Enfield (New Hampshire)

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Enfield

Main Street in Enfield
Lage in New Hampshire
Enfield (New Hampshire)
Enfield (New Hampshire)
Enfield
Basisdaten
Gründung: 1761
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: New Hampshire
County: Grafton County
Koordinaten: 43° 39′ N, 72° 9′ WKoordinaten: 43° 39′ N, 72° 9′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 4.465 (Stand: 2020)
Haushalte: 2.136 (Stand: 2020)
Fläche: 111,8 km² (ca. 43 mi²)
davon 104,3 km² (ca. 40 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km²
Postleitzahl: 03748
Vorwahl: +1 603
FIPS: 33-24340
GNIS-ID: 0873590
Website: www.enfield.nh.us

Enfield heißt eine Town im Grafton County von New Hampshire der Vereinigten Staaten wie auch der größte Ortsteil der Town. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 4.465[1] ermittelt. Sie entstand, nachdem im Jahr 1758 Soldaten aus Connecticut auf dem Rückweg von Louisbourg durch die Gegend kamen und von der Landschaft so angetan waren, dass sie vor Ort leben wollten.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Enfield liegt am Südrand des Grafton County. Auf seinem Gebiet liegen zwei größere, Mascoma Lake und East Pond, und mehrere kleinere Seen und Teiche. Diese entwässern über den Mascoma River zum westlich gelegenen Connecticut River.[2] Zwischen diesem und Enfield liegt Lebanon. Von dort aus im Uhrzeigersinn grenzen an Enfield im Norden Canaan, im Osten Grafton sowie im Süden Sullivan County mit Springfield, Grantham und Plainfield. Zu Enfield gehören Enfield, Eastman, Enfield Center, Lower Shaker Village, Upper Shaker Village und Montcalm.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Landzuteilung für Enfield erfolgte am 4. Juli 1761 mit der Schreibweise Endfield. 1768 wurde diese Zuteilung durch Gouverneur Benning Wentworth als verfallen angesehen und das Gebiet unter dem Namen Relhan anderen Bewerbern erneut zugeteilt.[4] Unter diesem Namen erfolgte am 18. August 1778 die offizielle Gründung als unabhängige Gemeinde (nach anderen Quellen im Jahre 1788). Die Charter-Inhaber von 1761 betrachteten ihre Zuteilung jedoch weiterhin als gültig. Infolgedessen kam es zu Auseinandersetzungen, dies auch, da nur ein kleiner Teil der ursprünglichen Siedler sich tatsächlich in Enfield angesiedelt hatte. Die meisten kamen aus Windham County in Connecticut und hatten dort ihren Lebensmittelpunkt. Mittels Vergleichen, Käufen und Kompromissen entschied die Enfield-Fraktion die Frage der rechtmäßigen Besiedlung im Jahre 1789 für sich. 1781 wurden die Grenzlinien eingemessen und festgelegt. Die letzte diesbezügliche Veränderung fand 1837 statt, als Land von Grantham in Sullivan County im Süden Enfield zugeschlagen wurde.[2] 1793 wurde südlich des Lake Mascoma eine Shakergemeinde gegründet, die bis 1923 Bestand hatte. 1927 wurden Land und Gebäude an die La Salette-Brüderschaft aus Montreal veräußert. Diese wirtschafteten hier bis 1985, als sie den Besitz an Privatinvestoren verkauften. Heute besteht hier das Enfield Shaker Museum.[5]

Eine Quelle von 1859 nennt vier Kirchen, achtzehn Schulbezirke, drei Poststationen, drei Säge- und eine Kornmühle sowie eine Gerberei und woll- und holzverarbeitende Betriebe.[6]

Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Concord nach White River Junction in Vermont, die durch die Nordwestecke von Enfield verläuft, erhielt dieses im dortigen Ortsteil Enfield 1847 einen Bahnhof. Der Personenverkehr wurde 1965 eingestellt, die Strecke 1982 das letzte Mal befahren.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volkszählungsergebnisse[7][3][8] – Enfield, New Hampshire
Jahr 1775 1783 1786 1790 1800 1810 1820 1830 1840 1850
Einwohner 50 461 484 724 1121 1291 1370 1492 1514 1742
Jahr 1860 1870 1880 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950
Einwohner 1876 1662 1680 1439 1845 1448 1577 1325 1693 1612
Jahr 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050
Einwohner 1867 2345 3175 3983 4626 4582 4465

Verwaltung und Städtische Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Town neuenglischer Art wird Enfield von einem gewählten Gemeinderat verwaltet. Der Verwaltungssitz ist im Ortsteil Enfield. Zur Gemeinde gehört die Polizei in Vollzeit, Feuerwehr und medizinische Notfallversorgung werden auf Freiwilligenbasis besorgt. Ebenfalls durch die Gemeinde betrieben werden die Bibliothek (Enfield Public Library) sowie die Wasserver- und Entsorgung und die Müllabfuhr.[3]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der größte Arbeitgeber vor Ort ist der Mascoma Schulbezirk mit 47 Arbeitsplätzen, gefolgt von zwei Privatbetrieben mit 40 Angestellten und Arbeitern. Danach folgt mit 30 Beschäftigten der älteste Arbeitgeber, die Gemeinde selbst (Stand 2018).[3]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Enfield selbst wird durch die US 4 sowie die NH 4A erschlossen. Der I-89 verläuft durch den Südwesten Enfields und hat dort auch eine Ausfahrt, es besteht jedoch keine Straßenverbindung zum restlichen Gemeindegebiet.[9] Auf der Trasse der Eisenbahn wurde ab 1996 ein Weg für Freizeitnutzung angelegt, der von Lebanon bis Boscawen führt. Der nächstgelegene Flugplatz ist der Lebanon Municipal Airport, der auch im Linienverkehr angeflogen wird.[3]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Enfield (New Hampshire) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Explore Census Data Enfield town, Grafton County, New Hampshire. Abgerufen am 6. Januar 2023.
  2. a b c Hamilton Child: Town of Enfield. In: Gazetteer of Grafton County, N.H., 1709–1886. H. Child, Syracuse NY, S. 243 ff. (englisch); Textarchiv – Internet Archive
  3. a b c d e Community Profile Enfield. New Hampshire Department of Employment Security (NHES), abgerufen am 31. Januar 2021 (englisch).
  4. Anmerkung: nach A. Relhan, einem Befürworter des Seebadewesens zu Kurzwecken, an der Entwicklung Brightons zum Seebad beteiligt.
  5. Enfield Shaker Village History. Abgerufen am 31. Januar 2021 (englisch).
  6. Austin J. Coolidge, John B. Mansfield: A History and Description of New England. Boston, MA 1859, S. 484–485; Textarchiv – Internet Archive.
  7. 1790–1960 US Census
  8. Decennial Census 2020. US Census Bureau, abgerufen am 2. Oktober 2021.
  9. Janice Aitken: The towns that can’t be found. In: Nashua Telegraph, 22. Mai 1982