Gasflasche

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Oktober 2016 um 15:42 Uhr durch Arilou (Diskussion | Beiträge) (→‎Material für den Behälterbau: +blank, +l). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
verschiedenartige Gasflaschen in einem Lager

Eine Gasflasche ist ein Druckbehälter für den Transport und die Lagerung von unter hohem Druck stehenden Gasen und Dämpfen. Druckbehälter mit kleinerem Volumen (oft für Einweg-Verwendung) werden Gaskartuschen genannt, noch kleinere auch Gaskapseln.

Gasflaschen können ein Volumen von bis zu 150 Litern besitzen, bei einem Nenndruck von bis zu 300 bar. Derartige Gasflaschen werden in erster Linie mit Gasen befüllt, deren kritischer Punkt deutlich unterhalb der Umgebungstemperatur von 20 °C liegt und die daher nicht verflüssigt werden können. Wichtige Ausnahmen hiervon sind Flaschen mit Kohlenstoffdioxid, Acetylen sowie Flüssiggas, in denen Gase verflüssigt vorliegen.

Material für den Behälterbau

Propangasflaschen aus…
…Metall
…Verbundwerkstoffen

Je nach Verwendungszweck und Gasinhalt werden Gasflaschen verschiedener Materialien verwendet. Hochreine Gase werden bevorzugt in Gasflaschen aus Aluminium oder Edelstahl transportiert, Gase für den industriellen Einsatz überwiegend in Gasflaschen aus vergütetem Stahl.

Für den Einsatz als Atemgerät im Rettungsdienst, als Treibgastank etwa in Automobilen und beim Einsatz in Flug- und Raketentechnik setzen sich immer mehr Gasflaschen aus vergleichsweise leichten Faserverbundwerkstoffe durch. Die innere Schicht solcher Verbund– oder auch Composite-Gasflaschen bildet ein dünnwandiger sog. Liner (Innen-Liner). Dieser Liner, der aus verschiedenen Materialien, wie z. B. Stahl, Edelstahl, Aluminium oder Kunststoff, gefertigt sein kann, gewährleistet die Dichtheit der Flasche und nimmt das Flaschenventil auf. Die Druckfestigkeit der Flasche (meist 300 bar Betriebsdruck) wird durch Umwickeln des Liners mit Kohlenstoff–, Aramid– oder Glasfasern unter Vorspannung und die Fixierung der so entstandenen äußeren Schicht zum Beispiel mit Epoxidharz erreicht. Stärkere Liner werden nur zylindrisch bewickelt, leichtere Flaschen erreicht man durch dünnere Liner und eine gekreuzte Wicklung auch über Schulter und Fuß, die leichtesten - etwa für die Raumfahrt - sind kugelförmig.

An 50-Liter/200-bar-Flaschen ist erkennbar, dass mit steigender Zugfestigkeit des Stahls (von etwa 750 bis 990 N/mm2 und mehr) die Masse von typisch 67 kg bis auf knapp 50 kg abnimmt. Atemschutz- und Tauchflaschen aus besonders hochfestem Stahl werden als Leichtstahlflaschen bezeichnet. Zur Masse der Flasche kommt noch die des Ventils – zumeist aus Messing geschmiedet, seltener Edelstahl – dazu, je nach Flaschengewindegröße, Druck und Abgang typisch 300 bis 600 Gramm. Die Flaschen haben immer ein Anschlussgewinde im Metallhals, im Allgemeinen überwiegend konische in 2 verschiedenen Grössen. Diese dichten im Gewinde selbst, ursprünglich mit Hanf, später etwa 0,3 mm dünne Bleikapseln, aktuell gewickelter Kunststoff. Bei Tauch- und Atemschutzgeräten haben sich insbesondere mit der Erhöhung des Standarddrucks auf 300 bar (ab 1995) zylindrische Gewindeanschluss, z.B. M18 x 1,5 mit elastischer O-Ring-Dichtung durchgesetzt, die mit viel geringerem Drehmoment zu verschrauben sind.

Für die Ausbildung des zylindrischen Gewindes von Faserverbundflaschen mit Metallliner ist der Metallhals wandstärkemässig verlaufend verdickt. Auch Flaschen, deren Bauch selbst völlig ohne Metall hergestellt sind, typische Linermaterialien sind dann PET oder HDPE, weisen einen mit dem Abbinden der Martix eingeklebten Halsansatz aus einem leichten Aluminiumwerkstoff auf, der als Korrosionsschutz zweckmässig anodisiert ist. Um die Fasern nicht den Kräften des Ein- und Ausschraubens des Ventils auszusetzen, weisen die Metallhälse typisch Planflächen zum Ansetzen eines Gabelschlüssels auf.

Zylindrische Hochdruckflaschen hingegen werden zum Ventileinbau am zylindrischen Bauch auf einer Länge von etwa 20 cm zwischen Rund- oder prismatischen Backen mit Gummiauflage geklemmt. Sie weisen dank ausreichender Materialstärke und -steife ausreichend Festigkeit dafür auf.

Kunststofflaschen können mit glatten Hüllen und Gummikappen ausgestattet sein und/oder sind mitunter deshalb lackiert, um Beschädigungen durch Kratzer, Schläge oder Hitze anzuzeigen. Darübergezogene Schutzhüllen aus feuerbeständigem Gewebe dämmen vor Wärme bei der Nutzung in der Brandbekämpfung und bieten Schutz vor Abrasion.

Reine Metallflaschen sind lackiert, um den Inhalt über die Farbe zu klassifizieren und um Korrosion zu reduzieren. In den Frühzeiten (bis um 1950) wurden Stahlflaschen auch ohne Lackierung verwendet. Immer weisen Metallflaschen an der Schulter eingestanzte Daten zur Herstellung, Prüfung, zum Nenndruck und Gasinhalt auf. Die kugelförmige Schulter weist dank kugeliger Krümmung bei gleicher Wandstärke doppelte Druckbeständigkeit auf, ist jedoch in der Regel zusätzlich verdickt, weshalb das Einschlagen mit Prägelettern schadlos möglich ist. Die Lackierung erfolgte lange Zeit durch Nitrolack bis um 1995 Wasserlacke üblich wurden.

Stählerne Tauchflaschen und Flaschen der Einsatzkräfte sind unter der Lackierung vorschriftsmässig verzinkt. Diese Korrosionsschutzschickt aus dem unedlen Zink kann rein galvanisch aufgebracht sein oder auch bis zu etwa 0,25 mm Stärke durch Aufspritzen. Darüber schützt ein Lack. Um den Angriff am Rand zum Ventil zu vermeiden, reicht die Verzinkung ein Stück ins Gewinde hinein. Salziges Meerwasser soll abgespült werden.

Alle Flaschen sind zumindest alle 10 Jahre zu überprüfen. Per Sicht außen und innen auf Beschädigung und mit einer Druckprobe mit 1,5 fachem Betriebsdruck – gefüllt mit Wasser. Nach Trocknung wird das Ventil auf Dichtheit mit Luft geprüft. Flaschen, die zum Tauchen bestimmt sind, mussten oder müssen in kürzeren Intervallen "getüvt" werden. Kunststoffflaschen typisch alle 5 Jahre. Während früher Kunststoff-Composite-Flaschen nur für eine begrenzte Nutzungsdauer von 5, 10 oder 20 Jahren zugelassen waren, gibt es heute bereits solche mit dem Prädikat "NLL" – non-limited life. Derzeit werden Stahlflaschen, die 70 Jahre Alter erreicht haben prinzipiell ausgeschieden. Es gibt jedoch auch einzelne Stahltypen, die sicherheitshalber schon deutlich früher ausgeschieden werden, um Versagen durch Ermüdung zu vermeiden.

Herstellung

Die Herstellung nahtloser Gasflaschen aus Stahl ist ein komplexer und technisch anspruchsvoller Vorgang.

Automatisierte Anlagen zum Herstellen von nahtlosen Hohlkörpern bis zu einer Länge von etwa 2000 mm bestehen im Allgemeinen aus einer Erwärmungsanlage mit Hilfs- und Transporteinrichtungen, einer kombinierten Stauch- und Lochpresse, einer Abstreckziehpresse, dem zentralen Manipulator sowie Hilfseinrichtungen zum Ausgeben und Abtransportieren der Ziehstücke.

Ein auf Schmiedetemperatur erwärmter Stahl-Vierkantblock wird in der Stauchpresse vorgeformt und erhält danach in der Lochpresse durch Rückwärtsfließpressung seine eigentliche Flaschenform. Abschließend wird die entstandene Flasche mit der Abstreckziehpresse auf die gewünschte Wandstärke und Länge kalibriert. Danach findet in der Regel keine weitere mechanische Bearbeitung mehr statt.

Flüssiggasflaschen

Flüssiggasflaschen beinhalten unter Druck verflüssigte Gase. Ihr maximal zulässiger Druck richtet sich nach dem Dampfdruck ihres Inhaltes.

Gasflaschen und Flüssiggasflaschen werden mit einer speziellen Armatur verschlossen, an der sich, meist in Verbindung mit einem Druckminderer, eine passende Schlauchleitung oder Rohrleitung zur kontrollierten Entnahme ihres Inhaltes anschrauben lässt. Des Weiteren befindet sich bei Flüssiggasflaschen in der Entnahmearmatur ein Sicherheitsventil, welches den zulässigen Überdruck in der Flasche auf ca. 30 bar begrenzt, um ein Bersten zu verhindern.

Kohlenstoffdioxid-Flaschen

Eine Sonderstellung nehmen Flaschen mit Kohlenstoffdioxid ein.[1] Zur Entnahme der Flüssigkeit gibt es spezielle Steigrohrflaschen, die ausschließlich ohne Druckminderer betrieben werden. Das im Inneren befindliche Steigrohr ermöglicht eine fast vollständige Flüssigentnahme bei senkrecht stehender Flasche, zur Erzeugung des Kältemittels Trockeneis oder Kohlensäureschnee zum Feuerlöschen.

Sicherer Umgang mit Gasflaschen

Angemessene Lagerung im Freien[2]: Die Gasflaschen stehen auf ebenem Boden und sind gegen Umstürzen durch Ketten gesichert; alle Ventile sind durch Schutzkappen vor Abreißen gesichert.
Unsachgemäße Handhabung beim Transport: Eine Gasflasche ohne Ventilschutzkappe im Fußraum einer Autorikscha; das Ventil ist so nicht gegen Abriss gesichert.

Gasflaschen können bei unsachgemäßem Umgang eine erhebliche Gefahr darstellen. Häufige Unfallgründe sind u.a.

Abreißen des Ventils

Da das Ventil die schwächste Stelle einer Gasflasche ist, ist sein Schutz mit einer Ventilschutzkappe obligat. Wenn eine Gasflasche durch Abreißen des Ventils so beschädigt wird, dass ihr unter hohem Druck stehender Inhalt schlagartig austritt, kann sie wie ein Geschoss durch die Gegend fliegen und so auch Betonwände durchschlagen.

Verhaltensregeln zur Vermeidung sind:[3]

  • Gasflaschen sollten auch gegen Umstürzen bei Lagerung und Transport gesichert werden, z. B. mit Ketten an der Wand oder durch Verwendung spezieller Paletten.
  • Verwendung von Ventilschutzkappen immer, auch wenn die Flasche nur gelagert oder transportiert wird
  • Flaschen nicht werfen
  • Flaschen nur mit einem Kran befördern, wenn sie in einer Palette stehen
  • Ventil nicht mit Gewalt (Werkzeugen) öffnen

Unkontrolliertes Austreten von Gas

Bei nicht vollständig geschlossenen Ventilen oder kleineren Leckagen kann Gas aus einer Gasflasche austreten. Auch bei einem recht „harmlosen“ Gas wie Stickstoff kann ein unkontrolliertes, vergleichsweise langsames Austreten des Flascheninhalts den zum Atmen benötigten Sauerstoff aus einem Raum verdrängen und zu Erstickungen führen.

Bei brennbaren Gasen können explosive Gasgemische entstehen, die sehr leicht, z.B. durch die Betätigung eines Lichtschalters gezündet werden. Je nachdem, ob das Gas eine höhere oder eine geringere Dichte als Luft hat, ist die Gefahr entweder in Kellerräumen oder in Dachräumen am höchsten.

Verhaltensregeln zur Vermeidung sind:

  • Lagerung an gut belüfteten Orten, am besten im Freien
  • Menschen und Gasflaschen nicht zusammen in Aufzügen befördern

Brände mit reinem Sauerstoff

Reiner Sauerstoff ist ein sehr guter Brandbeschleuniger. Die Ventile von Sauerstoffflaschen dürfen deshalb nicht gefettet oder geölt werden. Beim Umgang mit Sauerstoffflaschen ist immer sauberes, ölfreies Werkzeug zu verwenden. [4]

Bei Austritt von reinem Sauerstoff in die Umgebung können sich auch andere Gegenstände entzünden, besonders wenn sie ölig oder staubig sind.

Größe von Druckgasflaschen

Druckgasflaschen werden in unterschiedlichen Größen gehandelt, für Luftgase (Sauerstoff, Stickstoff, Edelgase), Wasserstoff, Methan u. a. sind dies Flaschen mit 10, 20, 33 oder 50 l Rauminhalt mit einem Druck von 200 oder 300 bar. Kleinere sind etwa zur Versorgung von Aquarien, als Treibgaspatronen für Feuerlöscher, zur Versorgung von Atemschutzgeräte und Tauchatmern üblich. Größere mit 80 l Volumen werden mitunter zum Einblasen von Glasfaserkabeln in verlegte Rohre verwendet.

Die Volumina von Atemschutzgeräteflaschen, die meist paarweise am Rücken getragen werden ergeben sich aus den Standardmaßen der Rückentrage und damit erreichbare Atemzeiten, woraus sich – basierend auf verschiedenen Normen – auch unrunde Volumina ergeben. 4; 5; 6,8; 7,2 und 9 l sind übliche Größen. Für extrem beengte Einstiege wird eine Druckluftflasche von etwa 2 l Volumen flexibel und vor dem Oberkörper getragen. Kreislaufatmer werden mit Sauerstoff versorgt und kommen daher mit geringerem Volumen aus: Typisch 3 Liter, vor dem Körper quer getragen.

Acetylenflaschen gibt es mit 10, 20, 40, 50 l Rauminhalt. Die Menge an Acetylen ist abhängig von der Adsorbermasse (meist Kieselgur) und dem Lösungsmittel (meist Aceton).

Kohlendioxid wird nicht nach Volumen, sondern nach Masse gehandelt und es gibt Flaschen mit Füllmengen von 6, 10, 20, 25 oder 30 kg. Feuerlöscher zur Einhandbedienung enthalten Flaschen für 2 kg, tragbare häufig 5 kg. Das Verhältnis von Volumen zu Masse beträgt 4 Liter : 3 kg, 13,4 Liter wird etwa in der Gastronomie häufig verwendet.

Propan wird auch nach Masse gehandelt und es gibt standardmäßig die Füllmengen 5, 11 und 33 kg.

Für Laborzwecke und Spezialgase gibt es Flaschen mit Inhalten von 0,385, 1 und 2 l.

Normen

EN 1089

Die EN 1089 ist eine Europäische Norm, die die Kennzeichnung von Gasflaschen EU-weit verbindlich regelt. Die unterschiedlichen farblichen und bildlichen Markierungen von Gasbehältern in Medizin und Technik wurde als zunehmendes Risiko empfunden und daher 1997 ein einheitliches System erarbeitet.

Die EN ist in Deutschland als DIN EN 1089 Ortsbewegliche Gasflaschen – Gasflaschen-Kennzeichnung übernommen, in Österreich als gleichnamige ÖNORM EN 1089 und in der Schweiz als SN EN 1089.

  • Teil 1: Stempelung
  • Teil 2: Gefahrzettel
  • Teil 3: Farbcodierung

Aber auch die Umstellung birgt Gefahr der Verwechslungen, daher wurde eine lange Übergangsfrist bis 2006 gesetzt. Für die reibungslose Umstellung wurde in Österreich ergänzend die ÖNORM M 7377 und für den medizinischen Bereich die ON-Regel ONR 112005 (aktualisierte Fassung: 1. März 2005) erstellt.[5]

Flüssiggas-Eigentumsflasche mit Gefahrgutaufkleber, gefüllt mit Propan, angeschlossen mit Druckminderer an einem Gas-Katalytofen

EN 1089-3 Farbcodierung

Die Farbcodierung der Gasflaschen gibt Auskunft über die Gefahr und den Inhalt.

Die neue Norm dient neben den verschiedenen Flaschenanschlüssen insbesondere dazu, die Gefahr einer Flasche auch aus der Ferne einschätzen zu können. Zudem ermöglicht sie es, Verwechslungen auszuschließen.

In der Übergangszeit haben alle Flaschen den Großbuchstaben N (für Neu, New, Nouveau) auf der Schulter, allerdings wird diese Signalisierung auch weiterhin sichtbar sein (obwohl nicht vorgeschrieben). Die Norm definiert entgegen der allgemeinen Meinung nur den Flaschenhals, nicht aber die Mantelfarbe. Aus diesem Grund können Flaschen auch eine andere Mantelfarbe haben. In der Industrie wurde jedoch folgende Farbgebungen vereinbart (nicht zwingend):

Die Flaschenfarbe ersetzt nicht den Gefahrgutaufkleber. Jede Flasche muss über einen Gefahrgutaufkleber verfügen, welcher verbindlich über den Inhalt Auskunft gibt.

Die Norm gilt nicht für Feuerlöscher und Gasflaschen für Flüssiggas (wie z. B. Propan oder Butan und deren Gemische) sowie Druckgaspackungen. Diese Flüssiggasflaschen, erhältlich mit 5 kg, 11 kg oder 33 kg Inhalt, sind ebenfalls farblich gekennzeichnet, aber mit folgender Bedeutung:

  • rot = Pfandflasche (bezogen auf ein bestimmtes Unternehmen; Umtausch nur im Einzugsbereich der entsprechenden Lieferfirma möglich.)
  • grau = Eigentumsflasche (Diese Flaschenart kann in Deutschland und einigen wenigen Nachbarstaaten problemlos umgetauscht werden.)

Die in den folgenden Tabellen abgegebene Mantelfarbe ist nicht vorgeschrieben, wird jedoch häufig angewendet. In Klammern stehende Farben sind mögliche Alternativen.

Farbcodierung nach Norm und RAL

Vorlage:Farbdarstellung Farbbezeichnungen nach Norm im RAL-Farbsystem:

Farbmuster EN 1089-3 RAL-Nummer RAL-Name
Gelb 1018 Zinkgelb
Rot 3000 Feuerrot
Hellblau 5012 Lichtblau
Leuchtendes Grün 6018 Gelbgrün
Kastanienbraun 3009 Oxidrot
Weiß 9010 Reinweiß
Blau 5010 Enzianblau
Dunkelgrün 6001 Smaragdgrün
Schwarz 9005 Tiefschwarz
Grau 7037 Staubgrau
Braun 8008 Olivbraun
Für Flaschen ohne spezielle Kennzeichnung
vergleiche auch Tafel für industriellen Gebrauch
Gefahr Alte Kennzeichnung Neue Kennzeichnung Beispiele
Giftig und/oder ätzend grau Schulter: gelb Ammoniak, Chlor, Fluor, Kohlenmonoxid, Stickoxid, Schwefeldioxid
Entzündbar grau Schulter: rot Wasserstoff, Methan, Ethylen, Formiergas, Stickstoff-Wasserstoffgemisch
Oxidierend grau Schulter: blau Sauerstoff, Lachgasgemische
Erstickend grau Schulter: Leuchtendes grün Krypton, Xenon, Neon
Für den industriellen Gebrauch
Gas Alte Kennzeichnung Neue Kennzeichnung
Sauerstoff, technisch (O2) blau Schulter: weiß, Mantel: blau (grau)
Acetylen (C2H2) gelb (schwarz) Schulter: kastanienbraun, Mantel: kastanienbraun (schwarz, gelb)
Argon (Ar) grau Schulter: dunkelgrün, Mantel: grau
Stickstoff (N2) dunkelgrün Schulter: schwarz, Mantel: grau (grün)
Kohlenstoffdioxid (CO2) grau Schulter: grau, Mantel: grau
Helium (He) grau Schulter: braun, Mantel: grau
Wasserstoff (H2) rot Schulter: rot, Mantel: rot
Edelgase Xe, Kr, Ne grau (schwarz) Schulter: leuchtgrün, Mantel: grau (leuchtgrün)
Formiergas (N2/H2) rot Schulter: rot, Mantel: grau
Argon/Kohlenstoffdioxid (Ar/CO2) grau Schulter: leuchtgrün, Mantel: grau
Druckluft (N2/O2) grau Schulter: leuchtgrün, Mantel: grau
Ammoniak (NH3) grau Schulter: gelb, Mantel: grau
Schwefeldioxid (SO2) grau Schulter: gelb, Mantel: grau
Chlorgas (Cl2) grau Schulter: gelb, Mantel: grau
Für den medizinischen Gebrauch und zur Inhalation
Gas Alte Kennzeichnung Neue Kennzeichnung
Sauerstoff, medizinisch (O2) Schulter: weiß, Mantel: blau Schulter: weiß, Mantel: weiß
Lachgas (N2O) grau (weiß) Schulter: blau, Mantel: weiß
Kohlenstoffdioxid (CO2) grau (weiß) Schulter: grau, Mantel: weiß
Druckluft (N2/O2) blau Schulter: weiß, schwarz (Ringe oder Segmente), Mantel: weiß
Helium/Sauerstoff (He/O2) blau Schulter: weiß, braun (Ringe oder Segmente), Mantel: weiß
Kohlenstoffdioxid/Sauerstoff (CO2/O2) blau Schulter: weiß, grau (Ringe oder Segmente), Mantel: weiß
Lachgas/Sauerstoff (N2O/O2) blau Schulter: weiß, blau (Ringe oder Segmente), Mantel: weiß

EN ISO 11117 (früher EN 962)

Vorlage:Infobox DIN Ventile von Gasflaschen haben nach der Norm EN ISO 11117 Gasflaschen - Ventilschutzkappen und Ventilschutzkörbe - Auslegung, Bau und Prüfungen je nach Gasart unterschiedliche Schraubanschlüsse, um Verwechselungen zu vermeiden. Die Verwendung von nicht zugelassenen Adaptern und Schläuchen ist in Deutschland ausdrücklich verboten. Bei einigen Gasen, die wie etwa Propan häufig im Hausgebrauch verwendet werden sind (siehe Tabelle unten) Ventilausgangsanschlüsse und sonstiges Zubehör mit Linksgewinde vorgeschrieben. Damit soll verhindert werden, dass „Bastler“ ungeeignete, aber im Haushalt vorhandene Materialien aus der Trinkwasserinstallation (z. B. Gartenschläuche) verwenden, die mit Rechtsgewinde versehen sind.

DIN 477

Vorlage:Infobox DIN

Gasflaschenventile – Ventileingangs– und Ventilausgangsanschlüsse[6]

Anschluss Nummer Gas Beschreibung Gewinde
1 sonstige Brenngase (H2, Propan, ...) W 21,80 x 1/14" LH links
2 Propan, Butan (mit Zapfen) W 21,80 x 1/14" LH (gestrichen, siehe DIN EN 15202) links
3 Acetylen Bügelanschluss (ähnlich INT-Anschluss)
4 Acetylen, Propan, Butan bis 1 Liter G 3/8" A LH links
5 Dichlorsilan, Kohlenmonoxid, Schwefelwasserstoff W 1" LH links
6 Ammoniak, Argon, Chlordifluormethan (R22), Helium, Kohlendioxid, Krypton, Neon, Octafluorcyclobutan (RC318), Octafluorpropan (R218) Schwefelhexafluorid, Tetrafluormethan (R14), Tifluormethan (R23), Xenon W 21,80 x 1/14"
7 Schwefeldioxid G 5/8"
8 Bortrichlorid, Bortrifluorid, Bromwasserstoff, Chlor, Chlorwasserstoff, Fluor, Stickstoffdioxid, Stickstoffmonoxid, Stickstofftrifluorid W 1"
9 Sauerstoff (O2), Prüfgas (mit Sauerstoff > 21 %) G 3/4"
10 Stickstoff (N2) W 24,32 x 1/14"
11 Distickstoffmonoxid (Normalanschluss bei mehr als 3 Liter) G 3/8"
12 Distickstoffmonoxid (bis einschließlich 3 Liter Rauminhalt) G 3/4" innen
13 Druckluft sowie Atemgas nach EN 144-2 und ISO 12209-2 G 5/8" innen
14 Prüfgas (mit Sauerstoff < 21 %) M 19 x 1,5 LH links
15 Methylacetylen und Propadien, Gemisch, stabilisiert W 21,80 x 1/14" LH li-inn
16 Acetylen M 24 x 2 LH
52 Unbrennbare und ungiftige Gase (300 bar) M 30 x 1,5
54 nicht entzündbare, nicht giftige und nicht oxidierende Gase und Gasgemische (300 bar) W 30 x 2 (15,9 / 20,1)
55 nicht entzündbare, giftige und korrosive Gase und Gasgemische (300 bar) W 30 x 2 (15,2 / 20,8)
56 Druckluft (300 bar) W 30 x 2 (16,6 / 19,4)
57 entzündbare, nicht giftige Gase und Gasgemische (300 bar) W 30 x 2 (15,2 / 20,8) LH
58 entzündbare, giftige und korrosive oder nicht korrosive Gase und Gasgemische (300 bar) W 30 x 2 (15,9 / 20,1) LH
59 Sauerstoff und oxidierende, nicht giftige, nicht korrosive Gase und Gasgemische (300 bar) W 30 x 2 (17,3 / 18,7)
60 oxidierende, giftige und/oder korrosive Gase und Gasgemische (300 bar) W 30 x 2 (18 / 18)

Flaschenhalsgewinde

  • W 19,8 x 1/14 keg DIN 477 ISO 11363 - 17E und 25E kegeliges Gewinde zur Verbindung von Ventilen mit Gasflaschen - Teil 1: Anforderungen (ISO 11363-1:2010) – vulgo: kleinkonisch (17E)
  • W 28,8 x 1/14 keg DIN 477 ISO 11363 – vulgo: großkonisch (25E)
  • W 31,3 × 1/14 (Acetylen) DIN 477-7
  • M 18 x 1,5 DIN 477
  • M 25 x 2 DIN 477 – O-Ring d 25 x 2,65, eine kegelige Dichtfläche im Flaschenhals
  • Gasflaschen-Ventilschutzkappe W 80 x 1/11" rechts

EN 144

Die Norm EN 144-1:1991 hat die ältere Norm DIN 477-6:1983 (aus dem Jahr 1983) teilweise ersetzt.[7]

Flaschenhalsgewinde

  • M 18 x 1,5 EN 144 – unterscheidet sich nur marginal gegenüber der DIN 477
  • M 25 x 2 EN 144 weist einen O-Ring d 25 x 3,55 mm auf – hat gravierende Unterschiede zum Anschluß M 25 x 2 DIN 477

Weitere Normen

  • EN 720 Ortsbewegliche Gasflaschen - Gase und Gasgemische
  • EN ISO 11114 Ortsbewegliche Gasflaschen - Verträglichkeit von Werkstoffen für Gasflaschen und Ventile mit den in Berührung kommenden Gasen
  • TRG 280 Betreiben von Druckgasbehältern

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Arbeits-Sicherheits-Informationen, 6. Druckbehälter, 6.80 Sicherer Betrieb von Getränkeschankanlagen. (PDF, 1,3 MiB) ASI 6.80. In: Vorschriften, ASI zum Download. Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN), Mannheim, 6. Mai 2015, abgerufen am 6. Dezember 2015 (deutsch).
  2. 7 – Sicherer Umgang mit Gasflaschen und Flaschenbündeln (Sicherheits-Merkblatt der Linde AG). Auf: asb-nordhessen.de
  3. Facts about. Sicherheit beim Umgang mit technischen Gasen. (PDF, 3 MiB) Linde AG, Linde Gases Division, Pullach, 8. November 2011, S. 7 bzw. 13, abgerufen am 6. Dezember 2015 (deutsch).
  4. Australisches Sicherheitsblatt für Sauerstoffflaschen. Archiviert vom Original am 19. Februar 2011; abgerufen am 9. September 2015.
  5. ON > Infos>Kennzeichnung von Gasen: Sicherheit in der Umstellungsphase, Österreichisches Normungsinstitut -- Dokument dort nicht auffindbar (21. August 2012)
  6. http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2011_II_458/COO_2026_100_2_723688.pdf
  7. http://www.seveke.de/tauchen/technik/1ventile3.htm Kombination von Ventilen und Flaschen, Tauchen > Technik, http://www.seveke.de, zuletzt geändert 29. Jänner 2015, abgerufen 18. Mai 2016.

Weblinks

Commons: Gasflasche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Gasflasche – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen