F.P.1 antwortet nicht

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Film
Titel F.P.1 antwortet nicht
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1932
Länge 115 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Karl Hartl
Drehbuch Walter Reisch
Kurt Siodmak
Produktion Erich Pommer
Musik Allan Gray
Kamera Günther Rittau
Konstantin Irmen-Tschet
Otto Baecker
Schnitt Willy Zeyn
Besetzung
Deutsche Fassung:

Englische Fassung:
(Floating Platform 1 Does Not Answer)


Französische Fassung:
(I.F.1 Ne Repond Plus)

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Der Science-Fiction-Film F.P.1 antwortet nicht entstand 1932 für die UFA unter der Regie von Karl Hartl. Der in Schwarzweiß gedrehte Spielfilm basiert auf dem 1931 erschienenen Roman F.P.1 antwortet nicht von Kurt Siodmak. Es wurden drei Versionen in drei verschiedenen Sprachen gedreht. In der deutschsprachigen Verfilmung spielen Hans Albers, Sybille Schmitz und Paul Hartmann die Hauptrollen.

Die Erstaufführung in Deutschland fand am 22. Dezember 1932 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin statt.

Handlung

Kapitänleutnant Droste möchte eine Flugplattform mitten im Ozean errichten, um den Piloten der Interkontinentalflüge eine Landebahn zum Auftanken und für Reparaturen an ihren Flugzeugen zu bieten. Mit Hilfe des Piloten Ellissen gelingt es ihm, die Leitung der Lennartz-Werke für sein Projekt zu gewinnen. Ellissen, der mit Claire Lennartz, einer Schwester der Eigentümer, angebandelt hat, scheut vor einer Heirat zurück und sucht ein neues Abenteuer. Währenddessen wird die Plattform unter der Leitung Drostes gebaut.

Nach zwei Jahren ist eine Stadt auf dem Ozean entstanden mit einem Flugplatz, Hangars, Hotels und Einkaufszentren. Während eines Unwetters reißt die Verbindung zur Flugplattform ab. Das Letzte, was über das Telefon zu hören war, waren Schüsse und Schreie. Das Unwetter hält an, und es braucht den besten Piloten, um F.P. 1 anzufliegen. Ellissen, dem inzwischen klargeworden ist, dass Claire ihm doch viel mehr bedeutet, ist deprimiert, da Claire sich inzwischen von ihm entfernt hat. Trotzdem lässt er sich von ihr überreden, mit ihr zur Plattform zu fliegen. Die beiden erreichen die Insel und überleben eine Bruchlandung.

Die Besatzung von F.P.1 ist einem Saboteur zum Opfer gefallen, der sie mit Gas betäubt hat. Bevor Chefingenieur Damsky mit einem Boot geflüchtet ist, hat er die Ventile geöffnet, so dass F.P.1 zu sinken droht. Claire findet den schwerverletzten Droste und kümmert sich um ihn. Ellissen muss erkennen, dass er Claire endgültig verloren hat. Nach kurzer Zeit rafft er sich jedoch auf und startet mit einem Flugzeug, um Hilfe zu holen. Als er schließlich ein Schiff sichtet, springt er aus seinem Flugzeug, wird von der Schiffsbesatzung an Bord geholt und kann über Funk Hilfe herbeirufen. Eine Flotte von Schiffen und Flugzeugen macht sich auf den Weg, um F.P.1 zu retten.

Produktion und Hintergrund

Der Film wurde in drei Versionen gleichzeitig gedreht: deutsch, englisch und französisch. Die drei Darsteller Albers, Veidt und Boyer verliehen der Figur des Ellissen jeweils einen anderen Charakter, was der unterschiedlichen Mentalität der Schauspieler entsprach. Albers gab den handfesten, zupackenden Draufgänger, der bei allem Gepolter jedoch bescheiden bleibt. Während Boyers Ellissen fast gänzlich ohne Draufgängertum auskommt, spielt Veidt den Gentleman-Sportflieger, der sich in Zurückhaltung übt. Durch diese verschiedenen Darstellungen ergibt sich auch eine verschiedene Spieldauer der Versionen: Die englische und die französische Fassung sind jeweils 25 Minuten kürzer als die deutsche. Das Kürzel „F.P.1“ steht für „Flugplattform 1“, einen schwimmenden Flugplatz in der Mitte des Atlantiks auf halbem Weg zwischen den Kontinenten.

Die Dreharbeiten fanden vom 15. August 1932 bis zum 15. Dezember 1932 in Hamburg auf der Howaldt-Werft, in der Umgebung von Greifswald, in Cuxhaven, in Warnemünde und in den Filmateliers der UFA in Neubabelsberg statt, dem heutigen Studio Babelsberg in Potsdam.[1] Die Plattform wurde von Erich Kettelhut realisiert, der die Ostseeinsel Greifswalder Oie mit Wellblech verkleidete.

In diesem Film wird von einem Matrosenchor zum ersten Mal das berühmte Fliegerlied Flieger, grüß mir die Sonne gesungen, die Aufnahme mit Hans Albers erschien als Schallplatte. Das Lied, aufgenommen am 7. Juli 1932, wurde komponiert von Allan Gray und getextet von Walter Reisch.

Die französische Version von F.P.1 hatte am 24. Februar 1933 im Marivaux in Paris Premiere, die englische am 3. April 1933. Im deutschen Fernsehen wurde der Film erstmals am 17. April 1964 vom DFF ausgestrahlt, beim ZDF war er am 15. August 1970 im Programm.

Kritik

„Pioniere des technischen Fortschritts, die Erfindung eines schwimmenden Flugplatzes, Saboteure und eine Frau, deren Entscheidung von den Rivalen fair anerkannt wird, sind die Figuren und Motive im Spiel um einen Superflugzeugträger, der schließlich vor der Zerstörung bewahrt werden kann. Prominent besetzte und zügig inszenierte Unterhaltung aus den Kindertagen des UFA-Tonfilm.“

Lexikon des Internationalen Films[2]

Anlässlich der Fernsehpremiere im ZDF am 15. August 1970 – also 38 Jahre nach der Uraufführung – urteilte der Evangelische Film-Beobachter: „Gutgemachter Abenteuerfilm der alten Ufa aus dem Jahre 1932, der auch heute noch sein Publikum findet. […] Der Film ist dank seiner technischen Aufbereitung und seines (damals) in die Zukunft weisenden Inhalts auch heute noch sehenswert von 16 Jahren an.“[3]

Literatur

  • Kurt Siodmak: F.P.1 antwortet nicht. Roman. 6. bis 15. Tausend. Mit 8 Bildern aus dem gleichnamigen Film der Ufa. Scherl, Berlin 1932, 230 S.
  • F.P.1 antwortet nicht. Abbildungen von Matern zu dem gleichnamigen Tonfilm der Ufa von Kurt Siodmak. Ufa, Berlin 1932, 26 Blätter
  • Fred Gehler F.P.1 antwortet nicht. In Günther Dahlke, Günther Karl (Hrsg.): Deutsche Spielfilme von den Anfängen bis 1933. Ein Filmführer. Henschel Verlag, 2. Auflage, Berlin 1993, S. 310 ff. ISBN 3-89487-009-5
  • Drei Sprachen und eine Tonfilmidee. In Oskar Kalbus: Vom Werden deutscher Filmkunst. 2. Teil: Der Tonfilm. Altona-Bahrfeld, 1935, S. 93 f.
  • Anke Woschech, "Ein Gesang von der mechanisierten Welt" Technikfiktionen im frühen deutschen Tonfilm am Beispiel von FP 1 antwortet nicht, in: Uwe Fraunholz/Anke Woschech (Hrsg.), Technology Fiction. Technische Visionen und Utopien in der Hochmoderne, Bielefeld 2012, S. 247-270.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. kinofenster: „Die drei Leben von Babelsberg“ www.kinofenster.de vom 7. Februar 2012, abgerufen 3. Februar 2016
  2. F.P.1 antwortet nicht im Lexikon des Internationalen Films
  3. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 350/1970.