Hager Ali

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Hager Ali (arabisch هاجر علي, DMG Hāǧar ʿAlī) ist eine deutsche Politologin, Hochschuldozentin und Journalistin. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin des German Institute for Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg sowie als freischaffende Journalistin veröffentlicht sie vor allem Studien über die aktuellen Beziehungen zwischen der jeweiligen Zivilgesellschaft und dem Militär in Nahost und Nordafrika. Daneben vermittelt sie ihre Forschungsergebnisse auch in öffentlichen deutschen und internationalen Medien und Veranstaltungen.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ali wurde als Tochter ägyptischer Eltern in Frankfurt/Main geboren und wuchs auch dort auf. Neben ihren beiden Muttersprachen Deutsch und Arabisch spricht sie auch Englisch und Französisch. Nach einem Studium an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit dem Abschluss eines B.A. in Politikwissenschaften und Soziologie im Jahr 2016 erwarb sie nach einem weiteren Studium an der Central European University in Budapest einen M.A. in Politikwissenschaften. Seit Oktober 2018 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Research Fellow) und gleichzeitig im GIGA Doktorandenprogramm der Universität Hamburg am Institut für Nahost-Studien des German Institute for Global and Area Studies (GIGA). Das GIGA berät unter anderem das Auswärtige Amt und andere Teile der Bundesregierung. Dort forscht und publiziert sie vor allem über aktuelle politische und sicherheitspolitische Entwicklungen im Nahen Osten, Nordafrika, im Sudan und in Afghanistan.[1]

Politikwissenschaftliche Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alis Schwerpunkte sind die aktuellen Beziehungen zwischen der jeweiligen Zivilgesellschaft und dem Militär in Nahost und Nordafrika, insbesondere die Machtübernahmen durch Militär und die zivile Kontrolle von Streitkräften in autokratischen Regimen und Institutionen, Stabilität und Destabilisation von Parteien und Regimes in diesen Ländern sowie die Einsätze der Bundeswehr in Nahost und im Sahel.[2] Für die wissenschaftlichen Fachzeitschriften Africa Spectrum und die Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft veröffentlichte sie Artikel über die Strategie des sudanesischen Miiltärs seit dem Militärputsch 2019 sowie über die Wahlrechtsreformen in Tunesien.[3][4]

Journalistische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit September 2010 arbeitet Ali auch als freischaffende Journalistin für verschiedene deutsche und internationale Medien. Unter anderem verfasste sie als Expertin für den Bürgerkrieg im Sudan Artikel für Medien wie Der Tagesspiegel[5] und Al Jazeera.[6] Daneben wurde sie in Berichten für das ARD-Mittagsmagazin, die Tagesschau, die Deutschen Welle, das Onlinemagazin Qantara und den Schweizer Rundfunk zu aktuellen politischen Krisen im Sudan, in Libyen, Algerien und Niger interviewt.[7][8][9][10][11]

Seit März 2022 wirkt sie als externe Redakteurin und Autorin der Themenserie „Autocracies with Adjectives“ für die Online-Publikation The Loop des European Consortium for Political Research (ECPR).[12] Daneben nahm sie an öffentlichen Veranstaltungen über die Rolle von Militärputschen in Afrika teil.[13]

Akademische Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fachgebiet Politikwissenschaften der Universität Hamburg unterrichtete sie 2023 ein Seminar über die Entstehung, Wirkung und den Zerfall von hybriden und autokratischen Regimen. Am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik derselben Universität hielt sie weiterhin eine Veranstaltung über öffentliche Wissenschaft und Kommunikationsforschung ab. Ziel dieser Veranstaltung war die Vermittlung wissenschaftlicher Forschung für politische Interessengruppen und die breite Öffentlichkeit durch akademische Autoren.[1]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hager Ali. German Institute for Global and Area Studies (GIGA), abgerufen am 30. Dezember 2023.
  2. Hager Ali: Crisis in autocratic regimes. In: Democratization. Band 28, Nr. 3, 24. August 2020, ISSN 1351-0347, S. 647–648, doi:10.1080/13510347.2020.1808625.
  3. Hager Ali / Salah Ben Hammou / Jonathan Powell: Between Coups and Election: Constitutional Engineering and Military Entrenchment in Sudan. In: Africa Spectrum. German Institute for Global and Area Studies, 2022, abgerufen am 30. Dezember 2023 (englisch).
  4. Hager Ali: Defense against small parties: electoral reforms and their impact on Tunisia’s electoral system since the Arab Spring. In: Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft. Band 16, Nr. 3, 1. November 2022, ISSN 1865-2654, doi:10.1007/s12286-023-00561-z.
  5. Gerrit Kurtz, Hager Ali, Paul Starzmann: Machtkampf im Sudan: Wird der Konflikt zum Flächenbrand in Afrika? 27. April 2023, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 30. Dezember 2023]).
  6. Hager Ali: The Sudan crisis: A power struggle by design. www.aljazeera.com, 18. Mai 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023 (englisch).
  7. Vera Rudolph: Konflikt im Sudan: Wie ausländische Mächte mitmischen. Abgerufen am 30. Dezember 2023.
  8. Kerstin Knipp: Libya's unstable decade after Moammar Gadhafi's death – DW – 10/20/2021. Abgerufen am 30. Dezember 2023 (englisch).
  9. Kerstin Knipp: Algeria faces political dilemma over Niger coup – DW – 08/09/2023. Abgerufen am 30. Dezember 2023 (englisch).
  10. Cathrin Schaer: Gefangen im Patt. In: qantara.de. 11. Dezember 2023, abgerufen am 1. Januar 2024.
  11. Matthias Kündig: In Sudan bekämpfen sich zwei gleichwertige Armeen - Echo der Zeit - SRF. 16. Juli 2023, abgerufen am 31. Dezember 2023.
  12. Hager Ali: Autocracies with adjectives: we need better typologies of authoritarian regimes. In: https://theloop.ecpr.eu/. 6. Mai 2022, abgerufen am 30. Dezember 2023 (britisches Englisch).
  13. GIGA Forum: Done With Democracy? How Military Coups Have Changed Africa’s Political Landscape. German Institute for Global and Area Studies, 6. Dezember 2023, abgerufen am 31. Dezember 2023 (englisch).