Pawlo Tytschyna

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Kyrillisch (Ukrainisch)
Павло Григорович Тичина
Transl.: Pavlo Hryhorovyč Tyčyna
Transkr.: Pawlo Hryhorowytsch Tytschyna
Kyrillisch (Russisch)
Па́вел Григо́рьевич Тычи́на
Transl.: Pavel Grigor'evič Tyčina
Transkr.: Pawel Grigorjewitsch Tytschina
Pawlo Tytschyna 1913

Pawlo Hryhorowytsch Tytschyna (* 15. Januarjul. / 27. Januar 1891greg. in Pisky, Gouvernement Tschernigow, Russisches Kaiserreich; † 16. September 1967 in Kiew, Ukrainische SSR) war ein sowjetisch-ukrainischer Dichter, Übersetzer und Politiker.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn seines Schaffens schrieb Tytschyna Dichtungen mit politischem Inhalt, die durch pantheistische Elemente und nationalistisches Gedankengut geprägt waren.

Die 1920er Jahre waren die Blütezeit seines dichterischen Schaffens. Seine impressionistischen, stark philosophisch geprägten und zugleich der Volksdichtung entstammenden musikalischen Dichtungen machten ihn zum hervorragendsten ukrainischen Dichter seiner Zeit.[2] Tytschynas spätere Dichtungen im Stil des sozialistischen Realismus[3] standen ganz im Sinne der Parteidoktrin und handelten größtenteils vom sozialistischen Aufbau in der Sowjetunion. Des Weiteren machte sich Tytschyna als Übersetzer (unter anderem Russisch, Türkisch, Polnisch, Deutsch, Armenisch und Litauisch) einen Namen.

Pawlo Tytschyna war seit 1929 Akademiemitglied der Akademie der Wissenschaften der ukrainischen SSR[3] und zwischen 1936 und 1939 und erneut von 1941 bis 1943 Leiter des Literaturinstituts der Akademie.[4]

1949 schrieb er den Text zur Hymne der Ukrainischen SSR.[5]

Von 1938 an war er Abgeordneter der Werchowna Rada der Ukrainischen SSR und von 1953 bis 1959 deren Vorsitzender. Zwischen 1943 und 1948 war er Bildungsminister der Ukrainischen SSR.[3] Er starb in Kiew und wurde auf dem Baikowe-Friedhof bestattet.[6]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1941 erhielt er den Stalinpreis, 1962 den Taras-Schewtschenko-Preis[3] und 1967 den Titel „Held der sozialistischen Arbeit“. Außerdem erhielt er fünfmal den Leninorden und zweimal den Orden des Roten Banners der Arbeit.[4]

2011 gab die ukrainische Nationalbank zu Pawlo Tytschynas 120. Geburtstag eine Fünf-Hrywnja-Gedenkmünze mit seinem Konterfei heraus.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pawlo Tytschyna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alexander Kratochvil: Tyčyna, Pavlo. In: Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-476-05728-0, S. 1–1, doi:10.1007/978-3-476-05728-0_20070-1 (springer.com [abgerufen am 15. November 2023]).
  2. Ukrainische Literatur der Gegenwart; Jurij Kossatsch, VERLAG „UKRAINISCHE KULTUR“, REGENSBURG 1947, Seite 16; abgerufen am 19. Mai 2016
  3. a b c d Artikel zu Tychyna, Pavlo in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 19. Mai 2016
  4. a b Wie ist das Museum Paul Tytschyna zu halten? Artikel auf interesniy.kiev.ua; abgerufen am 19. Mai 2016 (ukrainisch)
  5. Biografie Pawlo Tytschyna bbc Ukraine; abgerufen am 19. Mai 2016
  6. Pawlo Tytschyna auf Geo-Kiew; abgerufen am 19. Mai 2016
  7. Webseite der Nationalbank der Ukraine; abgerufen am 19. Mai 2016 (ukrainisch)