Julius Ernst zur Lippe-Biesterfeld

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Julius Ernst Rudolf Friedrich Franz Viktor Graf und Edler Herr (nach der Entscheidung im Lippischen Erbfolgestreit[1] 1905: Prinz) zur Lippe-Biesterfeld (* 2. September 1873 in Oberkassel bei Bonn; † 15. September 1952 ebenda) war Angehöriger des Hauses Lippe und deutscher Diplomat.

Leben

Julius zur Lippe-Biesterfeld war der dritte Sohn des Grafen und späteren Regenten von Lippe Ernst zur Lippe-Biesterfeld (1842–1904) und der Reichsgräfin Caroline geb. von Wartensleben (1844–1905). Er besuchte das Gymnasium in Frankfurt a.d. Oder sowie bis zum Abitur Ostern 1894 das Königliche Pädagogium zu Putbus.[2][3] Anschließend studierte er Rechtswissenschaft an den Universitäten Berlin, Bonn, Genf und Halle (Saale).[4] In Bonn wurde er Mitglied des Corps Borussia.[5] 1901 wurde er in Greifswald mit einer Dissertation zum Thema „Patentrechtliche Lizenz“[6][7] zum Dr. jur. promoviert.

Nach der endgültigen Entscheidung im Lippischen Erbfolgestreit 1905 erhielt er den Titel Prinz und das Prädikat Durchlaucht.

Er war als Leutnant à la suite des Husaren-Regiment „Kaiser Nikolaus II. von Russland“ (1. Westfälisches) Nr. 8.[8] Als Diplomat war er in Sankt Petersburg, Rom, Belgrad, Madrid, Konstantinopel und Bukarest im tätig. Seit 1912 war er Legationsrat a.D.[9]

1913 erhielt er den Charakter als Rittmeister bzw. Hauptmann à la suite des III. Bataillons, den Lipper Schützen, im mit dem Fürstentum Lippe besonders verbundenen Infanterie-Regiment „Graf Bülow von Dennewitz“ (6. Westfälisches) Nr. 55.[10]

Prinzessin Victoria Marie von Mecklenburg-Strelitz, um 1898/1901

Ehe und Nachkommen

Villa zur Lippe in Dresden-Blasewitz

Am 11. August 1914 heiratete er in Neustrelitz Victoria Marie von Mecklenburg-Strelitz (1878–1948), geschiedene Gräfin Jametel, die älteste Tochter des Großherzogs Adolf Friedrich V. (1848–1914) und seiner Ehefrau Prinzessin Elisabeth von Anhalt-Dessau (1857–1933).

Das Paar lebte zunächst in der Villa Zur Lippe in Dresden-Blasewitz und später im Lippeschen Landhaus in Oberkassel.

Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:

  • Elisabeth Caroline (1916–2013), Prinzessin zur Lippe
∞ 1939 Ernst August Prinz zu Solms-Braunfels (1892–1968),
  • Ernst August (1917–1990), Prinz zur Lippe (Edler Herr und Graf zu Biesterfeld etc.)
∞ 1948 Christa Irene von Arnim (* 1923).

Auszeichnungen

Schriften

  • Die patentrechtliche Licenz. Greifswald: J. Abel 1901, zugl. Greifswald, Jur. Diss. v. [20. Apr.] 1901
  • Petroleum und Petroleummonopol. In: Deutsche Revue 38/4 (1913), S. 53–60

Literatur

  • Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 235 [1].
  • G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928, S. 231 [2].
  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 3: Gerhard Keiper, Martin Kröger: L–R. Schöningh, Paderborn u. a. 2008, ISBN 978-3-506-71842-6, S. 101.

Einzelnachweise

  1. Schiedsspruch in dem Rechtsstreite über die Thronfolge im Fürstentum Lippe vom 25. Oktober 1905 (LLB Detmold)
  2. V. Loebe: Festschrift zur Einweihung des neuen Gymnasial-Gebäudes beim Königlichen Pädagogium in Putbus am 12. November 1908. Putbus 1908, S. 34 (Digitalisat)
  3. Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 235.
  4. Friedrich Karl Devens, op. cit., S. 235.
  5. Kösener Korpslisten 1910, 19, 678.
  6. „72. Zur Lippe-Biesterfeld, Julius Ernst, Graf und Edler Herr: Die patentrechtliche Licenz, Greifswald 1901.“ [in:] Jahresverzeichnis der an den Deutschen Universitäten erschienen Schriften, Band XVI, 15. August 1900 bis 14. August 1901, A. Asher & Co., Berlin 1901, S. 114 (online)
  7. Notiz in Louis Pahlow: Lizenz und Lizenzvertrag im Recht des Geistigen Eigentums, Mohr Siebeck, Tübingen 2006, S. 46 (books.google.at)
  8. Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf, 1902, S. 235.
  9. G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928, S. 231.
  10. Militär-Wochenblatt 98 (1913), S. 30
  11. Militär-Wochenblatt 93 (1908), S. 803