Johann Carl Lehmann

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Johann Carl Lehmann (* 7. Februar 1885 in Rostock; † 16. Juni 1950 ebenda) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer.

Leben

Nach dem Abitur in Rostock studierte Lehmann ab 1903 Humanmedizin an den Universitäten Heidelberg, Berlin und Rostock. 1909 war er Medizinalpraktikant und Assistenzarzt am Universitätsklinikum Rostock. 1910 promovierte er zum Dr. med.[1] Nach einer dreimonatigen Reise als Schiffsarzt bei der Hamburg Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft war er von 1910 bis 1914 Assistenzarzt in Karlsruhe (Pathologie) und Rostock. Im Ersten Weltkrieg diente er als Sanitätsoffizier in Feldlazaretten und Sanitätskompanien.[2]

Seit 1919 habilitierter Privatdozent, wurde er 1923 Professor für Chirurgie in Rostock.[3] 1929 ging er an das Clementinenhaus Hannover, die Provinzial-Lehranstalt für Krankenpflegerinnen. 1933 kam er als Chefarzt nach Lübeck, 1935 wieder nach Hannover. 1936 berief ihn die Universität Rostock als o. Professor für Chirurgie und Orthopädie. Von 1937 bis 1939 war er Dekan der Medizinischen Fakultät. Über den ganzen Zweiten Weltkrieg diente er im Heer (Wehrmacht), zuletzt als Oberstarzt. Den universitären Aufgaben kam er zeitweise nach.[2]

Von 1933 bis 1945 war er Schriftführer der Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen. 1937 leitete er ihre 37. Tagung.[4]

1945 wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft als Professor entlassen, blieb er kommissarischer Direktor der Rostocker Chirurgie. 1948 wurde er wiedereingesetzt. Zwei Jahre später starb er mit 65 Jahren.[2]

Einzelnachweise

  1. Dissertation: Statistisch-klinischer Beitrag zur Appendicitisfrage
  2. a b c Rostocker Professorenkatalog
  3. Habilitationsschrift: Die Gefahren der Pyelographie. Klinische und experimentelle Versuche zu ihrer Verhütung
  4. Wolfgang Teichmann, Christoph Eggers, Heinz-Jürgen Schröder: 100 Jahre Vereinigung Nordwestdeutscher Chirurgen. Hamburg 2009, S. 115