Hans Tuppy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Juli 2016 um 01:39 Uhr durch Guglhupf88 (Diskussion | Beiträge) (→‎Einzelnachweise: Navigationsleiste ergänzt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hans Tuppy bei der Verleihung des Ludwig-Wittgenstein-Preises, 2014.

Hans Tuppy (* 22. Juli 1924 in Wien) ist ein österreichischer Biochemiker.
In der Bundesregierung Vranitzky II war er für die ÖVP Bundesminister für Wissenschaft und Forschung.

Laufbahn

Hans Tuppy engagierte sich schon während seines Chemiestudiums im wissenschaftspolitischen Bereich und ist Mitbegründer der Katholischen Hochschulgemeinde und der „Freien österreichischen Studentenschaft“[1].

Die wichtigsten Stationen seiner wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Laufbahn:

Preise und Auszeichnungen

Hans Tuppy wurden in seiner langjährigen Tätigkeit diverse Ehrendoktorate, 1975 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst[5], 1978 die Wilhelm-Exner-Medaille sowie 2002 der Ludwig-Wittgenstein-Preis der Österreichischen Forschungsgemeinschaft[6] verliehen. Er wurde auch in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften[7] berufen, wodurch er in diesem Rahmen die Anrede "Seine Magnifizenz" trug. 2014 erhielt Tuppy den Großen Preis des Kardinal-Innitzer-Preises sowie das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich.[8]

Als junger Forscher arbeitete Hans Tuppy in Cambridge mit Frederick Sanger an der Sequenzaufklärung des Insulins[9]. Frederick Sanger erhielt 1958 für diese Arbeit den Nobelpreis, seither gilt Tuppy als „Fast-Nobelpreisträger“.

Nach Cambridge ging Tuppy an das Karlsberg-Laboratorium in Kopenhagen, Dänemark, und kehrte erst 1951 wieder nach Wien zurück, wo er Assistent am II. Chemischen Institut der Universität Wien wurde. Tuppy spezialisierte sich nie auf nur ein Thema, sondern versuchte immer, möglichst breit in seinen Interessen zu bleiben. Beispiele sind Arbeiten an Nukleinsäuren, Kohlenhydraten oder Viren. Mit Helmut Schenkel-Brunner arbeitete er etwas an der enzymatischen Umwandlung von Blutgruppensubstanzen des AB0-Systems. Mit Peter Meindl gelang ihm die Entdeckung einer Gruppe von Neuraminsäurederivaten mit antiviraler Wirksamkeit.

Nicht nur wissenschaftlich sehr erfolgreich, engagierte sich Tuppy auch wissenschaftspolitisch. Er arbeitete an der Formulierung des Forschungsförderungsgesetzes mit[10], führte während seiner Präsidentschaft beim Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung das Peer-Review Verfahren ein und führte während seiner politischen Funktion als Bundesminister für Wissenschaft und Forschung einige Neuerungen ein.

Tuppy ist seit 1965 auch Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.[11]

Weblinks

Commons: Hans Tuppy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ORF/APA, 10. März 2006
  2. Dissertation: Synthese des Cuskhygrins. Versuche zu einer Synthese des Dictamnins, Wien, Univ., 1948 – Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund
  3. Beiträge zur Konstitutionsermittlung biologisch aktiver Polypeptide und Proteine, Wien, Habil.-Schrift, 1956 – Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund
  4. kurienwissenschaftundkunst.at: Hans Tuppy
  5. Handakten der ÖAW (PDF; 27 kB)
  6. ÖFG
  7. Zenit, 12. Oktober 2007
  8. derStandard.at - Republik ehrt Hans Tuppy mit Ehrenzeichen zum 90. Geburtstag. Artikel vom 23. September 2014, abgerufen am 2. Juni 2015.
  9. Publikation über die Entzifferung der Aminosäuresequenz des Insulin, 1958
  10. Diplomarbeit „Die finanzielle Entwicklung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung seit der Gründung 1967.“ von R. Fialka, März 2007 (PDF; 906 kB)
  11. Hans Tuppy von 2002 abgerufen am 17. Februar 2012