Gustav Bechler

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Gustav Julius Karl Bechler (* 1. August 1870 in München; † 14. September 1959 in Innsbruck) war ein deutscher Maler und Holzschneider.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav Bechler war ein Sohn des Holzbildhauers Julius Bechler und der Rheinländerin Johanna Conrad.[1] Er studierte an der Münchner Kunstakademie, ab 1889 bei Heinrich Knirr, ab 1891 bei Karl Raupp und ab 1894 bei Paul Hoecker. Er war mit dem Künstler Leo Putz befreundet und wie dieser ein Mitbegründer der Künstlervereinigung „Scholle“ und Mitarbeiter der Kunst- und Literaturzeitschrift Jugend. Im Rahmen der Künstlervereinigung „Scholle“ stellte er seit 1899 regelmäßig seine Werke im Glaspalast aus. Von 1898 bis 1905 war er in Steinberg in Tirol tätig und hielt sich abwechselnd dort und in München auf. Danach zog er nach Maurach bei Jenbach. Dort arbeitete er auch als Fotograf. Er unternahm Reisen nach Berlin, Leipzig und Dresden. 1911 reiste er nach Rom. 1927 verlieh ihm die Münchner Akademie den Professorentitel.[2] Er gehörte der Secession Innsbruck an und zeigte in den 1930ern Werke auf deren Ausstellungen.[3]

Hauptsächlich war Bechler Landschaftsmaler, dabei bevorzugte er alpenländische Motive, besonders in der Gegend um den Achensee, was ihm den Namen "Maler des Achensees" einbrachte. Seine stimmungsvollen Tiroler Berglandschaften sind dem Impressionismus zuzuordnen. Seine Spezialität war ein breitflächiger Pinselauftrag. Außerdem fertigte Bechler Farbholzschnitte an, in deren vereinfachten Formen er die Flächenwirkung besonders betonte. Seine Farbholzschnitte stehen häufig in Beziehung zu seinen Gemälden. Sie wurden in zahlreichen Kunstzeitschriften gedruckt und rezensiert. Zu Bechlers bekanntesten Holzschnitten gehören Märzensonne (1902), Scheidender Winter (1909), der bei einer Ausstellung im Münchner Glaspalast eine Goldmedaille gewann, sowie Winterliche Stille (1911), der mit einer Bronzemedaille in Turin ausgezeichnet wurde. Sein Alterswerk umfasst Rheinbilder, die er ab 1950 schuf.[2]

Gustav Bechler war mit Karoline Bechler verheiratet, einer in Steinberg bei Achenkirch geborenen Tochter von Salome und Johannes Frankhauser. Sie hatten drei Kinder: Julius, Hans und Johanna.[1]

Werke in Museen und öffentlichen Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke von Bechler befinden sich in folgenden Museen:

Werke von Bechler wurden unter anderem auf folgenden Ausstellungen gezeigt:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Weigmann: Bechler, Gustav. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 3: Bassano–Bickham. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1909, S. 134 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Georg Bierbaum: Die Scholle. Eine Münchener Künstlervereinigung. München 1910, S. ?.
  • Herrmann A. L. Degener: Bechler, Gustav In: Wer ist's. Berlin 1935, S. 77.
  • Ruth Stein: Die Scholle. Katalog zur Ausstellung: Maler im Fünf-Seenland, Münchner Schule, München 1995, S. ?.
  • Andrea Jedelsky: Leo Putz und die Scholle. Katalog zur Ausstellung der Galerie Schüller, München 1999, S. ?.
  • Hadmute Bechler: Spurensuche, eine Künstlerfamilie mit Ehinger Wurzeln. Theobald Bechler (1834–1881), Julius Bechler (1838–1911), Gustav Bechler (1870–1959). In: Johannes Lang (Hrsg.): Bemerkenswerte Ehinger: weggezogen, zugezogen, geblieben: ins Licht gerückt: 35 Lebensbilder aus zehn Jahrhunderten. Museumsgesellschaft Ehingen, Ehingen 2014, ISBN 978-3-9820835-4-4, S. 83–92.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bechler, Gustav In: Wer ist's Degener, Berlin 1935, S. 77.
  2. a b c Otto Weigmann: Bechler, Gustav. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 3: Bassano–Bickham. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1909, S. 134 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Gustav Bechler, Tiroler Künstler farbholzschnitt.at, abgerufen am 22. Mai 2013.
  4. Erwerbungen 1967. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Jahrgang 48, 1968, S. 187 (zobodat.at [PDF; 2,9 MB], abgerufen am 22. Mai 2013).
  5. Erwerbungen 1981. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Jahrgang 62, 1982, S. 240 (zobodat.at [PDF; 8,9 MB], abgerufen am 22. Mai 2013).
  6. Jahresbericht 2003. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Jahrgang 84, 2004, S. XCIII .
  7. Digitaler Katalog.
  8. 21.1906, S. 515, Bechler, Gustav: Vorfrühling am Achensee@1@2Vorlage:Toter Link/spkkunstbibliothek-cdm.gbv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Arthistoricum.net, abgerufen am 22. Mai 2013.
  9. 24.1909, S. 518, Bechler, Gustav: Vorfrühling am Achensee@1@2Vorlage:Toter Link/spkkunstbibliothek-cdm.gbv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Arthistoricum.net, abgerufen am 22. Mai 2013.
  10. 23.1908, S. 549, Bechler, Gustav@1@2Vorlage:Toter Link/spkkunstbibliothek-cdm.gbv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Arthistoricum.net, abgerufen am 22. Mai 2013.
  11. 23.1908, S. 310 Bechler, Gustav@1@2Vorlage:Toter Link/spkkunstbibliothek-cdm.gbv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Arthistoricum.net, abgerufen am 22. Mai 2013.
  12. Jahresbericht 1999. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Jahrgang 80, 2000.