Hadrian III.
Hadrian III., dessen Todesdatum ebenso wenig bekannt ist wie sein Geburtsort und Geburtstag († 885 in Spilamberto bei Modena, Oberitalien), war von 884 bis zu seinem Tode im Jahr 885 Papst. Er stammt wie die Päpste Hadrian I. und Hadrian II. aus dem römischen Geschlecht der Colonna.
Leben
Sein bürgerlicher Name ist unbekannt, über sein Leben vor dem Pontifikat liegen keine Berichte vor. Es wird auch über keine Legende oder einem Martyrium berichtet. Er starb Mitte September 885 auf der Reise zum Reichstag in Worms und wurde in der Abtei Nonantola (bei Modena) beigesetzt.
Pontifikat
Hadrian III. wurde am 17. Mai 884 als Nachfolger von Papst Marinus I. inthronisiert. Von ihm hatte man erwartet, dass er die stadtrömischen Unruhen beenden könne. Diese waren nach der Ermordung seines Vorvorgängers Johannes VIII. (872 – 882) ausgebrochen. Neben dem zunehmenden Verfall Roms musste er sich auch noch mit dem Patriarchen von Konstantinopel Photios I. (um 820 – 891) auseinandersetzen. Dieser trieb mit seinem ehrgeizigen Machtkampf eine mögliche Trennung zwischen der Ost- und Westkirche voran. Auf Einladung von Kaiser Karl III. dem Dicken (885 – 888) begab sich Papst Hadrian 885 zum Reichstag nach Worms, gemeinsam sollten neue Bischöfe erkoren werden. Gleichsam sollte der Papst den unehelichen Sohn des Kaisers, Bernhard, zum Kronprinzen des Frankenreiches erheben.
Verehrung
Die örtlich begrenzte Verehrung als Heiliger begann schon kurz nach seinem Tod und setzte sich über viele Jahre fort. Der Heilige Stuhl reagierte im Jahre 1891 auf die gefestigte Heiligenverehrung, Papst Leo XIII. (1878 – 1903) sprach ihn am 2. Juni 1891 heilig. Hadrian wird im Papstgewand dargestellt und mit den Attributen der Tiara und des mit drei Querbalken ausgestatteten Kreuzstabes versehen. Sein Patronatsfest ist am 8. Juli. Die orthodoxe Kirche verehrt ihn als den „letzten orthodoxen Papst von Rom“ und hat seinen Gedenktag auf den 17. Juni gelegt.
Literatur
- Rudolf Schieffer: Hadrian III. In: Lexikon des Mittelalters, Bd. 4 (1989) Sp. 1823.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Hadrian III. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 427 .
- Lexikon der Heiligen, S. 20/21, Verlagsgruppe Weltbild, Augsburg, 2005, ISBN 3-8289-4980-0,
Weblinks
- Eintrag im ÖkumenischenHeiligenlexikon
- Kirchengeschichte bei VaticanHistory
- 109. Papst der Katholischen Kirche
Personendaten | |
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NAME | Hadrian III. |
KURZBESCHREIBUNG | Papst (884–885) |
GEBURTSDATUM | vor 884 |
STERBEDATUM | 885 |
STERBEORT | Spilamberto bei Modena, Oberitalien |