Gebrüder Weiss

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Gebrüder Weiss GmbH

Firmenlogo Gebrüder Weiss
Rechtsform Ges.m.b.H.
Gründung 1823
Sitz Lauterach, Österreich
Mitarbeiterzahl Rund 6.000[1]
Umsatz 1,24 Mrd. EUR (vorläufig)[1]
Branche Transport / Logistik / Spedition
Website www.gw-world.com
Stand: 31. Dezember 2014
Firmensitz Lauterach

Die Gebrüder Weiss GmbH ist das älteste österreichische Unternehmen im Bereich Transport und Logistik.

Der Konzern ist ein privates Speditionsunternehmen, das vollständig im Besitz der Familien Senger-Weiss und Jerie ist. Der Firmensitz befindet sich in Lauterach in Vorarlberg. Weltweit ist das Unternehmen an 150 Standorten vertreten.[1] Seit der EU-Osterweiterung im Jahr 2004 ist es auch in Ost- und Mitteleuropa verstärkt tätig. Für den Wiener Raum wurde 2006 in Maria Lanzendorf bei Schwechat, das bisher größte Logistikterminal von Gebrüder Weiss, eröffnet. Neben der Durchführung von Linienverkehren und Paketdiensten werden auch kundenspezifische Transport- und Logistiklösungen angeboten.

Geschichte der Gebrüder Weiss GmbH

Gebrüder Weiss ist das älteste Speditionsunternehmen Österreichs.

Vorgeschichte

Der Lindauer Bote (Transportdienst zwischen Lindau und Mailand) wurde 1322 erstmals urkundlich erwähnt und die Wizze (Weiss) wurden 1330 in einer Steuerliste des Stiftes St. Gallen erstmals genannt.

Firmengründung 1823

1823 wurde die Firma Gebrüder Weiss in Fußach gegründet und 1872 wurde der Firmensitz nach Bregenz verlegt.

Bis 1914 bauten die Gebrüder Weiss Filialen in der Donaumonarchie - unter anderem in Wien, Venedig, Genua und Triest, aber auch in Buchs (CH). Ferdinand Weiss übernahm 1921 die Geschäftsführung und in der Folge wurden Niederlassungen in Hamburg und Wels gegründet.

Ab 1950 kam es zur Expansionsphase in Österreich: Neue Niederlassungen in Innsbruck, Graz und Linz wurden eröffnet. Die Westeuropa-Verkehre und die Luftfrachtorganisation wurden aufgebaut.

Heidegunde und Paul Senger-Weiss übernahmen 1968 die Führung des Unternehmens und die Gebrüder Weiss OHG wurde 1972 in eine GmbH umgewandelt.

Der GW-Konzern mit Holding wird 1980 geschaffen und die Organisation in der Schweiz sowie im deutschen Bodenseeraum ausgebaut. Im selben Jahr erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.

Der Paketdienst APS Austria Paket System wurde 1988 gegründet und es folgten Kooperations-/Franchisevereinbarungen mit dem DPD (Dynamic Parcel Distribution).

Ab 1989 Expansion nach Mittel- und Osteuropa

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs expandierte Gebrüder Weiss 1989 in die benachbarten Mittel- und Osteuropäischen Länder (MOEL). Weiters wurde ein besonderes Augenmerk auf den Ausbau des Filialnetzes in den Nachbarländern (Budapest, Prag, Brünn, Bratislava, Maribor, Ljubljana) sowie in Fernost (Shanghai, Hongkong, Quingdao) gelegt.

Die Geschäftsleitung wurde 1997 um Meier Arnold und Peter Kloiber auf vier GL-Mitglieder erweitert und außerdem eine zentrale Logistikorganisation ins Leben gerufen. Mit der Entwicklung der Internet-Services ISIS/IWIS wurde Kunden und Partnern 1998 die Sendungsverfolgung und Lagerinformation per Mausklick angeboten und die Unternehmens-IT auf SAP/R3 umgestellt.

In Tschechien entstanden 1999 neue Filialen (Budweis, Hradec Králové, Ostrava), ebenso in Ungarn und China (Nanjing). Das Tochterunternehmen inet-logistics wurde gegründet. Ein Joint Venture verstärkt seit 2000 die Präsenz in Singapur und das Filialnetz in China (Ningbo, Beijing), in Kroatien (Zagreb, Osijek, Karlovac) und in Tschechien (Pilsen) wurde weiter ausgebaut. Das Tochterunternehmen x|vise - innovative logistics wurde gegründet. An den Speditionen Cargolog Bulgarien und Cargolog Rumänien wurden 2001 Mehrheitsbeteiligungen erworben. Der Express-Speditionsdienst „ORANGE on time“ startet in Österreich und in China wurden neue Standorte in Tianjin und Dalian eröffnet.

Gebrüder Weiss wurde 2002 von der Tageszeitung „WirtschaftsBlatt“ zum besten österreichischen Familienunternehmen gekürt. Heidi und Paul Senger-Weiss sind die WU-Manager des Jahres 2003.[2]

Ein Joint Venture wurde mit Röhlig & Co in den USA mit fünf neuen Standorten eingegangen und Gebrüder Weiss erhielt die A-Lizenz für den Standort Shanghai. Gebrüder Weiss wurde nun auch operativ in Serbien-Montenegro tätig. Gemeinsam mit dem GW-Partner Röhlig & Co. wurde 2004 in Dubai eine Niederlassung eröffnet und das chinesische Filialnetz erweitert (Zhanjiang, Xiamen).

Wolfgang Niessner wurde Vorstandsvorsitzender der Gebrüder Weiss Holding AG und Gebrüder Weiss führte 2005 e-zoll ein. Mit 15 Partnern wurde das Stückgutnetzwerk System Alliance Europe gegründet. Das Filialnetz in der Slowakei (Banská Bystrica, Senec) und weitere internationale Umschlagplätze (Österreich, USA, Deutschland, Serbien, Rumänien) wurden ausgebaut. Das Tochter-Unternehmen x|vise eröffnete eine Filiale in Dubai.

Gebrüder Weiss Wien zog im Jahr 2006 mit 450 Mitarbeitern in das neue Terminal in Maria Lanzendorf um und der slowakische Speditions- und Expressdienst M&G wurde Teil des Gebrüder Weiss-Konzerns.[3] Die Transportkapazitäten auf der Schiene wurden bei Gebrüder Weiss weiter ausgebaut – mit dem Ziel, ab 2008 bis zu 16.500 Lkw weniger auf die Straße zu bringen.[4]

Im Jahr 2007 konnte mit 4328 Mitarbeitern der Umsatz um 9 Prozent auf 950 Mio. Euro erhöht werden.[5]

Seit dem 7. Jänner 2008 verkehrt der Güterzug Orange Combi Cargo (OCC, so genannt in Anlehnung an die Firmenfarbe) als exklusiver Ganzzug täglich zwischen Wien und Bludenz. Seit dem 22. September 2008 bedient ein OCC auch die Strecke Wien-Salzburg.

Am 3. August 2009 wurde in Maria Saal (Kärnten), nach einem Jahr Bauzeit, ein neues Logistikterminal in Betrieb genommen.[6] Im September 2009 wurde in Bukarest ein Logistik-Terminal eröffnet.[7] Im gleichen Monat übernimmt GW 16 Standorte in Indien und gründet Weiss-Röhlig India.[8]

Seit Oktober 2009 führt Gebrüder Weiss mit Inbetriebnahme des neuen Standortes in Mazedonien (Skopje)[9] eine nahtlose Transportabwicklung aus der und in die Balkanregion und übernahm zudem per 12. November 2009 mehr als 75 Prozent an der in Serbien tätigen internationalen Spedition Eurocargo.[10]

Im Jahr 2010 stieg Gebrüder Weiss mit 25 Prozent bei der internationalen Spedition Wilhelm Diehl aus Esslingen (Deutschland) ein.[11] Als offizieller Partner des Expo Office Austria übernahm Gebrüder Weiss sämtliche Transporte für den großen Österreich-Auftritt in Shanghai.[12]

Im Herbst 2010 veröffentlichte Gebrüder Weiss einen Nachhaltigkeitsbericht nach den Standards der Global Reporting Initiative.[13] Zudem wurde das neue Cross-Docking-Terminal im rumänischen Sibiu eröffnet.[14] Das Geschäftsjahr 2010 schließt GW mit einem vorläufigen Umsatzplus von 17,8 Prozent (Nettoumsatz 978 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahr ab. [15]

2011 entstanden am Standort Wörgl durch den Bau der ersten klimaneutralen Logistikhalle in Österreich ein neuer Umschlagplatz sowie ein Kühllager.[16] Nach der Produkteinführung von „GW pro.line“ im März 2011 bietet Gebrüder Weiss ergänzend zum Basisprodukt seit 1. Juni die Premiumservices „GW pro.line 16|12|10“ an. Im gleichen Monat erwarb das Unternehmen einen Windpark in Norddeutschland.[17] Zudem erwirtschaftete das Unternehmen erstmals in der über 500-jährigen Geschichte im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. [18]

Im Jahr 2012 erzielte GW einen vorläufigen Nettoumsatz von 1,15 Mrd. Euro [19] und geht ein Joint Venture mit Tegeta Motors Ltd. in Tiflis (Georgien) ein.[20] Im April 2012 übernahm Gebrüder Weiss die Spedition Diehl in Baden-Württemberg zu 100 %,[21] Beginn des operativen Geschäfts am Standort Montenegro. In Jeneč wurde eine neue Niederlassung in Tschechien in Betrieb genommen. In Asien übernahm Gebrüder Weiss den japanischen Logistikdienstleister JHB Express.

Im November des Jahres 2012 war der Baubeginn der neuen Firmenzentrale eingeleitet. Rund 28 Millionen Euro investierte das Unternehmen in Neu- und Umbauten am Hauptsitz in Vorarlberg. [22].

2013 baut GW ein neues Logistikzentrums im georgischen Tiflis und übernimmt den auf die GUS- und Kaukasus-Länder spezialisierten Spedition Far Freight. [23] Neue Logistikhallen (Slowakei)[24] sowie weitere Standorte werden eröffnet (Ungarn[25], Tschechien[26]). Weiss-Röhlig richtete in Vietnam zwei neue Geschäftsstellen ein.

2014 eröffnete GW eine Niederlassung in Istanbul (Türkei)[27], bezieht am Firmenhauptsitz im vorarlbergischen Lauterach seine neue Konzernzentrale und expandiert an den Standorten Brünn (Tschechien)[28], Sofia (Bulgarien) sowie Wels (Österreich). In China gründet das Unternehmen mit der Jilin International Transport Corporation (JIT) ein Joint Venture mit Schwerpunkt Automobillogistik[29]. Unter dem Produktnamen GW pro.line home baut Gebrüder Weiss seine Services im Bereich Home Delivery in Österreich sowie in weiteren zentral- und osteuropäischen Ländern weiter aus[30]. Im deutschsprachigen Raum erinnern vier Sonderbriefmarken an den historischen Kurierdienst „Mailänder Bote“ und damit an die Frühgeschichte von Gebrüder Weiss (1474 bis 1826)[31].

Anfang 2015 wurde auch eine neue Niederlassung mit drei Filialen in Russland eröffnet.[32]. Zudem erweiterte das Unternehmen 2015 seine Logistikservices auf dem asiatischen Kontinent mit neuen Terminals in Dubai[33] und Singapur[34]. In Europa vergrößerte das Unternehmen seine Standorte in Hall/Österreich[35], Esslingen/Deutschland[36] und Sofia/Bulgarien[37]. Im Bereich der Endkundenbelieferung (B2C) in Österreich baute GW mit dem 2-Mann-Handling und der Möbelmontage seine Services weiter aus[38].

Auszeichnungen

Für den OCC erhielt Gebrüder Weiss am 13. November 2008 den Österreichischen Staatspreis. Vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) in Wien erhielt das Unternehmen am 12. Oktober 2010 das Bundeswappen „Staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“.[39]

Heidi Senger-Weiss wurde in die Logistics Hall of Fame aufgenommen[40]. Zusätzlich erhielt GW für die Spiele-App „Logistics Expert“ den Deutschen Preis für Onlinekommunikation[41][42].

Einzelnachweise

  1. a b c Kurzporträt von Gebrüder Weiss - gw-world.com abgerufen am 23. März 2015
  2. Wirtschaftsblatt: Ehepaar Senger-Weiss ausgezeichnet. Artikel vom 18. Oktober 2003, abgerufen am 17. Juni 2015.
  3. Geschichte
  4. Gebrüder Weiss transportieren 2008 mehr Güter auf der Schiene (12. November 2007)
  5. Gebrüder Weiss kratzen an Milliarden-Umsatzgrenze (12. März 2008)
  6. Gebrüder Weiss nimmt neuen Terminal Maria Saal in Betrieb (3. August 2009)
  7. Gebrüder Weiss: Logistik-Terminal in Bukarest (4. September 2009)
  8. Gebrüder Weiss erhöht Schlagkraft in Indien
  9. Gebrüder Weiss eröffnet in Mazedonien
  10. Gebrüder Weiss übernimmt serbische Eurocargo
  11. Gebrüder Weiss steigt bei der Spedition Diehl ein
  12. Gebrüder Weiss bringt Österreich zur Expo 2010 Shanghai
  13. Nachhaltige Berichterstattung basiert auf Transparenz
  14. GW Rumänien: Neuer Cross-Docking-Terminal in Sibiu eröffnet
  15. Anhaltendes Wachstum bei Gebrüder Weiss
  16. GW: Erste klimaneutrale Logistikhalle in Österreich errichtet
  17. Gebrüder Weiss kauft Windpark
  18. Eine Milliarde: Gebrüder Weiss erzielt Rekordumsatz
  19. Gebrüder Weiss weiter im Aufwärtstrend
  20. Gebrüder Weiss: Erster Schritt in den Kaukasus
  21. Gebrüder Weiss übernimmt Spedition Diehl vollständig
  22. Gebrüder Weiss feiert Spatenstich der neuen Zentrale
  23. Gebrüder Weiss baut Kompetenz in Zentralasien weiter aus
  24. Gebrüder Weiss: 20 Jahre erfolgreich in der Slowakei
  25. Gebrüder Weiss: Weitere Niederlassung in Ungarn
  26. Gebrüder Weiss wächst in Tschechien
  27. Türkische Niederlassung eröffnet
  28. Expansion in Tschechien
  29. Joint-Venture Automobillogistik
  30. GW pro.line home - Endkundenbelieferung
  31. Sonderbriefmarken
  32. Logistiker Gebrüder Weiss eröffnet neuen Standort in Moskau (13. Januar 2015)
  33. Neuer Terminal Dubai
  34. Neuer Terminal Singapur
  35. Terminalerweiterung Hall
  36. Ausbau Esslingen
  37. Neue Niederlassung Bulgarien
  38. Ausbau Endkundenzustellung
  39. Auszeichnungen - gw-world.com
  40. Heidi Senger-Weiss in Ruhmeshalle der Logistik
  41. Auszeichnung für Spiele-App: Logistics Expert
  42. Gewinner. (PDF) Deutscher Preis für Onlinekommunikation, 2015, S. 59, abgerufen am 29. März 2016.

Weblinks