Diskussion:Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von 2003:EF:1700:B405:91A8:C6B9:4D11:D056 in Abschnitt Hintergrund
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

Füge neue Diskussionsthemen unten an:

Klicke auf Abschnitt hinzufügen, um ein neues Diskussionsthema zu beginnen.

Übersetzung[Quelltext bearbeiten]

In meiner Ausgabe dieses Buches (ISBN: 978-3-442-73627-0) steht, dass der Übersetzer von "Hard-boiled Wonderland" auf die Nennung seines Namens verzichtet. Er "ist bei dieser Neuausgabe nicht einverstanden mit der in dne Übersetzungen Haruki Murikamis gebräuchlichen Anpassung an die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung." Annelie Ortmanns übersetzte "Das Ende der Welt". --Zabia 20:09, 15. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Ja. --Christian140 (Diskussion) 17:51, 13. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Inhalt ergänzt[Quelltext bearbeiten]

Ich lese gerade das Buch und habe die doch etwas dünne Inhaltsangabe erweitert. Sie könnte noch weitere Ergänzungen vertragen. Insbesondere die Darstellung des Projekts des Wissenschaflters (Im Taschenbuch auf den Seiten 313ff), zum ereignislosen Leben des Kalkulators, dem Leben in der seltsamen Stadt, dem Lesen der alten Träume und den Berührungspunkten zwischen beiden Erzählsträngen - dem Einhornschädel, die Bibliothekarinnen usw. --LichtStrahlen (Diskussion) 17:50, 20. Okt. 2016 (CEST)Beantworten

Hintergrund[Quelltext bearbeiten]

Gibt es Hintergründe zu den im Roman ausgeführten Gedanken bezüglich Neurophysiologie, Unterbewußtstein und Identität? Kann (oder soll) man die vom Wissenschaftler dargestellten Überlegungen (S. 313ff im Taschenbuch) verstehen?--LichtStrahlen (Diskussion) 18:36, 20. Okt. 2016 (CEST)Beantworten

Ich glaube, dass hat sich der Herr Murakami aus den Fingern gesogen und sorgte auch teilweise für Kritik unter Fans. Aber da hilft halt nichts als Recherchieren. --Christian140 (Diskussion) 09:21, 22. Okt. 2016 (CEST)Beantworten
Zuerstmal verweist der Roman wiederholt auf das Hemisphärenmodell alias Lateralisation des Gehirns über die beiden Hirnhälften mit ihren beiden Funktionen. Die Loslösung der: "Seele" vom Körper unter Streß, wo das Bewußtsein dem scheinbar autonom agierenden Körper über längere Strecken unbeteiligt zuzuschauen scheint, erinnert an Vorstellungen über Dissoziation (Psychologie) und Persönlichkeitsspaltung, wie sie in den 80ern in Folge der scientologyähnlichen Recovered-Memory-Sekte (s. auch Rituelle Gewalt und en:Satanic ritual abuse), der direkten Vorläuferin der heutigen QAnon-Verschwörungstheorie, aufgekommen sind. Eng damit auch verbunden eine oft in der Trivialliteratur und Popkultur verwendete, verschwörungstheoretische Assoziation zwischen Hypnose, pawlowscher Konditionierung, neurolonguistischer Programmierung und bewußtem, zweckrationalem Verstecken von Informationen im Unbewußten, die quasi auf Knopfduck (Sinnesreiz alias: "Trigger"): "zurückgeholt" bzw.: "recovert" werden können (dann oft als: "Flashbacks", "Dissoziation" oder: "dissoziativer Zustand" bezeichnet).
Der Begriff des: "Unterbewußtseins" wird im Buch im allgemeinen, vorfreudianischen Sinne der Romantik verwendet, allerdings eng verknüpft mit dem aus Parapsychologie und Parawissenschaften stammenden sog. Zehn-Prozent-Mythos, mit dem meistens Zeug wie Telepathie, Telekinese und Hellseherei erklärt bzw. ermöglicht werden sollen. Daß der Begriff des Unbewußten im Buch vorfreudianisch benutzt wird, sieht man vor allem an der Abscheu des Neurophysiologen gegenüber Freud und Jung, was wesentlich darauf zurückgehen dürfte, daß sein Begriff des Unbewußten ausdrücklich keine Sozialpsychologie, kein kollektives Unbewußtes und auch sonst keine konformistische soziale oder kulturelle Prägung des Unbewußten kennen will, sondern rein endogene, willkürliche Individualpsychologie ist. Deshalb auch sein Rumreiten auf dem behavioristischen Begriff von der Psyche als Black Box, weil Behavioristen (ähnlich wie neoloiberale Randisten und Thatcherites bzgl. des Themas Gesellschaft) als pseudowissenschaftliche, antiaufklärerische Obskuranten garnicht wissen wollen, wie die Psyche überhaupt funktioniert, und daher schon rein prophylaktisch verkünden, daß man das sowieso grundsätzlich nicht ergründen oder begreifen könne, sowie alles andere polemisch und abschätzig als: "Metaphysik", "Religion" usw. abtun, wie es der Neurophysiologe im Buch tut.
Als der Neurophysiologe im Buch von der Visualierung des Psychokerns redet, bezieht er sich im Grunde auf die Funktion des visuellen Cortex; der Traum, diesen maschinell auszulesen und Gedanken so direkt wieder in Bilder rückübersetzen zu können, ist ungefähr so alt wie der Einsatz von Elektroenzephalogramm und Kernspinresonanz in der Neurologie. Als Brain-Computer-Interface (s. dazu vor allem en:Brain-computer interface) ist man seit ca. den mittleren bis späten 90ern soweit, daß Leute mittels EEG, das den motorischen Cortex ausliest, einen Cursor auf dem Bildschirm steuern können. Seit den 2010ern gibt es zunehmend Fortschritte, emotionale Stimmungen an den per EEG gemessenen Hirnwellen ablesen zu können. Und um 2010 haben auch erste erfolgreiche praktische Versuche eingesetzt, den visuellen Cortex auszulesen und damit Bilder aus Gedanken zu rekonstruieren: 2008 wurde ein entsprechendes Verfahren von IBM zum Patent angemeldet, und 2011 hat ein von Shinji Nishimoto geleitetes Team an der kalifornischen Berkeley University das ganze erstmals erfolgreich praktisch demonstriert. S. dazu en:Brain-reading#Natural images.
Die psychologische Zeitwahrnehmung, wie sie der Neurophysiologie beschreibt, hat viel von Kants Zeit als reiner Anschauungsform in der Kritik der reinen Vernunft, und das sog. Pfeil-Paradoxon stammt von Zenon von Elea. Praktisch gesehen ist aber ebensowenig eine unendliche Beschleunigung bzw. Verlangsamung der Zeitwahrnehmung möglich wie eine unendliche Beschleunigung oder Verlangsamung von Zenons Pfeil (eigentlich: die unendliche Teilung im nahe verwandten Teilungsparadoxon). Grund dafür ist, daß die von Kant beschriebene psychologische Zeitwahrnehmung eben sehr wohl auf Chronobiologie beruht, und diese Biologie besitzt nur eine begrenzte Leistungsfähigkeit. Von der allerdings bekannt ist, daß ihr Maximum unter Drogen und mehr noch vor allem im Schlaf (REM-Phase) erreicht wird. --2003:EF:1700:B405:91A8:C6B9:4D11:D056 01:23, 24. Jan. 2021 (CET)Beantworten

Hörbuch[Quelltext bearbeiten]

Man könnte noch erwähnen, daß es inzwischen ein deutsches Hörbuch des Romans gibt: [1]. Erzähler: David Nathan, Dauer: 17 Stunden, 39 Minuten, Ronin Hörverlag 2014. (nicht signierter Beitrag von 2003:EF:1700:B484:B121:673D:7054:4115 (Diskussion) 03:14, 22. Jan. 2021 (CET))Beantworten