Flumioxazin

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Strukturformel
Strukturformel von Flumioxazin
Allgemeines
Name Flumioxazin
Andere Namen

N-(7-Fluor-3,4-dihydro-3- oxo-4-prop-2-inyl- 2H-1,4-benzoxazin-6-yl)cyclohex-1-en-1,2-dicarboximid

Summenformel C19H15FN2O4
Kurzbeschreibung

farbloser bis leicht brauner, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 103361-09-7
PubChem 92425
Wikidata Q1434160
Eigenschaften
Molare Masse 354,33 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,51 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

201,8–203,8 °C °C[1]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser (1,78 mg·l−1 bei 25 °C)[1]
  • löslich in organischen Lösemitteln (Dichlormethan 191 g·l−1, Acetonitril 32 g·l−1, Ethylacetat 18 g·l−1)[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 360D​‐​410
P: 201​‐​273​‐​308+313​‐​501[6]
Toxikologische Daten

> 5,000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Flumioxazin ist ein Herbizidwirkstoff und eine chemische Verbindung aus der Gruppe der N-Phenylphthalimid-Derivate und N-Phenylimide.

Gewinnung und Darstellung

Flumioxazin kann durch eine mehrstufige Reaktion ausgehend von 3-Fluorphenol mit Chloressigsäure, Salpetersäure, Ethanol, Propargylchlorid und 3,4,5,6-Tetrahydrophthalsäureanhydrid gewonnen werden.[7]

Eigenschaften

Flumioxazin ist ein farbloser bis leicht brauner, geruchloser Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist.[1]

Verwendung

Geschätzte Ausbringungsmenge 2013 in den USA

Flumioxazin wird als Herbizid verwendet.[4] Es wurde von der Firma Sumitomo Chemical entwickelt und ist in Kanada für den Einsatz bei Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbau sowie zur Unkrautbekämpfung in Industrieanlagen gegen Ambrosien, Löwenzahn und Nachtschattengewächse zugelassen.[1] In den USA wurde es 2001 für den Einsatz bei Erdnüssen und Sojabohnen eingeführt.[8] Dort wurden 2011 knapp 500 Tonnen eingesetzt.

Die Wirkungsweise beruht auf der Hemmung der Protoporphyrinogen-Oxidase (PPO), einem Enzym, das für die Synthese von Chlorophyll wichtig ist. Flumioxazin wird in Wasser und Boden schnell abgebaut.[1]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel (z. B. Nozomi, Sumimax, Vorox F) zugelassen, die Flumioxazin als Wirkstoff enthalten.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Engageagro: Flumioxazin Herbicide (PDF; 113 kB).
  2. EPA: flumioxazin
  3. Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Flumioxazin
  4. a b Eintrag zu CAS-Nr. 103361-09-7 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  5. Eintrag zu N-(7-fluoro-3,4-dihydro-3-oxo-4-prop-2-ynyl-2H-1,4-benzoxazin-6-yl)cyclohex-1-ene-1,2-dicarboxamide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. Datenblatt Flumioxazin, PESTANAL bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiertVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  7. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0-8155-1401-5 (Seite 428 in der Google-Buchsuche).
  8. Gad Loebenstein, George Thottappilly: The Sweetpotato. 2009, ISBN 978-1-4020-9474-3 (Seite 312 in der Google-Buchsuche).
  9. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu undefiniert in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Flumioxazin“ im Feld „Wirkstoff“) und Deutschlands Nicht definierte Angabe im Parameter EU=