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Geleitzug JW 56A

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Der Geleitzug JW 56A war ein alliierter Nordmeergeleitzug, der im Januar 1944 im schottischen Loch Ewe zusammengestellt wurde und kriegswichtige Güter in das sowjetische Murmansk brachte. Durch deutsche U-Boot-Angriffe verloren die Alliierten drei Frachter mit 21.530 BRT.

Zusammensetzung und Sicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuzer HMS Norfolk

Der Geleitzug JW 56A setzte sich aus 20 Frachtschiffen zusammen. Am 12. Januar 1944 verließen sie das schottische Loch Ewe (Lage) in Richtung Murmansk (Lage). Die Western Local Escort mit dem britischen Zerstörer Inconstant, den britischen Korvetten Borage, Dianella, Poppy, den britischen Minensuchern Ready, Orestes und die Sloop Cygnet übernahmen die Sicherung bis Island. Danach übernahm die Ocean Escort den Konvoi mit den britischen Zerstörern Hardy, Savage, Venus, Offa, Obdurate, Vigilant, Virago und der norwegischen Stord, sowie den britischen Korvetten Poppy und Dianella. Die britischen Kreuzer Kent, Norfolk und Belfast standen in der Nähe des Geleitzuges bereit. Ab 26. Januar sicherte die Eastern Local Escort mit den sowjetischen Zerstörern Gremyashchi, Gromki und Razyarenny, die britischen Minensucher Gleaner und Speedwell und die sowjetischen Minensucher T-111, T-114 und T-117 den Konvoi bis Murmansk.[1]

Name[2] Typ Flagge Vermessung in BRT Verbleib[1]
Aert van der Neer Frachter Niederlande Niederlande 7170
Andrew G Curtin Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7200 am 25./26. Januar durch U 278, U 360 und U 716 versenkt (Lage)
Charles Bulfinch Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176 verblieb in Akureyri
Charles Scribner Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Edwin L Drake Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Empire Ploughman Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7049
Fort Bellingham Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7153 am 25./26. Januar durch U 278, U 360 und U 716 versenkt (Lage)
Fort Slave Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7134
Jefferson Davis Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176 verblieb in Akureyri
John a Quitman Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176 verblieb in Akureyri
Joseph Nicolett Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176 verblieb in Akureyri
Nathaniel Alexander Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7177 verblieb in Akureyri
Noreg Frachter Norwegen Norwegen 7605
Penelope Barker Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7177 am 25./26. Januar durch U 278, U 360 und U 716 versenkt (Lage)
Richard H Alvey Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7191
San Adolfo Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7365
San Cirilo Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 8012
Thorstein Veblen Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
William Tyler Page Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Woodbridge N Ferris Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7200

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen eines schweren Sturmes musste der Geleitzug am 16. Januar 1944 den isländischen Hafen Akureyri anlaufen, wo fünf Frachter wegen schwerer Schäden liegen blieben. Am 21. Januar setzte er seine Fahrt, allerdings ohne die fünf Frachter, fort. Die Deutschen stellten zwischen der Bäreninsel und Norwegen die U-Boot-Gruppe „Isegrim“ auf. Zu ihr gehörten die U-Boote U 278, U 314, U 360, U 425, U 601, U 716, U 737, U 739 und U 965. Ab 25. Januar waren alle U-Boote, bis auf U 739, am Geleitzug und griffen an. Trotz mehrfacher Angriffe auf Geleitfahrzeuge mittels T-V Torpedos, beschädigte nur U 360 den Zerstörer HMS Obdurate. Durch Fächerangriffe von U 278, U 360 und U 716 sanken die Penelope Barker (7177 BRT), das Flaggschiff des Konvoikommodore Fort Bellingham (7153 BRT) und die Andrew G. Curtin (7200 BRT). Der JW 56A erreichte am 28. Januar Murmansk. Er verlor insgesamt drei Frachter mit 21.530 BRT. Neun Handelsschiffe liefen weiter in Richtung Archangelsk.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Januar 1944. Abgerufen am 18. Januar 2017.
  2. Arnold Hague: Arnold Hague Convoy Database, JW Convoy Series. Abgerufen am 18. Januar 2017 (englisch).