Götz Alsmann

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Götz Alsmann beim Kölner Ringfest 2005

Götz Alsmann (* 12. Juli 1957 in Münster) ist ein deutscher Musiker (Multiinstrumentalist, insbesondere Pianist und Sänger), Moderator und Unterhaltungskünstler.

Leben

1973 schloss Alsmann sich der Heupferd Jug Band an, mit der er drei Platten aufnahm. Nach dem Abitur am Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium in Münster studierte Alsmann ab 1977 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Germanistik, Publizistik und Musikwissenschaft. Das Musikwissenschaftsstudium schloss er 1985 mit der Promotion zum Dr. phil. ab (Titel der Dissertation: „Nichts als Krach: Die unabhängigen Schallplattenfirmen und die Entwicklung der amerikanischen populären Musik 1943–1963“). Von 1980 bis 1988 spielte er in der Band Sentimental Pounders, seit 1988 tritt er mit der Götz Alsmann Band auf. Die Mitglieder der Band sind Michael Müller (E-Bass), Rudi Marhold (Schlagzeug), Markus Paßlick (Percussion) und Altfrid M. Sicking (Vibraphon, Xylophon, Trompete).

Seit 1985 ist Alsmann als Moderator im Radio tätig. Von 1986 bis 1995 moderierte er die Professor Bop-Show, später Auf den Flügeln bunter Träume und seit 2000 Go, Götz, go! – Alsmanns Radioshow (alle WDR). Seit 1986 ist Alsmann auch Moderator im Fernsehen, zunächst in Roxy – das Magazin für den jungen Erwachsenen im WDR. Unter anderem moderierte er von 1990 bis 1993 auf RIAS TV die fünf Stunden lange Livesendung High Life, von 1992 bis 1993 bei RTL die Gong-Show, von 1993 bis 1994 Avanti bei VOX und von 1994 bis 1996 die NDR Spät-Show.

1996 spielte Alsmann den Kassierer eines Supermarktes und Bandleader Lothar Alzheim in der Komödie Alles wegen Robert de Niro mit Angelika Milster und unter der Regie von Helmut Förnbacher. Von 1996-2016 moderierte er mit Christine Westermann im WDR die Sendung Zimmer frei!, für die er zusammen mit Christine Westermann und Jörg Thadeusz 2000 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Senders moderierte er die knapp zweistündige Sendung Mit Götz, Maus und Melone, eine Hommage an die „Helden“ aus einem halben Jahrhundert WDR-Kinderfernsehen.

Von 2006 bis 2008 wurde bei den Städtischen Bühnen Münster in drei Spielzeiten seine Michael-Jary-Revue Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n aufgeführt, bei der er zusammen mit seiner Band auch selbst auf der Bühne stand. Für das ZDF gestaltete und moderierte Alsmann von 2005 bis 2010 „Götz Alsmanns Nachtmusik“. Das 2011 erschienene Album In Paris, in Paris aufgenommen, ist eine Hommage an die französischen Chansonklassiker; Alsmann singt auf Deutsch.

Im Juli 2011 wurde Götz Alsmann zum Honorarprofessor an der Westfälischen Wilhelms-Universität ernannt. Er lehrt dort die Geschichte der Popularmusik.[1] Am 7. Februar 2012 hielt Alsmann seine Antrittsvorlesung.[2]

Am 3. Juni 2012 erhielt Alsmann zum zweiten Mal den ECHO. Er wurde in der Kategorie „Jazz – Sänger des Jahres national“ für das Chanson-Album In Paris ausgezeichnet.[3]

Götz Alsmann ist verheiratet und hat einen Sohn (Max Leonard Alsmann, geboren 1990).

Alben-Trilogie

Den ersten Part der Trilogie musikalischer Reisen in ferne Städte bildete das mit dreifachem Gold prämierte Album In Paris (2011), eine Hommage an das französische Chanson. Am Broadway ist das nächste Album der Trilogie, für die Alsmann 2014 in New York aufnahm; dort stehen amerikanische Evergreens im Mittelpunkt der Neuinterpretation, die zwischen den 1930ern und 1950ern bekannt wurden, heute zum Great American Songbook gezählt und nun mit deutschem Text interpretiert werden.

Erscheinungsbild

Markenzeichen von Götz Alsmann ist neben seiner betont eleganten Kleidung (in der Regel Anzug mit Einstecktuch) besonders seine Haartolle. Er trägt sie seit seinem 15. Lebensjahr. Er wird ungern auf die Tolle angesprochen, gab dem Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre jedoch einmal zu Protokoll, zu dieser Frisur hätten ihn die Frisuren von Andy Mackay und Bryan Ferry inspiriert, die diese 1972 auf den Fotos im Innenteil des Covers für das erste Album von Roxy Music trugen.[4]

Auszeichnungen

  • Adolf-Grimme-Preis 2000 für Zimmer frei!, zusammen mit Christine Westermann und Jörg Thadeusz[5]
  • Krawattenmann des Jahres 2004
  • ECHO 2004 in der Kategorie „Jazz“[6]
  • Goldene Stimmgabel 2006
  • Brillenträger des Jahres 2000[7]
  • Münchhausen-Preis der Stadt Bodenwerder 2010
  • ECHO 2012 in der Kategorie „Jazz – Sänger des Jahres national“ für das Album In Paris[3]
  • "Louis Armstrong Gedächtnispreis 2015" von Swinging Hamburg e.V. Gesellschaft zur Förderung des klassischen Jazz. Verliehen am 3. September 2015 in Hamburg

Diskografie

  • 1982 Party Time (Götz Alsmann & the Sentimental Pounders)
  • 1985 Saratoga Suitcase (Götz Alsmann & the Sentimental Pounders)
  • 1988 12 to 6
  • 1993 Big Bamboo
  • 1995 Zazou
  • 1997 Gestatten… Götz Alsmann (Gold) (Jazz-Award Deutschland)[8]
  • 1998 Zimmer frei!
  • 1999 Punk ist … (Die Ärzte mit Götz Alsmann)
  • 1999 Zuckersüß (Gold)
  • 2001 Filmreif (Gold)
  • 2002 In 80 Tagen um die Welt, Hörbuch
  • 2003 Tabu! (Gold)
  • 2003 Die Feuerzangenbowle, Hörbuch
  • 2005 Drei Mann in einem Boot, Hörbuch
  • 2005 Kuss (3x Gold)
  • 2006 Max und Moritz und andere Lieblingswerke (mit Otto Sander)
  • 2006 Winterwunderwelt (mit WDR Big Band) (2x Platin)
  • 2007 Zirkus Alsmann - Das Beste von Götz Alsmann
  • 2007 Mein Geheimnis (Platin)
  • 2007 Ich bin nicht Karl May: Von Falschgeldfahndern, Geheimpolizisten und der Old-Shatterhand-Legende, Hörbuch (mit Christian Brückner und Roger Willemsen)
  • 2008 „Der Hund von Baskerville“, Hörbuch
  • 2009 Engel oder Teufel (Gold)
  • 2010 Herrenabend
  • 2011 In Paris (3x Gold)
  • 2014 Am Broadway (Gold)
  • 2015 Winterwunderwelt Vol. 2 (mit der WDR Big Band)
LPs/CDs als Gastsolist, u. a. mit

Schriften

  • Stefan Blankertz / Götz Alsmann: Rock ’n’ Roll subversiv. Büchse der Pandora, Wetzlar 1979. ISBN 3-88178-030-0.
  • Nichts als Krach. Die unabhängigen Schallplattenfirmen und die Entwicklung der amerikanischen populären Musik 1943–1963. Huba, Drensteinfurt 1985. ISBN 3-9800414-9-2.

Weblinks

Commons: Götz Alsmann – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Süddeutsche Zeitung: Ulk mit Ukulele, 8. Februar 2012
  2. Westfälische Nachrichten: NRW: Götz Alsmann tritt Professur an der Uni Münster an, dpa, 7. Februar 2012
  3. a b Deutsche Phono-Akademie e. V.: Sänger des Jahres national 2012, Abrufdatum 10. Juni 2012
  4. von Stuckrad-Barre, Benjamin, Deutsches Theater. Köln, 2001. S. 159. ISBN 3462030507
  5. Adolf Grimme Institut Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH: 36. Adolf Grimme Preis 2000 „Fiktion & Unterhaltung“, Abrufdatum 25. Juli 2014
  6. Deutsche Phono-Akademie e. V.: Jazz-Produktion des Jahres national/international 2004, Abrufdatum 25. Juli 2014
  7. Kuratorium Gutes Sehen e.V.: Brillenträger des Jahres auf sehen.de, 15. Dezember 2005
  8. Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e. V.: [1], Abrufdatum 7. November 2015