Ernst Hammer (General)

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Ernst Hammer (* 20. Oktober 1884 in Falkenau an der Eger; † 2. Dezember 1957 in Wien) war ein österreichischer Ingenieur[1] und Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Hammer trat am 1. Oktober 1903 als Einjährig-Freiwilliger in das k.u.k. Fußartillerie-Regiment Nr. 3 ein. Am 1. Januar 1901 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert und am 1. Mai 1907 wieder aktiviert. Er diente als Offizier im Ersten Weltkrieg im Heer der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Bis 1915 wurde er Hauptmann und war im Artillerie-Stab des Heeres.[2]

Nach dem Krieg wurde er in das Bundesheer übernommen, wurde hier am 1. Mai 1924 Oberstleutnant und am 1. November 1930 Oberst i. G. Ab 1. Oktober 1936 war er, vormals im Bundesministerium für Landesverteidigung[1], Arsenalkommandant und Kommandant aller staatlichen Rüstungsbetriebe. In dieser Position wurde er am 22. Dezember 1936 Generalmajor i. G. 1938 wurde er in die Wehrmacht übernommen. Später wurde er Artilleriekommandeur 32 (ArKo) (Köslin).[3] Anschließend war er ab August 1939 Kommandeur der neu aufgestellten 75. Infanterie-Division und wurde am 1. November 1940 Generalleutnant.[4] Ende Juni 1941 war die Division unter seinem Kommando in der Panzerschlacht bei Dubno-Luzk-Riwne eingebunden. Am 28. Oktober 1941 erklärte Hammer als Kommandeur der 75. Infanterie-Division, „Frauenpersonen in russischer Uniform“ seien „grundsätzlich sofort zu erschießen“, da sie „nicht als Angehörige der feindlichen Wehrmacht betrachtet werden“ könnten.[5] Anfang September 1942 gab er das Kommando ab und übernahm von Mitte Oktober 1942 bis zur Auflösung die Division Nr. 190, die spätere 190. Infanterie-Division. Am 13. April 1945 kam er im Ruhrkessel in Kriegsgefangenschaft.[6]

Nach dem Krieg wohnte er in Wien.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1956, S. 118.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Militärwissenschaftliche Mitteilungen. 1936, S. 915 (google.com [abgerufen am 6. März 2022]).
  2. Austro-Hungarian Monarchy Ministerium des K. und K. Hauses und des Äussern: Sammlung von Nachweisen für die Verletzungen des Völkerrechtes durch die mit Österreich-Ungarn kriegführenden Staaten: Abgeschlossen mit 31. Jänner 1915. Hof- und Staatsdruckerei, 1915, S. 126 (google.com [abgerufen am 6. März 2022]).
  3. Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939: Die höheren Kommandostellen 1815-1839. Biblio Verlag, 1990, ISBN 978-3-7648-1779-4, S. 834 (google.com [abgerufen am 6. März 2022]).
  4. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 127 (google.com [abgerufen am 6. März 2022]).
  5. Zitiert nach: Felix Römer, "Gewaltsame Geschlechterordnung. Wehrmacht und >Flintenweiber< an der Ostfront 1941/42", in: Klaus Latzel, Franka Maubach und Silke Satjukow (Hrsg.), Soldatinnen. Gewalt und Geschlecht im Krieg vom Mittelalter bis heute (Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2011), S. 331–351, hier S. 336.
  6. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 241 (google.com [abgerufen am 6. März 2022]).
  7. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.
  8. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945 – Die Inhaber der höchsten Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges aller Wehrmachtteile. Dörfler Verlag, Eggolsheim 2004, ISBN 3-7909-0284-5, S. 176.