Friedrich Kaiser (Maler)
Friedrich Kaiser (* 21. Januar 1815 in Lörrach; † 13. Oktober 1890 in Berlin) war ein deutscher Historien- und Schlachtenmaler sowie Lithograf.
Leben
Kaiser wurde wahrscheinlich von Christian Meichelt am Lörracher Pädagogium im Zeichnen unterrichtet. Er wollte zunächst Lithograf werden und begann 1833 die Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe. Es wird angenommen, dass er 1837 nach Paris kam, wo er durch die Schlachtenbilder Horace Vernets so gefesselt wurde, dass er sich diesem Zweig der Malerei zu widmen beschloss.
Von 1845 bis zur Fertigstellung 1848 dokumentierte Kaiser den Bau des Abschnitts der Rheintalbahn zwischen Schliengen und Efringen in 12 Zeichnungen.[1]
Nach einem Aufenthalt in München ging er 1848 nach Karlsruhe, wo er beim Zeichnen militärischer Aktionen von den Freischaren gefangen wurde und beinahe als Spion erschossen worden wäre.
Von 1848 bis 1871 erstellte er Zeichnungen für die Bildberichterstattung der Leipziger illustrierten Zeitung über die Badische Revolution 1848/49, den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864, den Deutschen Krieg von 1866 und den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.
1850 zog er nach Berlin und malte in Öl und Aquarell zunächst mehrere Szenen aus den verflossenen Kriegsjahren, aber auch Szenen aus andern Kriegen, die, lebendig aufgefasst, nur in der Farbe zu bunt sind. Darüber hinaus wirkte er als Bildhauer und malte Portraits, so zum Beispiel eine großformatiges ovales Bild von seiner Ehefrau, das in Familienbesitz ist.
Werke
- Vertreibung der Türken aus Korfu durch Feldmarschall v. d. Schulenburg 1716,
- preußische Husaren ziehen über das Schlachtfeld von Belle-Alliance,
- das erste Garderegiment in der Schlacht vor Paris (1862),
- Konradin in der Schlacht bei Tagliacozzo (1863),
- Lager der Preußen vor Schanze IV bei Düppel (1864, Aquarell),
- Verwundung des Prinzen Friedrich Karl bei Wiesenthal.
- Tempo der Gründerzeit (um 1875, Öl auf Leinwand)
1879 stellte er ein figurenreiches Bild,
- Kaiser Wilhelm inspiziert eine Geschützposition vor Paris, 1886 eine
- Kavallerieattacke preußischer Kürassiere bei Rezonville aus.
Sammlung und Würdigung
Das Dreiländermuseum beherbergt in seiner Sammlung 88 Werke, darunter Zeichnungen, Ölbilder und Lithographien. Zum 100. Geburtstag des Malers zeigte das Museum am Burghof (heute Dreiländermuseum) erstmals in einer Sonderausstellung (1. August 1990 - 24. Januar 1991) die Werke des Künstlers.[4] Zum 200. Geburtstag würdigt das Dreiländermuseum Friedrich Kaiser mit der Sonderausstellung Friedrich Kaiser - Zeitzeuge eines unruhigen Jahrhunderts. In der Ausstellung kommt auch der ältere Bruder des Künstlers, der Lörracher Arzt und Politiker Eduard Kaiser (1813–1903), mit seinen (1910 publizierten) Lebenserinnerungen über das Großherzogtum Baden im 19. Jahrhundert, zu Wort. [5]
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890Literatur
- René Hartmann: Kaiser, Friedrich, in: Savoy, Bénédicte und Nerlich, France (Hg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793–1843, Berlin/Boston 2013, S. 135–136. online in der Google-Buchsuche
- Gerhard Moehring: Friedrich Kaiser der Historien- und Schlachtenmaler. Zu seinem 100. Todestag am 13. Oktober 1990. In: Das Markgräflerland, Heft 1/1991, S. 67–76
- Thomas Cathiau: Friedrich Kaiser. In: Badische Biographien (herausgegeben von Friedrich von Weech), Vierter Teil, Karlsruhe 1891, S. 214 online in der Badischen Landesbibliothek
Weblinks
- Objekte von Friedrich Kaiser in der Sammlungsdatenbank Dreiländermuseum
- Historienmaler aus Lörrach - Friedrich Kaiser im Dreiländermuseum auf www.swr.de/landesschau-aktuell, abgerufen am 9. August 2015
- Roswitha Frey: Mit Stift in die Schlacht. Dreiländermuseum zeigt Bilder von Friedrich Kaiser, der vor 200 Jahren in Lörrach zur Welt kam. In: Badische Zeitung vom 10. Juli 2015; abgerufen am 9. August 2015
Einzelnachweise/Anmerkungen
- ↑ XII Ansichten aus der Umgebung des Isteiner Klotzes längs der Eisenbahn zwischen Schliengen & Efringen im badischen Oberlande. Nach der Natur und auf Stein gezeichnet von Fr. Kaiser. Carlsruhe, Verlag der P. Wagner´schen Lithographie
- ↑ Gustav Struve: Geschichte der drei Volkserhebungen in Baden 1848/ 1849; Freiburg, 1980, S. 67f., Zitat: „Um so schnell als möglich die Verbindung mit der Heckerschen Schar herzustellen, zog die Weißhaar-Struve’sche Colonne, etwa 700 Mann stark, am folgenden Morgen, Gründonnerstag, den 20. April, nach Lörrach. Daselbst sollte Rast gehalten werden.“
- ↑ Willy Real: Die Revolution in Baden 1848/49 (Stuttgart, 1983), Abb.3 (zw. S. 64 u. 65)
- ↑ Gerhard Moehring: Friedrich Kaiser der Historien- und Schlachtenmaler. Zu seinem 100. Todestag am 13. Oktober 1990. Sonderdruck, Lörrach 1990.
- ↑ [1].Website Dreiländermuseum. Abgerufen am 24. Dezember 2015.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kaiser, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historien und Schlachtenmaler |
GEBURTSDATUM | 21. Januar 1815 |
GEBURTSORT | Lörrach |
STERBEDATUM | 13. Oktober 1890 |
STERBEORT | Berlin |