Jürgen Fanghänel

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Jürgen Fanghänel Boxer
Jürgen Fanghänel, 1980
Daten
Geburtsname Jürgen Fanghänel
Geburtstag 1. August 1951
Geburtsort Limbach-Oberfrohna
Nationalität Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Gewichtsklasse Schwergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,86 m
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze 1980 Moskau Schwergewicht
Weltmeisterschaften
Silber 1982 München Schwergewicht
Bronze 1978 Belgrad Schwergewicht
Europameisterschaften
Silber 1981 Tampere Schwergewicht
Bronze 1979 Köln Schwergewicht
Silber 1977 Halle Schwergewicht

Jürgen Fanghänel (* 1. August 1951 in Limbach-Oberfrohna) ist ein ehemaliger deutscher Boxer.

Boxkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fanghänel begann seine Boxkarriere 1968 bei der BSG Fortschritt Oberfrohna, wo er von Horst Schmiedel als Talent erkannt wurde. Im Alter von 19 Jahren wechselte er zum SC Karl-Marx-Stadt und 1973 zur SG Wismut Gera. Trainiert wurde er von Bernhard Zeh und Manfred Scheffler. 1972 wurde er mit einem Finalsieg gegen Dieter Limant erstmals DDR-Meister im Schwergewicht. Nachdem er 1973 Vizemeister geworden und 1974 im Viertelfinale ausgeschieden war, wurde er von 1975 bis 1981 noch siebenmal in Folge DDR-Meister im Schwergewicht. Er siegte dabei in den Finalkämpfen gegen Dietmar Meyer (4×), Ulli Kaden, Werner Kohnert und Klaus-Dieter Schmid.[1] Beim prestigeträchtigen und international besetzten Turnier des Chemiepokal in Halle (Saale) gewann er 1976, 1980, 1981 und 1982 Gold, sowie 1972, 1973 und 1979 Silber.[2] Das internationale Berliner TSC-Turnier gewann er 1973, 1977, 1978 und 1979.[3]

Bei der Europameisterschaft 1973 in Belgrad unterlag er in der Vorrunde gegen Peter Hussing[4] und 1975 in Katowice im Viertelfinale gegen Wiktor Uljanitsch.[5] 1977 in Halle (Saale) wurde er dann Vize-Europameister, nachdem er gegen Robert Desnouck, Wolfgang Gruber und Atanas Suwandschijew das Finale erreicht und dort gegen Jewgeni Gorstkow verloren hatte.[6] 1979 in Köln gewann er nach erneuter Niederlage gegen Peter Hussing im Halbfinale eine Bronzemedaille.[7] 1981 in Tampere konnte er erneut Vize-Europameister werden; nach Siegen gegen Roger Andersson, Søren Thomsen und Wassil Bossakow, war er im Finale gegen Alexander Jagubkin unterlegen.[8]

Bei der Weltmeisterschaft 1978 in Belgrad siegte er jeweils vorzeitig gegen Peter Hussing und Dominique Nato, ehe er im Halbfinale mit einer Bronzemedaille gegen Dragomir Vujković ausschied.[9] 1982 in München wurde er dann Vize-Weltmeister, als er nach siegreichen Kämpfen gegen Gyula Alvics, Wassil Bossakow und Hermenegildo Báez das Finale erreicht hatte, wo er erneut gegen Alexander Jagubkin unterlegen war.[10]

Fanghänel startete zudem bei drei Olympischen Spielen; 1972 in München setzte er sich gegen Atanas Suwandschijew durch, verlor jedoch im Viertelfinale gegen Ion Alexe.[11] 1976 in Montreal schied er noch in der Vorrunde mit 2:3 gegen den späteren Goldmedaillengewinner Wiktor Iwanow aus[12], gewann jedoch 1980 in Moskau mit Siegen gegen Luis Castillo und Petar Stoimenow, sowie einer Halbfinalniederlage gegen Pjotr Sajew, eine olympische Bronzemedaille.[13]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fanghänel ist mit acht Geschwistern im Ortsteil Rußdorf aufgewachsen.[14] Er erlernte den Beruf des Malers, heiratete und wurde Vater von drei Kindern.

Nach seiner Wettkampfkarriere wurde er Boxtrainer bei SG Wismut Gera und arbeitete nach einem Studium der Sozialpädagogik bis Ende 2015 als Erzieher im Gelsenkirchener Jugendwohnheim Grimberg.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jürgen Fanghänel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. German (DDR) National Champions
  2. Chemistry Cup
  3. TSC Tournament, Berlin
  4. European Championships 1973
  5. European Championships 1975
  6. European Championships 1977
  7. European Championships 1979
  8. European Championships 1981
  9. World Championships 1978
  10. World Championships 1982
  11. Olympic Games 1972
  12. Olympic Games 1972
  13. Olympic Games 1980
  14. Neues Buch über den Sport fast fertig