Jörg Kuhbier

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Jörg Kuhbier (* 21. Juli 1940 in Dessau) ist ein deutscher Jurist und Politiker (SPD). Von 1983 bis 1987 war er Senator für Wasserwirtschaft, Energie und Stadtentsorgung und bis 1991 Senator sowie Leiter der Umweltbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg.

Leben und Beruf

Nach dem Abitur nahm Kuhbier ein Studium der Rechtswissenschaften, Soziologie und Publizistik an den Universitäten in Hamburg und München auf, das er 1966 mit ersten und 1969 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Anschließend trat er in den Verwaltungsdienst der Stadt Hamburg ein und war in verschiedenen Behörden tätig, u.a. als leitender Regierungsdirektor der Wirtschaftsbehörde[1], zuletzt als leitender Beamter in der Umweltbehörde. Seit 1981 übte er die Funktion eines Senatsdirektors aus.

Kuhbier arbeitete ab 1993 als selbständiger Unternehmensberater[2], Rechtsanwalt und Mediator.

Kuhbier ist geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Offshore-Windenergie[3], weswegen er von der taz als „Windlobbyist“ bezeichnet wurde[4]. Ab 1983 gehörte er zwölf Jahre dem Aufsichtsrat der damaligen Hamburgische Electricitäts-Werke an, zuletzt – nach seiner Senatorentätigkeit – als einfaches Mitglied dieses Gremiums[5], war später u.a. stellvertretendes Aufsichtsratsmitglied der Energiekontor AG und ist aktuell Mitglied im Beirat u.a von Co2online[6], der Gesellschaft für Maritime Technik[7] und der Vattenfall Europe-Umweltstiftung.[8] (Stand 2014)

Partei

Kuhbier ist Mitglied der SPD, war bereits 1969 Mitglied im Kreisvorstand Eimsbüttel über den Distrikt Hamburg-Harvestehude[9] und wurde im Oktober 1982 zum Vorsitzenden des SPD Kreisverbandes Eimsbüttel gewählt[10]. Von 1994 bis 2000 war er Landesvorsitzender der Hamburger Sozialdemokraten.

Ehemalige öffentliche Ämter

Kuhbier amtierte vom 2. Februar 1983 bis zum 20. Januar 1987 als Senator für Wasserwirtschaft, Energie und Stadtentsorgung in dem vom Ersten Bürgermeister Klaus von Dohnanyi geführten Senat der Freien und Hansestadt Hamburg. Gemeinsam mit Eugen Wagner oblag ihm in dieser Funktion die Leitung der Baubehörde (→ Senat von Dohnanyi IV). Anschließend war er Senator für Umwelt sowie Leiter der Umweltbehörde in dem vom Ersten Bürgermeister Henning Voscherau geleiteten Senat (→ Senat Voscherau I).

Am 5. Juni 1991 – drei Tage nach der von der SPD mit absoluter Mehrheit gewonnenen Bürgerschaftswahl – machte Kuhbier publik, dass er dem künftigen Senat ab dem 26. Juni 1991 (→ Senat Voscherau II) aus grundsätzlichen und persönlichen Motiven nicht mehr angehören werde.[11] Am 7. Juni 1991 weihte Kuhbier in Ochsenwerder Hamburgs erste kommerzielle Windkraftanlage ein.[12]

Aktuelle öffentliche Ämter

2008 wurde Kuhbier zum Richter am Hamburgischen Verfassungsgericht gewählt, bereits zuvor war dort stellvertretendes Mitglied.

Privates

Kuhbier ist mit der ehemaligen Bürgerschaftsabgeordneten Anke Kuhbier verheiratet und hat drei Kinder.

Einzelnachweise

  1. Hamburger Abendblatt, Historisches Archiv, Nr. 271 vom 20. November 1980, Seite 3 (abgerufen am 15. Mai 2014)
  2. Was wurde denn aus Herrn Kuhbier? Hamburger Abendblatt vom 27. August 1992 (abgerufen am 15. Mai 2014)
  3. http://www.offshore-stiftung.com/Offshore/ueber-uns/vorstand/129,79,60005,liste9.html Stiftung Offshore-Energie: Vorstand
  4. http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=me&dig=2013%2F08%2F17%2Fa0167&cHash=9aee7cf7d767f2f9c0e6a8fd982b2be4 taz vom 17. August 2013
  5. HEW-Anteile bringen 1,7 Milliarden Mark WELT vom 17. November 1999 (abgerufen am 15. Mai 2014)
  6. co2online Beirat (abgerufen am 15. Mai 2014)
  7. GMT Beirat (abgerufen am 15. Mai 2014)
  8. Vattenfall Europe Stiftungsbeirat (abgerufen am 15. Mai 2014)
  9. Günter Pumm: Kandidatenauswahl und innerparteiliche Demokratie in der Hamburger SPD : e. empir. Unters. d. Kandidatennominierungen für d. Bundestagswahl 1969, d. Bürgerschaftswahl 1970, d. Senat u.d. Deputationen, Frankfurt am Main, Bern, LasVegas : Lang, 1977, Seite 181 und 498
  10. Hamburger Abendblatt, Historisches Archiv, Nr. 251 vom 28. Oktober 1982, Seite 5 (abgerufen am 15. Mai 2014)
  11. Achteinhalb Jahre sind genug Hamburger Abendblatt vom 6. Juni 2014 (abgerufen am 15. Mai 2014)
  12. Strom aus Windkraft Hamburger Abendblatt vom 5. Juni 1991 (abgerufen am 15. Mai 2014)