Friedrich Ruth
Friedrich Ruth (* 10. Februar 1927 in Michelfeld; † 1. September 2016[1]) war ein deutscher Diplomat.
Leben
Friedrich Ruth wurde 1944/45 noch als Soldat verpflichtet. Von 1948 bis 1955 studierte er an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Lehramt an Volksschulen (1948–1949) und Philologie (1950–1955). 1955 wurde er mit einer Arbeit über die Weltanschauung Tobias Smolletts zum Dr. phil. promoviert.[2]
1956 trat er in den Dienst des Auswärtigen Amtes in Bonn ein. Nach dem Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst war er am Generalkonsulat Chicago (1959–1962) und an der Botschaft in Washington (1962–1966) tätig. Von 1966 bis 1967 hatte Ruth in der Bonner Zentrale in der Abteilung II (Politische Abteilung) die Leitung des Referats II B 2 (Europäische Sicherheit und sonstige regionale Sicherheitsmaßnahmen) inne.[2]
1967 wechselte er in das Bundeskanzleramt und war dort in der Abteilung Z (1967–1970) und in der Abteilung I (1968) tätig. Von 1968 bis 1969 hatte er die Leitung des Teil-Referats I/4 (Kanzlerbüro; persönliche Post und Reisen des Bundeskanzlers, Protokollangelegenheiten) inne.[2]
1970 wechselte er wiederum in das Auswärtige Amt und war zunächst beim NATO Defense College in Rom. Anschließend übernahm er die Leitung des Referats II B 2 (Europäische Sicherheit, sonstige Fragen regionaler Abrüstung und Rüstungskontrolle) in der Abteilung II (Politische Abteilung) (1970–1972), die Leitung des Referats II B 2 in der Abteilung 2 (Politische Abteilung) (1970–1972) und die Leitung des Referats 221 (Europäische Sicherheit; Regionale Abrüstung, Rüstungsbegrenzung und Rüstungskontrolle) (1976–1977).[2]
1973 wurde er Gesandter Leiter der Deutschen Delegation bei den MBFR-Vorverhandlungen in Wien. Von 1977 bis 1986 war er im Rang eines Botschafters Leiter der Unterabteilung 2 A (Beauftragter der Bundesregierung für Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle).[2]
Von 1986 bis 1992 Botschafter in Rom und San Marino, anschließend ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom.
Als persönlicher Beauftragter des Außenministers Klaus Kinkel war er 1997 bis 1998 an der Konvention über das Verbot des Gebrauchs, der Lagerung, Herstellung und Weitergabe von Antipersonenminen und über ihre Zerstörung 1997, der so genannten Osloer Minenkonferenz, beteiligt.[2]
Ruth engagierte sich in der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus. Er war Präsident und Ehrenpräsident der VDIG – Vereinigung Deutsch-Italienischer Kultur-Gesellschaften (federazione delle associazioni italo-tedesche). Zudem Ehrenvorsitzender des Istituto di Cultura Germanica – A.C.I.T. Er war langjähriger Leiter der Koordinierungsstelle für den deutsch-italienischen Jugendaustausch.
Ehrungen und Auszeichnungen
- Verdienstorden der Italienischen Republik (Ritter)
- Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1983)
- Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- Ehrenverdienstkreuz des Landes Baden-Württemberg
- Träger des ersten Premio Culturale der Vereinigung Deutsch-Italienischer Kultur-Gesellschaften
- Ehrenmitglied der KAV Capitolina Rom im CV
Literatur
- Friedrich Ruth in: Internationales Biographisches Archiv 02/1997 vom 30. Dezember 1996, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
- ↑ Traueranzeige Friedrich Ruth, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. September 2016.
- ↑ a b c d e f Biographie von Friedrich Ruth, Bundesarchiv, abgerufen am 3. September 2016
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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… | Beauftragter der Bundesregierung für Fragen der Rüstungskontrolle und Abrüstung 1977–1986 | Josef Holik |
Lothar Lahn | Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rom/Italien 1986–1992 | Konrad Seitz |
Personendaten | |
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NAME | Ruth, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat |
GEBURTSDATUM | 10. Februar 1927 |
GEBURTSORT | Michelfeld |
STERBEDATUM | 1. September 2016 |
- Wikipedia:GND fehlt 2015-07
- Deutscher Botschafter in Italien
- Ständiger Vertreter bei der FAO
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg
- Träger des Verdienstordens der Italienischen Republik (Ritter)
- Korporierter im CV
- Deutscher
- Geboren 1927
- Gestorben 2016
- Mann