Flederichsmühle

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Flederichsmühle
Markt Mömbris
Koordinaten: 50° 4′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 50° 3′ 36″ N, 9° 13′ 18″ O
Höhe: 185 m ü. NN
Flederichsmühle
Flederichsmühle
Die originalgetreu wiederaufgebaute Flederichsmühle, im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim

Flederichsmühle ist ein zum Markt Mömbris gehörender Weiler im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg im bayerischen Spessart.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flederichsmühle liegt im mittleren Kahlgrund bei Erlenbach an der Kahl, zwischen Königshofen a.d.Kahl und Blankenbach. Die Ansiedlung befindet sich auf der Gemarkung von Königshofen, südlich der Bahnstrecke Kahl–Schöllkrippen und des Kahltal-Spessart-Radweges.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flederichsmühle (Bildmitte) in der Uraufnahme von 1846
Geteilte Kahl an der Flederichsmühle

Am 6. Juli 1810 erhielt Johann Oster aus Königshofen im Kahlgrund den hochfürstlichen Konsens zur Errichtung einer Ölmühle in der damals Erlenbacher Gemarkung. Damit beginnt die Geschichte der Flederichsmühle. Der Name geht auf die Flurbezeichnung Im Flederich (Sumpfgras) zurück, in der die Mühle gebaut wurde.

1849 wurde der gesamte Besitz mit dem Wohnhaus geteilt. Martin Parr, der schon 1816 die Ölmühle übernommen hatte, behielt als Ölmüller den Teil mit der Ölmühle, während sein ältester Sohn Johann Parr als Bauer den anderen Teil zugesprochen bekam, den weiteren Söhnen blieben nur Teilflächen der Grundstücke. Die Teilung erfolgte aufgrund des sogenannten Mainzer Landrechts, das in diesem Gebiet des Spessarts, auch noch in bayerischer Zeit die Erbfolge festlegte und zur sogenannten Realteilung (Aufteilung auf alle Kinder) und damit zur Zersplitterung des Besitzes führte.

Die Teilung betraf auch das Gebäude selbst. Da aber der ursprüngliche Bau von 1810 sehr klein war, wurde ein Anbau mit zweiter Wohnung angefügt. Zur seit 1810 nachweisbaren, eingebauten Ölmühle kam seit 1883 eine kleine Getreidemühleneinrichtung in der anderen Besitzhälfte hinzu, die aber nur bis 1928 bestand. Von Anfang an handelte es sich um einen nur sehr kleinen, kaum zum Nötigsten reichenden Besitz, der durch die Teilung nochmals geschmälert wurde. 1850 gehörten dem Ölmüller nicht einmal ein Tagwerk (0,3 ha). Diese Armut drückt sich auch im Gebäude mit den kleinen Wohnräumen im Obergeschoss aus, die wie in das Gebäude eingehängt erscheinen. Dazu zählen der kleine Flur (Ern), eine Wohnküche und eine kleine, sehr niedrige Schlafkammer über dem Kollergang der Ölmühle. Weitere Schlafmöglichkeiten gab es im Dach. Der größte Teil des Hauses ist für die technische Einrichtung vorgesehen.

Im Jahr 1950 lebten in der Ansiedlung in 13 Haushalten 83 Menschen.[1]

Wiederaufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1986 wurde die seit dem 1. Mai 1978 zum Markt Mömbris gehörende Flederichsmühle abgebaut und mit ihren beiden unterschlächtigen Wasserrädern (mit der Unterseite im fließenden Wasser) originalgetreu im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim wieder errichtet.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ansässigen evangelischen Personen gehören der Gemeinde Schöllkrippen an und die katholischen werden von der Kirche in Krombach und Königshofen an der Kahl betreut.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flederichsmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kahlgrund-genealogie.de
  2. Archivlink (Memento des Originals vom 15. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.progenealogists.com