Enrico Richter

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Enrico Richter (links) im Viertelfinalkampf der Halbmittelgewichtsklasse am 1989 gegen Blagoj Sokolow (Bulgarien)

Enrico „Enni“ Richter (* 3. August 1961 in Pirna) ist ein ehemaliger deutscher Boxer.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Enrico Richter begann als Jugendlicher bei der BSG Wismut Pirna-Copitz mit dem Boxen. Sein erster Trainer war sein Vater Peter Richter. Bereits mit 14 Jahren wurde er nach Gera delegiert und gehörte dort der SG Wismut Gera an. Seine dortigen Trainer waren Rudolf Rochel, Jürgen Haddenbrock, Bodo Andreas und Jürgen Fanghänel. Es dauerte relativ lange, ehe sich Enrico Richter in der DDR gegen seine damaligen Konkurrenten Ralf Hunger, Detlef Kästner, Maik Olesch und Michael Timm durchsetzen konnte. Im Laufe seiner Amateurkarriere bestritt er 312 Kämpfe, von denen er 274 gewann.

Er wurde 1985, 1986 und 1988 DDR-Meister im Halbmittelgewicht und gewann in den Finalkämpfen jeweils gegen Maik Olesch. Zudem gewann er 1987 mit einem erneuten Finalsieg gegen Olesch auch den Chemiepokal von Halle (Saale) und erreichte beim selben Turnier 1986 hinter Ángel Espinosa sowie 1988 hinter Torsten Schmitz jeweils einen zweiten Platz.

Bei der Weltmeisterschaft 1986 in Reno besiegte er den US-Amerikaner Kevin Bryant, den Südkoreaner Lee Hae-jung, den Dominikaner Melquis Manon und den Schweden Lotfi Ayed, ehe er im Finale gegen Ángel Espinosa unterlag und Vize-Weltmeister im Halbmittelgewicht wurde.

1987 gewann er mit Siegen gegen Danny de Beul aus Belgien, Blagoj Sokolow aus Bulgarien, Neville Brown aus England und Wiktor Jegorow aus der Sowjetunion die Goldmedaille im Halbmittelgewicht bei der Europameisterschaft in Turin und gewann im selben Jahr und in dieser Gewichtsklasse auch den Weltcup in Belgrad, wobei er im Finale erneut Wiktor Jegorow bezwang.

Bei der Europameisterschaft 1989 in Athen unterlag er im Halbfinale gegen Israjel Hakobkochjan und gewann Bronze im Halbmittelgewicht. Im Mittelgewicht startend nahm er auch noch an der Weltmeisterschaft 1989 in Moskau teil, wo er im Viertelfinale erneut gegen Ángel Espinosa ausschied.

Nach der deutschen Wiedervereinigung boxte Enrico Richter noch kurze Zeit für den CSC Frankfurt in der deutschen Bundesliga. Er beendete aber schon 1991 seine Laufbahn als aktiver Boxer.

1986 wurde er in der DDR mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.[1] Dem Boxsport blieb er aber als Trainer beim BC Wismut Gera erhalten. Beim gleichen Verein übt er auch das Amt eines Vize-Präsidenten aus.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Box Sport aus den Jahren 1985 bis 1991.
  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge, Medaillen und Biographien. 2., aktualisierte Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-538-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Enrico Richter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neues Deutschland, 15. Oktober 1986, S. 7