Hausen (Gauting)

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Hausen ist eine ländliche Ortschaft im oberbayerischen Landkreis Starnberg, im Südwesten Münchens gelegen. Seit der Eingemeindung 1978 ist Hausen ein Ortsteil der Gemeinde Gauting. Hausen liegt als südlichster Ortsteil Gautings 4 km nördlich von Starnberg. Hausen hat die Form eines Haufendorfes. Die Höfe sind um den Dorfteich herum angeordnet. Das Dorfbild ist bestimmt von der ortsansässigen Pferdewirtschaft. Die an die Ortsflur angrenzenden Felder werden überwiegend als Pferdewiesen genutzt.

Geographische Lage

Hausen liegt auf 622 m ü. NN in leichter Mulde im Zentrum einer Rodungsinsel im Königswieser Forst, deren Durchmesser etwa 1,5 km beträgt. Die Lichtung ist im Nordwesten Richtung Oberbrunn geöffnet. Die Rodung ist durch einen Moränenwall im Norden natürlich begrenzt, während sie im Süden offen ist. Der Boden innerhalb der Ortsflur weist eine 1,5 m bis 6 m mächtige gelb-braune Lößschicht auf, die aus der Rißeiszeit stammt. Darunter befindet sich der für die Münchner Schotterebene typische, grobkörnige Kies. Die Bodengüte der Hausener Felder ist mit Ackerzahlen zwischen 50 und 69 im Vergleich zur Umgegend überdurchschnittlich hoch.

Verkehr

Zwischen Gauting und Hausen besteht eine Busverbindung. Die Kreisstraße STA3 durchfährt Hausen und verbindet den Ort mit Starnberg (ca 6km, über St2069) und dem Zentrum von Gauting (ca 6km, über St2063).

Geschichte

Der Ortsbereich von Hausen gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten Oberbayerns. Belege dafür sind zwei neolithische Funde in der Hausener Ortsflur sowie die 1,5 km südlich gelegenen Grabhügel nahe dem ehemaligen Bahnhof Mühlthal, die aus der Bronzezeit stammen. Einer Ortsüberlieferung zufolge ist der älteste Hof am Ort auf römischen Grundmauern errichtet, wofür allerdings kein archäologischer Befund existiert. Die unter Leitung von Prof. Hans H. Schmidt durchgeführte metrische Analyse der Katasterkarte von 1809 scheint jedoch die Überlieferung zu stützen. Der Siedlungsname „Hausen“ deutet auf einen beginnenden Ausbau vom Einzelhof zum Dorf etwa im 8. Jahrhundert hin. Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im herzöglichen Urbar der Wittelsbacher von 1231.

Kirche Hl. Dreifaltigkeit

Die Ortskirche befand sich ursprünglich innerhalb des Etters des ältesten Hofes. In einer Feldafinger Urkunde von 1400 wird von der Einweihung durch den Augsburger Bischof berichtet. In der Folgezeit wurde die Kirche mit Choraltar (1671) und Seitenaltar (1688) weiter ausgebaut. 1707 wird der Beginn des Neubaus berichtet. 1718 erfolgt die Ausstattung mit zwei Glocken.

Im Frühjahr 1815 brannte die Kirche zunächst teilweise aus und wurde bei einem Dorfbrand am 9. November desselben Jahres vollständig zerstört. Dem Brand fielen auch sämtliche Gebäude des Dorfes mit Ausnahme des Messnerhauses zum Opfer. Eine kleine Kapelle 1 km südlich im Forst gelegen, wurde im Andenken an die Katastrophe errichtet. 1822 wurde die Kirche mit viel Eigenleistung der Hausener und Gesamtkosten von 2.476 Gulden neu errichtet. Das Patrozinium wechselte auf die heilige Dreifaltigkeit.

Wirtschaft

In Hausen sind heute noch drei landwirtschaftliche Betriebe ansässig, von denen sich einer auf Saatgutproduktion spezialisiert hat. Die beiden anderen betätigen sich vorwiegend als Pferdepensionen. Eine Geflügelzucht und ein Rotwildgehege dient dem ergänzenden Nebenerwerb.

Als ortsansässige Handwerksbetriebe finden sich eine Zimmerei, drei Schreinereien und ein Steinmetz. Eine Metzgerei verkauft Fleischprodukte aus eigener Schlachtung. Darüber hinaus gibt es einen Internet-Spielzeugversand.

Der in Hausen ansässige Reiterverein Neuried-Gauting e. V. bietet einen von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung anerkannten Reitschulbetrieb.

Weblinks

Commons: Hausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 3′ N, 11° 20′ O Vorlage:Navigationsleiste Ortsteile der Gemeinde Gauting