Ferropolis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Juli 2016 um 23:05 Uhr durch Vascosommernunes (Diskussion | Beiträge) (→‎Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ferropolis

Ferropolis (gr.-lat. ferro und polis „Stadt aus Eisen“) ist ein Museum und Veranstaltungsort nahe Gräfenhainichen östlich von Dessau auf einer Halbinsel im ehemaligen Tagebau Golpa-Nord. Ferropolis ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH).

Geschichte

Absetzer Gemini
Ferropolis, Gremminer See, Juli 2015
Ein ausgedienter Schauffelradbagger in Ferropolis.

Ursprünglich befanden sich an dieser Stelle die Werkstätten, die Energieversorgung und die Sozialeinrichtungen des Tagebaus Golpa-Nord. Bis 1955 verband eine Grubenbahnlinie Bergwitz mit dem Kraftwerk Zschornewitz. Teile des aufgegebenen Bahndammes wurden später als Erschließungsstraße für den Braunkohlentagebau Golpa-Nord und später für die Anbindung von Ferropolis genutzt. Die Grubenbahn und jetzigen Anschlussgleise für Ferropolis wurden parallel zu dieser ehemaligen Bahnlinie errichtet.

Nach dem Ende des Braunkohlebergbaus in diesem Gebiet wurden hier fünf Großgeräte in einem Freilichtmuseum zusammengeführt. Am 14. Dezember 1995 wurde „Ferropolis – Die Stadt aus Eisen“ gegründet, durch den damaligen Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt Klaus Schucht. Neben einem Eimerkettenschwenkbagger (Spitzname „Mad Max“) und einem Schaufelradbagger („Big Wheel“) findet man hier auch zwei Absetzer („Gemini“ und „Medusa“) und einen Raupensäulenschwenkbagger („Mosquito“). Überregional bekannt wurde die "Stadt aus Eisen" im Jahr 2000 durch ein Galakonzert zur Eröffnung des Kulturprojekts "Ferropolis", welches der griechische Komponist Mikis Theodorakis dirigierte.[1] 2004 fanden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an den Großgeräten statt.

Die Anbindung nach Ferropolis wurde 2005 erneuert. Im Dezember 2005 wurde Ferropolis offiziell in die Europäische Route der Industriekultur aufgenommen. Seit dem 22. April 2006 betreibt das Standesamt Gräfenhainichen in der stillgelegten Schaltwarte des Tagebaus Golpa-Nord eine Nebenstelle für Hochzeiten. Ferropolis kann auch mit Museumszügen der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn erreicht werden. Im ehemaligen Kohlekraftwerk Zschornewitz wurde ein Industriemuseum als Zeugnis der Kohleverstromung eingerichtet.

Nutzung

Die ungewöhnliche Kulisse wurde und wird von vielen Künstlern geschätzt. Beispielsweise traten hier Die Ärzte, Die Toten Hosen, Linkin Park, Metallica, Böhse Onkelz, Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Paul Kalkbrenner, Nena, Deep Purple, Alice Cooper und die Puhdys auf. Auch für Festivals und für klassische Musikaufführungen wird die „Stadt aus Eisen“ genutzt. Veranstaltungen, die regelmäßig stattfinden, sind unter anderen die Festivals „Melt“, „splash!“ und die Pyrogames.

Am 6. Juli 2013 fand das Konzert „Gemeinsam gegen die Flut – Wir sagen Danke“ des Radiosenders MDR Jump statt, bei dem unter anderen Stanfour, Die Atzen und die Band Staubkind auftraten.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Ferropolis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ferropolis
  • Ferropolis (The Guardian) (Memento vom 18. Mai 2007 im Internet Archive)

Einzelnachweise

  1. Ferropolis - Feuerwerk in der Baggerstadt

Koordinaten: 51° 45′ 42″ N, 12° 26′ 56″ O