HC Pustertal
Hockey Club Pustertal | |
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Hockey Club Pustertal | |
Größte Erfolge | |
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Vereinsinformationen | |
Geschichte | EV MAK Bruneck (seit 1954) HC Pustertal (seit 2001) |
Standort | Bruneck, Italien |
Spitzname | Wölfe (Lupi) |
Vereinsfarben | Gelb, Schwarz |
Liga | Alps Hockey League |
Spielstätte | Rienzstadion |
Kapazität | 2050 Plätze |
Geschäftsführer | - |
Cheftrainer | Mark Holick |
Kapitän | Armin Helfer |
2015/16 | 2. Platz Playoffs Finale |
Der HC Pustertal (ital.: HC Val Pusteria) ist ein italienischer Eishockeyverein aus Bruneck, Südtirol, der in der Alps Hockey League spielt. Der bisher größte Erfolg gelang in der Saison 2010/11 mit dem Gewinn der Coppa Italia. In derselben Spielzeit, in der Folgesaison 2011/2012 und in den Saisonen 2013/14 und 2015/16 schaffte der HC Pustertal jeweils den Einzug ins Finale um die Italienmeisterschaft. Die Mannschaft trägt ihre Heimspiele im Rienzstadion aus, das über eine Kapazität von 2050 Zuschauerplätzen verfügt. Die Vereinsfarben sind schwarz und gelb.
Geschichte
Der Verein wurde 1954 von dem Präsidenten Ernst Lüfter als EV MAK Bruneck gegründet. Zu Beginn der Vereinsgeschichte spielte und trainierte die Mannschaft auf einem Natureisplatz in Bruneck. Nach dem Gewinn der Serie B stiegen die Wölfe (ital: Lupi) 1972 in die höchste Eishockeyspielklasse auf. Zuvor scheiterten sie in den Jahren 1968, 1969 und 1972 aufgrund der begrenzten Nutzbarkeit des "Rienzstadions". Kurze Zeit später erhielt der Verein als Spielstätte eine Kunsteisanlage. In der Saison 1972/73 zeigte sich der Verein zum ersten Mal in der höchsten italienischen Liga, nämlich in der Serie A. Im gleichen Jahr wurde in Bruneck der Jugendsektor gebildet, der bis heute noch zu den größten und am besten organisiertesten in Italien gehört. Den "Wölfen" gelang es, sich 30 Jahre in der höchsten italienischen Liga zu halten. Das beste Ergebnis in der Serie A1 war der zweite Platz in der Saison 1981/82, als man sich nur dem HC Bozen geschlagen geben musste. Zur Saison 2001/02 wurde der Verein schließlich von EV Bruneck in HC Pustertal umbenannt. Die gute Jugendarbeit in Bruneck trug bald ihre ersten Früchte: Bereits nach einigen Jahren gelang es einigen Jugendmannschaften einen Meistertitel zu sichern.
Die letzten Spielzeiten
Die Mannschaft um Trainer Jens Hellgren fand erst langsam ihren Rhythmus, blieb in der Tabelle aber stets im Vorderfeld. Der Abgang von Eriksson machte sich bemerkbar, auch auf der Centerposition agierte der HCP etwas unglücklich. Trotz Verletzungspechs (Bobby Russell, Zdeněk Sedlák) erreichte der HCP fast noch die Meisterrunde. In der Relegationsrunde ging es um die Vergabe der Playoff-Plätze, wo mit dem Tabellenersten wieder Ritten wartete. Als Außenseiter trotzten die „Wölfe“ den Rittnern immerhin ein „Spiel 4“ ab, alles in allem eine ordentliche Saison.
Mit „Zimmerhofer-Hobag (ZH)“ als Hauptsponsor und Rookie-Trainer Stefan Mair wurde eine konkurrenzfähige Mannschaft verpflichtet, die jedoch zu Saisonbeginn wenig erfolgreich spielte. Die Fans hielten dem Team die Treue (erstmals hielt der Schnitt bei 2.000 Fans pro Spiel), und sie wurden belohnt. In einem regelrechten Finale am letzten Spieltag gegen Alleghe bedeutete das Empty-Net-Goal von Mika Alatalo den ersten Halbfinaleinzug nach 25 Jahren. Zum dritten Mal in Folge hieß der Playoff-Gegner Ritten. In der Best-of-7-Serie gelang dem HC Pustertal ein Sieg, insgesamt war Ritten das bessere Team.
Weiterhin war "ZH" der Hauptsponsor und Stefan Mair der Trainer des HC Pustertal. Für die "Wölfe" begann die Saison sehr gut: Bereits nach kurzer Zeit gelang es ihnen, den ersten Platz der Tabelle zu übernahmen. Die Tabellenspitze konnte der HC Pustertal dann für 144 Tage halten. Erst kurz vor Ende der regulären Saison musste sie an den SV Ritten abgegeben werden. Ende Jänner kam die Mannschaft in eine kleine Krise: kurz vor dem eingeschobenen Italienpokalfinale folgte eine Niederlagenserie. Mitte Jänner wurde die Mannschaft mit Tomaž Razingar, Andrea Carpano und Gigi Da Corte für die entscheidende Phase der Meisterschaft nochmals verstärkt. Nach dem zweiten Platz nach der regulären Saison wartete im Viertelfinale der HC Alleghe, welcher mit vier Siegen in Folge besiegt wurde. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass die "Wölfe" im Halbfinale auf Asiago Hockey (späterer Meister) treffen werden. Nach 0:2-Rückstand in dieser Serie gelang es dem HC Pustertal nicht mehr sich durchzusetzen und er verlor die Best-of-seven-Serie mit 2:4. Nach der Saison beendeten Marko Tuomainen, Jan Vodrážka und Gigi Da Corte ihre Karriere. Der Zuschauerdurchschnitt im Rienzstadion betrug gleich wie in den vorherigen Jahren knapp 2.000 Personen.
Saison | Liga | Spiele | Siege (Overtime) | Unentschieden | Niederlagen (Overtime) | Tore | Gegentore | Grunddurchgang | Saisonabschluss |
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2007/08 | Serie A1 | 32 | 12 | 8 | 12 | 90 | 98 | 5 | Niederlage in der Relegationsrunde gegen Ritten |
2008/09 | Serie A1 | 42 | 20 | – | 16 (6) | 151 | 138 | 4 | Niederlage im Halbfinale gegen Ritten (4:1) |
2009/10 | Serie A1 | 40 | 23 (2) | – | 13 (2) | 153 | 113 | 2 | Niederlage im Halbfinale gegen Asiago (2:4) |
2010/11 | Serie A1 | 40 | 26 (2) | – | 10 (2) | 158 | 126 | 1 | Niederlage im Finale gegen Asiago (2:4) |
Spieler
Kader History
Kader 2008/09 | |
Tor | Kelly Guard, Tuomas Nissinen, Dominique Ploner |
Verteidiger | Jan Vodrazka, Mike Jarmuth, Armin Hofer, Christian Willeit, Christian Mair – A, Patrick Pramstaller |
Stürmer | Max Oberrauch, Patrick Iannone, Joe Tallari, Greg Barber, Thomas Pichler – C, Patrick Bona, Philipp Platter, Matthias Marchiori, Lukas Tauber, Thomas Erlacher, Thomas Trenker, Brendan Bernakevitch, Greg Watson – A, Felix Oberrauch, Michael Hainz, Michael Sparber |
Kader 2009/10 | |
Tor | Jeff Jakaitis, Andrea Carpano, Hannes Hopfgartner, Philipp Kosta |
Verteidiger | Jan Vodrazka, Armin Hofer, Christian Willeit, Martin Casanova, Luigi Da Corte, Patrick Pramstaller, Matt Kelly, Armin Helfer, Christian Mair |
Stürmer | Max Oberrauch, Lukas Tauber, Barber Greg, Thomas Pichler – C, Patrick Bona, Raymond Murray, Tomaz Razingar, Michael Hainz, Thomas Trenker, Marko Tuomainen, Taggart Desmet, Rob Sirianni, Michael Sparber |
Kader 2010/11 | |
Tor | Tommi Nikkilä, Mikko Strömberg, Thomas Commisso, Hannes Hopfgartner, Philipp Kosta |
Verteidiger | Christian Willeit, Fredrik Persson, Christian Mair, Matt Kelly, Armin Hofer, Armin Helfer – A, Daniel Glira, Danny Elliscassis |
Stürmer | Patrick Bona, Joe Cullen, Taggart Desmet – A, Nate DiCasmirro, Tyler Doig, Alexander Frei, Joe Jensen, Lynn Loyns, Max Oberrauch, Thomas Pichler – C, Rob Sirianni, Lukas Tauber, Thomas Erlacher, Lukas Crepaz, Benno Obermair, Thomas Waldthaler |
Bekannte (ehemalige) Spieler
(Teamzugehörigkeit und Position in Klammern)
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Gesperrte Rückennummern
Folgende Nummern werden nicht mehr vergeben:[1]
- #4 Martin Crepaz
- #26 Oskar Degilia
Vereinsinterne Rekorde
Beste Statistik während der Teamzugehörigkeit | |||
Kategorie | Name | Anzahl | |
Meiste Spiele | Martin Crepaz Gerd Mayr Thomas Tinkhauser |
863 (in 22 Spielzeiten) 637 (in 18 Spielzeiten) 583 (in 17 Spielzeiten) | |
Meiste Tore | Martin Crepaz Rick Bragnalo Wladimir Jeremin |
306 (in 22 Spielzeiten) 286 (in neun Spielzeiten) 189 (in sieben Spielzeiten) | |
Meiste Vorlagen | Martin Crepaz Rick Bragnalo Wladimir Jeremin |
524 (in 22 Spielzeiten) 423 (in neun Spielzeiten) 259 (in sieben Spielzeiten) | |
Meiste Punkte | Martin Crepaz Wladimir Jeremin Maurizio Mansi |
830 (in 22 Spielzeiten) 448 (in 7 Spielzeiten) 388 (in fünf Spielzeiten) | |
Meiste Strafminuten | Reinhold Oberhofer Martin Helfer Christian Mair |
747 (in 16 Spielzeiten) 615 (in 13 Spielzeiten) 444 (in 11 Spielzeiten) |
(Statistik zum Ende der Saison 2008/09).
Trainer
Trainergeschichte
Der gebürtige Bozner Stefan Mair war von 2008 bis 2011 drei Spielzeiten lang Trainer des HC Pustertal. In seiner Amtszeit im Pustertal gelang ihm eine kontinuierliche Steigerung. Während er die Saison 2008/09 (Co-Trainer Mike Ellis) auf dem vierten und die Saison 2009/10 (Assistenztrainer Teppo Kivelä) auf dem dritten Tabellenplatz beendete, wurde er in der Saison 2010/11 Vizemeister (wiederum mit Teppo Kivelä an seiner Seite). Nach drei erfolgreichen Jahren in Bruneck (unter anderem erster Titelgewinn für den HC Pustertal beim Italienpokal 2010/11) wurde sein Vertrag nicht verlängert.[2]
Vor seiner Tätigkeit bei den Wölfen waren in den zehn Jahren zuvor jeweils neun Trainer an der Brunecker Spielerbank.
Spielstätten
Hauptartikel: Rienzstadion
Seine Heimspiele trägt die Mannschaft im 2.050 Zuschauer fassenden Rienzstadion aus, das in der Saison 2006/07 mit durchschnittlich 1.454 Besuchern bei Ligaspielen das bestbesuchte Eisstadion in der ersten italienischen Liga war. In der Saison 2007/08 konnten die Zahlen auf durchschnittlich 1.800 Besucher und in der Saison 2008/09 auf 2.000 Besucher pro Spiel gesteigert werden. In der Saison 2009/10 gelang dem Verein ein Zuschauerdurchschnitt von 1.721, welcher nach dem des HC Valpellice der zweithöchste in der italienischen Meisterschaft in dieser Saison war. Das Stadion war zehn Mal in dieser Meisterschaft ausverkauft. 34.431 Menschen sahen sich in der regulären Saison dieser Saison die Spiele der "Wölfe" an.
Im Oktober 2008 ging der Verein mit einer Brunecker Elektrofirma eine Partnerschaft ein. Im Gegenzug erhielt das Unternehmen die Namensrechte am Stadion, welches in "Leitner Solar Arena" umbenannt wurde. Das Rienzstadion gehört somit zu den ersten Sportstadien in Italien, die ihre Namensrechte vermarkten.[4] Bei Beschluss des Abkommens ging man davon aus, dass auf dem Hallendach der Leitner Solar Arena von der Firma Leitner Solar Arena eine Photovoltaik-Anlage hinzugefügt wird. Da jedoch noch im selben Jahr einige Stimmen über das neue Stadion in der Schulzone von Bruneck laut wurden, entschied man sich aus diesem Grund keine Photovoltaik-Anlage zu montieren. Vor der Saison 2014/15 folgte die Rückbenennung zu "Rienzstadion".
Zuschauerstatistik der letzten Jahre | |||||||
Saison | Heimspiele | Zuschauer | Zuschauer pro Spiel | ||||
2001/02 | 500 | ||||||
2002/03 | 750 | ||||||
2003/04 | 873 | ||||||
2004/05 | 1.030 | ||||||
2005/06 | 930 | ||||||
2006/07 | 1.420 | ||||||
2007/08 | 1.567 | ||||||
2008/09 | 21 | 40.551 | 1.931 | ||||
2009/10 | 25 | 43.881 | 1.755 | ||||
2010/11 | 28 | 48.350 | 1.726 | ||||
2011/12 | 28 | 52.100 | 1.860 |
Vereinskultur
Fans
Gestern
Anfang der 90er Jahre wurde der Fanclub "B.Y.W" von verschiedenen Jugendlichen gegründet. Der Verein war zu diesem Zeitpunkt in einer etwas schwierigen Situation und stand kurz vor dem Abstieg in die Serie B. Der Fanclub bestand in dieser Form und mit diesem Namen etwa bis ca. 1998. Im Sommer 2003, nach der Euphorie in der Halbfinalserie der Serie A2 gegen Eppan, verbunden mit dem Wiederaufstieg in die Serie A1, wurde ein „neuer“ Fanclub gegründet: die "WOLVES 1896".
Ein neues Spruchband, neue Fanclub-Trikots, eine neue Trommel und bengalische Feuer und Rauchbomben und neue Euphorie sollten das Rienzstadion wieder zu einer Festung werden lassen.
Jahr für Jahr wurde nicht nur der Fanclub angesehener, sondern auch die Teilnahme des „restlichen“ Publikums im Rienzstadion besser, was seit jeher ein großes Anliegen war. In den Saisons 2006 und 2007 gab es jeweils den besten Zuschauerschnitt in der Serie A1, verbunden mit einer einzigartigen Stimmung bei den Spielen der „Wölfe“.
Heute
Die Fans des HC Pustertal unterstützen ihre Mannschaft bei jedem Heimspiel lautstark und sorgen somit für eine Gänsehautatmosphäre im Rienzstadion. Der Fanclub trägt noch immer den Namen "WOLVES 1896" und hat in der Heimstätte der "Wölfe" einen eigenen Sektor. Ob klein oder groß, für alle Menschen ist ein Besuch im Rienzstadion ein einmaliges Erlebnis.
Mit einer sehr kreativen und aufwändigen Pregame Show (etwas abgeschaut von den Kölner Haien) versucht man noch mehr Zuschauer ins Stadion zu locken. Für diese Pregame Show werden von den Anhängern keine Mühen gescheut: Ein eigens kreierter Tunnel mit Fackeln davor und dazu passender verdunkelter Halle bereitet die Spieler auf ein bevorstehendes Heimspiel vor. In die Pregame Show werden auch gewisse Aktionen von den Sponsoren eingebaut, wie zum Beispiel das Verteilen von kleinen Fähnchen für jeden Zuschauer. Auch viele Nicht-Pusterer Fans loben die tolle Atmosphäre im Stadion an der Rienz, die von den „Wolves 1896“ ausgeht.
Des Weiteren organisiert der Fanclub zu einigen wichtigen Auswärtsspielen einen oder mehrere Fanbusse.
Rivalitäten
Aufgrund der regionalen Nähe zu den HC Bozen und den SV Ritten erzeugen Spiele gegen diese Mannschaft eine besondere Brisanz. Der HC Bozen gilt seither als Erzfeind der "Wölfe".
Maskottchen
Als Maskottchen dient seit 2009 „Rufus“, ein kleiner Wolf, der vor dem Spiel mit seiner Präsenz auf dem Eis die Zuschauer auf das Spiel einstimmen möchte. Der Name für das Maskottchen wurde von einem Zuschauer bei einem Wettbewerb vorgeschlagen.[5]
Farmteamregelung
Von 2010 bis 2012 war der SV Kaltern aus der italienische Serie A2 das Farmteam des HC Pustertal. [6] In der Saison 2012/13 arbeitete der HC Pustertal mit dem HC Meran als Farmteam. Sinn der Farmteamregelung ist der "Austausch" von Jugendspielern, welche in der Serie A2 Spielpraxis erhalten oder sich in der Serie A1 beim HC Pustertal beweisen können.
Einzelnachweise
- ↑ Vorschau Fiat Professional Wölfe – HC Bozen – "Retired Numbers" unter das Hallendach
- ↑ HCP beendet eine Ära: Stefan Mair nicht mehr bestätigt, abgerufen am 30. April 2011.
- ↑ sonice.it: Trainer des HC Pustertal
- ↑ Abkommen zwischen HC Pustertal und Unternehmen Leitner Solar AG: Bruneck: Leitner Solar Arena
- ↑ Das Maskottchen des HCP hat nun endlich einen Namen: RUFUS!
- ↑ Farmteamregelung des HC Pustertal und SV Kaltern: Nuovo accordo di farm team tra due formazioni altoatesine
Weblinks
- Offizielle Webseite
- HC Pustertal bei sonice.it