stil und der Strömung, vielleicht auch zu Fragen der Abgrenzung, was Bauhaus war / ist und was nicht (mehr), habe ich in diesem Artikel nicht gefunden, hätte mich aber interessiert - auch und gerade aufgrund des Nimbus'. Ist das in Architektur- und Designartikeln so üblich? Oben in der Diskussion steht ja zumindest eine Einzelmeinung von Colani dazu ... -- marilyn.hanson (Diskussion) 20:11, 2. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Kurzinformationen zur Biographie[Quelltext bearbeiten]

Ich füge die üblichen Kurzinformationen zur Biographie im Abschnitt „Weitere Protagonisten des Bauhauses“ ein. Eventuell muss dann die Anzahl der Spalten reduziert werden. Gruß --Eduevokrit (Diskussion) 09:47, 16. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Ich habe die Anzahl der Spalten auf zwei reduziert. Es bieten sich folgende Möglichkeiten an: so lassen, eine Spalte, Ausklappliste, eine Abbildung (z. B. die Unterschriften) verschieben, damit für die zwei Spalten die ganze Breite zur Verfügung steht. --Eduevokrit (Diskussion) 11:12, 16. Mär. 2022 (CET)Beantworten

Löschung im Abschnitt "Nachwirkung"[Quelltext bearbeiten]

Mein Beitrag wurde gesichtet und nun wieder von Ilumeo gelöscht. Ich persönlich halte die Einordnung der Idee des Bauhaus allerdings für wichtig. Denn Bauhaus war ja weit mehr als nur eine architektonische Richtung. Es war eben auch eine besondere Methode des Lernens. Deswegen fände ich es zum Einen wichtig, die Quellen aus der Diskussionsrubrik Vordenker in den Abschnitt Vorgeschichte aufzunehmen und zum anderen meine unten genannte Ergänzung wieder in den Abschnitt Nachwirkungen aufzunehmen.

Allerdings möchte ich hier keinen Editwar vom Zaun brechen und würde mich über weitere Meinungsäußerungen dazu freuen.

Ich hatte folgenden Absatz dort eingefügt:

"Die Denk- und Lehrweise des Bauhaus, insbesondere die Multidisziplinarität, der Innovationsgedanke und die Nutzenorientierung, wurden in der Methode des Design Thinking wieder aufgegriffen. [Quelle 1] Hierbei verschob sich jedoch der Schwerpunkt vom Künstlerischen auf die Wirtschaftlichkeit der Produkte. [Quelle 2] 2003 gründete die erste Design Thinking School in Stanford, das Hasso Plattner Institute of Design, und 2007 folgte das europäische Pendant, die HPI School of Design Thinking."

Mit folgenden Quellen:

- Sergio Donoso, Pedro Mirauda, Rubén Jacob: . In: . Band 27, 1. März 2018, ISSN 1871-1871, S. 167–176, doi:10.1016/j.tsc.2018.02.007 (sciencedirect.com [abgerufen am 3. Juni 2022]).

- K. Thoring, R. M. Mueller, S. Giegler, P. Badke-Schaub: . In: . Band 1, Mai 2020, ISSN 2633-7762, S. 1815–1824, doi:10.1017/dsd.2020.19 (cambridge.org [abgerufen am 3. Juni 2022]). --Chrasjo (Diskussion) 15:17, 9. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Hallo Chrasjo. Es ist schon mal gut, dass du auf deiner Benutzerseite dein Paid Editing offengelegt hast: [1]. Deine Ergänzung im Artikel wurde mit dieser Begründung rückgängig gemacht: "Hat mit Bauhaus direkt nichts zu tun, werblicher Charakter". Eine deiner Formulierungen ist diese: "2003 gründete die erste Design Thinking School in Stanford, das Hasso Plattner Institute of Design, und 2007 folgte das europäische Pendant, die HPI School of Design Thinking." Da liegt der Gedanke nicht fern, dass du auf diskrete Weise Werbung für diese "Design Thinking Schools" machst, die ja von deinem Arbeitgeber, das Hasso-Plattner-Institut gGmbH, gegründet wurden. Ich denke, dass wir bezüglich Werbung da sehr vorsichtig sein sollten, und gehe davon aus, dass die Entfernung durch den Kollegen Ilumeo korrekt war. Die Wikipediaseiten WP:IK wirst du kennen, nehme ich an und empfehle dir, hier mal hereinzuschauen: WP:UmbS. Mit freundlichen Grüßen, --Schlesinger schreib! 16:29, 9. Jan. 2023 (CET)Beantworten
Lieber Schlesinger,
vielen Dank für deine Antwort und den Hinweis auf die Links. Die erste Institution ist von der Stanford Uni und unabhängig vom Hasso Plattner Institut. Ich habe die beiden Institutionen genannt, da sie weltweit die beiden Institutionen sind, die viele Forschungspublikationen zu Design Thinking veröffentlichen. Das muss aber nicht mit rein, wenn das im Bauhaus-Artikel zu weit geht. Ich fände es aber wichtig, Design Thinking als Nachwirkung des Bauhaus zu erwähnen und bitte deswegen um einen Bick in meine beiden genannten Quellen (auch beide unabhängig). Falls gewünscht liefere ich gerne noch weitere. Um sehr vorsichtig zu sein, werde ich selbst nicht mehr die Änderung in den Artikel einfügen, plädiere hier aber für die Einfügung - wie auch für die Einfügung "Montessori als Vorläufer". Auch dazu kann ich gerne noch weitere Quellen recherchieren. Wie gesagt zeigt beides noch einmal auf, wie weitreichend das Kozept des Bauhauses - auch über die Architektur hinaus war. (Übrigens: das erste Mal habe ich persönlich von Design Thinking in einem Buch im Museumsshop des Bauhausmuseums gelesen ;) )
Zu den Links: Ich kenne sie und habe sie umgesetzt. Sollte mir noch etwas entgangen sein, dann weise mich gerne noch einmal darauf hin. --Chrasjo (Diskussion) 13:30, 10. Jan. 2023 (CET)Beantworten

"Völlig Neues"[Quelltext bearbeiten]

ich reibe mich an dieser Begrifflichkeit im ersten Absatz. Denn es gab - wie erwähnt - doch einige Vorläuferschulen, die sehr ähnlich aufgebaut waren (siehe hier). So zum Beispiel die erwähnte Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar oder deren Vorläufer, die Fürstliche freye Zeichenschule Weimar. Auch aus philosophischer Sicht war die Idee nicht neu. So gab es einen starken Bezug unter den Mitgliedern auf Nietzsche (siehe hier). Erziehungstheoretisch ist es eine Anwendung der Neuen Erziehung auf die höhere Ausbildung (siehe hier). --Chrasjo (Diskussion) 14:33, 31. Jan. 2023 (CET)Beantworten

  1. Moholy-Nagy La nueva vision y resena de un artista.
  2. Donoso et al.: Some ideological considerations in the Bauhaus for the development of didactic activities : The influence of the Montessori method, the modernism and the gothic.