Iwan Padalka

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Iwan Padalka, 1917

Iwan Iwanowytsch Padalka (ukrainisch Іван Іванович Падалка; * 15. November 1894 in Schornokljowy, Rajon Solotonoscha, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 13. Juli 1937 in Kiew) war ein ukrainischer Maler, der durch das NKWD hingerichtet wurde.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iwan Padalka wurde in eine Bauernkosakenfamilie hineingeboren, sein Vater und Großvater waren Kosaken der Helmjasiwska Sotnja des Perejaslaw-Regiments.[1]

Padalka lernte Kunst bei dem Maler Opanas Slastion an der Kunst- und Industrieschule in Myrhorod (1909–1912). Ende 1912 wurde er von der Schule verwiesen, weil er einen Schulstreik organisiert hatte. Er zog nach Poltawa, wo er im ethnografischen Museum arbeitete und Kopien ukrainischer Teppiche für die Weberei des Sammlers Bohdan Chanenko anfertigte. So konnte er sein Studium an der Kiewer Kunstschule (1913–17) und an der ukrainischen Nationalen Akademie der Schönen Künste und Architektur (1917–20) bei Mychajlo Bojtschuk und Wassyl Krytschewskyj fortsetzen.

Zwischen 1922 und 1925 arbeitete er an der Kunst- und Keramikschule in Meschyhirja bei Kiew.[2] Danach arbeitete er als Professor an den Kunst- und Industrieinstituten von Charkiw und Kiew. Zusammen mit Ostap Wyschnja, Mykola Chwylowyj, Wolodymyr Sosjura, Pawlo Tytschyna, Mychajlo Semenko, Majk Johansen, Anatolij Petryzkyj, Wassyl Sedljar und anderen Künstlern der 1930er Jahre wohnte im Slowo-Gebäude.[3]

Padalka illustrierte zahlreiche Kinderbücher, entwarf Plakate, Exlibris und Einbände für Ausgaben von Werken von Taras Schewtschenko, Iwan Franko, Oles Doswitnij, Iwan Kotljarewskyj, Majk Johansen und Walerjan Polischtschuk.[4] Die Gemälde von Iwan Padalka wurden zusammen mit den Werken anderer Boychukisten in 15 internationalen Kunstausstellungen gezeigt, die zwischen 1928 und 1933 in Deutschland, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz, Dänemark, England, Frankreich, Japan, Italien und Polen stattfanden.[5]

Am 29. September 1936 wurde Iwan Padalka von NKWD unter dem Vorwurf der Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation verhaftet. Am 13. Juli 1937 wurde er zusammen mit anderen Bojtschukisten im Rahmen der Stalinschen Säuberungen erschossen.[6]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Іван Падалка - геніальний графік і стиліст, закатований НКВС. In: Золотоноша історична. 18. Februar 2017, abgerufen am 26. April 2024 (ukrainisch).
  2. Stella Rollig, Konstantin Akinsha, Katia Denysova (Hrsg.): The Eye of the Storm. Modernismen in der Ukraine. The Eye of the Storm. Modernismen in der Ukraine. König, Walther, Wien 2024, ISBN 978-3-7533-0616-2, S. 198.
  3. ProSlovo.com - Slovo House (Budynok Slovo), Ukraine, Kharkiv, uk. Kultury 9 / Budynok Slovo {Slovo House}. In: proslovo.com. Abgerufen am 25. April 2024 (englisch).
  4. Padalka, Ivan. In: encyclopediaofukraine.com. Abgerufen am 26. April 2024 (englisch).
  5. Іван Іванович Падалка – ЦДАМЛМ. 29. November 2019, abgerufen am 27. April 2024 (ukrainisch).
  6. Andrey Kurkov, Andriy Puchkov, Christian Raffensperger, Diana Klotschko, Maksym Yaremenko, Alisa Lozhkina, Myroslava M. Mudrak, Oleksandr Soloviev, Victoria Burlaka: Treasures of Ukraine: A Nation's Cultural Heritage. Thames & Hudson, London 2022, ISBN 978-0-500-02603-8, S. 185.