Frohnen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Frohnen aus westlicher Richtung (2012)

Frohnen ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Windhagen im rheinland-pfälzischen Landkreis Neuwied. Der Ortsteil hatte am 31. Dezember 2022 113 Einwohner.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frohnen liegt 1,5 Kilometer südwestlich des Ortszentrums von Windhagen und schließt sich unmittelbar östlich an Hallerbach an, zu dessen geschlossener Ortschaft es gehört. Der Weiler erstreckt sich auf einem nach Süden zum Tal des Hallerbachs abfallenden Gelände und umfasst Höhenlagen zwischen 250 und 275 m ü. NHN. Zu den nächstgelegenen Ortschaften gehört neben Windhagen im Norden das oberhalb gelegene Hohn im Osten. Frohnen wird von der Kreisstraße 26 (Landesgrenze Richtung Rottbitze – Hallerbach – Unterelsaff) durchquert und am nordwestlichen Ortsrand von der Kreisstraße 25 (Willscheid – Windhagen) passiert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mittelalter bildete Frohnen mit dem heute benachbarten Hallerbach einen gemeinsamen Ort „In der Hallerbach“.[2] Oberhalb der heutigen Ortslage befand sich damals der „Schäferhof“.[3] Der Ortsname, der mit den Flurnamen Auf dem Frohnen und Im Frohnenberg einhergeht, lässt sich sehr wahrscheinlich auf einen hier gelegenen Fronhof zurückführen.[4] Die mundartliche Bezeichnung des Ortes lautet „Frune“.[5] Frohnen gehörte zur Honschaft Rederscheid (früher auch als Hohner Honnschaft bezeichnet) im Kirchspiel Windhagen und unterstand der Verwaltung des kurkölnischen Amtes Altenwied. Urkundlich in Erscheinung trat der Ort 1660 unter seinem heutigen Namen bei einer Inventur im Amt Altenwied, als hier zwei Häuser gezählt wurden.[6]

In preußischer Zeit (ab 1815) blieb Frohnen ein Teil der Honschaft, später Gemeinde Rederscheid, seit 1823 im Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei Asbach. Bei der Volkszählung im Jahre 1843 verzeichnete der Weiler noch jeweils fünf Wohn- und Wirtschaftsgebäude, bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts erfuhr Frohnen ein deutliches Bevölkerungswachstum. Ab 1931 gehörte die Ortschaft zum Zustellbereich der seinerzeit eingerichteten Poststelle Hohn im Bezirk des Postamts Asbach (ab 1953 des Postamtes Linz).[7]

Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurde Frohnen am 7. November 1970 mit der Gemeinde Rederscheid in die Gemeinde Windhagen eingegliedert. Die zur vormaligen Gemeinde Rederscheid gehörende Gemarkung blieb bestehen.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1816[8] 22
1828[9] 25
1843[10] 22
1885[11] 37
1910[12] 42
1987[13] 95

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Windhagen – Ortsgemeinde im Westerwald. Abgerufen am 18. Mai 2023.
  2. Dieter Ehlen: Ortsnamen und Flurbezeichnungen in der Gemeinde Windhagen. In: Windhagen – Ein Heimatbuch, Economica Verlag, Bonn 1994, S. 65.
  3. Anton Stockhausen: Untergegangene Siedlungen und Höfe. In: Windhagen – Ein Heimatbuch, Economica Verlag, Bonn 1994, S. 62.
  4. Dieter Ehlen: Ortsnamen und Flurbezeichnungen in der Gemeinde Windhagen. In: Windhagen – Ein Heimatbuch, Economica Verlag, Bonn 1994, S. 70/71.
  5. Helmut Wolff: Der Windhagener Dialekt. In: Windhagen – Ein Heimatbuch, Economica Verlag, Bonn 1994, S. 196.
  6. August Welker: Inventur im Amt Altenwied anno 1660. In: Heimat-Jahrbuch des Landkreises Neuwied, 1977, S. 101–103.
  7. Theo Winterscheid: Aus der Geschichte der Post im Windhagener Raum. In: Windhagen – Ein Heimatbuch, Economica Verlag, Bonn 1994, S. 114/115.
  8. Der Regierungs-Bezirk Coblenz nach seiner Lage, Begränzung, Größe, Bevölkerung und Eintheilung..., Coblenz: Pauli, 1817; Seite 88
  9. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1830, S. 693
  10. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, Coblenz: Hölscher, 1843, Seite 66
  11. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 44 (Digitalisat).
  12. Günther Muders: Rückblick auf die Entwicklung der Schulen im Raum Windhagen. In: Windhagen – Ein Heimatbuch, Economica Verlag, Bonn 1994, S. 98.
  13. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile (Excel; letzte Ausgabe 2015) [siehe unter „Verzeichnisse und Adressarien“, Kennziffer A1132E]
  14. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Neuwied. Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 70 (PDF; 6,4 MB).

Koordinaten: 50° 37′ 53″ N, 7° 20′ 39″ O