Franz Josef I. (Liechtenstein)
Franz Joseph I. (* 19. November 1726 in Mailand; † 18. August 1781 in Metz) war von 1772-1781 der 8. Fürst von Liechtenstein und Feldherr.
Leben
Er war der ältere Sohn von Emanuel von Liechtenstein (1700–1771) und der Maria Anna (geb. Gräfin Dietrichstein) (1707–1777). Sein jüngerer Bruder Karl Borromäus (1730-1789) wurde Begründer einer eigenen Linie des Hauses Liechtenstein.
Franz Joseph begleitete seinen Onkel Josef Wenzel auf dessen Kriegszüge in Italien. So kämpfte er unter anderem erfolgreich an dessen Seite in der Schlacht bei Piacenza. Er folgte ihn auch 1760 nach Parma, doch bereits 1761 musste er seine Pflichten als Oberstkämmerer wahrnehmen und fuhr mit Prinz Karl Alexander von Lothringen nach Mergentheim, wo dieser zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt werden sollte.
Eine eher minder wichtige diplomatische Mission unternahm Franz Josef 1763, als er nach Spanien reisen musste, um der Braut Erzherzog Leopolds, des späteren Kaisers Leopold II., dessen Porträt zu überbringen. Von der Braut María Ludovika, die die Tochter des Königs Karl III. von Spanien war, wurde der Prinz freundlich empfangen. Seit 1767 bekleidete er wieder ein anspruchsvolleres Amt und zwar das eines Geheimen Rates. 1771 wurde ihm der Orden vom Goldenen Vlies verliehen.
Erhebung zum Chef des Hauses
Im Jahre 1772 wurde er überraschenderweise zum Fürsten von Liechtenstein, da sein Onkel, Fürst Josef Wenzel, kinderlos geblieben war. Seine letzte politisch-öffentliche Funktion am Habsburgerhof erhielt er 1778, als er zum Präsidenten des niederösterreichischen Herrenstandes bestellt wurde.
Aber wie ein typischer Fürst zur damaligen Zeit, kümmerte sich Franz Josef I. mehr um die Verwaltung seiner liechtensteinischen Güter, als um seine kaiserlichen Pflichten. Diese vergrößerten sich im Jahre 1772 enorm, da dem Fürsten die Hinterlassenschaft einer Verwandten zufiel. Diese Verwandte war die Herzogin Maria Therese von Savoyen, die Tochter von Viktor Amadeus III. Maria, König von Sardinien-Piemont und Herzog von Savoyen. Maria Therese heiratete den Dauphin Karl, der als Graf von Artois im Jahre 1824 als letzter Bourbone den französischen Thron als Karl X. bestieg. Da sie nun nach Frankreich ging, wurden ihre Besitzungen in und um Savoyen aufgeteilt. Im Jahre 1781 verstarb Fürst Franz Josef I. von Liechtenstein. Sein Grab befindet sich in der Gruft des Hauses Liechtenstein in Vranov u Brna (Mähren).
Ehe und Nachkommen
Franz Joseph I. vermählte sich am 5. Juli 1756 1750 mit Leopoldine von Sternberg verheiratet, mit der er acht Kinder hatte, darunter
- Alois Joseph
- Johann I. Josef
- Philipp Josef
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Liechtenstein, Franz Joseph Fürst. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 15. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1866, S. 123 (Digitalisat).
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Josef Wenzel | Fürst von Liechtenstein 1772–1781 | Alois I. |
Personendaten | |
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NAME | Franz Josef I. |
ALTERNATIVNAMEN | Franz Josef I. von Liechtenstein |
KURZBESCHREIBUNG | Fürst von Liechtenstein |
GEBURTSDATUM | 19. November 1726 |
GEBURTSORT | Mailand |
STERBEDATUM | 18. August 1781 |
STERBEORT | Metz |